DE3406899A1 - Mikrofon - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein transformatorloses Kondensatormikrofon hoher Qualität mit der Möglichkeit
kontinuierlich veränderbarer Richtcharakteristik.
Ein Kondensatormikrofon mit kontinuierlich veränderlicher Richtcharakteristik von einer Kugel- über eine
Nieren- (Cardioid-) zu einer Achtcharakteristik ist aus der US-A-2,678,967 (vgl. besonders Fig. 13) bekannt.
Diese Patentschrift offenbart ein Kondensatormikrofon mit zwei Membranen und einem zwischen ihnen angeordneten
starren Körper. Die beiden Membranen sind im Verhältnis zu dem starren Körper mit unterschiedlichen
Spannungen polarisiert. Die Signale von den beiden Membranen werden kombiniert und einem geeigneten Verstärker
zugeführt, in diesem Fall einer Elektronenröhre, wodurch unterschiedliche Richtcharakteristiken
erhalten werden.
Diese Methode zum Wechseln der Richtcharakteristik wird noch heute verwendet. Der Nachteil dieses Systems liegt
darin, daß zum Wechseln der Richtcharakteristik ein Wechsel der Polarisationsspannung erforderlich ist. Da
die Polarisationsspannung eine hohe Spannung ist, kann es mehrere Sekunden dauern, ehe sich die Verstärkerkreise
nach einem solchen Wechsel wieder stabilisiert haben. Es liegt auf der Hand, daß solche Wechsel nicht
während einer laufenden Aufzeichnung durchgeführt
werden können. Außerdem bereitet es Schwierigkeiten, ein Elektretmikrofon zu bauen, in dem die Richtcharakteristik
auf diese Weise gewechselt werden kann, da die Polarisationsspannung in diesem Mikrofontyp im
Dielektrikum "eingebaut" ist.
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Kondensatormikrofons besteht darin, daß praktisch ausschließlich
(zumindest in Systemen hoher Qualität) ein Transformator zur Impedanzanpassung an die folgenden Verstärker
verwendet wurde, was regelmäßig eine niedrige Ausgangsimpedanz von etwa 600 Ohm erfordert, überprüft man die
Eigenschaften solcher Transformatoren bei den Höhen wie auch den Tiefen, so ist es erstaunlich, daß bis heute
sachkundige Personen die durch die Transformatoren z. B. aufgrund von Übersättigung erzeugten starken Verzerrungen
hingenommen haben.
Ein veränderliches Richtmikrofon mit mehreren dynamischen Mikrofoneinheiten ist in der GB-A-20 71 459
offenbart. In diesem Mikrofon werden Signale von drei getrennten dynamischen Einheiten kombiniert, um eine
veränderbare Richtcharakteristik von Richtungsunempfindlichkeit
bis zu einer Schalldruckgradientenempfindlichkeit
zweiten Grades zu erhalten. Aufgrund von Phasendifferenzen zwischen den verschiedenen Membranen, die
entweder nebeneinander oder in großer Entfernung voneinander angeordnet sein müssen, treten in solch einem
Mikrofon unvermeidbare Schwierigkeiten auf. Diese Phasendifferenzen bewirken Verluste in den Höhen, insbesondere
wenn sich die Schallquelle seitlich vom Mikrofon befindet.
Solch ein Mikrofon kann nicht bei Aufzeichnungen hoher Qualität verwendet werden, wird aber häufig bei
Fernsehaufzeichnungen benutzt, wenn auf die Schallquelle
scharf eingestellt wird (Zooming).
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kondensatormikrofon hoher Qualität mit zwei zusammenarbeitenden
Membranen in einer Einheit vorzuschlagen, in dem der Rauschpegel und der Verzerrungsgrad (Klirrfaktor) auf ein Minimum reduziert sind. Dabei
soll ein Kondensatormikrofon vom Doppelmembrantyp vorgeschlagen werden, dessen Richtcharakteristik durch
ein Mischpult o.dgl. während der Aufzeichnung, d.h.
ständig während der laufenden Aufzeichnung, gesteuert
wird.
Außerdem soll das Kondensatormikrofon durch eine Phantomschaltung gespeist werden, in der Intermodulation
aufgrund unterschiedlicher Stromaufnahme bei verschiedenen Lautstärken beseitigt ist und in der die
Stromaufnahme sehr niedrig ist.
Das Kondensatormikrofon soll möglichst mit einer Doppelmembran
als Stereomikrofon verwendet werden können.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Mikrofon mit einer Kondensatormikrofoneinheit mit zwei voneinander durch
einen starren Körper getrennten Membranen, die eine Doppelmembraneinheit bilden, und mit einem Verstärkerkreis
zum Anschließen an eine Versorgungseinheit, eine Batterie o.dgl. Der Verstärkerkreis weist einen getrennten
Verstärker für jede Membran auf und bildet je
ein verstärktes Signal von jeder Membran. Die Signale
werden durch eine Leitung der Versorgungseinheit zugeführt und dort kombiniert und/oder einer Mischstufe,
einem Tonbandgerät o.dgl. zugeführt. Die beiden Signale werden bevorzugt in der Versorgungseinheit zum Bilden
ihrer Summe oder Differenz kombiniert. Vor dem Kombinieren werden die Signale ggf. in verschiedenen Verhältnissen
gedämpft.
Der Verstärkerkreis weist bevorzugt einen ersten Verstärker mit wenigstens einem FET-Transistor und einen
zweiten Verstärker auf, der ein Impedanzwandler ist und die Ausgangsimpedanz erniedrigt. Die beiden Verstärker
sind im Verhältnis zur Versorgungseinheit in Reihe geschaltet. Der zweite Verstärker weist.vorzugsweise
einen Transistor mit einem Innenwiderstand der Versorgungseinheit als Lastwiderstand auf. Der Verstärkerkreis
weist einen Stromregler auf, der die Stromaufnahme konstant hält.
Im folgenden wird anhand der Zeichnungen die Erfindung und einige bevorzugte Ausführungsbeispiele im einzelnen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild eines bekannten Kondensatormikrofons;
Fig. 2 ein Schaltbild einer ersten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 ein Schaltbild einer an das
Mikrofon der Fig. 2 angeschlossenen Versorgungseinheit;
Fig. 4 ein Schaltbild einer zweiten
Ausführungsform des Mikrofon mit abgeglichenen Ausgängen;
Fig. 5 ein Schaltbild mit einer Kom
bination der Ausgänge des Mikrofons gemäß Fig. 4;
Fig. 6 ein Schaltbild des Impedanz
wandlers A2 aus den Fig. 2 oder 4;
Fig. 1 zeigt ein Schaltbild eines Mikrofons des durch die US-A-2,678,967 repräsentierten Standes der Technik.
In diesem Mikrofon werden die Signale von den zwei Membranen durch eine Parallelschaltung der beiden Kondensatormembranen
zusammengezählt, ehe sie dem Ver- ' · stärker zugeführt werden. Diese Parallelschaltung verringert
die mögliche Stärke des Signals um bis zu 50% (6 dB) dadurch, daß die Kapazität, wie in der Patentschrift erwähnt, verdoppelt wird. Das Rauschen entsteht
durch einen einzigen Verstärker.
Der vorliegenden Erfindung zufolge wird vorgeschlagen, daß jede Membran mit einem getrennten Verstärker verbunden
ist. Dadurch wird die gesamte Signalstärke jeder Membran verwendet und verstärkt. Wenn ein Mikrofon mit
Kugel- oder Achtcharakteristik verwendet wird, tragen beide Verstärker zum Gesamtrauschen bei.
Offensichtlich wird dadurch das Signal um 6 dB verstärkt, während das Rauschen um 3 dB ansteigt, wenn man
die vorliegende Erfindung mit den bekannten Mikrofonen vergleicht. Es ergibt sich ein Gewinn von 3 dB im
Signal/Rausch-Verhältnis. Falls das verwendete Mikrofon eine Nierencharakteristik besitzt, tragen nur eine Membran
und ein Verstärker zum Signal und zum Rauschen bei, was zu einem Gewinn von 6 dB im Signal/Rausch-Verhältnis
führt.
Eine erste Ausführung des Mikrofons gemäß der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt.
Ein Kondensatormikrofon mit zwei Membranen 2, 3 wird
über zwei hochohmige Widerstände 4 und 5 mit hoher Spannung versorgt. Dies geschieht zum Beispiel über ' ·
eine sogenannte Phantomzuführung über den Anschluß 6, der vom "Canon"-Typ sein kann. Standardmäßig ist die
Phantomzuführungsspannung 48 Volt, aber Spannungen von 20 Volt bis 50 Volt werden ebenfalls verwendet. Die vom
Kondensatormikrofon erhaltenen Signale sind im wesentlichen proportional zu der Zuführspannung. Es ist daher
eine hohe Zuführspannung erwünscht, um ein hohes Signal/Rausch-Verhältnis (S/N) zu erhalten. Außerdem
sollten die Spannungschwankungen möglichst gering sein. Die Signale R und L von den Membranen 2 und 3 des
Mikrofons werden einem Verstärker A^ (7, 8) zugeführt,
der einen FET-Transistor aufweist. Die Membranen 2 und 3 sollten so wenig wie möglich belastet werden und
daher sind zwei Lastwiderstände 9, 10 von je 100 Megaohm vorgesehen (Fig. 1). Diese Widerstände können
- ίο -
auch noch größer sein. Die Eingangsstufe des Verstärkers Aj sollte eine möglichst geringe Eingangskapazität
aufweisen, vorzugsweise höchstens einige Picofarad, um die Membran nicht zu belasten. Geeigneterweise
besitzt der Verstärker Aj eine ziemlich niedrige Spannungsverstärkung von z. B. 20 bis 40 dB,
wodurch gleichzeitig eine Verringerung der Impedanz erreicht wird. Der Verstärker Aj kann auch eine veränderbare
Verstärkung besitzen, z.B. durch einen Schalter (der fernsteuerbar sein kann), der die Verstärkung
um 20 dB bei besonders hohen Lautstärken herabsetzt. Die oben erwähnte Verstärkung ist vom Standpunkt
des Rauschens her wünschenswert, da das Eigenrauschen der Eingangsstufe in der folgenden Verstärkerkette vorherrscht.
Der Verstärker Aj kann ein einzelner FET-Transistor oder möglicherweise ein FET-Transistor in ' ·
Kombination mit einem oder mehreren Transistoren ein- oder zweipoligen Typs sein. Falls die Verstärkung im
ersten FET-Transitor mehr als 10 ist, sind die Rauschanforderungen an die Folgekomponenten nicht sehr einengend.
Falls dem so ist, entsteht der Hauptrauschbeitrag von dem Eigenrauschen des FET-Transistors und aus
dem Rauschen des Eingangskreises, das ist im wesentlichen die Eingangskapazität (der Mikrofoneinheit) parallel
mit dem Lastwiderstand 9, 10. Falls die Eingangskapazität hoch ist, wird das Rauschen insbesondere bei
niedrigen Frequenzen absinken. Es ist daher ein FET-Transistor zu wählen, der ein niedriges Eigenrauschen
zusammen mit einer niedrigen Eingangskapazität aufweist, um die Membran nicht zu belasten. Die
letztere Anforderung wird besonders wichtig bei Elek-
- li -
tret-Einheiten oder einer Kombination aus Elektret- und Polarisationsspannungseinheiten, da Elektret-Einheiten
oft eine besonders niedrige Kapazität besitzen.
Nach dem Verstärker A^ ist ein zweiter Verstärker A2
(11, 12) im wesentlichen als Puffer angeschlossen, d.h. mit der Verstärkung 1. In diesem Verstärker wird eine
weitere ImpedanζSenkung durch eine Nennausgangsimpedanz
von weniger als 600 Ohm zum Aussteuern des Anschlußleitung erreicht. Dieser Verstärker A2 in bestimmten
Anwendungsfällen wegfallen, falls die Ausgangsimpedanz des Verstärkers A^ genügend klein ist.
Der Verstärker in Fig. 2 weist außerdem einen Spannungsregler auf, der die Eingangsspannung aus der Phantomversorgung
des Anschlusses 6 auf beispielsweise 12 Volt ' · zum Speisen der Verstärker A^ und A2 (7, 8; 11, 12) umformt.
Der Beitrag der Rauschsignal muß vernachlässigbar sein. Darüber hinaus muß der Eigenstromverbrauch
minimal sein. Es sollte daher kein konventioneller integrierter Spannungsregler verwendet werden.
Die Ausgangssignale vom Verstärker des Mikrofons werden dem Anschluß 6 zugeführt und über zwei Leitung mit Erdungsschirm
dem Eingangsanschluß 15 der Versorgungseinheit 14 oder einer Batterie zugeführt. Die Versorgungseinheit 14 weist einen Transformator 16, eine Gleichrichterbrücke
17 und einen Siebkreis 18 auf und gibt am Kontakt N 48 Volt ab. Vom Kontakt N führen zwei gut angepaßte
Widerstände 19, 20 von je 6,8 Kiloohm standard-
mäßig zu je einem Signalkontakt des Anschlusses 15. Auf diese Weise erfolgt die Phantomzuführung über die
Signalleitungen mit 48 Volt.
Die Signale werden im Anschluß 15 von Kapazitäten abgenommen und einem doppelgängigen Potentiometer 21 von
z.B. etwa einem Kiloohm zugeführt. Alternativ können zwei getrennte Potentiometer verwendet werden, um die
Empfindlichkeit getrennt für die beiden Richtungen des Mikrofons einzustellen. Von den Ausgangskontakten des
Potentiometers werden die Signale R und L einem Puffer 22, 23 mit der Verstärkung +1 besitzt, und einem Puffer
24, 25 oder Inverter, der die Verstärkung -1 zugeführt. Die Ausgangssignale dieser Puffer werden über zwei
Schalter einem Ausgangsanschluß 28 der Versorgungseinheit zugeführt. Falls dieser Anschluß 28 einem abge-.
glichenen Eingang eines nachfolgenden Mischpults oder Tonbandgeräts o.dgl. angeschlossen ist, werden verschiedene
Richtcharakteristiken erreicht. Von einer Kugel- über eine Nieren- zu einer Achtcharakteristik,
abhängig von der Stellung des Schiebers des Potentiometers 21 und den Schaltern 26, 27. Die Signalleitung R
ist normalerweise an den positiven Eingang der abgeglichenen Eingangsstufe angeschlossen, während die
Signalleitung L mit dem negativen Eingang verbunden ist. Jedenfalls sind die Signale R und L zueinander um
180" phasenverschoben bei einem Schallsignal aus derselben Schallquelle, da sie in um 180° unterschiedene
Richtungen gerichtet sind. Falls daher beide Schalter
26 und 27 in ihrer oberen bzw. unteren Stellung sind (gemäß Fig. 2) und das Potentiometer 21 in einer Mittelstellung
ist, werden die Signale L und R in dem abgeglichenem Eingang voneinander abgezogen und man erhält
eine Achtcharakteristik. Falls einer der Schalter 26 oder 27 in der unteren Position und der andere in der
oberen Position ist, werden die Signale R und L addiert und man erhält eine Kugelcharakteristik. Wird das Potentiometer
21 verstellt, so geht die Kugel- oder Achtcharakteristik anschließend in eine Nierencharakteristik
über.
Das vorbeschriebene und in den Fig. 2 und 3 dargestellte Mikrofon ist völlig kompatibel und kann zusammen
mit anderen, vorhandenen abgeglichenen Systemen verwendet werden. Eine bekannte Versorgungseinheit kann
verwendet werden. Die Steuerung der Richtcharakteristik kann von der Versorgungseinheit oder einem Mischpult
entfernt vom Mikrofon geschehen, ohne die laufende Aufzeichnung zu stören. Der Umstand, daß die Steuerung in
Entfernung von den Mikrofonen stattfinden kann, ist besonders vorteilhaft, wenn die Mikrofone in erhöhten
Standorten oder an schwer zugänglichen Stellen befestigt sind. Das Aufnahmepersonal muß keinen schallisolierten
Studioraum betreten und kann statt dessen die Einstellungen von einem Mischpult aus vornehmen. Dem
Fachmann werden die erheblichen entstehenden Vorteile klar sein.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Stereoaufnahmen nun mit einem einzigen Mikrofon vorgenommen werden können,
Das Mikrofon besteht aus einer Doppelinembraneinheit 2 und 3 mit Nierencharakteristik in unterschiedlichen, um
180° zueinander verschobenen Richtungen.
Das Signal R enthält im wesentlichen die Informationen von der rechten Seite der Szenerie, während das Signal
L im wesentlichen die Informationen von der linken Seite enthält. Die Signale R und L werden jedem Kanal
des Tonbandgerätes zugeführt und eine stereophone Aufzeichnung entsteht. Die Signale R und L können in einem
bestimmten Grade gemischt werden, um den bekannten Aufnahmeverfahren zufolge ein in der Mitte entstehendes
Loch zu verhindern. Bei dieser Stereoanwendung wird keine Gleichtaktunterdrückung (sogenannte "Common-moderejection")
erhalten; das Brummen kann auf langen Leitungen und/oder gestörten Anlagen stören.
In Fig. 4 ist ein Schaltkreis dargestellt, in dem die abgeglichenen Signale den vier Signalleitungen Rl, R2,
Ll und L2 und einem Schirm zugeführt werden. Wie in Fig. 2 weist das Mikrofon 1 Widerstände 9 und 10 und
Verstärker A1 (7, 8) und A2 (11, 12) auf. Außerdem ist
der Ausgang des Verstärkers A^ an einen invertierenden
Puffer 29, 30 und von dort an Puffer A2 (31, 32) angeschlossen. Als Ergebnis entstehen ein Signal Rl und ein
invertiertes Signal R2 sowie ein Signal Ll und ein invertiertes Signal L2.
Die Signale Rl, R2, Ll und L2 sind über Leitungen an die Versorgungseinheit desselben Typs wie in Fig. 3 angeschlossen.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie das Signal
vom Eingangsanschluß 33 auf vier verschiedene Anschlüsse 34 bis 37 aufgeteilt wird. Der obere Anschluß
34 führt den Kanal I, d.h. Signal Rl, R2, und der untere Anschluß 37 führt Kanal II, d.h. Signal Ll, L2.
Der Anschluß 35 führt die Summe von R und L, d.h. eine Kugelcharakteristik, während der Anschluß 36 die Differenz
von R und L führt, d.h. eine Achtcharakteristik. Durch Steuerung der Signale hinter den Anschlüssen 34
bis 37, d.h. in einem anschließenden Mischpult wird ein kontinuierlich steuerbares Schallbild erhalten.
Die in den Fig. 1 und 3 dargestellten Verstärkerstufen verdienen aus mehreren Gründen besondere Aufmerksamkeit.
Der Raum ist begrenzt, da üblicherweise kleine Mikrofone angestrebt werden. Der Stromverbrauch in den
Verstärkern des Mikrofons darf nicht zu hoch sein. Es wird ein Verstärker mit besonders niedrigem Eigenrauschen
und extrem hoher Dynamik erforderlich. Alle diese Anforderungen sind nur schwer zu erreichen.
Die Raumbegrenzung führt dazu, daß ein Verstärker mit einer großen Zahl diskreter Bauelemente nicht berücksichtigt
werden kann. Auch können keine integrierten Schaltkreise bekannter Bauart verwendet werden, da sie
einen hohen Stromverbrauch haben. In dieser Verbindung soll darauf hingewiesen werden, daß die Stromaufnahme
über die beiden Widerstände 19, 20 von 6,8 Kiloohm parallel in der Versorgungseinheit stattfindet, d. h.
über 3,4 Kiloohm. Ein Stromverbrauch von 1 mA bedeutet eine Abnahme der Spannung um 3,4 Volt, was akzeptiert
werden kann. Es sollte aber beachtet werden, daß gleich-
zeitig die Polarisationsspannung des Kondensatormikrofons von 48 Volt auf 45 Volt absinkt, was zu einer entsprechenden
Abnahme der Signalstärke und damit auch des Signal/Rausch-Verhältnisses führt. Aus diesem Grund
sollten starke Schwankungen im Stromverbrauch die das Signal verändern und Verzerrungen bewirken können
(Intermodulation), vermieden werden.
In einem Schaltkreis gemäß Fig. 4 können die Verstärker Ä2 (11/ 31) und der Inverter 29 durch einen Transformator
ersetzt werden, der keinen Stromverbrauch hat. Diese findet üblicherweise in üblichen Kondensatormikrofonen
statt und führt dazu, daß Verzerrungen sowohl in den Tiefen wie auch in den Höhen stattfinden. Da das
vorliegende Mikrofon zwei Verstärker aufweist, einen für jede Membran, sind die Anforderungen an einen
niedrigen Stromverbrauch besonders zwingend.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieses Problem durch den Umstand gelöst, daß die Verstärker A2* die
Impedanzwandler auf eine verhältnismäßig niedrige Impedanz sind und daher üblicherweise einen hohen Stromverbrauch
haben, als Emitterfolgen konstruiert sind und die Widerstände 19, 20 von 6,8 Kiloohm der Versorgungseinheit als Emitterwiderstand verwenden. Die Schaltung
kann gemäß Fig. 6 aufgebaut sein. Der Widerstand 38 von einem Megaohm steuert die Spannung Vqe über den
Transistor 40. Eine Konstantstromquelle 39 ist im Kollektorkreis angeschlossen, um den Strom auf einen
Wert von z.B. 0,4 mA zu begrenzen. Vom Kollektor des
Transistors erhält der Spannungsregler 13 die Spannung, die er dem Verstärker A^ zuführt. Diese Verstärker A^
weisen zumindestens einen FET-Transistor als Eingangsstufe auf. Um so wenig wie möglich Rauschen beizusteuern,
sollte der FET-Transistor mit so geringer Versorg ungsspannung angesteuert werden, wie es möglich
ist. Durch den beschriebenen Schaltkreis wird die hohe Zuführspannung von 48 Volt zweimal verwendet, da
nämlich der Impedanzwandler A2 und der Verstärker A-^
von der Spannungsversorgung aus gesehen in Reihe geschaltet sind, d.h. derselbe Strom führt sowohl durch
den Transistor 40 und durch den Regler 13 und dann durch den Verstärker A^. Durch den Stromregler 39 wird
der Stromverbrauch auf die erlaubten Werte begrenzt. In dem Schaltkreis gemäß Fig. 4 kann der Stromregler
natürlich sowohl für die Verstärker A2/ d.h. die Verstärker
11 und 31, in jeder Hälfte verwendet werden, da diese Stufen voneinander spiegelbildliche Signale
führen. Der Verstärker A^ und der Regler 13 haben einen
verhältnismäßig niedrigen Stromverbrauch, beispielsweise etwa 100 μΑ. Die Gesamtspannung an den Widerständen
19, 20 von 6,8 Kiloohm wird daher 3,4 Volt sein, was akzeptabel ist. Bei einer Zunahme der Belastung
steigt die Spannung nicht an, da der Stromregler 39 den Stromverbrauch konstant hält. Auf diese Weise
wird die Modulation der Polarisationsspannung vermieden.
Das Mikrofon kann mit einer Dämpfung von 20 dB versehen werden, die im ersten Verstärker A^ angeordnet
werden sollte, um das Risiko einer Überlastung zu ver-
ringern. Die Dämpfung kann durch Anschließen eines nicht mit einer Nebenleitung versehenen Quellenwiderstandes
im ersten FET-Transistor erfolgen, was allerdings den Rauschbeitrag beträchtlich erhöht. Dies ist
allerdings kein Nachteil, denn die Dämpfung wird lediglich bei starken Schalldrücken benötigt, wenn das
Rauschen völlig unhörbar ist. Es ist also möglich, die Polarisationsspannung bei hohen Schallpegeln herabzusetzen,
wodurch das Signal im Verhältnis zur Polarisationsspannung abnimmt.
In einer praktischen Ausführungsform gemäß den oben angegebenen Prinzipien entstand ein Mikrofon mit ausgezeichneten
Eigenschaften. Der Rauschpegel betrug etwa 16 bis 20 dBA und die Dynamik war größer als 120 dB.
Die Stromaufnähme betrug konstant etwa 1,15 mA in der
Ausführungsform gemäß Fig. 4, bei Spannungen von 20 V bis 50 V. Durch den Wegfall von Transformatoren wurde
ein klarerer und ausgeprägterer Klang erhalten. Durch Verbindung der Anschlüsse 34 bis 37 mit Steuerungen
(einschließlich Phaseninvertern) in einem Mischpult wurde es möglich, die Richtcharakteristik während einer
laufenden Aufzeichnung kontinuierlich zu ändern.
Um verfolgen zu können, auf welcher Seite R bzw. L beim Mikrofon ist, ist eine Elektrolumineszenzdiode (LED)
unterhalb des Metallnetzes des Mikrofongehäuses angeordnet. Die Diode leuchtet gegen die Maschen des Metallnetzes
und das Licht wird gleichmäßig in alle Richtungen reflektiert und zeigt gleichzeitig an, daß das
Mikrofon angeschlossen ist. Die Diode 41 kann an den
Stromregler 39 angeschlossen sein, so daß sie keinen erhöhten Stromverbrauch des Schaltkreises bewirkt. Es
ist ebenfalls möglich, eine dritte Membran im Mikrofon hinzuzufügen, die von der Schallquelle abgewandt wird,
d.h. in Richtung des Hintergrundes. Es ist manchmal wünschenswert, den Raumschall von der Rückseite wegzudämpfen,
beispielsweise zum Dämpfen von Echos oder zum Vermindern des Nachhalls. Gleichzeitig wird ein
besseres Einstellen der Schallquelle erreicht. Die dritte Membran besitzt ihre eigenen Verstärker A]_ und
A 2 und das Signal wird über eine Leitung dem Mischpult
zugeführt und im geeigneten Verhältnis den beiden anderen Signalen untergemischt.
Claims (8)
- Rune Rosander, Helsingborgsgatan 5, 265 00 AstorpMikrofonAnsprücheMikrofon mit einer Kondensatormikrofoneinheit mit zwei voneinander durch einen steifen Körper getrennten Membranen, die eine Doppelmembraneinheit bilden, und mit einem Verstärkerkreis zum Anschließen an eine Versorgungseinheit, eine Batterie o.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkerkreis getrennte Verstärker (7, 11; bzw. 8, 12) für jede Membran (2, 3) aufweist, die von jeder Membran (2, 3) je ein Signal (R, L) bilden, die über eine Signalleitung der Versorgungseinheit zugeführt werden, um dort kombiniert und/oder einer Mischstufe, einem Tonbandgerät o.dgl. zugeführt zu werden.ME/WWR/emn „„i Tolo(V,nrfO4-?n3? 80 37 · Teleconierer Telex 02 44 020 fepat d
- 2. Mikrofon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Signale (R, L) in der Versorgungseinheit so kombiniert werden, daß ihre Summe oder ihre Differenz gebildet wird.
- 3. Mikrofon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale (R, L) in verschiedenen Verhältnissen gedämpft werden, ehe sie kombiniert werden.
- 4. Mikrofon nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkerkreis einen ersten Verstärker (A^) mit wenigstens einem FET-Transistor und einen zweiten Verstärker (A£) aufweist, der ein Impedanzwandler ist und die Ausgangimpedanz erniedrigt.
- 5. Mikrofon nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Verstärker (Aj) und der zweite Verstärker (A2) im Verhältnis zur Versorgungseinheit in Reihe geschaltetsind.
- 6. Mikrofon nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Verstärker (A2) einen Transistor (40) mit einem Innenwiderstand (19) der Versorgungseinheit als Lastwiderstand aufweist.
- 7. Mikrofon nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkerkreis einen Stromregler (39) aufweist, der die Stromaufnahme konstant hält.
- 8. Mikrofon nach einem der vorstehenden Ansprüche, da-durch gekennzeichnet, daß eine dritte Membran mit Nierencharakteristik vorgesehen ist, die von der Schallquelle weggedreht ist.
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