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Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter, beispielsweise für Munition, aus einer aus mehreren Lagen gewickelten Hülse, an der mindestens ein Beschlag, beispielsweise für einen Verschluß, befestigt ist.
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Verpackungsbehälter für Munition sollen dicht sein. Die Dichtigkeit soll bei dem bei der Luftverlastung auftretenden Unterdruck, wenigstens aber bei Druckänderungen, die sich im Temperaturbereich zwischen -35°C und +63°C ergeben, gewährleistet sein. Diese Dichtigkeit muß nach der Durchführung von Klimawechseltests, Stoßprüfungen, Rüttel- und Vibrationsprüfungen, Wassersprühprüfungen und Fallprüfungen gegeben sein.
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Bei bekannten Verpackungsbehältern der eingangs genannten Art, die aus mehreren dünnwandigen Lagen gewickelt sind, sind Beschläge für einen Verschluß und einen Tragegurt mittels um die Hülse gespannter Stahlbänder befestigt (vgl. DE-AS 22 02 169). Durch diese Befestigung sind zwar Lochungen der Hülsenwandung vermieden. Bei einem Schrumpfen der Hülse könnten sich die Stahlbänder lockern, was die Dichtigkeit der Behälter beeinträchtigen könnte.
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In der AT-PS 3 36 961 ist eine Schraubverbindung für Wellblechteile beschrieben, die eine sichere Abdichtung gewährleisten soll. Für einen Verpackungsbehälter, der aus einer aus mehreren Lagen gewickelten Hülse besteht, erscheint ein der AT-PS 3 36 961 entsprechender Aufbau ungeeignet. Eine zwischen den beiden zu verbindenden Teilen liegende Dichtung ist bei der AT-PS 3 36 961 nicht vorgesehen. Der vorgesehene Dichtring ist mit einem zusätzlichen Unterlagskörper anzupressen. Dieser vergrößert die Bautiefe der Verbindungsanordnung. Die zur Verbindung vorgesehene Schraube weist nur die übliche Durchmesserabstufung zwischen deren Kopf und deren Schaft auf. Ein Schrumpfen der zu verbindenden Teile ist bei der AT-PS 3 36 961 nicht zu erwarten, so daß durch die dort vorgesehene Verbindung damit zusammenhängende Probleme nicht gelöst werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verpackungsbehälter der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem sich die Beschläge auch bei einem Schrumpfen der Hülse nicht lockern und bei dem die Hülse an der Befestigungsstelle der Beschläge dicht ist.
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Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verpackungbehälter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß in einem Loch der Hülsenwandung ein Befestigungsbolzen steckt, der innen an der Hülse mit einem Kopf anliegt, dessen Durchmesser etwa das Drei- bis Vierfache des Durch -messers des Befestigungsbolzens beträgt, daß die Hülsenwandung im Bereich des Kopfes vorverdichtet und das Loch von außen kegelförmig angesenkt ist, daß auf den Befestigungsbolzen der Beschlag und eine Dichtscheibe aufgesetzt ist, die sich flach zwischen dem Beschlag und der Hülsenwandung erstreckt und an der ein Ringhöcker ausgebildet ist, der in der Ansenkung sitzt, und daß der Beschlag mit -tels eines Gegenstücks zum Kopf auf die Dichtscheibe gepreßt ist.
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Dadurch ist der Beschlag ortsfest an der Hülse festgelegt. Auch wenn diese geringfügig schrumpft, ändert der Beschlag seine Lage nicht, so daß sich auch ein an ihm angeordneter Verschluß nicht lockern kann. Trotz der Lochung der Hülsenwandung ist diese dicht. Denn die Dichtscheibe liegt einerseits großflächig zwischen dem Beschlag und der Hülsenwandung. Andererseits wird ihr Ringhöcker in die Ansenkung und gegen den Befestigungsbolzen gedrückt.
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Dadurch, daß der Durchmesser des Kopfes vergleichsweise groß ist, lassen sich die auftretenden mechnischen Belastungen aufnehmen, ohne daß es zu einer Verformung der aus Papplagen gewickelten und an sich wenig festen Hülsenwandung und damit zur Gefahr des Undichtwerdens kommt.
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Die Vorverdichtung der Hülsenwandung im Bereich des Kopfes ist günstig, weil dadurch späteren Setzungserscheinungen entgegengewirkt ist, die zu einem Lockern des Beschlags führen könnten. Gleichzeitig ist der Kopf dadurch in der Hülsenwandung versenkt.
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Durch die beschriebene Verbindung sind auch die strengen militärischen Forderungen nach der Dichtigkeit des Verpakkungsbehälters erfüllt. Durch die Vorverdichtung und den vergleichsweise großen Kopf ist eine dauerhaft feste Verbindung auch bei mechanischer Beanspruchung der Verbindungsmittel oder Schrumpfen der Hülsenwandung gewährleistet. Durch die Ansenkung des Loches und den entsprechenden Ringhöcker der zwischen dem Beschlag und der Hülsenwandung liegenden Dichtscheibe ist eine großflächige und großvolumige Dichtung gewährleistet.
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Als Befestigungsbolzen und Gegenstück eignet sich eine Schraube mit Mutter oder ein Niet, dessen Schließkopf das Gegenstück bildet.
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Damit der Kopf möglichst wenig in das Innere der Hülse ragt und von einer durch die Vorverdichtung geschaffenen Vertiefung möglichst weitgehend aufgenommen wird, beträgt die Höhe des Kopfes etwa 8% bis 15% seines Durchmessers. Die Höhe des Kopfes kann größer sein, wenn der vorgesehene Inhalt des Behälters bzw. dessen Einbauten dies zulassen.
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Der beschriebene Verpackungsbehälter kann auch zur Verpackung anderer Güter als Munition, wie beispielsweise Zünder, Treibladungspulver oder Schweißelektroden, verwendet werden. Insbesondere zeigen sich die Vorteile der Erfindung, wenn der Behälter aus einem Material geringer Festigkeit besteht und eine hohe Dichtigkeit gefordert ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt
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Fig. 1 eine Teilansicht eines Verpackungsbehälters im Längsschnitt,
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Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht längs der Linie II-II nach Fig. 1 mit Schraubverbindung,
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Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 2 mit Nietverbindung und
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Fig. 4 eine Dichtscheibe im Schnitt, gegenüber Fig. 2 bzw. 3 vergrößert.
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Ein Verpackungsbehälter weist eine Unterhülse 1 und eine Oberhülse 2 auf. Zur Führung der beiden Hülsen 1 und 2 aneinander ist in die Hülsen 1, 2 ein Halsrohr 3gesteckt, das die Stoßstelle der beiden Hülsen 1, 2 überbrückt. An der Stoßstelle ist zwischen der Unterhülse 1 und der Oberhülse 2 ein Dichtring 1&min; angeordnet. Die Hülsen 1 und 2 bestehen aus mehreren spiralgewickelten Lagen. Beispielsweise weisen die Hülsen 1 und 2 einen Lagenaufbau aus Zellstoffsulfatkarton, Asphalt-Duplexpapier, Aluminium-Schichtstoff und asphaltiertem Kraftpapier auf.
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An die Unterhülse 1 ist ein Beschlag 4 angeschraubt, der einen Schließhaken bildet und an dem ein Traggurt 5 befestigt ist. An die Oberhülse 2 ist ein einen Spannverschluß bildender Beschlag 6 angeschraubt. Der Spannverschluß greift am Schließhaken an und preßt den Dichtring 1&min; zusammen.
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Die Befestigung der Beschläge 4 und 6 und der sonstigen Beschläge erfolgt in gleicher Weise. Sie wird im folgenden anhand von Fig. 2 an einer Befestigungsstelle des Beschlags 4 beschrieben.
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Die Hülse 1 ist mit einem Loch 7 versehen. Zur Versteifung der Hülse 1 in der Umgebung des Loches 7 ist sie vorverdichtet, so daß eine Vertiefung 8 innen an der Hülse 1 entsteht. An der Außenseite der Hülse 1 ist in der Umgebung des Loches 7 eine keilförmige Ansenkung 9 geschaffen, die mit der Vertiefung 8 beim Stanzen des Loches 7 und beim Vorverdichten entsteht.
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In das Loch 7 ist eine als Befestigungsbolzen dienende Schraube 10 eingesteckt, die einen Kopf 11 aufweist. Dessen Durchmesser D beträgt vorzugsweise etwa das Drei- bis Vierfache des Durchmessers E der Schraube 10. Die Höhe H des Kopfes 11 beträgt etwa 8% bis 15% seines Durchmessers. Beispielsweise beträgt die Höhe H 1 mm. Der Kopf 11 sitzt in der Vertiefung 8. Er überragt diese kaum, so daß das Halsrohr 3 im wesentlichen bündig an der Hülse 1 anliegt.
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Am Kopf 11 sind zwei Vorsprünge 12 ausgebildet, die in die Hülsenwandung greifen und der Verdrehsicherung dienen. Die Vorsprünge 12 entstehen beispielsweise durch Stanzen und Abbiegen zweier Zungen am Kopf 11.
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Auf die Schraube 10 ist eine Dichtscheibe 13 gesteckt. Diese besteht aus einem Ring 14, an den ein Ringhöcker 15 angeformt ist. Die Dichtscheibe 13 ist beispielsweise aus Gummi oder einem Weichkunststoff gefertigt.
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Der Ringhöcker 15 der Dichtscheibe 13 liegt in der Ansenkung 9, wobei sein Volumen (vgl. Fig. 4) größer ist als der Hohlraum, den die Ansenkung 9 bildet. Der Ring 14 der Dichtscheibe 13 liegt in der Umgebung der Ansenkung 9 auf der Hülse 1 auf.
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Auf die Schraube 10 ist der Beschlag 4 aufgesetzt, so daß er auf der Dichtscheibe 13 aufliegt. Der Beschlag 4 ist etwa im Radius entsprechend des Außendurchmessers der Hülse 1 gebogen.
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Auf die Schraube 10 ist eine Mutter 16 geschraubt, welche den Beschlag 4 fest auf die Dichtscheibe 13 drückt. Einerseits liegt dadurch der Ring 14 dichtend zwischen dem Beschlag 4 und der Unterhülse 1. Andererseits ist der Ringhöcker 15 fest in die Ansenkung 9 gedrückt, so daß er sich radial an die Schraube 10 dicht anlegt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist anstelle der Schraube mit Mutter ein Niet 10&min; verwendet. Entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Kopf 11 ist der Setzkopf 11&min; des Niets 10&min;. Das der Mutter 16 entsprechende Gegenstück ist der Schließkopf 16&min; des Niets 10&min;. Dieser preßt den Beschlag 4 auf die Dichtscheibe 13, wodurch der Ring 14 dichtend zwischen dem Beschlag 4 und der Unterhülse 1 liegt und der Ringhöcker 15 in die Ansenkung 9 gedrückt ist, so daß er sich radial dicht an den Niet 10&min; anlegt.
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Wie Fig. 1 zu entnehmen, sind im Beispielsfall zur Befestigung jedes der Beschläge 4, 6 zwei der beschriebenen Verbindungen vorgesehen. Je nach Größe und Belastung der Beschläge 4, 6 kann auch eine Verbindung genügen, oder mehr als zwei Verbindungen nötig sein.