DE3401243C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schrämmeißel für den Abbau
von mineralischen Rohstoffen mit einem hartmetallbesetzten
Kopf und einem in eine Bohrung einsteckbaren und darin
drehbaren Schaft, der mit einer lösbaren Halterung ver
sehen ist und eine über die gesamte Länge des Schaftes
reichende Rippe zur Bildung eines Austragskanals für
zwischen die Bohrung und den Schaft gelangtes Abbau
material trägt.
Derartige Schrämmeißel werden an sehr vielen, großen
Bohr- und Abbaugeräten in vielfacher Anzahl verwendet,
beispielsweise an Schrämwalzen, an Bohrköpfen und an
sonstigen Schneidköpfen und sogar an Straßenfräswalzen.
Die die Schrämmeißel aufnehmenden Bohrungen, die sich
in einem Grundkörper befinden oder in einer an dem Grund
körper angebrachten Hülse, stehen im Vergleich zu der
eigentlichen Abbaubewegung leicht schräg, so daß der
Kraftangriff an dem Schrämmeißel außermittig erfolgt.
Das führt im laufenden Abbau- bzw. Fräsbetrieb zu einer
fortlaufenden Drehung des Schrämmeißels in der zuge
hörigen Bohrung, mit der Folge, daß sich der Schrämmeißel
allseits gleichmäßig abnutzt. Nach seiner völligen Ver
schleißung wird er nach vorn aus der Bohrung heraus
gezogen und durch einen frischen Schrämmeißel ersetzt.
Im Regelfall überragt der Kopf in radialer Richtung
den Schaft, womit sich gegenüber der Paßfläche zwischen
dem Schaft und der zugeordneten Bohrung eine natürliche
Abdichtung gegen Eindringen des Abbaumaterials ergibt.
Es ist jedoch festgestellt worden, daß sich feinstes
Abbaumaterial trotz der Anlage des Kopfes am oberen
Rand der Bohrung oder an der Hülse in der Paßfläche
festsetzt, wodurch die freie Drehung des Schrämmeißels
behindert werden kann. Wenn für eine kurze Zeitperiode
der Schrämmeißel wegen dieser Behinderung nicht mehr
rotiert, bildet sich unverzüglich im Bereich des Abbau
kontaktes an dem Meißelkopf eine Abflachung, die unab
hängig von der Behinderung in der Paßfläche dann eine
Drehung des Schrämmeißels verhindert.
Es ist schon versucht worden, der anfänglichen Behinderung
durch Abbaumaterial in der Paßfläche eine wendelförmige
Rille oder Rippe an dem Schaft vorzusehen, die nach
Art einer Förderschnecke das in die Paßfläche einge
drungene Material nach hinten aus der Bohrung heraus
fördern soll (US-PS 38 33 264). Die Praxis hat jedoch
gezeigt, daß eine spürbare Beseitigung der Gefahr eines
sich nicht mehr drehenden Schaftmeißels dadurch nicht
erreicht werden kann. Das liegt hauptsächlich daran,
daß sich das Abbaumaterial in der Bohrung festsetzt
und nicht freiwillig dem in Form der wendelförmigen Rille
oder Rippe geschaffenen Weg aus der Paßfläche heraus
folgt. Da der wendelförmige Weg bei der Herstellung
eines Schrämmeißels Kosten verursacht, hat sich bei
den heutigen Herstellern von Schrämmeißeln die bekannte
Variante nicht durchgesetzt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schrämmeißel der
eingangs genannten Art zu schaffen, der in
die Paßfläche eingedrungenem Abbaumaterial kaum die
Möglichkeit des Verbleibens innerhalb der Bohrung läßt
und so auch unter ungünstigen Bedingungen eine Rotation
des Schrämmeißels gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
daß mindestens zwei Rippen in Längsrichtung des Schaftes
zur Bildung jeweils eines kurzen Austragkanales vorgesehen
sind, wobei jede Rippe einen Krümmungsradius besitzt,
der kleiner ist als der Radius der Bohrung, oder wobei
am Übergang jeder Rippe zu dem Austragskanal eine scharfe
Kante vorgesehen ist.
Zum einen entwickelt die Erfindung den Gedanken des
Austragskanals weiter, bei dem zwischen den Rippen aus
reichend Platz für die Abführung von in die Paßfläche
eingedrungenem Material geschaffen wird, zum anderen
wird die Flächenpressung zwischen dem Meißelschaft und
der Bohrung vergrößert, was zu einer Selbstreinigung
der Bohrung führt, also eine mehr oder weniger starke,
selbstreinigende Kratzwirkung ausübt. Die Drehbarkeit
des Schrämmeißels wird dadurch nicht beeinträchtigt,
andererseits ist eine gewisse Schabewirkung aufgrund
der scharfen Kante bzw. des erhöhten spezifischen Druckes
vorhanden, der die Selbstreinigung begünstigt. Ein höherer
Verschleiß an den Rippen kann ohne weiteres in Kauf
genommen werden, da die Schrämmeißel ohnehin relativ
schnell verschleißen und häufig ersetzt werden müssen.
Mit jedem frisch eingewechselten Schrämmeißel wird dann
auch ein frischer Schaft eingewechselt, der wieder ent
sprechende Laufreserven in sich trägt.
Die in der heutigen Praxis gängigste Befestigung zwischen
dem Schrämmeißel und der Hülse ist ein sogenannter Klipp
ring, der in einer Einschnürung innerhalb des Schaftes
eingelegt ist und dessen außen vorstehende Höcker in
eine umlaufende Tasche innerhalb der Bohrung auffedern.
Die Einschnürung innerhalb des Schaftes ist im Durchmesser
so gewählt, daß für das Einstecken und das Herausnehmen
des Schrämmeißels ausreichend Raum für die Einwärts-Feder
bewegung des geschlitzten Klippringes vorhanden ist.
Wenn sich im Laufe des Betriebes zwischen der Einschnürung
und der Innenfläche des Klippringes Abbaumaterial festsetzt,
ist die Einwärts-Federbewegung des Klippringes für den
später erforderlichen Ausbau blockiert, so daß der Ausbau
nur noch sehr schwer zu bewerkstelligen ist.
Wegen der sonst problemlosen Handhabung des Klippringes
sieht auch die Erfindung dieses preisgünstige Befesti
gungsmittel in einer Weiterbildung vor. In diesem Fall
ist es dann besonders zweckmäßig, daß zwischen zwei
benachbarten Rippen zur Bildung des Austragskanales
eine Vertiefung oder Abflachung vorgesehen ist, deren
geringster Abstand von der Mittlachse des Schaftes
kleiner ist als der Innenradius des Klippringes.
In dieser Weise ist sichergestellt, daß sich auf den
Klippring zubewegendes Abbaumaterial auf dessen Innenseite
bis zum Bohrungsende hindurchtreten kann, ohne sich
unterhalb des Klippringes festsetzen zu können. Die
Ausbaufähigkeit des Schrämmeißels gemäß dieser Weiter
bildung der Erfindung ist gegenüber herkömmlichen Schräm
meißeln deshalb wesentlich verbessert.
Obwohl die weit verbreiteten Hülsen zur Aufnahme der
Schrämmeißel an ihrer Rückseite offen sind und deshalb
rein theoretisch die Möglichkeit besteht, mit einem
Stößel und einem handgeführten Hammer den Ausbau durch
Schläge auf das Schaftende herbeizuführen, kann dieses
Hilfsmittel beim Ausbau selten angewendet werden, da
die Zugänglichkeit durch benachbarte Hülse bzw. durch
die Form des Werkzeug-Grundkörpers versperrt ist. Es
ist deshalb beinahe stets ein Ausbau von der Kopfseite
des Schrämmeißels erforderlich. Unabhängig von der Aus
bildung des Schaftes als durchgehender Durchmesser oder
in Stufen schlägt daher die Erfindung in Weiterbildung
vor, daß der Schrämmeißelkopf mit mindestens einem Flächen
paar versehen ist, dessen Einzelflächen sich gegenüber
liegen und an der dem Schaft zugewandten Seite frei
zugänglich und an der der Meißelspitze zugewandten Seite
von einem vorstehenden Rand begrenzt sind.
Auf diese Weise kann ein üblicher Maulschlüssel an den
Schaftkopf angesetzt werden, mit dessen Hilfe zunächst
eine Drehung eines möglicherweise vorher nicht mehr
sich frei drehenden Meißels herbeigeführt wird. Das
hat oftmals schon eine lockernde Wirkung, so daß anschließend
das Herausheben des Meißels mit Hilfe des Maulschlüssels
in der Weise gelingt, daß die Basis des Maules an dem
Bohrungsrand abgestützt und die freien Schenkel unter
den vorstehenden Rand an der einen Seite der Einzelflächen
gedrückt wird.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert;
darin zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungs
gemäßen Schrämmeißels,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Unterseite
des erfindungsgemäßen Schrämmeißels
gemäß der Fig. 1 und
Fig. 3 eine Querschnittsansicht durch eine
Hülse mit einem darin aufgenommenen
Schrämmeißel gemäß Fig. 1 in geänderter
Lage.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Schrämmeißel 1 dargestellt,
der im wesentlichen aus einem Schaft 2 und aus einem
Schrämmeißelkopf 3 besteht. Am vorderen Ende des Kopfes 3
ist eine Hartmetallspitze 4 eingesetzt, die den Schräm
meißel 1 vor übermäßigem Verschleiß schützt.
In der funktionsgemäßen Lage ist der Schrämmeißel 1 in
eine Hülse 7 eingesetzt, in der sich eine zylindrische
Bohrung 8 befindet. In der Nähe des unteren Endes der
Hülse 7 ist eine umlaufende Tasche 9 angeordnet, die zu
sammen mit einem Klippring 13, der in eine Einschnürung
12 innerhalb des Schaftes 2 eingesetzt ist, der lösbaren
Halterung des Schrämmeißels 1 innerhalb der Hülse 7 dient.
Der Klippring 13 besteht aus Federstahl und ist aufgrund
seiner Gestaltung als offener Ring in der Lage, ein
wärts einzufedern. Dazu ist an jedem Ende der Öffnung
eine Ausklinkung 15 vorhanden, von denen in der Fig. 3
nur eine dargestellt ist. Auf der Außenseite des Klipp
ringes 13 befinden sich Höcker 14, die in die umlaufende
Tasche 9 der Hülse 7 eingreifen. Der Radius 16 (Fig. 2)
der Einschnürung 12 ist so klein gewählt, daß die ein
wärts gerichtete Einfederung des Klippringes 13 beim
Ein- und Ausbau des Schaftmeißels 1 ohne Behinderung mög
lich ist.
Bei dem in den Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsbei
spiel des erfindungsgemäßen Schrämmeißels 1 sind drei
Rippen 19 vorhanden, zwischen denen sich Abflachungen 17
befinden. Aus der Fig. 2 ist besonders deutlich zu er
kennen, daß die Radien 18 der Rippen 19 kleiner sind als
der Innenradius Bohrung 8 in der Hülse 7. Dadurch
werden die genannten Eigenschaften eines guten Rundlaufs
aufgrund der noch befriedigenden Schmiegung und eines
Reinigungseffektes infolge einer Schabewirkung erzielt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel reichen die
Rippen 19 und Abflachungen 17 vom Meißelkopf 3 bis zum
hinteren Ende des Schaftes 2. Diese Form wird normaler
weise gewählt, wenn das Eindringen von Abbaumaterial in
erster Linie von der Kopfseite des Meißels her zu erwarten
ist. Ist hingegen zu befürchten, daß sich auch Abbau
material von der Rückseite der Hülse 7 in die Paßfläche
eindrücken kann, wird ein am Ende des Schaftes 2 ange
ordneter Bund 21 ohne Abflachungen 17 ausgeführt, also
als Vollrundquerschnitt. Zwar ist dann an dieser Stelle
mit dem erschwerten Eintritt von Abbaumaterial auch im
wesentlichen der Austritt versperrt, die volumenreichen
Abflachungen 17 reichen jedoch dann in der Regel aus, um
alles Abbaumaterial, das während der Gebrauchsperiode eines
Schaftmeißels 1 sich in der Paßfläche angesammelt hat, auf
zunehmen. In der Regel ist jedoch auch der Bund 21, der
der leichteren Einfügung in die Hülse 7 wegen mit einer
Phase 22 versehen ist, ebenfalls mit den Abflachungen 17
versehen.
Der kleinste Abstand der Abflachungen 17 von der Mittel
achse des Schaftes 2 ist geringer gewählt, als der Innen
durchmesser des Klippringes 13. In dieser Weise ist
sichergestellt, daß sich unterhalb des Klippringes 13
kein Abbaumaterial ansammeln kann, da an drei Stellen
ein freier Kanal zwischen der dem Meißelkopf 3 zugewandten
Seite jeder Abflachung 17 und der Abflachung im Bereich
des Bundes 21 vorhanden ist. Insbesondere kann sich unter
halb des Klippringes 13 kein Abbaumaterial festsetzen,
das zu einer so starken Behinderung der Einfederung
führen kann, daß der Ausbau des Schrämmeißels 1 aus der
Hülse 7 erschwert oder sogar behindert wird.
Zur Erleichterung des Ausbaus sind an dem Meißelkopf 3
zwei Flächen 24 angeformt, die zusammen ein Flächenpaar
für einen Maulschlüssel oder dergleichen bilden. Ein
trotz erfindungsgemäßer Gestaltung nicht mehr drehfähiger
Schaftmeißel 1 kann mit Hilfe eines Maulschlüssels dann
verdreht und in dieser Weise wieder gängig gemacht werden.
Außerdem dienen diese Flächen 24 zur Erleichterung des
Ausbaus. Dazu wird ein üblicher Maulschlüssel angesetzt
und dann das freie Ende in Längsrichtung des Schaft
meißels hin- und herbewegt. Dabei stützt sich die Basis
der Schlüsselmaulöffnung auf der Hülse 7 ab, während die
Schenkel unter den Rand 25 an dem Meißelkopf 3 greifen.
In dieser Weise wird auf den Schrämmeißel 1 eine Zug
kraft aus der Hülse 7 heraus erzeugt. Sobald der Schräm
meißel 1 so weit vorgezogen ist, daß zwischen der Hülse
und der Unterseite des Kopfes 3 ein genügend großer
Spalt vorhanden ist, kann hier ein weiteres Werkzeug zum
Heraushebeln des Schaftmeißels angesetzt werden.
Claims (6)
1. Schrämmeißel für den Abbau von mineralischen Rohstoffen
mit einem hartmetallbesetzten Kopf und einem in eine
Bohrung einsteckbaren und darin drehbaren Schaft, der
mit einer lösbaren Halterung versehen ist und eine über
die gesamte Länge des Schaftes reichende Rippe zur
Bildung eines Austragskanals für zwischen die Bohrung
und den Schaft gelangtes Abbaumaterial trägt, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Rippen
(19) in Längsrichtung des Schaftes (2) zur Bildung je
weils eines kurzen Austragskanales vorgesehen sind,
wobei jede Rippe (19) einen Krümmungsradius (18) besitzt,
der kleiner ist als der Radius der Bohrung (8) oder wo
bei am Übergang jeder Rippe (19) zu dem Austragskanal
eine scharfe Kante vorgesehen ist.
2. Schrämmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die lösbare Halterung aus einer
Einschnürung (12) in dem Schaft (2) zur Aufnahme eines
Klippringes (13) und aus einer umlaufenden Tasche (9)
innerhalb der Bohrung (8) besteht.
3. Schrämmeißel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen zwei benachbarten Rippen
(19) zur Bildung des Austragskanales eine Vertiefung
oder Abflachung (17) vorgesehen ist, deren geringster
Abstand von der Mittelachse des Schaftes (2) kleiner
ist als der Innenradius des Klippringes (13).
4. Schrämmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Falle eines abge
stuften Schaftes die Rippen ebenfalls abgestuft sind.
5. Schrämmeißel nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertiefungen bzw. Abflachungen
(17) unabhängig von den Stufen von der Mittelachse des
Schaftes (2) einen gleichbleibenden Abstand aufweisen.
6. Schrämmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft
kopf (3) mit mindestens einem Flächenpaar versehen ist,
dessen Einzelflächen (24) sich gegenüberliegen und an
der dem Schaft (2) zugewandten Seite frei zugänglich
und an der der Meißelspitze zugewandten Seite von einem
vorstehenden Rand (25) begrenzt sind.
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Publications (2)
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