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SCHNEIDWERK Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Selbstschärfen
der Schneiden von Messern solcher Schneidwerke, welche im Gegenschneidsystem die
Schnittarbeit verrichten, sowie die zugehörigen Schneidmesser, wie solche von Mäh-,
Hecken-, Mais-, Häckselschneidwerken und dergleichen.
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Bei derartigen Schneidwerken wird entweder ein Messer über dem zugehörigen
Gegenmesser bzw. werden beide Messer gegenläufig gerade oder schwenkend hin-und
herbewegt, wie es bei Finger- und Mulchmähschneidwerken oder Doppelmesser-Schneidwerken
der Fall ist, wobei die Messer aufeinander aufliegend, gleitend, oft unter Federdruck,
über bekannte Einrichtungen wie Messerhalter, mitschwenkende Messerführungsarme
oder dergleichen gelagert sind. Bei anderen bekannten Schneidwerken sind schwenkende
oder drehende Messer mit entsprechenden Schneidklingen angewandt, die von oben oder
unten auf einem stehenden Messer mit Gegenschneiden gleitend, auch zum Teil unter
Federbelastung, ihre Auflage finden.
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Diese bekannten Schneidmesser weisen aber den besonderen Nachteil
auf, daß ihre angeschärften Schneidkanten beim Schnittbetrieb nach verhältnismäßig
kurzer Arbeitszeit stumpf werden, die erforderliche Antriebsleistung steigt dann
an, die Schnittqualität nimmt ab, und nach weiterem Einsatz müssen bald die Schneidkanten
nachgeschärft werden, was aufwendig und zeitraubend ist. Die Mäharbeit wird zum
Auswechseln der Messer und zum Schärfen unterbrochen, wobei die Messer beim Nachschleifen
stark abnutzen und meist hierbei in ihrem Schneidenbereich durch Überhitzung ausglühen,
somit ihre Härte verlieren und dann beim Schnitt noch schneller als im Neuzustand
stumpf werden. Der Aufwand zum Nachschärfen wirkt sich heute bei dem kritischen
Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft, dem Garten- und Landschaftsbau besonders
störend aus, so daß in der Praxis meist hochtourige, im freien Schnitt arbeitende,
Kreisel- oder Scheibenschneidwerke eingesetzt werden, obwohl diese eine um ein Vielfaches
höhere Antriebsleistung verlangen, das Gut nicht glatt abschneiden, sondern unsauber
abschlagen, wodurch der Nachwuchs erschwert ist, das Mähgut durch das Einmischen
von Erde oder dergleichen infolge des Herumrührens der Schneidteller bei der hohen
Schnittgeschwindigkeit bei Maulwurfshaufen oder Eindringen der Messer in das Erdreich
bei etwas unebenem Gelände, wie es immer vorkommt, stark verschmutzt und so in seinem
Futterwert
herabgesetzt wird, durch den Mehrfachschnitt je Mähfläche hohe Kleingutverluste
entstehen, sowie auch durch die hohe Messergeschwindigkeit von 60 m je Sek. eine
besondere Gefahr schwerer Unfälle gegeben ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Selbstschärfen der
Schneidkanten der Messer durch den Mäh- bzw. den Schnittbetrieb selbst von verschiedenartigen
Schneidwerken sowie die zugehörigen Schneidmesser- bzw. Klingenausführungen für
solche Schneidwerke, welche in Verbindung mit Gegenschneiden ihre Schnittarbeit
leisten, vorzuschlagen, so daß bei ihnen kein oder nur selten ein Ausbauen der Messer
zum Nachschleifen der Schneidkanten erforderlich, und wobei durch besondere Maßnahmen
eine material-und arbeitszeitsparende Herstellung vorzuschlagen ist, damit der Aufwand
und somit der Preis der Schneidmesser bzw0 Mähmesserklingen so niedrig ist, daß
die Erfindung auch bei den in großen Stückzahlen benötigten Schneidwerksteilen wirtschaftlich
vertretbar angewandt werden kann0 Diese Aufgabe wird verfahrens-erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch gelöst, daß eine oder beide Flächen der aufeinander gleitenden,
die Schneiden tragenden Werkzeugteile, wie die der beiden Mähmesserklingen bzw.
die der Mähmesserklingen und/oder Messer, die die Gegenschneiden aufweisen, wie
Fingerplatten oder Gegenmesser, mit materialabschleifenden Partien in Länge der
Auflagefläche oder der Schneidkanten versehen snd.
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Als vorteilhafte Verfahren wird vorgeschlagen, die materialabschleifenden
Partien durch Flamm-, Plasmaaufspritzen oder durch Detonationsauftragen von Schichten
aus Wolfram- oder ähnlichen Carbiden zu erzeugen, Die materialabschleifenden Partien
können auch durch Auftragsschweißen von entsprechend geeigneten Werkstoffen gebildet
werden0 In besonderer erfinderischer Ausgestaltung der Schnittwerkzeuge zu den selbstschärfenden
Schneidwerken wird vorgeschlagen, die Auflagefläche außer den materialabschleifenden
Partien oder diesen und parallel zu den Schneidkanten verlaufenden Bereichen1 zurückstehend
auszuführen, so daß von der Auflagefläche nur verhältnismäßig wenig Material abgeschliffen
werden mußO Zur Erzielung einer besonders günstigen Herstellungsweise bei planzuschleifender
Auflagefläche wird vorgeschlagen, den zu den Schneidkanten parallel verlaufenden
Bereich im Sinne einer etwa konkaven Auflagefläche oder durchgesetzt vor dem Auftragen
der materialabschleifenden Partie so vorzuverformen, daß beim Planschliff der Auflagefläche
der parallel verlaufende Bereich plangeschliffen, aber die materialabschleifende
Partie bzw.
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Partien nur wenig überschliffen wård bzw.
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werden0 Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gegeben,
daß parallel zu den Schneidkanten ein nicht beschichteter Bereich vorgesehen istt
wodurch
einem Aus- bzwo Abbrechen der materialabschleifenden Schicht vorgebeugt ist0 Durch
die Verkleinerung der Auflageflächen infolge der durchgedrückten Sicken bzwo des
anderweitig erreichten Zurückstehens dieser Partien werden während der Mäharbeit
die abzuschleifenden Flächenanteile verkleinert und auch der Schleifprozeß,der durch
die materialabschleifenden Partien während der Messerhübe eingeleitet ist, öfter
unterbrochen, wodurch ein Reinigungseffekt für die materialabschleifenden Partien
erzielt und ein Zusetzen derselben vermieden wird0 Ein weiterer erfinderischer Vorteil
wird dadurch erzielt, daß vor dem Aufspritzen, Einlöten, Vernieten oder dergleichen,
der materialabschleifenden Partien die Auflagefläche bzw0 der Raumbedarf derselben
durch Prägen, Biegen, spangebende Bearbeitung oder dergleichen, in der Dicke oder
etwas tiefer, als es den materialabschleifenden Partien entspricht, vertieft ausgeführt
wird, so daß auch lose Plättchen als materialabschleifende Partien verwendet werden
können und diese Werkzeuge, je nach der Verwendung, mit oder ohne Planschliff, oder
nach einem Richtarbeitsgang, gebrauchsfähig sein können0 Um bei starker Beanspruchung
und somit schnellem Stumpfwerden der Schneidkanten ein erhöhtes Nachschleifen zu
erreichen, wird vorgeschlagen, bei den Werkzeugen zwei oder eine größere Vielzahl
von materialabschleifenden Partien vorzusehen0 Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß bei Schneid-
werken, die im Gegenschneidsystem
arbeiten, zum Mäh-, Stengel- oder Häckseischnitt bei verhältnismäßig geringem Aufwand
eine Selbstverschärfung der Schneidkanten bei der Schnittarbeit selbst erzielt wird,
wodurch stets scharfe Schneidkanten zur Verfügung stehen, die Schnittleistung hierdurch
konstant niedrig gehalten und anhaltend in guter Schnittqualität ausgeführt wird.
Ferner entfällt das häufige, zeitraubende Nachschleifen mit dem jeweiligen Messerein-
und -ausbau, wodurch auch die Gefahr des Ausglühens durch unsachgemäßes Nachschleifen
im Trockenschliff in der Schneidhärte der Klingen- bzw. Messermaterialien entfällt,
keine ungünstigen Schnittwinkel durch das Nachschleifen entstehen, sowie auch der
Verbrauch an den die Schneiden enthaltenden Werkzeugen geringer ist.
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Die Erfindung wird durch die Figuren, die Beschreibung zu diesen sowie
durch die Patentansprüche noch näher erläutert0 Die bei den einzelnen Ausführungsbeispielen
behandelten Merkmale können sinngemäß auch in anderer Kombination verwandt werden0
So liegt es im Rahmen der Erfindung, daß beispielsweise die Fingerplatten oder die
Klingen der Messer zu Fingerschneidwerken ebenfalls mit Sicken bzw0 mit einer Vielzahl
von materialabschleifenden Partien versehen werden0
In der Zeichnung
sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt, es zeigen Figur 1 eine Draufsicht
auf den Ausschnitt eines erfindungsgemäß ausgestatteten Doppelmessermähschneidwerks,
Figur 2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie A-B nach Figur 1 im vergrößerten
Maßstab, Figur 3 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie C-D nach Figur 1 im vergrößerten
Maßstab, Figur 4 einen Teilquerschnitt wie der nach Figur 3, jedoch mit vorgefertigtem,
durchgesetztem parallel zu den Schneidkanten verlaufenden Bereich der Auflagefläche,
Figur 5 einen Teilquerschnitt wie der nach Figur 3, jedoch mit eingelassener materialabschleifender
Partie, Figur 6 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines erfindungsgemäß ausgestatteten
Fingermähschneidwerks, Figur 7 einen Teilquerschnitt gemäß der Schnittlinie E-F
nach Figur 6 Figur 8 einen Querschnitt durch ein Doppelmesserschneidwerk, bei dem
nur eine Klinge beschichtet ist, Figur 9 einen Querschnitt durch ein Fingerschneid
werk, bei dem nur die Fingerplatte beschichtet ist.
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Beim Doppelmessermähschneidwerk 1 gemäß Figur 1 werden Ober- und Untermesser
4 bzw. 5 durch schwenkbar angeordnete, auf die Mähmesserklingen unter Federdruck
einwirkende Messerführungsarme 2 bzw. 3 gelagert und so im Bereich der Messerhübe
ständig gegeneinander gedrückte Hierdurch wird eine spielfreie Auflage der beiden
Messer gegeneinander bewirkt, Nach Stumpfwerden der Schneidkanten müssen die Messer
der bisherigen Schneidwerke ausgebaut und die Schneidkanten 6 der Mähmesserklingen
8 durch Schleifen nachgeschärft werden Die Auflageflächen 7 der erfindungsgemäßen
Mähmesserklingen 8,gemäß Figur 1 und 2, ist mit einer materialabschleifenden Partie
9, etwa in der Mitte liegend, die zoBo eine aufgespritzte Wolframcarbidschicht sein
kann, versehen, Durch die ständige federkraftbeaufschlagte Auflage der Mähmesserklingen
8 der Obermesser 4 gegen die der Untermesser 5 bewirkt die Partie 9 bei der gegenseitigen
Hin- und Herbewegung während des Mähbetriebs ein zwar geringes Abschleifen der Auflageflächen
7 aller Mähmesserklingen 8, wodurch aber die Schneidkanten 6 ausreichend selbsttätig
nachgeschärft werden0 Die Mähmesserklinge 1o weist zwei materialabschleifende Partien
11 auf, wodurch der Schleif-und somit der Nachschärfeffekt verstärkt wird0 Zur günstigen
Herstellung einer plan verlaufenden Auflage fläche 7 der Mähmesserklingen 8 einschließ-
lich
der materialabschleifenden Partie 9 wird verfahrensmäßig nach Figur 2 so vorgegangen,
daß die Mähmesserklinge 8 vor dem Aufspritzen der materialabschleifenden Partie
9 gemäß der strichpunktierten Linie 12 etwa konkav geformt wird, wobei nach dem
Aufspritzen der materialabschleifenden Partie 9 und Härten bzw. Vergüten der Mähmesserklinge
8 die Auflagefläche 7 im Bereich 13 der etwa parallel zur Schnittkante 6 so plangeschliffen
wird, daß die materialabschleifende Partie 9 und der hintere Bereich 23 nur gering
hierbei überschliffen werden0 Die Mähmesserklinge 1o nach Figur 3 wird in ähnlicher
Weise erzeugt, hier wird sie ebenfalls konkav vorgeformt, entsprechend der strichpunktierten
Linie 15, so daß nach dem Abschleifen der Auflagefläche 7 ein zu den Schneidkanten
6 parallel verlaufender geschliffener Bereich 16 entsteht, und die materialabschleifenden
Partien 11 neben diesem Bereich 16 nur in geringer Dicke abgeschliffen wird.
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Zur Verkleinerung der gegeneinander zur Auflage kommenden Anteile
der Auflagefläche 7 sind die Mähmesserklingen 8 und 10 mit Sicken 21, 22 versehen0
Vor dem Erzeugen der materialabschleifenden Partie 11 nach Figur 4 wurde die Mähmesserklinge
17 in den etwa parallel zu den Schneidkanten 6 verlaufenden Bereichen 18, gemäß
der
strichpunktierten Linie 19 und im Bereich der materialabschleifenden
Partie 11 gemäß der strichpunktierten Linie 20 vorgeformt, so daß durch das Planschleifen
der Auflagefläche 7 die materialabschleifende Partie 11 ebenfalls nur wenig überschliffen
wird.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 ist ein Bereich 24 der Mähmesserklinge
25 für die materialabschleifende Partie 26 vor dem Aufspritzen, Aufschweißen, Einnieten
oder dergleichen derselben den anderen Partien gegenüber entsprechend der Dicke
27 der materialabschleifenden Partie 26 vertieft ausgeführt, so daß die übrigen
Bereiche der Auflagefläche 7 vor dem Schleifen plan bleiben können0 Diese Art der
Ausführung der Mähmesserklinge 25 ist für verhältnismäßig stärkere materialabschleifende
Partien 26 besonders geeignet und kommt vorzugsweise für Schneidwerke mit stärkeren
Klingen bzw0 Messern, wie die der Scheibenradhackslern, Maisstengelschneideinrichtungen
und dergleichen in Befracht0 Die Fingerplatte 29 des Fingers 20 nach den Figuren
6 und 7 weist die materialabschleifende Partie 33 auf und die Mähmesserklinge 31
dieselbe 32, wobei die Ausführungsarten, ob vor dem Aufspritzen diese Teile entsprechend
geformt werden, gemäß dem Verfahren nach den Figuren 2 und 3 oder ob die Bereiche
der materialabschleifenden Partien 32 und 33 vertieft
ausgeführt
werden, wie es bei der materialabschleifenden Partie 26 gemäß Figur 5 gezeigt ist,
beliebig angewandt werden können0 Es kann auch so vorgegangen werden, daß die materialabschleifenden
Partien 31 und 32 als lose, vorgefertigte Schleifkörper, z,B. eingelötet oder eingenietet,
vorgesehen sind. Dies ist im Hinblick auf den Erfindungsgedanken gleich, das Vorgehen
gemäß den einzelnen Vorschlägen kann je nach dem Verwendungszweck und der für den
jeweiligen Fertigungsbetrieb günstigsten Herstellungsart gewählt werden0 Bei dem
Schneidwerk nach Figur 8 sind die Mähmesserklingen 35 eines Mähmessers ohne und
die Mähmesserklingen 36 des anderen Mähmessern mit materialabschleifenden Partien
37 versehen, die die Auflagefläche 7 im Schnittbereich voll überdecken. Hierbei
sind die Schnittwinkel t der Mähmesserklinge ohne materialabschleifende Partie spitzer,
zoBo 18 bis 30 , und die Schnittwinkel 6 der Mähmesserklingen mit diesen Partien
stumpfer, etwa 45 bis 750, ausgeführt Die Auflage fläche 7 der Mähmesserklinge 38
eines Fingermähschneidwerks nach Figur 9 sind ohne materialabschleifende Partien
ausgeführt, wogegen die Auflage fläche 7 der Fingerplatte 39 eine materialabschleifende
Schicht 40 aufweist.
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Auch hier sind die Schnittwinkel ffi der Mähmesserklinge 38 verhältnismäßig
spitz, z.B.
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16 bis 300, ausgeführt, wogegen die Schnittwinkel « der Fingerplatte
39:wesentlich stumpfer.
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o z.B. 75 , sind. Dies ist auch darin begründet, daß die Schneidplatten
mit materi.alabschleifenden Schichten bzw. Partien, die bis zu den Schneidkanten
vorliegen, weniger verschleißen als die, die die Gegenschneiden ohne materialabschleifende
Partien aufweisen.
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Dies ist deswegen vorteilhaft, da es sich gezeigt hat, daß die Summe
der Schnittwinkel beider gegenenander zum Schnitt kommenden Messer für die jeweilige
Verwendung einen etwa konstanten Wert, von z0B. 60 bis 9o0, aufweisen sollo
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