DE3390553T1 - Elektrochirurgisches Werkzeug - Google Patents
Elektrochirurgisches WerkzeugInfo
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Description
SLEKTROCHIRURGISCHES WSRKZEUG
Technisches Gebiet '
Die iiri'indung bezieht sich auf das Gebiet der Chirurgie
und betrifft insbesondere elektrochirurgische Werkzeuge,
die zur Durchführung von blutlosen Operationen an verschiedenen
Organen und Geneben bestimmt sind.
Zugrundeliegender Stand der Technik Es ist ein elektrochirurgisches Werkzeug bekannt, das
ein gerades oder ein unter dem Winkel von 30° gebogenes Messer darstellt, welches eine aktive Elektrode ist und
an eine Quelle diathermischen Stroms angeschlossen wird
(siehe die Werbeschrift für den "Elektrochlrurgischen
Hochfrequenz-Apparat EC-30").
Die genannten^als Messer ausgebildeten Werkzeuge
sind monoaktiv, daß heißt, sie erfordern das Vorhandensein
einer zweiten, passiven Elektrode - einer Platte, die an den Körper eines zu operierenden Patienten in einem bestimmten
Abstand von dem Messer angeschlossen wird.
Die Verwendung einer passiven Elektrode bei chirurgischen Eingriffen hat Komplikationen, nämlich Beschädigungen
von Organen und Geweben durch Hochfrequenzstrom auf dem Wege des Stroms von der aktiven Messer-Elektrode zur
passiven Elektrode sowie die Gewebeνerbrennung unter der
passiven Elektrode zur Folge· Im Zusammenhang mit der Streuung des Hochfrequenzstromes, der sich in den Geweben
zwischen dem Messer und der passiven Elektrode ausbreitet,
und wegen der unnützen Erwärmung von Geweben werden dabei
die Operationen an den inneren Organen nicht steuerbar und verlaufen unstabil. Außerdem ist eine zusätzliche Reinigung
des Werkzeuges von dem sich an ihm bildenden Hoagulat-Ansatz
erforderlich. "
Ss ist weiterhin ein elektrochirurgisches Werkzeug bekannt,
das einen arbeitenden Schneidteil in Form von zwei metalliscnen Ringelektroden, die durch eine Scheibe aus
Isolierwerkstoff getrennt sind, einen mechanischen Antrieb zur Drehung des arbeitenden Teils und Stromzuführungen enthält,
von denen jede über elektrische Kontakte mit der entsprechenden Ringelektrode zusammenwirkt. Die elektrischen
Kontakte sind als federnde Messer ausgebildet, welche mit
den Stirnflächen der Elektroden zusammenwirken (siehe den
UdSSR-Urheberschein Nr. 639561, veröffentlicht im Jahre
1978)·
Im bekannten Werkzeug sind die beiden Ringelektroden aktiv, und der Bewegungsweg des Hocnfreguenzstroms von der
einen Elektrode zur anderen beträgt Bruchteile von Millimetern.
Die Entfernung des Ansatzes von den Elektroden erfolgt mittels der als Messer ausgebildeten f'jromzuführungen.
Die Vermeidung des Ansatzes an den aktiven Elektroden
sowie die Ausführung des arbeitenden Schneidteils in Gestalt einer rotierenden Scheibe haben es ermöglicht, ein
stabiles Hochfrequenzstromfeld in der Operat ionszone zu
schaffen, was die Effektivität der Durchführung der Operation
beträchtlich erhöht hat.
Jedoch gestattet das bekannte biaktive elektrochirurgische
Werkzeug, Operationen vorwiegend an parenchymatösen
Organen durchzuführen, und seine Funktion läuft auf das
blutlose Senneiden des Farenchyms ohne Eröffnung von gro-Ben
Gefäßen hinaus, was durch die ovale Ausbildung der Schneidkanten des Werkzeuges erreicht wird. Somit zerstört
das-bekannte elektrochirurgische Werkzeug das Gewebe
nur dank der Wirkung des diathermischen Stromes ohne den Effekt des mechanischen Schneidens, was es nicht erlaubt,
dieses Werkzeug für blutlose Operationen an weichen Geweben (Muskeln) sowie zum Durchschneiden der Haut, der Paszie
und der Bänder zu verwenden.
Offenbaruns der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eletctrochirurgisches'Werkzeug zu schaffen, aessen Bauart
es gestatten würde, blutlose Operationen an Muskeln, das Durchschneiden der Haut und der Pas ζ i en und Bänder enthaltenden
Gewebe durchzuführen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im elektrochirurgischen
Werkzeug, das einen arbeitenden Schneidteil mit zwei Ringelektroden, die durch eine Scheibe aus Isolierstoff
getrennt sind, einen Antrieb zur Drehung des arbeit
enden Teils und Stromzuführungen enthält, von denen jede mit der entsprechenden Hingelektrode zusammenwirkt, erfindungsgemaß
der arbeitende Sehne idteil zusätzlich mit
einem Messer versehen ist, dessen Schneidkante in Form
eines Kreisbogens ausgebildet ist, wobei ihre ,Größe 90
Bogengrad des Außenkreises des arbeitenden Teils nicht übersteigt.
Man kann das Messer in die Isolierscheibe einbauen, derart, daß seine Schneidkante über die Grenzen des Außenkreises
der Isolierscheibe vorsteht.
Hierbei Kann man das Messer aus dem Material der Isolierscheibe
als ein Ganzes mit ihr ausführen.
Ss ist weiterhin möglich, das Messer aus dem Material
der Elektrode als ein Ganzes mit ihr auszuführen, derart, daß die Schneidkante der Elektrode über die Grenzen des
Außenkreises des arbeitenden Teils vorsteht.
Es ist zweckmäßig, daß die eine Elektrode und die Scheibe einen Segmentschnitt aufweisen und das über die
Grenzen des Schnittes vorstehende Segment der anderen Slektrode
die Funktion eines Messers erfüllt.
Das elektrochirurgische Werkzeug, ausgeführt gemäß der vorliegenden Erfindung, ist bipolar und biaktiv und
gestattet es, durch Vereinigung der mechanischen und der koagulierenden Schneidkante in ihm blutlose Operationen
an Muskeln sowie das Durchschneiden der Hau_A und der Faazien
und Bänder enthaltenden Gewebe bei praktischer Vermeidung
der Beschädigungen von außerhalb der Operationszone liegenden Geweben und Organen des Patienten durchzuführen.
. " Im folgenden wird die Scf Ladung durch Beschreibung
konkreter Ausführungsformen derselben und anhand von beigefügten Zeichnungen erläutert; , erfindungsgemäß
zeigen: .
Fig. 1 das elektrochirurgische Werkzeug in der Gesamtansicht;
Fig. 2 dasselbe wie in Fig. 1, Seitenansicht;
Fig. 3 den1 Abschnitt A von Fig. 2 im Schnitt nach
Linie III-III, vergrößert;
Jig. 4 dasselbe wie in Fig. 3» das Messer ist als
ein Ganzes mit der Isolierscheibe ausgeführt; Fig. 5 dasselbe wie in Fig. 3» das Messer ist als
ein Ganzes mit der Elektrode ausgeführt;
Fig. 6 eine AusführungsVariante' des Schneidteils des
elektrochirurgischen Werkzeuges, eine der Elektroden und
die Isolierscheibe weisen einen Segmentschnitt auf; Fip- 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6,
vergrößert.
Das elektrochirurgische Werkzeug (Fig. 1,2) enthält einen arbeitenden Schneidteil 1, der in Form einer Scheibe
2 aus Isolierwerkstoff ausgebildet ist, an welcher metallische Ringelektrode^» 4 angebracht sind. Die Drehung des
arbeitenden Teils 1 wird durch einen Antrieb bewerkstelligt, der einen Elektromotor 5 einschließt, welcher mittels
einer Ausgangswelle 6 und eines Getriebes 7 mit der Drehachse 8 des arbeitenden Teils 1 in Verbindung steht.
Die Elektroden 3i 4 sind an eine Quelle 9 diathermischen
, Stroms mit Hilfe von Stromzuführungen 10 und beweglichen
Kontakten 11 angeschlossen, die in Form von federnden Messern ausgebildet sind, von denen jedes mit der Stirnfläche
der entsprechenden ELektroden2 oder 3 kontaktiert. Der Elektromotor 5 ist an eine Speisungsquelle 12 mittels einer
Schnur 13 anschließbar.
In die Scheibe 2 ist ein mechanisches Messer 14 eingebaut,
das symmetrisch zu den Ringelektroden 3» 4 angeordnet ist. Die Schneidkante 15 des mechanischen Messers
steht über die Grenzen des Außenkreises der. Scheibe 2 vor .und übersteigt nicht 90 Bogengrad von der gesamten
Schneidkante des arbeitenden Teils 1 C in den Zeichnungen
ist es der Winkel oL ). Im beschriebenen Beispiel ist der
Winkel"oL gleich 50° gewählt.
In der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform des arbeitenden
Teils 1 des elektrochirurgischen Werkzeugs ist das Messer 16 aus dem Material der Isolierscheibe 2 als
ein Ganzes mit ihr ausgeführt, und die Senne idkante 15
-Y- 0
α es Messers 16 steht über die Grenzen des Außenkreises
des arbeitenden Teils 1 vor.
In der in Jf ig. 5 dargestellten Aus führ ungsform des arbeitenden Teils 1 ist das Messer 1? aus dem Material der
■5 jSlektrode 4 als ein Ganzes mit ihr ausgeführt, und die
Schneidkante 15 des Messers 1.7 steht über die Grenzen des
Auüenkreises des arbeitenden Teils 1 vor.
In der in Pig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsform des arbeitenden Teils 1 weisen die Elektrode 3 und die
Isolierscheibe 2 identische Segmentschnitte 18 auf, und
das über die Grenzen der Schnitte 18 vorstehende Segment
der Elektrode 4 erfüllt die Punktion eines Messers 19· Die
Schneidkante 20 des Messers 19 stellt in diesem Pall die
Portsetzung des Außenkreises des arbeitenden Teils 1 dar. Das elektrochirurgische Werkzeug verwendet man folgenderweise.
Bei der Durchführung einer Operation schaltet man den
jSlektromotor 5 ein, der über die Ausgangswelle 6 und das
Getriebe 7 die Drehbewegung auf den arbeitenden Teil 1 überträgt. Gleichzeitig führt man über die Stromzuführungen
10 und die beweglionen Kontakte 11 den Hingelektroden
3, 4 einen Hochfrequenzstrom zu, der zwischen den genannten
Elektroden 3» 4 ein elektrisches Hochfrequenzfeld bildet. Bei der Berührung des rotierenden arbeitenden
Teils 1 mit einem lebenden Gewebe schneidet das mechanische
Messer 14 (Pig. 16, 17, 19), das eine scharfe Schneidkante 15 (20) besitzt, das Gewebe durch, während die übrige
Oberfläche des arbeitenden Teils 1 die ELektrokoagula-
tion von durch das mechanische Messer 14 (16, 17, 19) vorher
durchgeschnittenen Blut- und'lymphatischen Gefäßen
vornimmt. Somit wiederholen sich während der Operation
ununterbrocnen zyklische Sehne idνorgange, von denen jeder
ein Stadium des mechaniscaen Durchschneidens des Gewebes,
mittels der Schneidkante 15 (20) des mechanischen Liessera 14 (16, 17t 19) und ein Stadium der Elektroicoagulation
des durchgeschnittenen Gewebes (mittels der oval gestalteten Kante der Scheibe 2 mit den Ringelektroden 3, 4) um-
umfaßt. Das an dem arbeitenden Teil 1 anklebende koagulierte
Gewebe wird bei der Drehung der Scheibe 2 ständig durch die beweglichen Kontakte 11 entfernt., die als federnde
Messer ausgebildet sind.
Erprobungen haben gezeigt, daß ein effektives blutloses Durchschneiden von lebenden Geweben bei einem Verhältnis
der Schnittze it und der Zeit der ELektrokoagulation
von -rt- - \- möglich ist, d.h., die Schneidkante-15
(20) des mechanischen Messers 14 (Ij, 17, 19) soll 10-90
10.. Bogengrad des arbeitenden Teils 1 des Werkzeuges betragen.
Bei einer kleineren Größe der Schneidkante 15 (20) ·
entstehen Schwierigkeiten beim Durchschneiden des lebenden
Gewebes, bei einer größeren Schneidkante erweist sich die Blektrokoagulation als wenig effektiv, und eine blutlose
Durchführung der Operation ist nicht zu verzeichnen.
Das Werkzeug, bei dem die Schneidkante 15 des mechanischen
Messers 14 (16, 17) über die Grenzen des Außenkreises
der Scneibe 2 (Fig. 1, 2, 3» 4, 5) vorsteht, ist
zweckmaßigerweise bei der Durchführung von Operationen in
Geweben zu verwenden, welche Bänder, ausgeprägte elastische Pasern und Knorpel enthalten, weil hierbei ein erhöhter
Schneideffekt erforderlich ist.
Das Werkzeug, bei dem die Schneidkante 20 (Fig. 6, 7) des mechanischen Messers 19 über die Grenzen des Außenkreises
der Scheibe 2 nicht vorsteht, ist zur Durchführung von Operationen an .Muskel- und schleimigen Geweben, beispielsweise
bei der Resektion des Magens, des Dickdarmes, bei der chirurgischen Wundbehandlung bestimmt.
Die Serineidkante 15 (20) des mechanischen Messers
(16» 1.7» 19) kann eine Form haben, die verschiedenen Schneidwerkzeugen
eigen ist. Gute Resultate bei Erprobungen hat eine Schneidkante gezeigt, die in Form der Klinge eines
chirurgischen Skalpells ausgebildet ist. Bei der Behandlung von infizierten Wunden wurde eine wellige Schneidkante
in Form der Klinge eines Haushaltsmessers erfolgreich verwendet, das zum Schneiden von frisch gebackenem (weichem)
Brot bestimmt ist.
Gewerbliche Verwertbarkeit
Das elektrochirurgische Werkzeug gemäß der Erfindung
ist zur Durchführung von blutlosen chirurgischen Operationen in der Medizin und der Veterinärmedizin, vorwiegend
für chirurgische Operationen an weichen Geweben - Muskeln und Faszien - bestimmt. \
für chirurgische Operationen an weichen Geweben - Muskeln und Faszien - bestimmt. \
Claims (4)
1. ELektrochirurgisches Werkzeug, das einen arbeitenden Teil /1/ mit zwei Ringelektroden /3, 4/^lurch eine
Scheibe /2/ aus Isolierwerkstoff getrennt aind, einen Antrieb zur Drenung des arbeitenden Teils /1/ und Stromzuführungen
/10/ enthält, von denen jede mit der entsprechenden Hingelektrode /3i 4/ zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß der arbeitende Schneidteil /1/ zusätzlich mit einem Messer /14/ versehen ist, dessen Schneidkante
/15/ in Form eines Kreisbogens ausgebildet ist, wobei
ihre Größe 90 Bogengrad des Außenkreises des arbeitenden
Teils /1/ nicht übersteigt,
2. SLektrochirurgisches Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennze lehnet, daß das Messer /14/
in die Isolierscheibe /2/ eingebaut ist und die Schneidkante desselben über die Grenzen des Außenkreises der Isolierscheibe
/2/ vorsteht.
3. Blektrochirurgisches Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch
gekennze ichnet, daß das Messer /16/ aus eiern Material der Isolierscheibe /2/ als ein Ganzes mit ihr
ausgeführt ist.
4. Elektrochirurgisches Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennze ichnet, daß das Messer /17/ aus
dem Material der SLektrode /4/ als ein Ganzes mit ihr ausgeführt
ist und die Schneidkante der Elektrode über die Grenzen des Außenkreises des arbeitenden Teils /1/ vorsteht.
5· Elektrochirurgisches -Werkzeug nach Anspruch 1, da-
ein© durch g e k e η η ζ e ichnet, daß ν KLektrode /3/
und die Scheibe /2/ einen Segmentschnitt /18/ aufweisen und
das über die Grenzen des Schnittes /18/ vorstehende Segment
der Elektrode /4/ die Funktion eines Messers /19/ erfüllt.
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