DE335320C

DE335320C - Fahrbarer Gehapparat fuer Fuss- und Beingelaehmte

Info

Publication number: DE335320C
Application number: DENDAT335320D
Authority: DE
Original assignee: VINZENT PYSZCZYNSKI
Current assignee: VINZENT PYSZCZYNSKI
Publication date: 1921-05-31

Description

Fahrbarer Gehapparat für Fuß- und Beingelähmte. Gegenstand der Erfindung ist ein fahrbarer Gehapparat für Fuß- und Beingelähmte, geeignet für gymnastische und Gehübungen nach Verheilung von Beinbrüchen u. dgl. Derselbe bietet gegenüber den bisher bekannten Apparaten den Vorteil, daß die Gehbewegungen nicht durch eigene Körperkraft, sondern selbsttätig (passiv) hervorgerufen werden. Dieses dürfte für geschwächte Patienten von großer Bedeutung sein. Diese können die Übungen sowohl stehend als auch sitzend vornehmen.
Auf der Zeichnung ist der Apparat in zwei Figuren dargestellt.
Der Apparat besteht aus einem fahrbaren, elektrisch angetriebenen Holzgerüst, ähnlich einem Turngerät (Turnbarren), und ist verstellbar für jede Größe des Patienten, welcher auch vor mechanischer Verletzung geschützt ist. Beim Gebrauch des Apparates steht der Patient auf den beiden Laufbrettern f; welche die Gehbewegung ausführen. Dabei wird sein Körper unter den Armen durch die Geländer h gestützt.
Die gehende Bewegung wird rein mechanisch, d. h. selbsttätig, durch zwei Doppelkurbelwellen (Achsen), welche in entgegengesetzter Richtung in Schrittstellung (22 cm ganzer Hub der beiden Kurbeln) stehen, hervorgerufen.
Ein Schneckenwerk c treibt mittels der Ketten a je ein Zahnrad der Kurbelwelle b. Der Antrieb des Schneckenwerkes c geschieht durch einen Elektromotor d, dessen Übersetzungsverhältnis 25 Schritt in der Minute beträgt. Durch Umsteuerung des Motors d, der durch einen Umschalter e betätigt wird, welcher gleichzeitig auch zum Abstellen des Motors dient, ist der Apparat vor- und rückwärts fahrbar.
Die beiden Doppelkurbelwellen b (Achsen) sind pleuelstangenartig durch je ein Laufbrett f verbunden. Die Laufbretter, auf welche der Patient zu stehen kommt, sind mit je zwei Seitenschutzwänden g gegen den Mechanismus geschützt.
Der Unterbau ruht auf vier Laufrädern (nicht Rollen), welche auf, den beiden Kurbelachsen aufgezogen sind. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Apparat auch ohne Motorantrieb benutzt werden kann. Es kann also der Motor und das Schneckenwerk wegfallen, wodurch der Apparat verbilligt wird. Beim Fortfallen des Motorantriebs wird der Apparat von einer zweiten Person bedient bzw. gefahren, um den Mechanismus in Tätigkeit zu setzen.
Der Apparat kann, auch stationär gebraucht werden, jedoch ist er dann auf ein Ruhegestell zu setzen, damit die Laufräder freistehen.

Claims

PATENT-ANSPRÜCI3E: _. Fahrbarer Gehapparat für Fuß- und Beingelähmte, gekennzeichnet durch eine fahrbare Vorrichtung nach Art eines Turnbarrens, die mit zwei Laufbrettern (f) versehen ist und deren Unterbau auf vier Laufrädern ruht, welche auf zwei Doppelkurbelwellen (b) aufgezogen sind.
2. Fahrbarer Gehapparat nach AnspruchZ, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Laufbretter (f) mit Seitenschutzwänden (g) versehen und pleuelstangenartig mit den beiden Doppelkurbelwellen (b) verbunden sind.
3. Fahrbarer Gehapparat nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb von einem Motor (d) mittels Ketten (a) eines Schneckenwerkes (c) auf die beiden Doppelkurbelwellen (b) übertragen wird.