DE3348132C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung zum Öffnen und Scließen eines Skischuhs gemäß dem Ober­ begriff des Anspruchs.

Bei einer bekannten Verschlußvorrichtung dieser Art (US-PS 40 83 129) ist ein Kabel am starren Schalenunterteil befe­ stigt. Hierbei soll bei dem bekannten Skischuh erreicht werden, daß die Verschlußvorrichtung für den Schaft im Benutzungszustand des Skischuhs gleichzeitig auch zum Verriegeln des zusammengeklappten Skischuhs im Nichtbenut­ zungszustand verwendet werden kann. Eine optimale Kraft­ übertragung zwischen den Schaftteilen ist bei dieser bekann­ ten Verschlußvorrichtung nicht gegeben.

Aus der EP-OS 53 340, insbesondere Ausführungsform gemäß Fig. 9, ist ebenfalls eine Verschlußvorrichtung dieser Art bekannt, bei welcher der Skiläufer nach Einstieg in den geöffneten Schuh zunächst den hinteren, angelenkten Schaft­ teil mit der Hand verschließt, anschließend gegebenenfalls das Kabel in einen Haken einhängt und abschließend den Kabelspanner betätigt. Der Bedienungsaufwand dieser bekannten Verschlußvorrichtung ist daher recht groß.

Aus der DE-OS 27 11 213 ist eine Verschlußvorrichtung bekannt, bei welcher der Skiläufer nach Einstieg in den geöffneten Schuh zunächst den hinteren, angelenkten Schaft­ teil mit der Hand nach vorn verschwenkt, um einen Hebel, der am Ende eines Kabel befestigt ist, in eine Zahnstange eindrücken zu können. Von dieser Marschstellung aus kann der Schuh dann durch Verschließen des Hebels in die gespannte Verschlußstellung gebracht werden. Auch diese bekannte Verschlußvorrichtung weist einen recht großen Bedienungsauf­ wand auf.

Es sind außerdem Verschlußvorrichtungen mit einem einzigen Kabel und einem Kabelspanner bekannt (FR-PS 21 75 684 und DE-GM 69 33 746), welche den vorderen Bereich eines Skischuhs in Anlehnung an eine Schnürvorrichtung verschließen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verschlußvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs genannten Art zu schaffen, welche für eine optimale Kraft­ übertragung zwischen den Schaftteilen sorgt und einfach handhabbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verschlußvor­ richtung gemäß Anspruch gelöst. Hierbei wird erfindungsgemäß eine optimale Kraftübertragung zwischen den Schaftteilen und eine sehr einfache Handhabung erzielt, weil nach Einstieg des Skiläufers in den Skischuh von hinten lediglich durch Betätigung des Kabelspanners die beiden Schaftteile von der geöffneten Einstiegsposition in die geschlossene Fahrposition zusammengeführt und gegeneinander verspannt werden können.

Im nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der erfin­ dungsgemäßen Verschlußvorrichtung in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Skischuhs, der mit der Ver­ schlußvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerü­ stet ist,

Fig. 2 eine schematische Teilansicht des hinteren Schaftteils, wobei diese Ansicht das Prinzip der erfindunsgemäßen Verschlußvorrichtung illustriert, und

Fig. 3 ein Schema, welches den Verlauf der Kabel illustriert, welche bei der in Fig. 2 darge­ stellten Vorrichtung verwendet werden.

Der in Fig. 1 dargestellte Schuh besteht aus folgenden Teilen:
einem vorderen Teil 1 aus geformtem Kunststoffmaterial, der eine Sohle 2, ein Vorderfußteil 3, einen vorderen Schaftteil 4 und einen Abschluß 5 der Schale, die die Ferse umfaßt, aufweist, und
einem hinteren, beweglichen Teil oder einem "Spoiler" 6, der den hinteren Teil des Schaftes bildet und der am Abschluß 5 der Schale im wesentlichen im Bereich des Knöchels angelenkt ist.

Bei diesem Schuhtyp erfolgt das Öffnen und Verschließen durch Verschwenken des hinteren Schaftteils 6 um sein Gelenk.

In der geschlossenen Position kommt der hintere Schaftteil 6, der eine im wesentlichen halbzylindrische Form aufweist, teil­ weise in Eingriff mit dem vorderen Schaftteil 4.

In der geöffneten Position des Schuhs ist der hintere Schaft­ teil 6 nach hinten verschwenkt, wodurch er eine große Öff­ nung von V-förmigen Profil freigibt, durch welche der Fuß leicht gleiten kann. Vergleiche die strichliniert gezeichnete Position des hinteren Schaftteils 6 in Fig. 1 und die Fig. 2.

Die Verschlußvorrichtung besteht aus einem Bügel 9, welcher den vorderen Schaftteil 4 umfaßt. Auf dem Bügel 9 sind obere und untere Löcher bzw. Befestigungspunkte 10, 11 angebracht, in denen die Enden eines oberen und unteren Kabels 12, 13 verstellbar befestigt sind.

Die beiden Kabel 12, 13 verlaufen von diesen Befestigungspunkten um ein Umleitungselement 20 zu einer Spanneinrichtung 14. Die Spanneinrichtung 14, die einen Kniehebelspanner aufweist, und das Umleitungselement 20 sind übereinander im Bereich der Scheitellinie des hinteren Schaft­ teils 6 montiert.

Der Kniehebelspanner besteht aus einem ersten Hebel 15, der an seinem einen Ende um eine fest mit dem hinteren Schaftteil 6 verbundenen Achse 16 angelenkt ist. Mit diesem Hebel 15 wird der Schuh geöffnet und verschlossen.

In dem mittleren Teil des Hebels 15 ist um eine Achse 15′ ein zweiter, im wesentlichen U-förmiger Hebel 17 angelenkt, dessen seitliche Schenkel 18 mit einer Vielzahl von Schwanen­ halskerben 19 versehen sind, welche zum Einhängen der Kabel 12, 13 dienen.

Das Umleitungselement 20 kann von der "Vertäublock"-Bauart sein und besteht aus einem länglichen Vorsprung mit abgerundeten Enden 21, 22, auf dessen Flanken die Kabel 12, 13 gleiten können.

Position und Abmessungen des Umleitungselements 20 sind derart, daß sich seine abgerundeten oberen und unteren Enden 21, 22 in geschlossener Position des Schuhs im wesent­ lichen auf dem Niveau der oberen und unteren Befestigungs­ löcher 10, 11 des Bügels 9 befinden. Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, ist der Verlauf der Kabel 12, 13 der folgende:

Das obere Kabel 12, das mit einem ersten oberen Befestigungs­ loch 10 des Bügels 9 verbunden ist, läuft über das obere Ende 21 und dann längs einer der Seiten des Umleitungselements 20, durch zwei koaxiale Schwanenhals­ kerben 19 des Hebels 17, dann entlang der entgegengesetzten Seite des Umleitungselements 20, wird dann am abgerundeten Ende 21 umgelenkt und in einem zweiten, oberen Befestigungsloch des Bügels 9 auf der entgegengesetzten Seite des Schuhs befestigt.

Das untere Kabel 13, welches mit einem ersten, unteren Befestigungsloch 11 des Bügels 9 verbunden ist, läuft über das untere Ende 22 des Umleitungselements 20 und umschlingt dieses voll­ ständig, verläuft dann durch zwei koaxiale Schwanenhalskerben 19 des Hebels 17, umschlingt ein zweites Mal das Umleitungs­ element 20 und ist dann in einem zweiten, unteren Befesti­ gungsloch des Bügels 9 auf der gegenüberliegenden Seite des Schuhs befestigt.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel befin­ det sich die Verschlußvorrichtung in einer Zwischenposition, z. B. im Verlaufe der Öffnungs- oder Verschlußphase.

Von dieser Position aus wird zum Wiederverschließen des Schuhs der Hebel 15 nach unten umgeklappt. Am Ende des Umklappvorgangs befinden sich die beiden Hebel 15 und 17 aufeinander umgeklappt auf dem hinteren Schaftteil 6. Im Verlaufe dieser Schließbewegung übt der Hebel 17 einen Zug auf die Kabel 12, 13 aus, wodurch sie um das Umleitungselement 20 gleiten und den hinteren Schaftteil 6 gegen den vorderen Schaft­ teil 4 des Schuhs spannen.

Am Ende der Bewegungsbahn erhält man unter der Wirkung der Zugkraft der Kabel 12 und 13 und aufgrund der Ver­ schiebung zwischen den als Schwanenhalskerben 19 ausgebil­ deten Einhakpunkten der Kabel 12 und 13 am Hebel 17 und der Drehachse 16 des Hebels 15 eine Selbstverriegelung des Spanners durch Übertotpunktlage. Der Schuh ist dann in ge­ schlossener Position verriegelt.

Um den Schuh zu öffnen, genügt es, von der vorhergehenden Position den Hebel 15 nach oben um 180° umzuklappen.

Im Verlaufe der ersten Phase dieser Bewegung dreht sich der Hebel 17, angezogen durch die Kabel 12, 13, um die Schwenk­ achse 15′. Es erfolgt daher eine erste Lockerung der Kabel 12, 13, welche sich in der Zwischenposition, dargestellt in Fig. 2, manifestiert. Diese Zwischenposition kann durch den Skiläufer z. B. zum Gehen verwendet werden.

Im Verlaufe der zweiten Phase dieser Bewegung verschwenkt sich der Hebel 17, der rotationsmäßig durch einen Anschlag blockiert wird, gleichzeitig mit dem Hebel 15 unter weiterer Lockerung der Kabel 12, 13.

Im Verlaufe der dritten Phase dieser Bewegung verschwenkt sich der Hebel 17, immer mitgenommen durch die Kabel 12, 13, nach oben und wird gegen den Hebel 15 umgeklappt. Am Ende der Bahn befindet sich der aus den Hebeln 15 und 17 gebil­ dete Kniehebelspanner umgeklappt auf dem Vorsprung 20.

Wie im vorhergehenden erwähnt, sollten aufgrund der Öffnungs­ art des hinteren Schaftteils 6 die im Verlauf des Öffnens freigegebenen Kabellängen verschieden sein, nämlich die für das obere Kabel 12 freigegebene Kabellänge soll größer sein als die für das untere Kabel 13 freigegebene Kabellänge.

Claims (1)

1. Verschlußvorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Skischuhs mit Einstieg von hinten, mit einem starrem Schalenunterteil, mit einem mindestens aus einem vorderen und einem hinteren Teil bestehenden Schaft, wobei mindestens ein Schaftteil am Schalenunterteil angelenkt ist, mit mindestens einem Kabel, welches die beiden Schaftteile miteinander verbindet, mit einem am Schaft angeordneten Kabelspanner und mindestens einem teilweise vom Kabel umschlungenen und am Schaft angeordneten Umleitungselement, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden des mindestens einen Kabels (12, 13) mit einem Schaft­ teil (4) verbunden sind, und daß das mindestens eine Kabel (12, 13) die beiden Schaftteile (4, 6) in der geöffneten und geschlossenen Position der Schaftteile derart verbindet, daß die beiden Schaftteile durch Betätigen des Kabelspanners (15, 17) von der geöffneten Einstiegsposition in die ge­ schlossene Fahrposition überführbar sind.