DE3346299C1 - Verfahren zur Überwindung eines ein U-Boot angreifenden Torpedos - Google Patents
Verfahren zur Überwindung eines ein U-Boot angreifenden TorpedosInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
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- B63G9/00—Other offensive or defensive arrangements on vessels against submarines, torpedoes, or mines
- B63G9/02—Means for protecting vessels against torpedo attack
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
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- Measurement Of Velocity Or Position Using Acoustic Or Ultrasonic Waves (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
In zunehmendem Maße können einerseits U-Bootzieldaten zum
Einsatz eines Torpedos im niederfrequenten Wasserschallbereich
passiv gewonnen werden und andererseits werden die Torpedos
schneller und leiser. Beide Tendenzen führen zu einer Bedrohung,
die vom U-Boot erst bemerkt wird, wenn sich der Torpedo bereits
bis auf wenige hundert Meter dem U-Boot passiv genähert hat
bzw. über Hubschrauber, Flugzeug oder Rakete in diesem Entfer
nungsbereich zum U-Boot eingesetzt wird. Für Gegenmaßnahmen
verbleibt nur noch sehr wenig Zeit. Bisher bekannten Störern,
die vom U-Boot abgesetzt werden können und einen hohen Schall
pegel abstrahlen, um eine passive und aktive akustische Ortung
des U-Bootes vom Torpedo zu erschweren, wird torpedoseitig
einerseits ein hoher und breitbandiger Sendepegel im Aktiv
betrieb und andererseits eine hohe Geschwindigkeit des Torpe
dos entgegengesetzt. Damit verbleibt dem U-Boot zu wenig Zeit,
sich im Schutz der Störerwirkung abzusetzen, um aus dem
Ortungsbereich des Torpedos herauszukommen. Bisher bekannten
Täuschern, die Laufgeräusche und/oder ein Echo vortäuschen
und vom U-Boot abgesetzt werden, um den Torpedo auf dieses
Scheinziel zu lenken, wird torpedoseitig eine Mehrfachziel
erkennungsfähigkeit der Ortungseinrichtung und ein akustisches
Klassifizierungsverfahren im Aktivbereich entgegengesetzt.
Das Klassifizierungsverfahren erlaubt die Unterscheidung von
kleinen (Täuscher) und großen, langgestreckten (U-Boot) Zielen,
wenn letztere aus seitlichen Lagen geortet werden. Dadurch
vermindert sich die Wirksamkeit solcher Täuscher erheblich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen,
das dem U-Boot auch bei einer Bedrohung durch moderne Torpedos
einen Eigenschutz bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Der wesentliche Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung
liegt in der kombinierten Anwendung von Störern und Täuschern
zur Erzielung eines ausreichenden Eigenschutzes von U-Booten,
wodurch der Nachteil der Störer, nur einen zeitlich kurzen
Eigenschutz zu bieten, und der Nachteil der Täuscher, nur
mit hohem Rufwand ein langes U-Bootähnliches Ziel aus seit
lichen Lagen darstellen zu können, um das torpedoseitige
Klassifizierungsverfahren zu täuschen, überwunden wird.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Gefechtssituation
wird die Erfindung näher erläutert.
Zum Zeitpunkt t1 sei der Torpedo T vom U-Boot U erkannt
worden. Zum Zeitpunkt t2 sei bereits ein Störer S und ein
eigenbeweglicher Täuscher K vom U-Boot abgesetzt worden.
Zum Einsatz des Täusch/Störsystems ist auf dem U-Boot eine
Ortungsanlage erforderlich, die den angreifenden Torpedo
detektiert und gegebenenfalls die Richtung, aus der der
Torpedo anläuft, bestimmen kann. Diese Voraussetzung ist mit
den auf einem U-Boot vorhandenen Sonaranlagen erfüllt.
Ein Torpedoalarm führt zu einer sofortigen Aktivierung
eines Täusch/Störsystems, das gemeinsam oder getrennt aus
dem U-Boot ausgestoßen oder, außen angebracht, abgesetzt
wird. Bei einem angetriebenen selbstbeweglichen Täuscher
ergibt sich die taktisch günstigste Laufrichtung aus der
Richtung, aus der der Torpedo anläuft und dem taktischen Ver
halten des U-Bootes. Diese Richtung kann von der Bootsortungs
anlage bestimmt werden und damit die taktisch günstigste Lauf
richtung des Täuschers vor Ausstoß oder Absetzen mitgeteilt
werden. Der Täuscher kann diese Richtung auch selbst ortend
bestimmen und damit eine vorprogrammierte Laufrichtung ein
schlagen.
Der Täuscher wirft U-Bootähnliche Echos zurück und/oder
strahlt gegebenenfalls auch U-Bootähnliche Laufgeräusche und
Eigengeräusche ab. Bei Täuschung eines U-Jagdsystems ist es
erforderlich, daß die abgestrahlten U-Bootähnlichen Lauf
geräusche und Eigengeräusche denen des das Täusch/Störsystem
einsetzenden U-Bootes ähnlich sind. Im tieferen Frequenz
bereich ist betont auf die Linienstruktur des Spektrums zu
achten.
Zur Vortäuschung eines U-Bootähnlichen Echos aus achterlichen
Lagen ist es erforderlich, daß das Echo mehrmals ein wenig
zeitlich versetzt gemäß der Laufzeit des Suchimpulses des
Torpedos bzw. Orters längs des U-Bootes und jeweils in der
relativen Stärke der Echostruktur des U-Bootes angepasst
zurückgesendet wird.
Zur Täuschung des Torpedos genügt der zeitliche Versatz der
Echos, zur Täuschung des U-Jagdsystems bei im allgemeinen
auch aus seitlichen Lagen ortenden aktiven Sonareinrichtungen,
sollte der Täuscher einen örtlichen Versatz der Echos er
zeugen können. Dies ist durch eine geschleppte akustische
Täuscherkette realisierbar.
Die wesentliche Aufgabe des Täuschers ist, bei ausreichendem
Nutz-zu-Störsignalverhältnis des Sendeimpulses des Torpedos T
am Ort des Täuschers, ein zielähnliches Echo mit einer höheren
Stärke als die des U-Boot-Echos zurückzusenden. Die Laufrich
tung des Täuschers liegt in Richtung Torpedo-U-Boot zum Zeit
punkt des Absetzens des Täusch/Störsystems.
Im Aktivbetrieb des Torpedos T wird nun der Täuscher K eher
detektiert als das U-Boot, da die Eigenschutzwirkung des
Störers bezogen auf das U-Boot größer ist als die analoge
Eigenschutzwirkung bezogen auf den echostärkeren Täuscher.
Da der ablaufende Täuscher K den Torpedo T zu einem Nachlauf
gefecht zwingt wie ein flüchtendes U-Boot, kann die nur aus
bevorzugt seitlichen Lagen wirksame torpedoseitige Klassifi
zierungsmöglichkeit erst beim Überholen des Täuschers K zu
einer Täuschererkennung führen.
Die Eigenbewegung des Täuschers kann auch bei geringerem
Zeitgewinn für das U-Boot durch einen stationären Täuscher
mit einer Einrichtung zur Echoverzögerung vorgetäuscht werden.
Auch bei gegebenenfalls nur passiv ortenden Torpedos ist die
oben für aktiv ortende Torpedos beschriebene Wirksamkeit des
Täusch/Störsystems ähnlich, wenn der Täuscher ein Geräusch
abstrahlt, das höher liegt als das Laufgeräusch des U-Bootes.
Der Störer kann mit bekannten Geräuscherzeugungseinrichtungen
(mechanisch, chemisch, elektroakustisch) aufgebaut sein. Zur
situationsabhängigen Störenergieaufteilung auf Frequenzbänder
ist ein Hydrophon erforderlich, das Fremd- und Eigengeräusche
aufnimmt. Das über das Hydrophon aufgenommene Gesamtgeräusch
wird bezüglich der Frequenzverteilung ständig analysiert und
führt bei Überschreiten einer Schwelle in einem der einander
anschließenden Frequenzbänder zu einer bevorzugten Abstrahlung
in diesem Band. Dadurch wird ein einmal angeregtes Band für
die verbleibende Reststörzeit bevorzugt gestört.
Durch den Störer wird also der Torpedo durch den primär zeit
lich nur kurzen Eigenschutzeffekt gezielt auf den Täuscher
gesetzt, der dann den Torpedo zu einem zeitraubenden Nachlauf
gefecht zwingt, bevor dieser seine Klassifizierungsmöglichkeit
einsetzen kann. Diesen Zeitgewinn kann das U-Boot nutzen, um
sich dem Ortungsbereich des Torpedos in der Suchphase nach Er
kennung des Täuschers zu entziehen. Zwei Möglichkeiten sind in
der Figur durch -Linien angegeben.
Sowohl der Täuscher als auch der Störer können in der Wirksam
keit auch für Frequenzbereiche ausgelegt sein, in denen eine
effektive Störung und Täuschung für den den Torpedo einsetzen
den Orter erfolgt. Damit läßt sich dann das U-Jagdsystem des
Gegners an das Täusch/Störsystem binden. Dies kann insbesondere
bezüglich der hohen aufzubringenden Störleistung gegenüber
den aktiv ortenden U-Jagdsystemkomponenten dadurch erreicht
werden, daß bei ausreichendem Nutz-zu-Störsignalverhältnis
der Aktivimpulse am Ort des Störers, die Frequenzlage im
Störer analysiert wird und zu einer bevorzugten Abstrahlung
der Störenergie in den so bestimmten Frequenzbändern erfolgt.
Der Störer bewirkt also, daß ein gegebenenfalls schon vorhan
dener akustischer Zielkontakt des Torpedos zum U-Boot unter
brochen wird und damit gleichzeitig die Mehrfachzielerkennungs
eigenschaften der Ortungseinrichtung des Torpedos gestört
werden. Falls der angreifende Torpedo noch im passiv ortenden
Zustand war, wird dieser nach Erkennung der Störung in den
aktiv ortenden Zustand übergehen.
Der Störer kann auch bootsfest angeordnet sein. Wenn das
U-Boot gemäß der Figur seinen Kurs beibehält, wird der an
fänglich stark gestörte Torpedo bei schwächer werdender
Störerwirkung den vor ihm befindlichen Täuscher als Ziel auf
fassen und verfolgen. Die Wirkung des Täuschers kann ver
stärkt werden, wenn er eine Einrichtung zur Erzeugung einer
bootsähnlichen Blasenspur erhält.
Claims (10)
1. Verfahren zur Überwindung eines ein U-Boot angreifenden,
akustisch gelenkten Torpedos unter Einsatz von Störern und
Tauschkörpern, wobei das U-Boot eine Ortungsanlage zur De
tektion des Torpedos und dessen Anlaufrichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß von dem U-Boot sowohl ein Störer
als auch ein eigenbeweglicher Täuscher zum Einsatz gebracht
werden, daß der Täuscher in Laufrichtung des Torpedos abge
setzt wird, und daß der Torpedo über den Störer auf den
Täuscher gelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
passiv ortenden Torpedos von dem Täuscher ein Geräusch ab
gestrahlt wird, das höher liegt als das Lauf- und Eigen
geräusch des U-Bootes.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Störer und Täuscher in Frequenzbereichen wirksam werden, in
denen Orter arbeiten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ortungsfrequenz im Störer analysiert und eine bevorzugte
Abstrahlung der Störenergie in so ermittelten Frequenzbändern
vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Täuscher selbst mit einer Ortungseinrichtung zur Bestimmung
der Torpedoanlaufrichtung und zur Ermittlung einer eigenen
vorprogrammierten Laufrichtung ausgestattet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Störer mit einem Hydrophon zur Analyse der Frequenzver
teilung in dem Gesamtgeräusch versehen wird, und daß bei
Überschreiten eines Schwellwertes in einem der aneinander
anschließenden Frequenzbänder bevorzugt in diesem Band abge
strahlt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vortäuschung eines U-Bootähnlichen Echos aus achterlichen
Lagen dieses mehrmals zeitlich versetzt und jeweils in der
relativen Stärke der Echostruktur des U-Bootes angepasst,
abgestrahlt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Täuscher mit einer geschleppten akustischen Täuscherkette
ausgebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Störer am U-Boot angebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Täuscher mit einer Einrichtung zur Erzeugung einer Blasenspur
ausgerüstet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833346299 DE3346299C1 (de) | 1983-12-22 | 1983-12-22 | Verfahren zur Überwindung eines ein U-Boot angreifenden Torpedos |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833346299 DE3346299C1 (de) | 1983-12-22 | 1983-12-22 | Verfahren zur Überwindung eines ein U-Boot angreifenden Torpedos |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3346299C1 true DE3346299C1 (de) | 1999-08-19 |
Family
ID=6217620
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833346299 Expired - Lifetime DE3346299C1 (de) | 1983-12-22 | 1983-12-22 | Verfahren zur Überwindung eines ein U-Boot angreifenden Torpedos |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3346299C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1580117A3 (de) * | 2004-03-23 | 2006-01-25 | Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH | Verfahren zum Flüssigkeitsbefüllen von Effektor-Starterrohren |
-
1983
- 1983-12-22 DE DE19833346299 patent/DE3346299C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1580117A3 (de) * | 2004-03-23 | 2006-01-25 | Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH | Verfahren zum Flüssigkeitsbefüllen von Effektor-Starterrohren |
KR101029911B1 (ko) | 2004-03-23 | 2011-04-18 | 호발트스벨케-도이췌 벨프트 게엠베하 | 이펙터 시동관의 유체 충전 방법 및 장치 |
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