DE3346131C2 - Verfahren zur Herstellung von Alkalialkoholaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AlkalialkoholatenInfo
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Abstract
Mit diesem Verfahren zur Herstellung von Alkalialkoholaten aus einem Alkohol und einer Alkalimetallverbindung als Lösung, Suspension, Emulsion oder sonstiges Mehrphasensystem unter Beteiligung eines Alkohols soll unter Umgehung des Amalgamverfahrens die elektrolytische Herstellung von Alkoholaten aus dem betreffenden Alkohol und einer Alkalimetallverbindung ermöglicht werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß in einer Elektrolysezelle der Anodenraum und der Kathodenraum durch eine Kationen-Austauschermembran getrennt sind und im Kathodenraum unter Wasserstoffentwicklung aus dem Alkohol Alkoholat-Anion und im Anodenraum aus der Alkalimetallverbindung Alkalimetall-Ionen freigesetzt und durch die Kationen-Austauschermembran in den Kathodenraum transportiert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkalialkoholaten der im Oberbegriff des ^-
spruchs 1 bezeichneten Art.
spruchs 1 bezeichneten Art.
Es ist bekannt, Alkoholate durch Umsetzung von Alkaliamalgam aus Chlor-Alkali-Elektrolysen mit einem
Alkohol an einem elektrokatalytisch aktiven Kontakt herzustellen (vgl. Ulimanns Encyclopädie der Technischen
Chemie, Band 7,4. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim 1974, Seite 221 oder Kirk-Othmer, Encyclopedia of
Chemical Technology, Vol. 2, 3. Auflage, Wiley, New York 1978).
Höhere Alkoholate lassen sich jedoch besser durch Rühren des betreffenden Alkohols mit flüssigem Alkalimetall
oder durch Umsetzung herstellen.
Ein industriell in großem Umfang ausgeübtes Verfahren zur Herstellung einfacher Alkoholate ist an die Chlor-Alkali-Elektrolyse
nach dem Amalgamverfahren gebunden.
Bei diesem Verfahren ist nicht auszuschließen, daß Quecksilber in geringen Mengen durch Abluft und Abwasser
in die Umgebung gelangen kann. Außerdem können Quecksilberspuren in dem gebildeten Alkalialkoholat
verbleiben.
Die Herstellung von Alkoholaten direkt aus dem Metall oder durch Umesterung ist gegenüber dem Amalgamverfahren
vergleichsweise kostenintensiv.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Umgehung des Amalgamverfahrens die elektrolytische Herstellung
von Alkoholaten aus dem betreffenden Alkohol und einer Alkalimetallverbindung zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung gelöst. Sie besteht darin, daß man bei einem Verfahren der eingangs
angegebenen Art in einer durch eine Kationen-Austauschermembran geteilten Elektrolysezelle im Kathodenraurn
unter V/asscrstoffcntwicklung aus dem Alkohol Alkohoiat-Anionen und im Anodenraurn aus der Alkalimetallverbindung
Alkalimetall-Ionen freisetzt, die nach Transport durch die Kationen-Austauschermembran
im Kathodenraum Alkalimetallalkoholat in alkoholischer Lösung oder als Niederschlag bilden.
Für die Anodenreaktion gibt es bei dem vorliegenden Verfahren zwei Möglichkeiten:
1. das Gegenion des Alkalimetall-Ions in der eingesetzten Verbindung, die so ausgewählt wird, daß sie eine ausreichende
Dissoziationskonstante in dem gewählten System aufweist, wird entladen, beispielsweise Acetat-Ionen
zu CjH6 und CO2 oder Bromid-Ionen zu gasformigem Brom;
2. durch Oxidation des Alkohols selbst oder eines weiteren Einsatzstoffes wird für das Gegenion ein neuer Partner
bereitgestellt.
Im Kathodenraum wird aus dem Alkohol das Alkoholat-Anion unter Wasserstoffentwicklung freigesetzt. In
der Anodenreaktion werden durch Elektrooxidation aus einer im Anolyten zugesetzten Alkalimetallverbindung
oder durch Oxidation eines weiteren Einsatzstoffes Alkalimetall-Ionen freigesetzt und durcL· die Membran
in den Katholyten transportiert, wo sich das gewünschte Produkt bildet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das erfindungsg'.mäße Verfahren so durchgeführt, daß
a) ein einwertiger aliphatischer Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen eingesetzt wird,
b) im Kathodenraum eine Lösung des A'kalimetallalkoholats in dem betreffenden Alkohol vorgelegt und der
Anodenraum mit einer Lösung einer Alkalimetallverbindung in einem Alkohol beschickt wird,
c) elektrolytisch aus dem Alkohol unter Wasserstoffentwicklung Alkoholat-Ionen im Kathodenraum und aus
der Alkalimetallverbindung die Alkali-Ionen im Anodenraum freigesetzt und durch die Membran in den
Kathodenraum transportiert werden,
d) die im Kathodenraum gebildete Alkalialkoholatlösung abgezogen wird und die entsprechenden Verluste im
Anoden- und Kathodenraum ersetzt werden,
Das Lösungsmittel auf der Anodenseite kann der betreffende Alkohol selbst sein. Wegen der geringen lh den
in Frage kommenden Lösungsmitteln erzielbaren Leitfähigkeiten sollte der Elektrodenabstand soweit als möglich
minimiert werden.
Zu denken ist auch an die Anwendung des Nullabstands- oder Solid-Polymer-Electrolyte-Prinzips, vgl. Chem.
Ing. Techn., Band 55, 1983, Nr. 4, Seiten 267 bis 275.
Bei größerem Elektrodenabstand ist eine Rührung des Katholyten und des Anolyten zur Gewährleistung ausreichender
Stofftransportgeschwindigkeiten von Vorteil.
Das vorliegende Verfahren wird anschließend weiter anhand der Beispiele 1 bis 3 erläutert.
Die für die Durchführung der Versuche zu den Beispielen 1 bis 3 verwendete zweiteilige Versuchselektrolysezelle
weist Steigrohre zum Gasauslaß aus beiden Elektrolysekammern sowie Vorrichtungen zur Beschickung
und Entleerung von Anoden- und Kathodenraum auf. Die Membran ist zwischen die Flansche der beiden Zellenhälften
eingespannt, die mittels einer Verschraubung zusammengepreßt und durch einen in einerNut liegenden
O-Ring abgedichtet sind. Als Elektroden dienen blanke Platinelektroden. Die in den Beispielen wiedergegebenen
Versuche wurden mit Stromdichten von etwa 1,7 kA · m~2 bei galvanostatischer Schaltung durchgeführt.
Die Platinelektroden sind in jeweils 2 bis 4 mm Abstand beidseitig der Austauschennembran angeordnet.
Als Katholyt kam eine methanolische 0,4 N Natriummethanolat-Lösung zum Einsatz. Die Kathodenreaktion
gehorcht dabei folgender Beziehung:
CH3OH + e" »■ CH3O" + — H2.
Der Anolyt bestand aus einer 1,4 N CH2COONa, 1,2N CH3COOH methanolischen Lösung. Bei der Anodenreaktion
wird nach der folgenden Beziehung
CH3COONa >· CO2 + — C2H6 + Na+ + e"
anodisch das Acetat-Ion entladen und somit Na+ freigesetzt.
Bei 2stündiger Elektrolyse mit 1,2 A bildeten sich bei 10 V Zellspannung 73 mMol Natriummethanolat. Das
entspricht einer Faraday'schen Stroinausbeute von rund 80%.
Als Membran wurde das Hydrolyseprodukt eines Copolymerisate aus Tetrafluorethylen und Perfluorsulfonylvinylether
(Nafion-Membran 214®, im Handel erhältlich) verwendet. Die Zellreaktion wird wie folgt angegeben:
CH3OH + CH3COONa * CH3ONa + CO2 + — C2H6 + — H2.
Die theoretische Ausbeute bei einer Elektrolysedauer von 2 Stunden würde einer Produktmenge von
90 mMol CH3ONa entsprechen. Die angegebene Ausbeute von 73 rnMo! wurde durch Rücktiiration des Katholyten
bestimmt.
Bei Verwendung von Natriumbromid (NaBr) als anodischem Einsatzstoff wird das benötigte Alkalimetall-Ion
durch die Bildung freien Halogens bereitgestellt. Bei gleichem Versuchsaufbau und gleichen Versuchsbedingungen
sowie einem wie in Beispiel 1 zusammengesetzten Katholyten erhält man für den Fall der Verwendung
einer Nafion 417-Membran® und eines methanolischen 1 N NaBr-AnoIyten eine Faraday'sche Stromausbeute
in bezug auf Natriummethanolat bei 5,7 V Klemmenspannung und einer Stromstärke von 1,2 A von 84%. Die
Kathodenreaktion ist die gleiche wie bei Beispiel 1, als Anodenreaktionen werden zwei parallel ablaufende
Reaktionen entsprechend den folgenden Beziehungen angenommen:
2Br" >Br2 + 2 e",
CH3OH >CH,O + 2H+ + 2e-.
Bei Verwendung einer Nafion 214-Membran® wird als Anolyt eine Lösung von 1 N NaClO4 in Methanol eingesetzt.
In diesem Falle ist das Lösungsmittel Methanol selbst der anodische Einsatzstoff, der oxidiert wird,
woraufhin durch Transport von Nationen durch die Membran Perchlorsäure zurückbleibt. Die Zusammensetzung
des Katholyten und die Kathodenreaktion sind identisch wie bei den Beispielen 1 und 2. Die Anodenreaktion
wird entsprechend den folgenden Beziehungen angenommen:
CH3OH »■ CH20 + 2 H+ + 2 e",
2 NaClO4 + 2 H+ >
2 HClO4 + 2 Na+.
Unter den sonst analogen Bedingungen wie bei den Beispielen 1 und 2 wird bei einer Elektrolysespannung
von 7 V eine Faraday'sche Stromausbeüte Von 57% erzielt.
Das vorliegende Verfahren kann analog auf die Herstellung von Alkoholaten anderer Metalle angewandt werden,
wenn die sich aus den Löslichkeitsverhältnissen ergebenden Einschränkungen beachtet werden und ent-SDrechende
Austauschermembranen benutzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkalialkoholaten aus einem Alkohol und einer Alkalimetallverbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einer durch eine Kationen-Austauschermembran
geteilten Elektrolysezelle im Kathodenraum unter Wasserstoffentwicklung aus dem Alkoholat-Anionen
und im Anodenraum aus der Alkalimetallverbindung Alkalimetall-Ionen freisetzt, die nach Transport
durch die Kationen-Austauschermembran im Kathodenraum Alkalimetallalkoholat in alkoholischer
Lösung oder als Niederschlag bilden.
2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Kathodenraum eine Lösung des Alka-Iimetaüalkoholats
in einem einwertigen aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 C-Aiomen und im Anodenraum
eine Lösung einer Alkalimetallverbindung in einem Alkohol vorlegt und die im Kathodenraum gebildete
Alkalialkoholatlösung abzieht wobei die entsprechenden Verluste im Anoden- und Kathodenraum durch
Zugabe der Alkalimetallverbindung bzw. des genannten aliphatischen Alkohols ersetzt werden.
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