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Die Erfindung betrifft ein Fahrgestell für fahrbare Regale in
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heiten, mit einer Rahmenkonstruktion aus quer zur Fahrrichtung verlaufenden
Längsholmen und die Längsholme verbindenden Lagertraversen für die Lagerung von
Laufrädern und Antriebsrädern, wobei die Antriebsräder auf einer parallel zu den
Längsholmen verlaufenden Antriebswelle angeordnet sind und die Antriebswelle unter
Zwischenschaltung von Kupplungen in Wellenabschnitte unterteilt ist. - Als Regaleinheiten
kommen solche für Registraturen, Archive, Magazine, Büroräume, selbst solche für
Medizinund'Sozialbereiche in Frage. Ihre Fahrgestelle sind regelmäßig schienengebunden
und mit einem elektromotorischen Antrieb oder manuellen Kettenantrieb ausgerüstet.
Die Länge der Antriebswellen kann bis zu 10 Metern betragen, der Abstand der Radsätze
liegt dann im allgemeinen bei 2 Metern. Folglich ist der Einbau einer für sämtliche
Antriebsräder durchgehenden Antriebswelle äußerst problematisch. Denn die Fahrgestelle
bestehen regelmäßig aus einer Schweißkonstruktion, bei der die Lagertraversen für
die Laufräder und Antriebsräder an die Längsholme angeschweißt werden. Daraus resultieren
Schweißverzug und hohe Fertigungstoleranzen. Folglich hat man die Antriebswellen
in einzelne Wellenabschnitte unterteilt und beispielsweise die Radwellen, mit denen
die Antriebsräder in den Lagertraversen gelagert sind, mit Rohrwellen verbunden.
Aber auch eine derartige Konstruktion verlangt wegen ihrer Starrheit ein exaktes
Fluchten der Wellenachsen, weil sonst Schäden an den Lagern o durch gegenseitiges
Verspannen entstehen. Ein genaues Fluchten der Wellenabschnitte kann jedoch nicht
gewährleistet werden, vielmehr müssen Abweichungen durch Längentoleranzen und ungerade
Wellenabschnitte in Kauf genommen werden. Diese Abweichungen und daraus resultierenden
Verspannunge.i mit Folgeschäden für die Radlager lassen sich auch nicht durch den
Einsatz starrer Kupplungen kompensieren. Zu solchen Kupplungen ½- ~
gehören
Stiftkupplungen, Schalenkupplungen und Nut-Federverbindungen mit übersetzter Blechschelle,
wie sie häufig eingesetzt werden. - Bier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrgestell für fahrbare
Regaleinheiten der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei welchem die Kupplungen
für die Wellenabschnitte der Antriebswelle zum Ausgleich von System- und Fertigungstoleranzen
geeignet sind und dadurch gegenseitige Verspannungen nicht exakt fluchtender Wellenabschnitte
sowie Lagerschäden vermieden werden.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Fahrgestell
dadurch, daß die Kupplungen als Sternscheiben-Kupplungen aus jeweils zwei deckungsgleichen
Sternscheiben mit radialen biegeelastischen Kupplungsarmen und zentralen Lagerkränzen
ausgebildet sind, und daß die Kupplungsarme im Bereich ihrer freien Enden lösbar
miteinander verbunden sind.
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Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß für die Wellenabschnitte
der Antriebswelle eine längs- und winkelbewegliche Kupplung mit einer elastischen
Zone verwirklicht wird, die Längs- und Winkeltoleranzen ausgleichen kann. Die erfindungsgemäße
Sternscheiben-Kupplung kann selbst erhebliche Maßabweichungen kompensieren, die
zu einem Auseinanderspreizen bzw. winkligen Anstellen der Kupplungsarme in radialer
Richtung führen. Dennoch bleibt im Verbindungsbereich der Kupplungsarme eine ausreichende
Reibungs- bzw. Kupplungskraft erhalten, um die erforderlichen Drehmomente zu übertragen.
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sind im folgenden aufgeführt. So sieht die Erfindung vor, daß die
Sternscheiben als Kreuz scheiben und Blechstanzteile ausgebildet sind und
aus
einem herkömmlichen Stahl, z. B. St. 37, bestehen. Dadurch ist die erforderliche
Elastizität gewährleistet. Die freien Enden der Kupplungsarme weisen nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung Gewindebohrungen für Verbindungs-Schrauben auf, vorzugsweise
wechselweise Gewindebohrungen und Durchsteckbohrungen für Schraubenbolzen, damit
bei einem 900 Versatz der Sternscheiben stets gleiche Bauteile eingesetzt werden
können. Die Lagerkränze der Sternscheiben werden zweckmäßigerweise mit den betreffenden
Wellenabschnitten der Antriebswelle verschweißt oder verstiftet. Wenn die Antriebswelle
aus einerseits Vollwellenabschnitte für die Antriebsräder und andererseits aus Rohrabschnitten
zur Verbindung dieser Vollwellenabschnitte bestehen, wird man die Sternscheiben
auf die Rohrabschnitte aufschweißen und auf den Vollwellenabschnitten verstiften.
Die Verbindung der freien Enden der Kupplungsarme erfolgt mit besonderen Sicherungsschrauben
für Gewindelöcher. Der Lagerkranz kann als tief gezogene Lagerbuchse ausgebildet
sein, während es sich bei den Gewindelöchern um Gewindeblechdurchzüge handelt.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß ein Fahrgestell für fahrbare Regaleinheiten verwirklicht wird, bei
welchem die Wellenabschnitte der Antriebswelle mittels Sternscheiben-Kupplungen
derart elastisch miteinander verbunden sind, daß einerseits der erforderliche Längstol-eranzen-
und Winkeltoleranzenausgleich erreicht wird, andererseits stets die für die übertragung
der Drehmomente erforderlichen Kupplungskräfte zur Verfügung stehen Dadurch werden
Verspannungen der infolge Schweißverzuges und hoher Fertigungstoleranzen ohnehin
nicht fluchtenden Wellenabschnitte vermieden, so daß nicht länger Lagerschäden zu
befürchten sind. Außerdem werden die im Bereich der Radlager eingreifenden
Achsialkräfte
und Stoßbeanspruchungen erheblich reduziert. Das gelingt mit in fertigungstechnischer
und konstruktiver Hinsicht verhältnismäßig einfachen Mitteln, weil sich die erfindungsgemäße
Sternscheiben-Kupplung aus Blechteilen herstellen läßt, die in einem blechverarbeitenden
Betrieb ohnehin zur Verfügung stehen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes
Fahrgestell mit einer Regaleinheit in perspektivischer und schematischer Darstellung,
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Fahrgestell in schematischer Frontansicht auf die Antriebswelle,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich einer
Sternscheiben-Kupplung, Fig. 4 eine Sternscheibe für den Gegenstand nach Fig. 3
in Frontansicht und Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 3 in Stirnansicht, teilweise
geschnitten.
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In den Figuren ist ein Fahrgestell 1 für fahrbare Regale in heiten
2 dargestellt, welchesschienengebunden sein kann. Dieses Fahrgestell 1 weist eine
Rahmenkonstruktion aus quer zur Fahrrichtung verlaufenden Längsholmen 3 und die
Längsholme in Fahrrichtung verbindenden Lagertraversen 4 für die Lagerung von
einerseits
Laufrädern 5 und andererseits Antriebsrädern 6 auf, wobei die Antriebsräder 6 auf
einer parallel zu den Längsholmen 3 verlaufenden Antriebswelle 7 angeordnet sind
und die Antriebswelle 7 unter Zwischenschaltung von Kupplungen 8 in Wellenabschnitte
7a, 7b unterteilt ist. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Wellenabschnitten
um einerseits Vollwellenabschnitte 7a für die Antriebsräder 6 und andererseits Hohlwellenabschnitte
7b für die Verbindung der Vollwellenabschnitte 7a Die Lagerung der Antriebsräder
6 erfolgt durch Lagerung der Vollwellenabschnitte 7a in den Lagertraversen 4. Die
Laufräder 5 sind mit kurzen Wellenzapfen in den Lagertraversen 4 gelagert. Der Antrieb
9 für die Antriebswelle 7 ist lediglich angedeutet. -Die Kupplungen sind als Sternscheiben-Kupplungen
8 aus jeweils zwei deckungsgleichen Sternscheiben 10 mit radialen biegeelastischen
Kupplungsarmen 11 und zentralen Lagerkränzen 12 ausgebildet.
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Die Kupplungsarme 11 sind im Bereich ihrer freien Enden lösbar miteinander
verbunden. Die Sternscheiben 10 sind als Kreuzscheiben und ferner als Blechstanzteile
aus Stahl ausgebildet. Die freien Enden der Kupplungsarme 11 weisen Gewindebohrungen
13 für Verbindungsschrauben 15 auf, vorzugsweise wechselweise Gewindebohrungen 13
und Durchsteckbohrungen 14 für Schraubenbolzen 15, damit auch bei einem 900 Versatz
der Sternscheiben 10 eine einwandfreie Kupplungsverbindung hergestellt werden kann.
Der Lagerkranz 12 ist jeweils mit dem betreffenden Wellenabschnitt -nach dem Ausführungsbeispiel
Hohlwellenabschnitt 7b - der Antriebswelle 7 verschweißt und mit dem Wellenabschnitt
für das jeweilige Antriebsrad 6 - nach dem Ausführungsbeispiel Vollwellenabschnitt
7a - verstiftet. Der Lagerkranz 12 ist als tief gezogene Lagerbuchse ausgebildet,
während die Gewindebohrungen 13 als Gewindeblechdurchzüge ausgeführt sind. - Grundsätzlich
besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, die Sternscheiben-
Kupplungen
8 bzw. ihre Sternscheiben 10 aus biegeelastischem Kunststoff herzustellen, der in
festigkeitsmäßiger Hinsicht den gestellten Anforderungen genügt.