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Sicherheits-Absperrventil
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheits-Absperrventil für eine von
unter Druck stehendem Erdöl oder Erdgas durchströmte Rohrleitung hinter der Förderrohrtour
einer Bohrung.
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Bei Bohrungen, aus denen Erdöl oder Erdgas gefördert wird, ist die
Förderrohrtour in einem Bohrlochkopf abgehängt, an den die Transportrohrleitung-angesehlossen
ist Aus Sicherheits- und Umweltgründen müssen Maßnahmen getroffen werden, um die
Förderung zu unterbinden, falls an irgendeiner Stelle hinter der Förderrohrtour
durch Bruch einer Rohrleitung oder eines Verbindungselementes das Fördermedium austritt.
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Zu diesem Zweck werden Sicherheits-Absperrventile eingesetzt, die
auf einen Druckabfall des Fördermediums in dem Rohrleitungssystem ansprechen, der
immer dann eintritt, wenn ein Teil des Fördermediums an einer Schadstelle des Rohrleitungssystems
in die Umgebung austreten kann.
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Es ist bekannt, den Druck in einer Rohrleitung beispielsweise durch
einen Sensor zu uberwachen und bei Unterschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes
ein Steuersignal zu erzeugen, durch das ein pneumatisch oder hydraulisch betätigtes
Absperrsystem, z.B. ein Schieber, zur Wirkung gebracht wird, so daß der Durchfluß
durch die Rohrleitung unterbunden wird.
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Nachteilig ist bei diesen bekannten Schiebern jedoch, daß in jedem
Fall eine Steuerung mit einem zugehörigen speziellen, z.B. elektronischen Überwachungssystem
erforderlich ist, die verhältnismäßig aufwendig ist und bei einer Störung im Absperrsystem
nicht mehr funktioniert. Ferner muß eine Antriebsvorrichtung zur Betätigung des
Schiebers vorhanden sein. Darüber hinaus können
derartige meist
pneumatisch oder hydraulisch betätigte Schieber infolge ihres konstruktiv bedingten
Platzbedarfs nicht in der Förderrohrtour angebracht werden, so daß bei einer Schadstelle
am daran anschließenden Bohrlochkopf ein Austreten von Gas oder öl unvermeidbar
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheits-Absperrventil
zu schaffen, das sowohl in der Förderrohrtour als auch in der nachfolgenden Transportrohrleitung
einsetzbar ist, das konstruktiv einfach und preiswert herstellbar ist, und das eine
einwandfreie Funktionsweise ohne eine Steuerung durch ein spezielles Überwachungssystem
gewährleistet.
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Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
im Ventilgehäuse eine Ventilklappe vorgesehen ist, die um eine quer zur Achse des
Ventilgehäuses verlaufende Achse aus einer den Durchlaß im Ventilgehäuse verschließenden
Lage in eine den Durchlaß freigebende Lage entgegen der Strömungsrichtung des Mediums
schwenkbar ist, daß in dem Durchlaß des Ventilgehäuses eine in dessen Achsrichtung
zwischen Anschlägen verschiebbar gelagerte Hülse vorgesehen ist, durch deren Verschiebung
entgegen der Strömungsrichtung die Ventilklappe zu öffnen ist, wobei die der Einlaßseite
des Ventilgehäuses zugewandte vom Medium beaufschlagte Ringfläche der Hülse kleiner
ist als die entsprechende der Auslaßseite zugewandte Ringfläche, daß auf die Hülse
wirkende Druckmittel vorgesehen sind, die bestrebt sind, die Hülse in ihre Lage
zu bewegen, in der die Ventilklappe geschlossen ist, und daß die Druckmittel so
bemessen sind, daß die von ihnen ausgeübte Kraft kleiner ist als die Differenzkraft,
die aufgrund des Ringflächen-Unterschiedes der Hülse bei dem Betriebsdruck des strömenden
Mediums in Achsrichtung auf die Hülse entgegen der Kraft der Druckmittel wirkt.
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Die Erfindung nutzt also den Betriebsdruck des strömenden Mediums
selbst aus, um bei normalen Druckverhältnissen das Ventil gedffnet zu halten, wobei
ein Abfall des Betriebsdruckes,
z.B. bei einem Rohrleitungsbruch,
auch automatisch zu einem Abfall der Differenzkraft an der Hülse führt, so daß die
Kraft der Druckmittel überwiegt und das Ventil automatisch geschlossen wird und
zusätzliche, den Druck messende Steuereinrichtungen zur Auslösung der Schließbewegung
des Ventils nicht erforderlich sind.
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Es entfallen auch besondere Antriebsmittel für das Schließen des Ventils,
da das strömende Medium diese Funktion ganz oder überwiegend übernimmt.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist innerhalb
des Ventilgehäuses im stromaufwärts der Ventilklappe liegenden Verschiebebereich
der Hülse ein ringförmiger Körper mit einem Innendurchmesser angeordnet ist, der
kleiner ist als der Durchmesser des Durchlasses in diesem Bereich, und der Außendurchmesser
der Hülse entspricht an deren einlaßseitigem Ende dem Innendurchmesser des ringförmigen
Körpers. Außerdem ist der Außendurchmesser der Hülse an ihrem auslaßseitigen Ende
unter Aus bildung einer Schulter auf den Durchmesser des Durchlasses vergrößer,
wodurch aufgrund des Durchmesser-Unterschiedes zwischen dem Durch laß und dem einlaßseitigen
Ende der Hülse eine Steuerkammer gebildet wird. Da die Steuerkammer in Strömungsrichtung
des Mediums durch den ringförmigen Körper begrenzt ist, wird der von der Steuerkammer
gebildete, der Einlaßseite zugewandte Ringflächenanteil der Hülse nicht vom Medium
beaufschlagt und der erwünschte Ringflächen-Unterschied der Hülse erreicht wird.
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Das Ventilgehäuse kann aus zwei Gehäusehälften besteheinz die in
einer senkrecht zur Mittelachse des Gehäuses verlaufenden Ebene etwa in Höhe der
Ventilklappe aneinandergrenzen und dicht miteinander verbunden sind. Dabei ist der
Durchmesser des Durchlasses an dem Ende der einen stromaufwärts der Ventilklappe
liegenden Gehäusehälfte, das der anderen Gehäusehälfte zugewandt ist, unter Ausbildung.einer
Stufe erweitert, auf welcher der ringförmige Körper angeordnet ist, auf dem sich
wiederum eine Ventilklappenhalterung abstützt. Die andere Gehäusehälfte ist an
ihrem
entsprechenden Ende mit zwei in Achsrichtung verlaufenden Ansätzen versehen, deren
Länge derart gewählt ist, daß beide Ansätze im direkt verbundenen Zustand beider
Gehäusehälften auf der VentilklappenHalterung ruhen und diese zusammen mit dem Körper
fest gegen die Stufe pressen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des ringförmigen Körpers ist
dieser als Ventilklappensitz ausgebildet. Ein zusätzliches als Ventilklappensitz
ausgebildetes Bauteil ist in diesem Fall nicht erforderlich, so daß eine platzsparende
Bauweise und kostengünstige Fertigung des Absperrventils gewährleistet ist.
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Vorzugsweise wirken die Druckmittel in der Steuerkammer und stützen
sich an dem ringförmigen Körper und der Schulter der Hülse ab.
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Im einfachsten Fall bestehen die Druckmittel aus einer Feder, so
daß praktisch für die gesamte automatische Funktion des Absperrventils außer der
Ventilklappe nur eine verschiebbare Hülse mit unterschiedlich großen vom Medium
beaufschlagten Ringflächen und eine Druckfeder erforderlich sind.
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Als Druckmittel kann zusätzlich die Außenumgebung des Ventils dienen,
wobei in der Ventilwandung eine Durchlaßöffnung angeordnet ist.
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Als zusätzliches Druckmittel kann aber auch eine Druckquelle dienen,
wobei in der Ventilwandung eine an die Druckquelle angeschlossene Durchlaßöffnung
vorgesehen ist. Durch die Kombination zweier Druckmittel ist es möglich, die Schwelle,.bei
der die Kraft der Druckmittel überwiegt, ziemlich genau bis zu einem unteren Grenzwert
von 0,5 bar einzustellen, so daß ohne Schwierigkeiten eine Anpassung an den jeweils
vorhandenen Betriebsdruck des Fördermediums möglich ist.
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Um das Sicherheits-Absperrventil erstmals in Betrieb nehmen zu können,
ist in der Hülse eine Ausnehmung angeordnet, in die durch eine Gewindebohrung im
Ventilgehäuse ein Verriegelungsstift einschraubbar ist, durch den die Hülse vor
Betriebsbeginn in ihrer öffnungslage festlegbar ist. Hierdurch wird zunächst die
Voraussetzung dafür geschaffen, daß bei Beginn der Strömung des Fördermediums die
Hülse ihre Betriebslage einnimmt und beibehält.
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In einer Weiterb-ildung der Hülse des Absperrventils, kann diese
tailliert ausgebildet sein, wodurch die Hülse nach Art eines Venturi-Rohres wirkt
und damit in vorteilhafter Weise erreicht wird, daß die Verschiebung der Hülse in
die Lage, in der die Ventilklappe geschlossen ist, unterstützt und die Schnelligkeit
der Absperrfunktion des Ventils erhöht wird.
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Das erfindungsgemäße Sicherheits-Absperrventil kann hinter dem Bohrlochkopf
in einer Transportrohrleitung angeordnet sein. In diesem Falle ist das Ventil vorzugsweise
an seinen lVt' i -den Enden mit jeweils einem Flansch versehen.
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Es ist jedoch auch möglich, das Absperrventil im Bohrlochkopf selbst
oder unterhalb davon in der abgehängten Förderrohrtour anzuordnen. In diesem Falle
ist das Ventil an seinen beiden Enden mit jeweils einem Außen- oder Innengewinde
versehen, so daß ein Einschrauben in die Förderrohrtour im Bereich des Bohrlochkopfes
oder unterhalb des Bohrlochkopfes möglich ist.
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Anstelle der Außen- oder Innengewinde kann an den beiden Ventilenden
aber auch jeweils ein Bajonettverschluß vorgesehen sein, der infolge seiner platzsparenden
Bauweise ebenfalls eine Anordnung des Absperrventils in der Förderrohrtour erlaubt.
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Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung einzelner Ausführungsformen
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierin zeigen:
Fig. 1a
eine Schnittdarstellung der linken Hälfte eines Absperrventils in Durchlaßstellung,
Fig. 1b eine Schnittdarstellung der rechten Hälfte des Ventils in Absperrstellung
und Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines Bohrlochkopfes mit zwei darin installierten
Absperrventilen.
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Das in Fig. 1 dargestellte Absperrventil besitzt ein aus zwei Hälften
1 und 2 bestehendes Gehäuse mit einer mittleren Durchlaßöffnung 3, die in Richtung
des Pfeiles 4 von unter Druck stehendem Erdöl oder Erdgas durchflossen werden soll.
Die beiden Gehäusehälften 1 und 2 grenzen in einer senkrecht zur Mittelachse 5 des
Gehäuses verlaufenden Ebene aneinander an und sind durch Schraubbolzen 6 und daran
befestigte Muttern 7 dicht miteinander verbunden. Der Durchlaß 3 enthält an seinen
Enden einen Eintrittskanal 8 bzw. einen Austrittskanal 9, wobei sich an den Eintrittskanal
8 ein Abschnitt 10 mit vergrößertem Durchmesser anschließt. Die Innenwand der Gehäusehälfte
2 erweitert sich an ihrem der Gehäusehälfte 1 zugekehrten Ende im Durchmesser, so
daß eine Stufe 11 gebildet wird. Auf dieser Stufe ruht-ein ringförmiger Körper 12,
dessen Innendurchmesser kleiner ist als der Durchmesser des Durchlasses 3 im Bereich
der Gehäusehälfte 2 vor dem Austrittskanal 9. Auf dem Körper 12 stützt sich wiederum
eine Ventilklappen-Halterung 13 ab. Ansätze 14 und 15 an der Gehäusehälfte 1 sorgen
dafür, daß die beiden Elemente 12 und 13 im zusammengeschraubten Zustand der Gehäusehälften
fest gegen die Stufe 11 gepreßt werden. In der Ventilklappen-Halterung 13 ist um
eine Achse 16 drehbar eine Ventilklappe 17 gelagert. Fig. 1a zeigt die Ventilklappe
in geöffnetem Zustand und Fig. 1b in geschlossenem Zustand, und es ist ersichtlich,
daß der Körper 12 den Sitz für die Ventilklappe 17 bildet. Die Ventilklappe kann
aus der geschlossenen Stellung, in der sie den Durchlaß 3 absperrt, um etwa 900
in den Abschnitt 10 des Durchlasses hineingeschwenkt
werden. Diese
Schwenkbewegung zur öffnung der Ventilklappe erfolgt entgegen der Strömungsrichtung
4 des Mediums.
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Im Durchlaß 3 ist eine Hülse 18 in Achsrichtung des Ventils zwischen
Anschlägen verschiebbar gelagert, deren der Einlaßseite des Ventilgehäuses zugewandte
vom Medium beaufschlagte -Ringfläche kleiner ist, als die entsprechende der Auslaßseite
zugewandte Ringfläche. Mittels dieser Hülse kann die Ventilklappe geöffnet werden.
Fig. 1b zeigt die Hülse 18 in ihrer einen Endlage, in der sie sich außerhalb des
Schwenkbereiches der Ventilklappe 17 befindet und mit ihrem auslaßseitigen Ende
an einem Anschlag anliegt, der durch die konische Verjüngung des Durchlasses 3 auf
den Durchmesser des Austrittskanals 9 gebildet wird. Aus dieser Endlage kann die
Hülse in die in Fig. 1a gezeigte Endlage verschoben werden, wobei sie gegen die
Ventilklappe 17 stößt und diese in ihre voll geöffnete Lage schwenkt. In dieser
Endlage liegt das einlaßseitige Ende der Hülse 18 in dem Abschnitt 10 des Durchlasses
3 an einem Anschlag an, der sich durch den geringeren Durchmesser des Eintrittskanals
8 gegenüber dem Abschnitt 10 ergibt.
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Mit ihrem einlaßseitigen Ende entspricht der Außendurchmesser der
Hülse 18 dem Innendurchmesser des Körpers 12, so daß der ringförmige Körper 12 einen
Gleitsitz für die Hülse bei ihrer Verschiebung bildet. Die Länge der Hülse 18 muß
grundsätzlich so gewählt sein, daß die Hülse in ihrer in- Fig. 1b gezeigten Endlage
nicht aus dem Körper 12 herausrutscht.
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An dem auslaßseitigen Ende ist die Hülse 18 in ihrem Außendurchmesser
auf den Innendurchmesser der Wand der Ventilgehäuse-Hälfte 2 unter Ausbildung einer
Schulter 19 vergrößert, so daß dadurch zwischen der Schulter 19 und dem auslaßseitigen
Ende der Hülse 18 ein weiterer Gleitsitz geschaffen wird, der eine exakte Führung
der Hülse bei ihrer Verschiebung auf der Wand der Gehäusehälfte 2 gewährleistet.
Der Abstand der Schulter 19 vom
einlaßseitigen Ende der Hülse kann
dabei so gewählt sein, daß wie in Fig. 1 a dargestellt, die Schulter 19 am ringförmigen
Körper anliegt, wenn sich die Hülse in ihrer hier gezeigten Endlage befindet. Die
Schulter bildet somit einen weiteren Anschlag der Hülse zur Begrenzung ihres Verschiebeweges.
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Aufgrund des Durchmesserunterschiedes zwischen dem Durchlaß 3 in
der Gehäusehälfte 2 und dem einlaßseitigen Ende der Hülse 18 wird zwischen der Hülse
18 und der Wand der Ventilhälfte 2 eine Steuerkammer 20 gebildet. In dieser Steuerkammer
20 ist eine wendelförmige Druckfeder angeordnet, die sich einerseits an der Schulter
19 der Hülse 18 und andererseits an dem ringförmigen Körper 12 abstützt, so daß
sie bestrebt ist, die Hülse 18 in die in Fig. 1b dargestellte Endlage zu schieben..
In der Außenwandung der Hülse 18 ist im Bereich, wo diese an der Innenwandung des
Durchlasses 3 geführt wird, eine Ausnehmung vorgesehen, und in der Wand der Ventilgehäuse-Hälfte
2 befindet sich eine Gewindebohrung, in die ein Verriegelungsstift 23 so weit eingeschraubt
werden kann, daß er in die Ausnehmung der Hülse 18 eintritt und diese arretiert.
Die Gewindebohrung in der Gehäusewand und die Ausnehmung in der Hülse sind dabei
so angeordnet, daß die Arretierung in der Endlage erfolgt, in der die Ventilklappe
17 geöffnet ist. Hierdurch wird sichergestellt, daß das Ventil bei Inbetriebnahme
zunächst geöffnet ist, bevor der Durchfluß des Mediums beginnt.
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Um die Steuerkammer 20 gegenüber dem Fördermedium abzudichten, sind
zwischen der Hülse 18 einerseits und der Wand der Gehäusehälfte 2 bzw. des Körpers
12 Dichtungen 28 angeordnet.
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Weiterhin sind zwischen der Hülse 18 und der Gehäusehälfte 2 bzw.
dem Körper 12 Gleitplatten 29, beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen, vorgesehen,
die eine leichte und reibungsfreie Verschiebung der Hülse 18 innerhalb des Durchlasses
3 ermöglichen.
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In der Gehäusehälfte 2 kann ferner eine Durchlaßöffnung 22 angeordnet
werden, die die Steuerkammer 20 mit der Außenumgebung des Ventils verbindet. Hierdurch
wird erreicht, daß in der Steuerkammer stets der Umgebungsdruck des Ventils herrscht.
Die Durchlaßöffnung 22 kann aber auch als Anschluß für eine äußere Druckquelle ausgebildet
werden, so daß die Steuerkammer mit jedem beliebigen Druck beaufschlagt werden kann.
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An seinen beiden Enden ist das Ventil mit einem Flansch 24 bzw. 25
versehen, so daß eine Einfügung in eine Rohrleitung möglich ist.
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Im Betrieb fließt, nachdem die Ventilklappe 10 durch Arretierung
der Hülse 18 in der in Fig. 1a gezeigten Lage geöffnet worden ist, ein unter Druck
stehendes Medium, z. B. Gas oder öl in Richtung des Pfeiles 4 durch den Durchlaß
3. Im Falle, daß lediglich die Durchlaßöffnung 22 vorhanden ist, herrscht in der
Steuerkammer 20 Umgebungsdruck. Der Druck des Fördermediums wirkt um dabei u.a.
auch gegen die der Einlaßseite bzw.der Auslaßseite des Ventilgehäuses zugewandten
Ringflächen der Hülse 18.
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Die vom Fördermedium wirksam beaufschlagte und der Einlaßseite zugekehrte
Ringfläche der Hülse 18 wird dabei durch die Differenz zwischen Innen- und Außendurchmesser
des einlaßseitigen Endes der Hülse vorgegeben und die der Auslaßseite zugekehrte
wirksame Ringfläche entsprechend aus der Differenz zwischen Innen- und Außendurchmesser
des auslaßseitigen Endes der Hülse 18. Weist nun wie in der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform der Innendurch messer der Hülse 18 eine Taille auf, ist für die
innere Begrenzung der wirksamen Ringfläche jeweils die Projektion des Ortes des
kleinsten Innendurchmessers der Hülse parallel zur Achse der Hülse auf die jeweilige
Stirnfläche maßgebend. Aufgrund des Ringflächen-Unterschiedes der Hülse 3 bildet
sich bei gleichbleibendem Förderdruck eine Differenzkraft aus, die im Falle einer
größeren der Auslaßseite zugewandten Ringfläche auf die Hülse 18 entgegen der Strömungsrichtung
wirkt und bestrebt ist, diese in
die in Fig. 1a dargestellte Endlage
zu bewegen. Wenn nun der Verriegelungsstift 23 entfernt wird, wirkt entgegen der
Strömungsrichtung die Differenzkraft des Mediums auf die Hülse, während in Strömungsrichtung
die Kraft der Feder 21 auf die Hülse 18 wirkt.
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Die Summe der in der Steuerkammer 20 wirkenden Kräfte, die durch die
Druckfeder 21 in Verbindung mit dem Atmosphärendruck oder einem über die Durchlaßöffnung
hergestellten Überdruck ansteht, ist in jedem Fall kleiner als die vom strömenden
Medium ausgeübte Differenzkraft, so daß die Hülse 18 in ihrer in Fig. 1a dargestellten
Endlage gehalten wird.
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Nimmt nun der Druck im Fördermedium, beispielsweise durch einen Rohrleitungsbruch
oder eine Schadstelle in der an den Flansch 24 anschließenden und nicht dargestellten
Rohrleitung ab, verringert sich auch die auf die Hülse 18 wirkende Differenzkraft,
bis schließlich die in der Steuerkammer wirkenden Kräfte überwiegen und die Hülse
in die in Fig. 1b dargestellte Endlage zurückbewegen. Dadurch wird die Ventilklappe
17 freigegeben, die - sobald sie durch die Hülse 18 nicht mehr behindert wird -
durch eine nicht dargestellte schwache Feder in Schließrichtung geschwenkt wird,
wobei die Schließbewegung schlagartig beschleunigt wird, sobald die Ventilklappe
in den Weg des strömenden Mediums gelangt. Damit ist das Ventil abgesperrt und der
Durchfluß unterbrochen.
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Soll nun die Ventilklappe 17 wieder in ihre Durchlaßstellung bewegt
werden, muß die Hülse 18 wieder in die in Fig. 1a dargestellte Lage verschoben werden.
Hierzu genügt es, kurzzeitig eine Druckkraft im Durchlaß 3 aufzubauen, die größer
ist als die Summe der in der Steuerkammer 20 wirkenden Kräfte, bis sich die Hülse
18 wieder verschiebt und die Ventilklappe 17 öffnet, so daß dann durch das wieder
das Ventil durchströmende Medium und die damit wieder vorhandene Differenzkraft
die Hülse 18 in ihrer geöffneten Lage gehalten wird.
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Durch die im dargestellten Ausführungsbeispiel vorhandene konische
Verjüngung des Innendurchmessers der Hülse 18 von beiden Enden her unter Bildung
einer Taille wirkt die Hülse nach Art eines Venturi-Rohres. Diese Wirkung unterstützt
während des Einleitens der Absperrfunktion des Ventils die Verschiebung der Hülse
18 in die in Fig. 1b dargestellte Lage und damit die Freigabe der Ventilklappe.
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In Fig. 2 ist ein Bohrlochkopf in der Schnittdarstellung wiedergegeben.
Im oberen Teil von Fig. 2 ist zu erkennen, daß hinter einem Kreuzabzweig 36 ein
Absperrventil 37 installiert ist, das mit der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
übereinstimmt. An den Flansch 8 des Ventils 37 kann eine nicht dargestellte Transport-Rohrleitung
angeschlossen werden. Ferner ist in einer vom Bohrlochkopf abgehängten und vom Bohrrohr
31 umschlossenen Förderrohrtour 30 als Alternative zu dem Sicherheits-Absperrventil
37 ein Sicherheits-Absperrventil 32 dargestellt, das prinzipiell dem Aufbau des
anhand von Fig. 1 erläuterten Ventils entspricht.
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Um das Ventil 32 platzsparend in der Förderrohrtour 30 anordnen zu
können, ist jedoch im Gegensatz zu dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel das
Ventil an seinen beiden Enden mit Außengewinden 33 bzw. 34 versehen und in die mit
einem entsprechenden Innengewinde versehene Förderrohrtour 30 eingeschraubt.
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Die beiden Gehäusehälften 2 und 3 sind ebenfalls mit ineinandergreifenden
Gewinden 35 versehen und miteinander verschraubt.
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Dadurch wird gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform eine
im Außendurchmesser platzsparende Bauweise des Ventils ermöglicht, so daß das Ventil
unproblematisch in der Förderrohrtour 30 int.egriert werden kann.
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Im Betrieb wird bei einer Installation des Sicherheits-Absperrventils
32 gemäß Fig. 2 erreicht, daß beispielsweise bei Schadstellen oberhalb des Ventils
32, also sowohl im Bereich des
Bohrlochkopfes als auch in der nicht
dargestellten Transport-Rohr leitung, die Förderrohrtour 30 abgesperrt wird und
sowohl sämtliche Verbindungen des Bohrlochkopfes als auch die gesamte Rohrleitung
im auftretenden Schadensfall gegen einen unkontrollierten Austritt des Fördermediums
wirksam geschützt werden.
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Eine wie in Fig. 2 dargestellte zusätzliche Anordnung des Ventils
37 ist damit grundsätzlich bei einem in der Förderrohrtour angeordneten Ventil 32
nicht mehr notwendig.
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