-
Vordere Lagerung für ausstellbare Dachdeckel von Kraftfahrzeugen
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine vordere Lagerung für ausstellbare
Dachdeckel von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem über Führungsschienen in einer
die Dachhaut des Fahrzeuges untergreifenden Kassette abgestützten Gleitschuh und
einem den Dachdeckel am Gleitschuh abstützenden Schwenkgelenk.
-
Ausstellbare Dachdeckel für Kraftfahrzeuge sind herkömmlicherweise
über je ein im Bereich der beiden Längsränder des Dachdeckels angeordnetes einfaches
Schwenkgelenk an den den Dachdeckel gegen die im Grunde der Kassette angeordneten
Führungsschienen abstützenden Gleitschuhen schwenkbar angelenkt, wobei die Anlenkung
meist aus einem einfachen Lagerzapfen oder dergl. besteht. Bei Fahrzeugen mit geringer
Wölbung des Fahrzeugdaches ist die Anlenkung des Dachdeckels im Bereich seiner Vorderkante
über solche einfache Schwenkgelenke an den GLeitschuhen durchaus möglich, da die
beim Ausstellen des Dachdeckels im Bereich der Deckelmitte auftretende, aus der
Dachwölbung herrührende und nach vorne gerichtete Schubbewegung nur sehr gering
ist und durch Zusammenpressen des entweder am Dachdeckel oder aber am Rand des Dachausschnittes
der Fahrzeugkarosserie angeordneten Gummi-Dichtprofiles ausgeglichen werden kann.
-
Mit zunehmend stärker werdender Dachwölbung des Fahrzeugdaches ergibt
sich im Bereich der Dachdeckelmitte aber eine zunehmend größere nach vorne gerichtete
Bewegung der Dachdeckelvorderkante im Bereich der Dachdeckelmitte, die dann nicht
mehr durch ein Zusammenpressen des Gummi-Dichtprofiles ausgeglichen werden kann.
-
Bei stärker oder stark gewölbten Fahrzeugdächern muß daher der einfachen
Schwenkbewegung des Dachdeckels um eine im Bereich seiner Vorderkante verlaufende
Schwenkachse zusätzlich eine nach hinten gerichtete Schiebebewegung und gegebenenfalls
auch eine nach oben gerichtete Hubbewegung überlagert werden, derart, daß die Dachdeckelvorderkante
mit zunehmendem Ausstellwinkel des Dachdeckels nach hinten verschoben und gleichzeitig
angehoben wird.
-
Nur auf diese Weise ist es bei stark gewölbten Fahrzeugdächern möglich,
ein Kollidieren der Deckelvorderkante mit dem Randbereich des Dachausschnittes des
fahrzeugdaches zu vermeiden und gleichzeitig hiermit auch übermäßigen Beanspruchungen
des Gummi-Dichtprofiles zu vermeiden.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vordere Lagerung
für ausstellbare Dachdeckel von Kraftfahrzeugen zu schaffen, welche bei geringstmöglichem
Herstellungsaufwand eine zur Ausstellbewegung des Dachdeckels synchron verlaufende,
von einer horizontalen Verlagerung überlagerte nach oben gerichtete Verstellung
der Lage der den Dachdeckel am Gleitstein abstützenden Gelenkachse gewährleistet.
-
Diese Aufgabe wird bei einer vorderen Dachdeckellagerung der eingangs
genannten Bauart erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schwenkgelenk am einen
Hebelarm eines doppelarmigen, um eine horizontale Drehachse schwenkbar am Gleitschuh
gelagerten Hebels angeordnet ist und der andere Hebelarm des doppelarmigen Hebels
zur Erzwingung einer Verlagerung der Deckelschwenkachse während des Ausstellens
des Dachdeckels über einen Steuerzapfen in eine synchron zur Hubbewegung des hinteren
Deckelendes relativ zur Drehachse des doppelarmigen Hebels verschiebbare Führungskulisse
eingreift. Dadurch, daß die Schwenkachse des Dachdeckels an einem um eine zu ihr
parallele, von ihr jedoch entfernt liegende Achse schwenkbaren Hebelarm angeordnet
ist, wird sie beim Ausstellen des Dachdeckels entlang einer zur Drehachse des Hebelarmes
konzentrischen Kreisbahn
verlagert, woraus sich neben einer nach
oben auch eine nach hinten gerichtete Verlagerung der Deckelschwenkachse ergibt
und somit sichergestellt ist, daß die Deckelschwenkachse synchron zum Fortgang der
Ausstellbewegung des Dachdeckels verlagert wird. Die Synchronisierung der Verlagerung
der Deckelschwenkachse mit der Ausstellbewegung des Dachdeckels wird vorteilhafterweisedadurch
erreicht, daß die die Drehbewegung des doppelarmigen Hebels steuernde Führungskulisse
mechanisch, beispielsweise mittels einer Schubstange mit dem Ausstellmechanismus
des Dachdeckels gekoppelt ist, in der Weise, daß die Führungskulisse der Hubbewegung
des Ausstellmechanismusses synchron relativ zur Drehachse des doppelarmigen Hebels
verschoben wird.
-
Die Führungskulisse besteht aus einem kurzen horizontal gerichteten
im wesentlichen einen Freilauf darstellenden Abschnitt und einem an diesen anschließenden,
wirksamen schräg nach vorne und unten zeigenden längeren Abschnitt und ist insgesamt
in einem mittels des Betätigungsmechanismusses des Dachdeckels entlang der den Gleitschuh
abstützenden Führungsschienen verschiebbaren, aufragenden Blockglied angeordnet.
Der mit der Führungskulisse zusammenwirkende Steuerzapfen des doppelarmigen Hebels
kann in der Führungskulisse vermittels eines in dieser verschiebbar geführten Gleitsteines
abgestützt sein, woraus sich in manchen Fällen eine verbesserte Leichtgängigkeit
ergibt.
-
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist der Dachdeckel vermittels
eines Blattfedergelenkes um eine quer zur Deckellängsachse gerichtete Achse, zumindest
begrenzt schwenkbar an den einen Hebelarm des doppelarmigen Hebels angeschlossen,
wobei der eine Hebelarm des doppelarmigen Hebels zweckmäßigerweise in der vertikalen
Projektion eine etwa L-förmige Grundrißform aufweist und die den Dachdeckel gelenkig
abstützende Blattfeder an der quer zur allgemeinen Längsrichtung des doppelarmigen
Hebels gerichteten Abwinkelung mittels eines Schraubenbolzens und eines Langloches
höhenverstellbar befestigt ist. Diese Art der Befestigung der Blattfeder
am
einen Hebelarm des doppelarmigen Hebels ermöglicht es, den bereits montierten Dachdeckel
hinsichtlich seiner Höhenlage so zu verstellen, daß er auch unter Berücksichtigung
der unvermeidlichen Toleranzen in der Fahrzeugkarosserie und in der Kassette sowie
derjenigen Toleranzen, die aus der Montage der Kassette resultieren, in seiner Sehließlage
zur Dachebene des Fahrzeuges fluchtet.
-
An Stelle eines Blattfedergelenkes kann natürlich auch vorgesehen
sein, daß der Dachdeckel am vorderen Ende des einen Hebelarmes des doppelarmigen
Hebels mittels eines Scharniergelenkes bzw. eines Lagerzapfens angelenkt ist.
-
In diesem Falle ist ebenfalls eine Einrichtung vorgesehen, die ein
Einjustieren des montierten Dachdeckels in seine zur allgemeinen Dachebene des Fahrzeugdaches
fluchtende Schließlage ermöglicht.
-
Um mit einer geringstmöglichen Bauhöhe für die vordere Lagerung des
Dachdeckels auszukommen, ist nach einem anderen Merkmal der Erfindung vorgesehen,
daß der andere an seinem freien Ende den Steuer zapfen tragende Hebelarm des doppelarmigen
Hebels in sehr horizontalen Projektionen eine etwa dreieckförmige Grundrißform aufweist,
wobei der Steuerzapfen an der Spitze der dreieckförmigen Grundrißform angeordnet
ist und der andere Hebelarm bei in der Schließlage befindlichem Dachdeckel daher
das die Führungskulisse tragende Blockglied nicht nach oben überragt.
-
Bei einem Oberfirst-Dach, bei welchem der Dachdeckel in seiner ausgestellten
Lage zur Freigabe der Dachöffnung im Fahrzeugdach auf den in der Kassette angeordneten
Führungsschienen nach hinten verschoben wird, ist gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung vorgesehen, daß der Gleitschuh einen hakenförmigen Fortsatz aufweist,
über den er beim Verschieben des ausgestellten Dachdeckels unter Belastung eines
Frelweges, welcher dc r wirks rl
Länge der Führungskulisse entspricht
mit dem an dem die Führungskulisse aufweisenden Blockglied angreifenden Betätigungsmechanismus
des Dachdeckels in Antriebsverbindung gelangt.
-
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung an Hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben.
-
In der Zeichnung zeigt die Figur 1 eine Explosionsdarstellung einer
vorderen Lagerung für einen ausstellbaren Dachdeckel von Kraftfahrzeugen; Figur
2 gleichfalls eine Explosionsdarstellung einer Einzelheit einer vorderen Lagerung
für den ausstellbaren Dachdeckel; Figur 3 eine Seitenansicht der vorderen Lagerung
des ausstellbaren Dachdeckels eines Oberfirst-Schiebedaches; Figur 4 eine Draufsicht
zu Figur 3.
-
In der Dachhaut 1 eines Kraftfahrzeuges ist eine Dachöffnung 2 ausgespart,
welche mit einer umlaufenden Regenrinne 3 versehen ist. Die Dachöffnung 2 ist von
-einer in der Zeichnung im einzelnen nicht gezeigten Kassette untergriffen.
-
Entlang der beiden Längsränder der Dachausnehmung 2 sind im Grunde
der Kassette Führungsschienen 4 angeordnet.
-
Die Dachausnehmung 2 ist mittels eines ausstellbaren und, wie insbesondere
aus den Darstellungen der Figuren 3 und 4 ersichtlich, als Oberfirst-Schiebedach
in der ausgestellten Lage entlang der Führungsschienen 4 verschiebbaren Dachdeckel
5 verschließbar. Der Dachdeckel 5 ist im Bereich seiner Vorderkante 6 vermittels
eines Schwenkgelenkes 7 an einem in der Führungtsschiene 4 abgestützten Gleitschuh
8 schwenkbar gelagert. Das dem Dachdeckel 5 zuqeordnete Schwenkqelenk 7 ist im~aezeiaten
Ausführungsbeispiel
durch eine abgewinkelte Blattfeder gebildet, welche über ihren einen Schenkel 9
am Dachdeckel 5 befestigt ist und über ihren anderen Schenkel lo am einen Hebelarm
11 eines doppelarmigen, um eine horizontale Drehachse 12 am Gleitschuh 8 abgestützten
Hebels mittels eines Langloches 13 und eines Schraubenbolzens 14 befestigt. Der
doppelarmige Hebel 15 ist über einen die Schwenkachse 12 bildenden Lagerzapfen 16
im Bereich dessen vorderer Stirnseite 17 am Gleitschuh 8 gelagert.
-
An seinem anderen Hebelarm 18 trägt der doppelarmige Hebel 15 einen
Steuerzapfen 19, welcher in eine Führungskulisse 20 eingreift, wobei die Führungskulisse
20 vermittels des Antriebsmechanismusses 21 des Dachdeckels relativ zur Drehachse
12 des doppelarmigen Hebelarmes 15 verschiebbar ist. Die Führungskulisse 20 ist
in einem Blockglied 22 angeordnet, welches mit einem Mitnehmer 23 baulich vereinigt
oder einstückig ausgebildet ist, wobei der Antriebsmechanismus 21 am Mitnehmer 23
angreift. Der Mitnehmer 23 ist in einem Kanal 24 der Führungsschiene 4 geführt und
an seinem in Dachdeckellängsrichtung hintenliegenden Ende vermittels eines Lagerzapfens
25 mit einer Schubstange 26 verbunden, welche dem Antrieb eines in der Zeichnung
nicht näher dargestellten Ausstellmechanismus für den Dachdeckel 5 zugeordnet ist.
-
Gemäß der Darstellung der Figur 2 kann der Steuerzapfen 19 am Ende
des anderen Hebelarmes 18 durch Vermittlung eines Gleitsteines 25 in der Führungskulisse
20 geführt werden, wodurch eine besondere Leichtgängigkeit erreicht wird. Die Kulissenführung
20 weist einen im wesentlichen einen gewissen Freilaufweg bildenden horizontal und
parallel zur Führungsschiene 4 gerichteten Abschnitt 26 und einen wirksamen längeren
Abschnitt 27 auf.Die Verstellung des doppelarmigen Hebels 15 erfolgt beim Betrieb
des ausstellbaren Dachdeckels 5 durch den wirksamen Abschnitt 27 der Führungskulisse
20, welcher nach vorne zeigend und nach unten geneigt ausgebildet ist, derart, daß
bei einer zur Deckelvorderkante hin vorlaufenden Verschiebung des die Führungskulisse
20 tragenden Block(Jliedes 22
ein Absenken und diesem überlagert
auch ein Zurückziehen der Deckelvorderkante 6 erzwungen wird, während umgekehrt
beim Zurückschieben des Blockgliedes 22 ein Anheben und diesem überlagert ein Zurückziehen
der Vorderkante 6 des Dachdeckels 5 erzwungen wird.
-
Wie insbesondere aus der Darstellung der Figur 1 ersichtlich, ist
der doppelarmige Hebel 15 im Bereich seines einen Hebelarmes 11 in der vertikalen
Projektion rechtwinkelig abgewinkelt, derart, daß sich eine Anschlagfläche 27 für
das im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Blattfeder gebildete Schwenkgelenk
7 ergibt. Im Bereich seines anderen Hebelarmes 18 ist der doppelarmige Hebel 15
in der horizontalen Projektion etwa dreieckförmig gestaltet, derart, daß er bei
in der Schließlage befindlichem Dachdeckel nicht über die Höhe des Blockgliedes
22 hinausragt.
-
Bei der darqestellten, auf ein Oberfirst-Schiebedach ausgelegten Ausführungsform
weist der Gleitschuh 8 einen hakenförmigen Fortsatz 28 auf, mittels dessen er beim
Verschieben des ausgestellten Dachdeckels 5 unter Belassung eines mindestens der
gesamten wirksamen Länge der Führungskulisse 20 entsprechenden Freiweges mit dem
die Führungskulisse aufweisenden Blockglied 22 selbsttätig in Verschieberichtung
entlang der Führungsschienen 4 kuppelbar ist.