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Bodenaufbereitungseinrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufbereitung der Bodenoberschicht,
insbesondere für GaXten-und Parkanlagen, mit einer selbstfahrenden Antriebseinheit
und einer mit dieser kuppelbaren Bearbeitungsvorrichtung.
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Zur Aufbereitung von brachliegenden Erdböden wurden in der Vergangenheit
Grubber, Fräsen, Kreiseleggen und/oder ähnlich wirkende Geräte mit hohem Aufwand
eingesetzt und die Erdmasse bis zu einer Tiefe von 50 cm angehoben und umgelegt.
Erst nach mehrmaligem Befahren des Bodens konnte mit diesen Geräten eine Nachbehandlung
durch Hacken durchgeführt werden.
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Inzwischen werden rauhe und brachliegende Erdböden mit einer nach
der DOS 30 38 046 beschriebenen Planieregge aufbereitet, d.h. mit ihr kann nun eine
feingekrümelte, besäfertige und plane Bodenoberschicht erstellt werden, ohne dass
zur Erbringung dieser Qualität eine hohe Leistung und damit verbundener grosser
Aufwand sowohl an Zeit, als auch an Maschinen notwendig ist. Ausserdem bleibt durch
diese Behandlungsweise die für die flüssige Nahrungszufuhr für das Pflanzengut bestimmte
Kapillarschicht im Boden unbeschadet.
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Der Antrieb dieser Planieregge neigt jedoch bei längerem Betriebseinsatz
zu Verschleisserscheinungen an den oszillierenden Teilen und ihre Arbeitsbreite
ist an sich auf die Leistung von Einachstraktoren abgestimmt.
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Es stellt sich somit die Aufgabe an die Erfindung, eine Einrichtung
zur Aufbereitung der Bodenoberschicht zu schaffen, mit welcher auch bei grösserer
Arbeitsbreite der Verschleiss der Bearbeitungsvorrichtung vermindert werden kann.
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Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein sich
quer zur Fortbewegungsrichtung erstreckender und zu letzterer entgegengesetzt wirksam
antreibbarer, mit radial abstehenden Werkzeugen versehener Rotor angeordnet ist.
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Es kommt gelegentlich auch vor, dass aufgefüllte Gelände vermehrt
mit Steinen und Unrat angereichert sind, sodass im Anschluss an das Aufbereiten
der Oberschicht diese Fremdkörper von der Oberfläche abgelesen werden müssen.
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Diese Arbeit beeinträchtigt die gekrümelte Bodenstruktur und verlängert
die Arbeitszeit erheblich.
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Durch Weiterausgestaltunq soll das Ausscheiden von Fremdkörpern, wie
Steine, Wurzeln, Unrat und dgl., aus der Erdmasse ermöglicht werden, ohne dass dafür
ein zusätzlicher Arbeitsgang notwendig ist.
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Dies wird auftragsgemäss dadurch erreicht, dass der Rotor wahlweise
auf die in Fahrtrichtung linke und/oder rechte Seite der Längsachse förderwirksam
in Schräglage verstell- und feststellbar ist.
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Dadurch wird es möglich sein, die Bodenoberschicht vorerst anzuheben
und dann in kleine Stücke umzuwandeln und die Steine auf die Seite des schräg nach
hinten gerichteten Rotors abzulegen. Die angehobene Schicht wird an der Vorderseite
durch den sich aufbauenden dynamischen Erdwall in eine Krümelstruktur umgewandelt
und anschliessend eine plane Oberfläche zurücklassend, wieder eingebaut. Die Geschwindigkeit
des drehenden Rotors und die Fortbewegungsgeschwindigkeit sind mitbestimmend für
die Feinheit der
Krümelschicht. Die Steine werden aus dem Erdwall
ausgeschieden und seitlich in einer parallel zur Fortbewegungsrichtung der Einrichtung
verlaufenden Schwad abgelegt. Sie können später aufgenommen oder mit dem nächsten
Durchgang ein weiteres Mal zur Seite gefördert werden.
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In einem Durchgang wird mit der erfindungsgemässen Einrichtung eine
Erdbodenoberschicht von bis zu 10 cm Dicke in einen gekrümelten Zustand umgewandelt;
es werden mit ihr Unebenheiten ausgeglichen, Flächen planiert, sowie Steine, Wurzeln
und Unrat seitlich geordnet abgelegt.
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Mit dieser Einrichtung ist es möglich, eine verbesserte Durchmischung
der Oberschicht vorzunehmen und mit einem aufgebauten Verteilorgan könnte Dünger
oder Bodenverbesserer eingemischt werden.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Verstellbarkeit des Rotors
so ausgestaltet wird, dass durch seine Schräglage die Steine und der Unrat wahlweise
auf der linken oder rechten Seite der Einrichtung abgelegt werden können. Zu diesem
Zwecke kann der Rotor am Fahrgestell der Einrichtung in verschiedene Schräglagen
versetzt werden.
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In bevorzugter Ausführungsform sind die Werkzeuge des Rotors als fingerähnliche
Zinken ausgebildet und am Umfang einer antreibbaren Welle befestigt. Letztere ist
an ihren Enden im Gestell der Einrichtung gelagert.
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Der Rotor kann auch als trommelförmige Nabe ausgebildet sein, von
der die Zinken radial abstehen. Diese Ausführungsform begünstigt das Zerkleinern
der Erdknollen, indem diese immer wieder von dem trommeligen Rotationskörper nach
vorn gestossen werden und so laufend der schlagenden Wirkung der Zinken ausgesetzt
sind.
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Vorteilhafterweise sind die Zinken am ganzen Umfang der Welle oder
der trommelförmigen Nabe verteilt angeordnet, sodass eine weitgehend intensive Zerkleinerung
erfolgen kann, bevor die Erdteile zwischen den Zinken hindurchdringen.
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Die Zinken sind zweckmässig in Abständen nebeneinanderliegend und
axial zum Rotor verlaufend angeordnet, so dass die sich bildenden, versetzten Zinkenreihen
die Zwischenräume am Umfang teilweise ausfüllen.
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Zur Begünstigung der seitlichen Förderung und/oder zur Vermeidung
einer allzu grossen Schräglage des Rotors -durch die eine erhöhte Belastung eintritt
-, können die Zinkenreihen schräg zur Rotationsachse des Rotors verlaufend angeordnet
sein.
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Dadurch erteilt die Rotationsbewegung dem Erdgut eine zusätzlich fördernde
Kraftkomponente.
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Zur Vermeidung der durch die Rotationsgeschwindigkeit frei werdenden
Fremdkörper ist vorteilhaft über dem Rotor eine Haube als Schutzorgan vorgesehen.
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Es erweist sich als besonders vorteilhaft, den Rotor einem Einachstraktor
nachzuschalten und an dessen Fahr- bzw.
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Traggestell zu lagern, wodurch vermieden werden kann, dass die behandelte
Oberschicht erneut befahren wird.
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Zur Erzielung einer regelmässigen Bearbeitungstiefe und um diese festlegen
zu können, ist vorzugsweise ein Abstützorgan, wie Stützrad oder Kufe, hinter dem
Rotor am Fahr-bzw. Traggestell des Einachstraktors angeordnet.
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Zum Einstellen der Bearbeitungstiefe ist das Fahr- bzw.
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Traggestell der Einrichtung zumindest einenends absenk-und anhebbar
ausgestaltet.
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Zu diesem Zwecke ist beispielsweise das Stützcrgan mit einem Hebelgetriebe
verbunden.
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Alternativ kann dafür auch eine betätigbare Spindel vorgesehen werden.
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Zur Erleichterung der Arbeitsweise ist vorteilhaft über dem Rotor
ein am Fahr- bzw. Traggestell angeordneter Fahrersitz vorgesehen.
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Vorzugsweise ist das Stützrad an einer um eine vertikale Achse schwenkbaren
Fahr- bzw. Traggestellverlängerung angeordnet.
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Die Bodenbearbeitungsvorrichtung kann auch mit einem mehrachsigen
Fahrzeug, Traktor oder dgl., gekuppelt werden, wobei dann vorteilhaft, der Antrieb
des Rotors mit der Zapfwelle des Fahrzeugs verbindbar ist.
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Bei Verwendung eines Einachstraktors oder dgl. ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Antrieb des Rotors von der Zapfwelle aus über ein Riemen- oder Kettenvorgelege
erfolgt.
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Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn zur wahlweisen Verwendung
als Aufbereiter der Bodenoberschicht oder als Strassenkehrmaschine der Rotor gegen
eine rotierend antreibbare Kehrbürste oder andere antreibbare Bearbeitungsorgane
austauschbar ist. Dadurch wird ein universeller
Einsatz der Einrichtung
bei erheblich günstigeren Beschaffungskosten möglich.
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Die Erfindung wir nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung und Fig. 2 eine
Draufsicht auf den Rotor.
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Fig. 1 zeigt eine Einrichtung 1 zur Aufbereitung der Bodenoberschicht
für Garten- und Parkanlagen, mit einer selbstfahrenden Antriebs einheit 2 und einer
mit dieser kuppelbaren Bearbeitungsvorrichtung 3. Letztere besteht aus einem Rotor
4, der am Fahr- bzw. Traggestell 5 der Einrichtung 1 rotierend angeordnet ist und
radial abstehende Werkzeuge 6 aufweist, die in die Erdoberfläche rotierend eintauchen.
Die Eintauchtiefe ist variabel und liegt zwischen 2 und 10 cm. Der Drehsinn des
Rotors 4 ist der Fahrtrichtung entgegengerichtet wirksam vorgesehen, sodass die
durch die Werkzeuge 6 angehobene Erde vor dem Rotor 4 hergestossen wird. Die über
die ganze Rotorwelle 7 verteilt angeordneten Werkzeuge 6, aus fingerähnlichen Zinken
zerschlagen nun die Erdknollen in eine krümelige Masse, die mit einer planen Oberfläche
wieder eingebaut zurückbleibt. Die Feinheit dieser Masse kann durch Abstimmen der
Rotorgeschwindigkeit gewählt werden. Auch die Bestückung des Rotors 4 mit Werkzeugen
6 spielt eine Rolle, d.h. je mehr Werkzeuge 6, desto intensiver die Behandlung der
Erdmasse.
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Gemäss Darstellung in Fig. 1 ist der Rotor 4 mit einer trommelförmigen
Nabe 8 versehen, die für das durch die Zinken 6 angehobene Erdreich eine Begrenzungsfläche
bildet, an der die Zerkleinerungswirkung begünstigt wird.
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Es findet vor dieser Begrenzungsfläche durch die Drehbewegung der
Werkzeuge ein hochfrequenter Schlagabtausch und im vorangestossenen Erdwall 9 findet
laufend ein Durchmischen der Erdmasse statt.
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Fig. 2 zeigt eine ausschnittweise Draufsicht auf den Rotor 4, der
nun zum seitlichen Transport der nichtzerkleinerbaren Fremdkörper, wie Steine, Wurzeln,
Unrat und dgl., in Schräglage versetzbar ist. Wie in Fig. 2 mit gestrichelter Linie
angedeutet, strömen die festen Teile an der Vorderseite des Rotors 4 auf die in
Fahrtrichtung linke Seite ab und bleiben in einer geordneten Schwad 10 liegen.
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Die als hochgestellte Rechteckfläche gezeichnete Abwicklung der Rotornabe
8 zeigt eine der möglichen Anordnungsformen für die Werkzeuge 6. Durch die Schräglage
wird vom Boden aus ein höherer Druck auf den Rotor 4 ausgeübt, weshalb zur Minderung
dieser Belastung die in Reihen angeordneten Werkzeuge 6 in einem zur Längsachse
11 des Rotors 4 abweichenden Winkel ß vorgesehen werden können. Dies würde bedeuten,
dass die zur Seitenförderung gewollte Wirkung bei geringerer Schräglage des Rotors
4 erzielt werden kann.
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Der Antrieb des Rotors 4 erfolgt auf einfache Weise mittels eines
Riemen- oder Kettenvorgeleges 12 von der Zapfwelle der Antriebseinheit 2 aus.
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Ueber dem Rotor 4 ist zum Schutz gegen hochgeschleuderte Festkörper
eine Haube 15 angebracht.
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Gemäss Fig. 1 ist als Antriebseinheit 2 ein Einachstraktor 16 vorgesehen,
der durch Holmen 17 lenkbar ist. An seinem hinteren Ende ist das Fahr- bzw. Traggestell
5 mit
einem Stützorgan 18 versehen, wobei letzteres durch ein Rad
19 oder eine Kufe ausgestattet sein kann. Das den Rotor 4 tragende Fahr- bzw. Traggestell
5 ist absenk- und anhebbar ausgebildet, sodass die Bearbeitungstiefe des Rotors
4 einstellbar ist. Zu diesem Zwecke ist ein Hebelgetriebe 20 mit dem Stützorgan
18 verbunden. Auf die Funktionsweise des Hebelgetriebes 20 wird hier nicht näher
eingegangen, da es sich um allgemein bekannte Vorrichtungen (auch Spindelantriebe,
hydraulische Antriebe u.s.w.) handelt, von denen eine in Fig. 1 leicht verständlich
gezeichnet ist. Die Betätigungsorgane befinden sich in mittelbarer Nähe des Fahrersitzes
21.
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Zur Verbesserung der Fahr- und Funktionseigenschaften ist die Einrichtung
1 mit einer um eine vertikale Achse 23 schwenkbar gekuppelten Fahr- bzw. Traggestellverlängerung
22 ausgerüstet. Diese begünstigt das Befahren von Kurven, u.a. auch zum Wenden der
Einrichtung. Es wäre auch möglich, diese vertikale Achse 23 schon hinter der Antriebseinheit
2 vorzusehen und den Rotor 4 an der Fahr- bzw. Traggestellverlängerung 22 zu befestigen.
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Selbstverständlich könnte die Einrichtung 1 auch in gezogener Ausführung
gebaut und an einem mehrachsigen Zugfahrzeug angehängt oder an einer Anbauvorrichtung
befestigt werden.
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Oftmals werden bei der Bodenbearbeitung auch andere Geräte benützt,
beispielsweise Strassenkehrmaschinen mit rotierenden Bürsten, Grader u.s.w. Diese
Geräte könnten auf relativ einfache Art zur beschriebenen Einrichtung 1 umgebaut
werden, ebenso leicht liesse sich letztere in eine Kehrmaschine umwandeln.