DE3337244C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D1/00—Electroforming
- C25D1/10—Moulds; Masks; Masterforms
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
einer Muttermatrize, wobei eine Urplatte, d. h. eine flache Unterstützungsplatte,
die einseitig mit einer Schicht eines positiven Photoresists
versehen ist, worin eine Informationsspur angebracht ist, auf
der Seite des Photoresists zunächst stromlos und daraufhin auf galvanischem
Weg mit einer Metallschale versehen wird, die Metallschale von
der Urplatte getrennt wird, wobei eine Vatermatrize erhalten wird, die
eine Informationsspur enthält, die das Negativ der Spur der Urplatte
ist, die auf der Oberfläche der Vatermatrize vorhandenen Reste des
Photoresists gelöst werden und von der Vatermatrize auf galvanischem
Weg ein Metallabdruck erhalten wird, wobei die erhaltene Muttermatrize
eine Informationsspur enthält die der der Urplatte entspricht.
Ein derartiges Verfahren ist aus der niederländischen
Patentanmeldung Nr. 76 11 395 der Anmelderin bekannt. Die auf der Vatermatrize
vorhandenen Reste des Photoresists werden durch Behandlung mit
einem organischen Lösungsmittel, insbesondere durch Behandlung mit
einem Gemisch aus Isopropylalkohol und Methylisobutylketon gelöst.
Von der Urplatte läßt sich nur eine Vatermatrize herstellen.
Mit Hilfe dieser Vatermatrize können durch Anwendung beispielsweise
eines Press- oder Spritzgußverfahrens positive Abdrucke in Kunststoff
hergestelt werden. Ein positiver Abdruck ist ein Abdruck, dessen
Informationsspur der der Urplatte entspricht. Um die Anzahl Matrizen,
mit denen Abdrucke in Kunststoff hergestellt werden, zu vergrößern
werden auf galvanischem Weg von der Vatermatrize mehrere Metallabdrucke,
die sogenannten Muttermatrizen, hergestellt. Von jeder Muttermatrize
werden daraufhin ebenfalls auf galvanischem Weg, weitere Metallabdrucke,
die sogenannten Sohnmatrizen, hergestellt. Die mit den Sohnmatrizen
hergestellten Abdrucke in Kunststoff sind positive Abdrucke.
Das galvanische Verfahren zur Herstellung einer Muttermatrize
oder Sohnmatrize ist ein bekanntes Verfahren. So wird beispielsweise
eine Muttermatrize dadurch hergestellt, daß die Vatermatrize in ein
Galvanisierbad getaucht wird, das mit einer wäßrigen sauren Lösung
eines Metallsalzes, wie Nickelsulfamat versehen ist. Die Vatermatrize
wird mit der Kathode des Galvanisierbades verbunden. Bei Stromdurchgang
wird auf der Vatermatrize auf der Seite der Informationsspur, eine Ni-
Schale niedergeschlagen. Nach Abtrennung der Ni-Schale ist die Muttermatrize
erhalten, deren Informationsspur das Negativ der Spur der Vatermatrize
ist. Um eine derartige Abtrennung gut durchführen zu können,
wird eine Vatermatrize verwendet, deren Oberfläche durch Behandlung mit
einem Oxydationsmittel passiviert ist.
Es hat sich herausgestellt, daß sich mit der Vatermatrize,
die entsprechend dem in der obengenannten niederländischen Patentanmeldung
Nr. 76 11 395 beschriebenen Verfahren, ausgezeichnete Abdrucke
in Kunststoff herstellen läßt. Probleme entstehen, wenn von der Vatermatrize
mittels eines galvanischen Verfahrens Metallabdrucke, also
Muttermatrizen hergestellt werden. Die Oberfläche der Muttermatrize
weist eine schlechte Qualität auf und enthält Hohlräume die um viele
Male größer sind als die Breite und Tiefe der Informationsspur. Diese
Spur kann eine herkömmliche Tonspur sein, wie bei Schallplatten. Vorzugsweise
ist die Informationsspur eine optisch auslesbare Spur mit Ton-
und/oder Bildinformation. Eine derart optisch auslesbare Spur hat
eine äußerst feine Struktur abwechselnd auf einem höheren und niedrigeren
Pegel liegender Informationsgebiete. Die Gebiete haben geringe
Abmessungen beispielsweise 0,2 bis 3 µm. Die Informationsspur ist
spiralförmig oder aus konzentrischen Kreisen aufgebaut.
Anmelderin hat erkannt, daß die schlechte Qualität der Oberfläche
der Muttermatrize dadurch verursacht wird, daß die Oberfläche
der Vatermatrize auf der Seite der Informationsspur keine homogene
elektrische Leitfähigkeit aufweist. Insbesondere wurde festgestellt,
daß bei Stromdurchgang während des Galvanisierverfahrens manche Teile
der Oberfläche der Vatermatrize eine geringere elektrische Leitfähigkeit
hatten und in gewissem Maße elektrisch abgeschirmt waren.
Die Stromlinien von der Anode zu der Kathode werden an der Stelle der
obengenannten Teile abgelenkt. Die inhomogene Leitfähigkeit über die
Oberfläche der Vatermatrize ist, der Meinung der Anmelderin nach, die
Folge der Tatsache, daß die Vatermatrize während der Herstellung
mit dem Photoresistmaterial in Kontakt gewesen ist. Die nach Abtrennung
der Urplatte auf der Vatermatrize zurückbleibenden Reste des Photoresistmaterials
können niemals durch Behandlung mit Lösungsmitteln völlig
entfernt werden. Die Behandlung müßte außerdem viele Male wiederholt
werden, was zu einem durchaus unwirtschaftlichen Verfahren führt. Infolge
der Behandlung mit Lösungsmitteln entstehen außerdem an der Oberfläche
der Vatermatrize äußerst hartnäckige Trockenflecken, die durch
Verdampfung des Lösungsmittels verursacht werden. Diese äußerst dünnen
Reste des Resistmaterials sind auch die Ursache des örtlich schlechten
elektrisch leitenden Charakters der Oberfläche der Vatermatrize.
Photoresistmaterial ist, wie das Wort bereits besagt, Widerstandsmaterial.
Auch anhand der Fig. 1 bis 8 der DE 27 21 598 A1 werden
Verfahrensweisen zum Herstellen von Metall-Master-Platten
aus einer Photoresist-Masterplatte, wobei leitende
elektrische Filme verwendet werden, beschrieben.
Durch die US-PS 43 08 337 ist es bekannt, eine entwickelte
Photoresistschicht gleichförmig zu belichten und die
Oberflächenschicht dieser Photoresistschicht dann mit
einer Entwicklerlösung zu entfernen. Danach wird auf die
verbliebene und nicht umgewandelte Photoresistschicht eine
Metallschicht aufgebracht, welche nachfolgend von der
Photoresistschicht getrennt wird. Reste des Photoresists
auf dieser Metallschicht werden mit Aceton gelöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine
verbesserte Oberflächenqualität der Muttermatrize
ermöglicht.
Die Lösung gelingt dadurch, daß zumindest die auf der
Vatermatrize verbliebenen Reste des Photoresists durch
eine gleichförmige Belichtung eine hydrophile Eigenschaft
erhalten und durch nachfolgende Einwirkung eines
Elektrolyten spätestens bei der galvanischen Herstellung
eines Metallabdrucks elektrisch leitfähig gemacht werden.
Durch Bestrahlung mit UV-Licht werden die Photoresistmoleküle
abgebrochen. Kovalente Bindungen werden unterbrochen. Es entstehen
inhomogene Gruppen. Der Photoresist erhält einen hydrophilen
Charakter. Elektrolytlösungen können darin eindringen. Sogar relativ
dicke Schichten aus Resistmaterial werden in einer alkalisch wäßrigen
Umgebung stromdurchlässig.
Der Photoresist kann im Grunde zu einem beliebigen Zeitpunkt
in dem obengenannten Verfahren belichtet werden. So kann die Vatermatrize
nach Behandlung mit organischen Lösungsmitteln belichtet
werden, wobei das Resistmaterial in u.a. den Trockenflecken, in ein
elektrisch leitendes Material umgewandelt wird. Es ist ebenfalls möglich,
die Photoresistschicht der Urplatte zu belichten. In diesem Fall werden
die auf der Oberfläche der Vatermatrize vorhandenen Reste des Photoresists
in einer wäßrigen Medium, insbesondere in einer wäßrigen alkalischen
Medium gelöst. Äußerst geeignet ist die Verwendung einer Entwickelflüssigkeit
für den belichteten Photoresist wie eine wäßrige
Lösung von NaOH und Na₄P₂O₇. Die Trockenflecken wirken nicht störend,
weil diese das durch Belichtung umgewandelte Photoresistmaterial enthalten,
das dem elektrischen Strom im Galvanisierverfahren durchläßt.
Es sei bemerkt, daß es an sich aus beispielsweise Xerox
Disclosure Journal, Heft 7, Nr. 4, 1982, Seiten 293-294 bekannt ist,
Resistmaterial dadurch zu entfernen, daß ein zweiter Belichtungsschritt
angewandt wird und das belichtete Material in einer Entwickelflüssigkeit
gelöst wird. Es handelt sich dabei um eine in der Halbleitertechnologie
angewandte "Lift-Off"-Technik. Dabei ist nicht von
einer galvanischen Technik und den dabei auftretenden Problemen der
Stromleitfähigkeit, wie obenstehend beschrieben, die Rede. Bei einer
"Lift-Off"-Technik handelt es sich um das Lösen des Photoresists
unter einer Metallschicht und die Zugänglichkeit des Resists für das
Lösungsmittel.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Urplatte mit einer galvanisch
aufgewachsenen Metallschicht, angewandt in dem Verfahren nach der
Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Vatermatrize, worauf Photolackreste
vorhanden sind,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Vatermatrize mit einer
galvanisch angebrachten Metallschicht, welche letztere eine Muttermatrize
bildet.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 eine 5 mm dicke Glasplatte
bezeichnet mit einem Durchmesser von 240 nm. Die Glasplatte
ist einseitig mit einer Photoresistschicht 2 mit einer Schichtdicke
von 0,12 µm versehen. Der verwendete positive Photoresist ist ein
Derivat von Naphoquinonediazide, erhältlich unter dem Handelsnamen
Hunt Waycoat Type HPR204. In der Resistschicht ist durch mustermäßige
Belichtung und Entwicklung eine spiralförmige Informationsspur 3
vorgesehen, die ein zinnenförmiges Profil abwechselnd auf höherem
Pegel liegender Informationsgebiete 4 und auf niedrigerem Pegel liegender
Informationsgebiete 5 hat. Die Längenabmessungen der Gebiete
schwanken zwischen 0,2 und 3 µm, abhängig von der gespeicherten
Information. Der Höhenunterschied zwischen den Informationsgebieten
beträgt etwa 0,1 µm. Die Gebiete sind optisch auslesbar. Auf der mit der
Informationsspur 3 versehenen Resistschicht 2 wird stromlos eine
Metallschicht 6 angebracht. Eine geeignete Metallschicht ist eine Ag-
oder Ni-Schicht. Beispiele eines stromlosen Verfahrens sind ein
Aufdampfverfahren, ein Zerstäubungsverfahren oder ein stromloses
chemisches Verfahren. Nach dem letztgenannten Verfahren wird die Photoresistschicht
mit einer wäßrigen Lösung eines Salzes des gewünschten
Metalls behandelt und daraufhin oder gleichzeitig mit einer wäßrigen
Lösung eines Reduktionsmittels, wobei das Metallion zu einem Metaatom
verringert und eine Metallschicht gebildet wird. Wenn beispielsweise
die Photoresistschicht mit einer Ni-Schicht versehen werden muß, wird
die Oberfläche der Resistschicht mit einer wäßrigen neutralen oder
schwach sauren Lösung von NiSO₄ und daraufhin oder gleichzeitig
mit einer wäßrigen Lösung von Hypophosphit oder Borhydrid behandelt.
Derartige Metallisierungsverfahren sind seit vielen Jahren durchaus
bekannt. Verwiesen wird nach beispielsweise "The Technology of Aerosol
Plating" von Donald J. Levy in Technical Proceedings 51st Annual
Convention American Electroplaters' Society, St. Lous, 1964,
Seiten 139-149.
Die in Fig. 1 dargestellte Schicht 6 ist eine aufgedampfte
Ag-Schicht mit einer Dicke von 0,12 µm. Auf der Silberschicht 6 wird
auf galvanischem Weg eine Nickelschicht 7 mit einer Dicke von 400 µm
aufgewachsen. Die Nickelschicht 7 und die damit verbundene Silberschicht
6 werden mit der Photoresistschicht 2 von der Glasplatte 1
entfernt. Reste 9 (Fig. 2) der Photoresistschicht 2 bleiben auf der
Vatermatrize 6, 7 zurück. Die in der Vatermatrize 6, 7 vorhandene
Informationsspur 8 ist eine Kopie der Informationsspur 3 (Fig. 1).
Die Reste 9 werden dadurch gelöst, daß die Vatermatrize 6, 7
mit einem Gemisch aus Isopropylalkohol und Methylisobutylketon
behandelt werden. Die Oberfläche der Vatermatrize wird daraufhin
während 4 Minuten mit einer 500 Watt Super high pressure Hg-Lampe
bestrahlt. Von der Vatermatrize wird ein Metallabdruck (Muttermatrize)
dadurch hergestellt, daß zunächst die Silberschicht 6 entfernt
wird. Dazu wird die Silberschicht in einer wäßrigen alkalischen
Lösung von H₂O₂ gelöst. Die frei gewordene Oberfläche der Nickelschicht
7 wird durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von K₂Cr₂O₇
passiviert und daraufhin wird auf der Seite der Informationsspur 8
die Nickelschicht 7 mit einer galvanisch angebrachten Ni-Schicht 10
versehen, (Fig. 3). Nach Abtrennung der Ni-Schicht 10, die eine
Informationsspur 11 enthält, die eine Kopie der Informationsspur 8
ist, wird die Muttermatrize erhalten. Von dieser Muttermatrize können
auf dieselbe Art und Weise wie obenstehend erwähnt, Sohnmatrizen auf
galvanischem Weg hergestellt werden. Mit Hilfe der Sohnmatrize werden
Kunststoffinformationsträger hergestellt, beispielsweise durch Anwendung
eines Zerstäubungsverfahrens. Die Muttermatrize sowie die Sohnmatrize
und die Kunststoffinformationsträger weisen eine ausgezeichnete Oberflächenqualität
auf.
Dieselben guten Resultate werden erzielt, wenn das Photoresistmaterial
in einem früheren Stadium des Verfahrens belichtet wird.
In einer geeigneten Ausführungsform wird das Photoresistmaterial
der Urplatte, nachdem die Informationsspur angebracht ist, mit von
einer 500 W super high pressure Hg-Lampe herrührendem UV-Licht während
4 Minuten bestrahlt. Auf der belichteten Photoresistschicht wird eine
Silberschicht mit einer Dicke von 0,12 µm aufgedampft. Auf der Silberschicht
wird auf galvanischem Weg eine Nickelschicht mit einer Dicke
von 400 µm angebracht. Die erhaltene Metallschale wird von der Urplatte
getrennt. Auf der auf diese Weise hergestellte Vatermatrize sind Reste
belichteten Photoresists vorhanden. Die Reste werden durch Behandlung
mit einer Lösung von 10 g NaOH und 50,5 g Na₄P₂O₇ · 10 H₂O in 2 Liter Wasser
gelöst. Danach wird mit Wasser gespült. Von der Vatermatrize wird auf
galvanischem Weg, wie obenstehend beschrieben, ein Metallabdruck hergestellt.
Die erhaltene Muttermatrize hat eine ausgezeichnete Oberflächenqualität.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer Muttermatrize, wobei
eine Urplatte, d. h. eine flache Unterstützungsplatte, die
einseitig mit einer Schicht eines positiven Photoresists
versehen ist, worin eine Informationsspur angebracht ist,
auf der Seite des Photoresists zunächst stromlos und
daraufhin auf galvanischem Weg mit einer Metallschale
versehen wird, die Metallschale von der Urplatte getrennt
wird, wobei eine Vatermatrize erhalten wird, die eine
Informationsspur enthält, die das Negativ der Spur der
Urplatte ist, die auf der Oberfläche der Vaterplatte
vorhandenen Reste des Photoresists gelöst werden und von
der Vatermatrize auf galvanischem Weg ein Metallabdruck
erhalten wird, wobei die erhaltene Muttermatrize eine
Informationsspur enthält, die der der Urplatte entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die auf der
Vatermatrize verbliebenen Reste des Photoresists durch
eine gleichförmige Belichtung eine hydrophile Eigenschaft
erhalten und durch nachfolgende Einwirkung eines
Elektrolyten spätestens bei der galvanischen Herstellung
eines Metallabdrucks elektrisch leitfähig gemacht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt eine wäßrige
alkalische Lösung dient.
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