DE3333271A1 - Instrument zur indirekten behandlung mit warmluftstrom und moxarauch - Google Patents
Instrument zur indirekten behandlung mit warmluftstrom und moxarauchInfo
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- A61B18/00—Surgical instruments, devices or methods for transferring non-mechanical forms of energy to or from the body
- A61B18/04—Surgical instruments, devices or methods for transferring non-mechanical forms of energy to or from the body by heating
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Description
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Instrument zur indirekten Behandlung mit Warmluftstrom und Moxarauch
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
*Ein derartiges Instrument wird beispielsweise
von August Brodde in seinem Buch über "Brennen mit Moxakraut", WBV Biologisch-Medizinische Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG., 1. Auflage, 1981, auf Seite 47, beschrieben. Dort wird das fernöstliche Verfahren des Anräucherns
mit Moxakraut unter Verwendung einer Tabakspfeife zum Räuchern beschrieben. Das Mundstück ist danach
entfernt und sein Ansatzstück am Pfeifenkopf mit Kerzenmaterial oder Glaserkitt verschlossen. In Richtung einer
Diagonalen durch den Pfeifenkopf ist außen eine Bohrung angebracht. Nach dem dort beschriebenen Verfahren legt
man eine Dosis Moxapulver in den dem Mundstück zugekehrten Winkel des Pfeifenkopfes, entzündet sie mit einem Räucherstäbchen
und bläst nun mit gespitzten Lippen einen gerichteten Luftstrom über das glimmende Moxapulver, so daß
er durch die Bohröffnung mit heißem Moxa-Rauch zusammen austritt. Hält man die Pfeife dann dicht an die Haut,
entsteht ein intensives Wärmeempfinden, das man durch Verändern der Entfernung zwischen Pfeife und Haut variieren
kann. Daß ein derartiges Instrument nicht nur primitiv im Aufbau, sondern auch in seiner Handhabung unbequem und
umständlich ist, dürfte ohne weiteres einleuchten.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Instrument derart
zu verbessern, daß es einfach und schnell handhabbar ist und gleichzeitig ein möglichst hohes Maß an therapeutischer
EffektivitätTDietet,
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Hitzeverträglichkeit der Haut individuell steuern
zu können, um so jedermann die für ihja optimale Ausnutzung
der Rauchwirkung in der vorgegebenen Zeiteinheit zu erzielen. Außerdem soll das Instrument möglichst einfach und preiswert
in der Herstellung sein, so daß eine Massenproduktion möglich ist.
Die vorstehenden Aufgaben und Ziele werden durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Instrument gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Instrument, das auch als Moxer bezeichnet werden kann, ist es also nunmehr
erstmals möglich geworden, den Rauch der Moxaglut in der gewünschten Weise auf die Haut zu richten. Dabei
geht die Erfindung zunächst einmal vom Einsatz einer sog, Moxazigarre aus, die in der für die Therapie notwendigen
Menge in die Rauchkammer einbringbar und nachschiebbar ist, wo sie ihre Rauchwirkung entfaltet. Dabei ist sie/In der
Räucherkammer auf- und abbeweglich, wodurch die Wärme wie gewünscht reguliert und die Glut im gewünschten Abstand von
der.Haut gehalten werden kann. Der Gitterschutz ist erfindungsgemäß
vorgesehen, damit die Asche vom Moxakraut nicht, direkt auf die Haut fällt, sondern zurückgehalten wird.
Die Technik des Moxens steht dabei folgendermaßen aus:
Das erfindungsgemäße Instrument bzw. Moxer wird mit seiner Kappe auf die Haut der zu behandelnden Person
gehalten. Sofern möglich, kann diese dieses aufgrund des länglichen Stiels an vielen Stellen des Körpers das
Instrument auch selbst applizieren. Durch denGitterschutz der Kappe hindurch wird die Haut vom Rauch der Moxaglut .
angeräuchert, erwärmt, über der Haut entsteht ein Hitzestau,
der schon bald von der Haut nicht mehr toleriert wird. Die Hitzeverträglichkeit der Haut ist erreicht. Der
Moxer kann nun leicht ( 1 bis 2 cm) angehoben und wieder auf die Haut abgesenkt werden. Hierbei kann der heiße
Rauch verstärkt nach außen entweichen und die Haut toleriert dann so die Hitze wieder. Das erneute Absenken des Moxers
bzw. des erfindungsgemäßen Instrumentes auf die Haut läßt wieder einen Hitzestau entstehen, der nur unzureichend über
die Rauchkaituneröffnungen entweichen kann und erst bei leichtem Anheben des erfindungsgemäßen Instrumentes
vollständig entweicht. Dieses leichte Anheben und Absenken des Moxers wird als Tupfen bezeichnet. Andererseits läßt
sich natürlich die Hitze auch dadurch steuern, daß die Moxaglut durch Auf- oder Abbewegen des Stempels mehr oder
weniger nahe an die Haut herangeführt wird. Wenn die Hitzeverträglichkeit immer nur ganz kurz überschritten
wird, und man sich weitgehend im oberen Verträglichkeitsbereich aufhält, kann man eine optimale Ausnutzung der
Rauchwirkung in der vorgegebenen Zeiteinheit erreichen.
Läßt die Intensität der Hitzeentwicklung nach, in der Regel nach 3 bis 5 Minuten, muß die Asche vom Moxakraut vorsichtig
abgestrichen werden, bis die Glut wieder zu sehen ist. Hierzu wird dann die Moxazigarre in Richtung nach
unten vorgeschoben. Mit anderen Worten, die paßgerechte öffnung im oberen Bereich der Rauchkammer ermöglicht
erfindungsgemäß, daß der Abstand Moxaglut zum Gitterschutz
nachreguliert werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den vorstehenden Unteransprüchen hervor, die sämtlich von
erfindungsgemäßer Bedeutung sein können.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher anhand der vorliegenden
Zeichnung beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des
erfindungsgemäßen Instruments; Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht des in
Fig. 1 gezeigten erfindungegemäßen Instrumentes, bei der die Rauchkammer teilweise
im Schnitt dargestellt ist, um einen besseren Einblick in das Innere zu ermöglichen;
und
COPY 1
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der
dargestellten Ansicht. Fiqf. 4 perspektivische Ansicht des losen
Stempels und des Moxazigarrenhalters In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Instrument
zur indirek'ten Behandlung mit Warmluftstrom und Moxarauch zur .Selbsttherapie bei verschiedenen chronischen Schmerz-Problemen
allgemein mit 10 bezeichnet und auf der Seite liegend dargestellt. Es weist eine in etwa zylindrische
Rauchkammer 12 auf, in der die Moxazigarre im Gebrauchszustand durch die paßgerechte öffnung(9,nicht gezeigt) eingeschoben,
sowie auf-und abbewegbar ist. Gegebenenfalls kann zum Nachschieben auch ein Stempel 14 verwendet werden, dessen
eines Ende als Knauf 24 ausgebildet ist und dessen gegenüberliegendes Ende einen Dorn 17 aufweist. Der Benutzer des erfindungsgemäßen
Instrumentes kann also einfach die angezündete Zigarre 8 in Axialrichtung in die Rauchkammer einschieben
(mit oder ohne Hilfe des Stempels).
Die Figuren zeigen ferner deutlich, daß die Kappe ein relativ engmaschiges Gitter bzw. einen Gitterschutz 20
aufweist. Um das erfindungsgemäße Instrument 10 überhaupt leicht und schnell handhaben zu können, dh. es mit der
brennenden Moxazigarre in der Rauchkammer 12 mit der Kappe 18
auf den gewünschten Hautbereich des Körpers aufzusetzen, ist ein länglicher Stiel vorgesehen, der im an die Rauchkammer 12
angrenzenden Massivteil 32 eingelassen und befestigt ist. Das andere Ende des länglichen Stiels 22 weist einen Handgriff
30 auf.
Die Rauchkammer 12 ist mit der Umgebungsluft über öffnungen
34,35 verbunden, die den für die Verbrennung des Moxakrautes notwendigen Sauerstoff in die Rauchkammer 12 führen. Die
öffnungen 34 weisen jeweils außen einen sie umgebenden Vorsprung 37 auf, welcher einen Schornsteineffekt hervorruft
und das Zugsystem verbessert.
COPY
In der vorliegenden Ausführungsform weisen die
Rauchkammer 12, die Kappe 18 sowie die Austrittsöffnungen 26,36 in etwa kreisförmige Struktur auf. Der Kappenrand
verläuft im vorliegenden Fall senkrecht. Jedoch ist auch erfindungsgemäß daran gedacht, daß dieser Kappenrand einen
nach.außen kegelförmigen Verlauf aufweisen kann. Das Schutzgitter 20 ist dabei erfindungsgemäß etwas beabstandet
von der unteren öffnung 26 der Rauchkammer 12
innenliegend im Kappenrand 28 eingelassen und besteht aus einem dünnen Metalldraht. Die Kappe 18 ist abnehmbar, um das
Innere der Räucherkammer reinigen zu können und auch Asche von der Zigarre vorn zu entfernen. Im Gebrauch ist die Kappe
jedoch fest mit der Räucherkammer 12 verbünde».
Abschließend seien noch einige allgemeine Bemerkungen zum Moxakraut und Moxen mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemacht:
Moxakraut ist das abgelagerte und getrocknete Kraut des gemeinen Beifußes (herba artemiseae capillaris), das vorwiegend
im asiatischen Raum angebaut wird. Der Einsatz von Moxakraut hat sich in der traditionellen chinesischen
Medizin seit einigen Jahrtausenden insbesondere in der Schmerztherapie bewährt. Auch in Europa war das Moxakraut
im 17. und 18. Jahrhundert ein beliebtes Heilmittel. Es ist allerdings mit dem Aufkommen der "Schulmedizin1· in
Vergessenheit geraten.
Erwärmen, Anräuchern, Brennen charakterisieren das Wort Moxen wohl am besten. Die hielende Wirkung des
Moxens ist nicht so sehr in dem energetischen Anstrahlen zu suchen, sondern vielmehr in einer spezifischen, nur
dem Moxakraut eigenen Wirkung begründet. Am verbreiteteten
ist das sog. direkte.Moxen in der traditionellen chinesischen Medizin, d.h., das Moxakraut wird direkt auf der
Haut abgebrannt. Eine sehr wirkungsvolle Therapie, die jedoch für den Patienten auch sehr schmerzhaft sein
und häßliche Brandwunden entstehen lassen kann. Diese Art der Moxatherapie wird in der Regel nur von speziell
COPY
ausgebildeten Therapeuten durchgeführt. Die von Dr. Nottbohm entwickelte Moxatherapie wird dem sog. indirekten Verfahren
zugeordnet4 Mittels eines von ihm entwickelten Moxers
wirkt der heiße Rauch des glimmenden Moxakrautes lh vorgegebenen Zeiteinheiten auf festgelegte Hautareale.
Der Vorteil des indirekten Moxens liegt darin, daß man
die Raucheinwirkung entsprechend der Hitzeverträglichkeit selber steuern kann und somit Brandwunden vermieden werden.
Das indirekte Moxen ist einfach in der Anwendung, kann von jedem selbst nach einer Anleitung durchgeführt-werden.
Es ist das weitaus schonendere Verfahren und steht in der therapeutischen Wirksamkeit der direkten Methode in keiner
Weise nach.
- Leerseite -
Claims (3)
1.) Instrument zur indirekten Behandlung mit
Warmluftstrom und Moxarauch und zur Selbsttherapie bei verschiedenen chronischen Schmerζproblernen, insbesondere
Kopf- und Rückenschmerzen, mit einer das Moxakraut aufnehmenden Rauchkammer, die eine oder mehrere
öffnungen besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich der Rauchkammer eine mittig angeordnete öffnung (9)
vorgesehen ist, durch die eine sog. Moxazigarre (8) in die Rauchkammer paßgerecht einschiebbar ist, und daß das
untere Ende der Rauchkammer durch eine abnehmbare Kappe (18) gebildet wird, die einen Gitterschutz (20) aufweist,
und daß ein länglicher Stiel (22) zur Handhabung des Instrumentes (10) vorgesehen ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchkammer (12) und die Kappe (18) im
Querschnitt im wesentlichen kreisförmig sind, wobei der
COPY
Kappenrand (28) wulstartig ist und nach außen hin kegelförmig verläuft.
3. Instrument nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (18) mit der Rauchkammer (12)
durch eine Verriegelungsbefestigung verbunden ist.
4. Instrument nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzgitter (20) etwas von der
unteren öffnung (26) der Rauchkammer (12) beabstandet und innenliegend in den Kappenrand (28) eingelassen sowie
aus dünnem Metalldraht relativ engmaschig gebildet ist.
5. Instrument nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß am Stielende ein Handgriff (30) ausgebildet ist, und daß dieser, die Rauchkammer (12) und· die
Kappe (18) vorzugsweise aus einem feuerfesten Kunststoff bestehen.
6. Instrument nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet durch einen losen Stempel/mit Dorn (17), zum
Nachschieben der Moxazigarre in die Rauchkammer.
7. Instrument nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch um die öffnungen (34) herumverlaufende Vorsprünge (37).
8. Instrument, nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich die Rauchkammer zum
Grenzengang einer Paßsitzspannung für die Kappe (18) einen Spalt . aufweist,
9. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der lose Stempel (14) länglich und rund ist
und am oberen Ende einen Knauf (24) aufweist.
COPY
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/592,558 US4604088A (en) | 1983-06-25 | 1984-03-23 | Instrument for indirect treatment with a hot air flow and moxa smoke |
EP84105958A EP0130351B1 (de) | 1983-06-25 | 1984-05-25 | Instrument zur indirekten Behandlung mit Wärme und Moxarauch |
AT84105958T ATE22528T1 (de) | 1983-06-25 | 1984-05-25 | Instrument zur indirekten behandlung mit waerme und moxarauch. |
DE8484105958T DE3460859D1 (en) | 1983-06-25 | 1984-05-25 | Apparatus for indirect treatment with heat and moxa smoke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP83106228 | 1983-06-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=8190545
Family Applications (3)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19838326484U Expired DE8326484U1 (de) | 1983-06-25 | 1983-09-15 | Instrument zur indirekten behandlung mit warmluftstrom und moxarauch |
DE3333271A Withdrawn DE3333271A1 (de) | 1983-06-25 | 1983-09-15 | Instrument zur indirekten behandlung mit warmluftstrom und moxarauch |
DE8484105958T Expired DE3460859D1 (en) | 1983-06-25 | 1984-05-25 | Apparatus for indirect treatment with heat and moxa smoke |
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---|---|---|---|
DE19838326484U Expired DE8326484U1 (de) | 1983-06-25 | 1983-09-15 | Instrument zur indirekten behandlung mit warmluftstrom und moxarauch |
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Country | Link |
---|---|
DE (3) | DE8326484U1 (de) |
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1983
- 1983-09-15 DE DE19838326484U patent/DE8326484U1/de not_active Expired
- 1983-09-15 DE DE3333271A patent/DE3333271A1/de not_active Withdrawn
-
1984
- 1984-05-25 DE DE8484105958T patent/DE3460859D1/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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