DE3332967A1 - Schachtausbau mit dreiachsig gedrueckten stahlbeton-tragringen - Google Patents

Schachtausbau mit dreiachsig gedrueckten stahlbeton-tragringen

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GEWERK AUGUSTE VICTORIA
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Description

Gewerkschaft Auguste Victoria, Victorias tr. Hj>, ^ 370 Mari
Schachtausbau mit dreiachsig gedrückten Stahlbeton-Tragringen
Die Erfindung betrifft einen Schachtausbau, mit einem wasserdichten, krümmungsfähigen inneren Ausbauzylinder, der aus einer Säule von lose aufeinanderliegenden, etwa 2 bis 4 m hohen Stahlbeton-Tragringen in einem die Säule umgebenden, vorzugsweise aus Stahl bestehenden Dichtmantel besteht.
Ein solcher Schachtausbau ist z.B. aus der DE-AS 11 67 777 bekannt. Zwischen den Außenflächen der Stahlbeton-Tragringe und der Innenseite des Dichtmantels befindet sich ein Bi-
ei· ο γ* l^"(3 γ* O v"i
tumenanstrich, so daß bei einer/Krümmung der Schachtachse auf der konvexen Krümmungsseite Fugen zwischen den einzelnen Tragringen entstehen, da die am Dichtmantel gleitend anliegenden Tragringe dort voneinander abgehoben werden. Bei diesem bekannten Schachtausbau ist der Dichtmantel als durchgehender, vertikal dehnbarer Stahlmantel ausgebildet.
Ein weiterer Schachtausbau der oben genannten Gattung ist aus der DE-PS 29 22 327 bekannt. Der innere Ausbauzylinder besitzt hierbei jedoch keinen durchgehenden Stahlmantel als Dichtmantel, sondern die einzelnen Stahlbeton-Tragringe tragen auf ihrer Außenseite entsprechend hohe Ringschüsse, die an den horizontalen Fugen über Dehnungsfalten mit den benachbarten Ringschüssen verbunden sind. Auf der Außenseite des Dichtmantels befindet sich zwischen dfesem und einem äußeren Ausbauzylinder, beispielsweise einem Stoßausbau, eine Asphaltschicht. Während z.B. der
Stoßausbau den Gebirgsdruck aufnimmt, belastet das in dem Ringspalt zwischen äußerem und innerem Ausbauzylinder befindliche Gleitmaterial (Asphalt) den inneren Ausbauzylinder auf Druck.
Im Außenbereich der einzelnen Tragringe ist der Stahlbeton bei ungekrümmter Schachtachse dreiachsig belastet, nämlich durch vertikalen Druck, durch radialen Druck und durch tangentialen Druck. Da der radiale Druck zum Inneren des Schachts hin stetig abnimmt, um an der Innenwand der Tragringe praktisch den Wert Null anzunehmen, steigen die Drücke mit zunehmender Teufe allgemein an, so daß dementsprechend stärkere, insbesondere dickere Stahlbeton-Tragringe verwendet werden müssen. Hierzu ist es bereits bekannt (z.B. DE-OS 29 38 442), den inneren Ausbauzylinder in einzelne Zylinderabschnitte zu unterteilen, deren Außendurchmesser mit zunehmender Teufe größer wird.
Die Vergrößerung der radialen Dicke der Tragringe bedeutet jedoch nicht nur einen erheblichen Materialaufwand, sondern macht darüber hinaus eine etsprechende Vergrößerung des Außenumfangs des gleitenden Schachtausbaus notwendig. Wünschenswert ist es jedoch im Hinblick auf hohe Wirtschaftlichkeit, den Außenumfang des Ausbaus so gering wie möglich zu halten.
Nun ist es bekannt, daß die höchste zulässige Druckspannungsbeanspruchung von Beton davon abhängt, in wieviel Achsen der Betonkörper druck- bzw. zugbeansprucht wird. Wird ein Betonkörper von allen drei Seiten auf Druck beansprucht, so hat er eine höhere zulässige maximale Druckspannung als ein zweiachsig gedruckter Betonkörper oder gar ein nur einachsig gedrückter Betonkörper. Am geringsten ist die maximal zulässige Druckspannung in Richtung einer gegebenen Achse, wenn der Betonkörper in · Richtung der beiden anderen Achsen auf Zug beansprucht wird.
■33328!
Wie oben bereits erwähnt wurde, werden die Stahlbeton-Tragringe bei einem Schachtausbau der eingangs genannten Gattung am Innenumfang der Tragringe bei nicht-gekrümmt er Schachtachse nur zweiachsig auf Druck beansprucht, d.h. es herrschen nur vertikaler Druck und tangentialer Druck. Wird die Schachtachse gekrümmt, so entfällt auf der konvexen Krümmungsseite, nämlich dort, wo sich klaffende Fugen zwischen benachbarten Tragringen bilden, der vertikale Druck praktisch vollständig, wohingegen sich der vertikale Druck auf der konkaven Krümmungsseite entsprechend erhöht. Am Innenumfang der Tragringe herrscht also auf der konvexen Krümmungsseite ein sehr hoher tangentialer Druck. Würden keine weiteren Paktoren hinzukommen, so müßte die Stärke der Stahlbeton-Tragringe entsprechend diesem Belastungszustand ausgelegt werden. Die Situation verschlimmert sich möglicherwdse noch, wenn der innere Ausbauzylinder mit dem ihn umgebenden äußeren Ausbauzylinder oder mit dem Gebirge in einseitigen Druckkontakt gelangt. In einem solchen Fall entsteht Ringbiegung. Eine solche Ringbiegung kann die Folge haben, daß am Innenumfang der Tragringe an einigen Stellen tangentiale Druckspannungen und an anderen Stellen tangentiale Zugspannungen entstehen. Die Tragringe müssen so ausgebildet sein, daß an keiner Stelle der Ringe tangentiale Zugspannungen auftreten, um die dadurch bedingte Entstehung radialer Zugspannungen zu vermeiden.
Werden bei einem gattungsgemäßen Schachtausbau keine besonderen Maßnahmen getroffen, so muß die Stärke der Stahlbeton-Tragringe unter Berücksichtigung des ungünstigsten Falls so ausgelegt werden, daß der Beton nur einachsig belastet wird. Eine so große Stärke der Tragringe läßt sich praktisch nur dadurch erreichen, daß die Tragringe entsprechend dick gemacht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schachtausbau der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die radiale Dicke der einzelnen Stahlbeton-Tragringe im Vergleich zu allen bekannten Lösungen bei gegebener Teufe verrin-■gert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
a) Zumindest im unteren Abschnitt des Schachtausbaus befinden sich izwiscnen den Tragringen Quetschlagen, deren Grundriß jeweils dem Grundriß des darüber liegenden Tragrings entspricht, und
b) besondere, sich bis an die Tragring-Innenseite erstreckende radiale Zugbewehrungen erhöhen künstlich die radialen Druckspannungen in den Stahlbeton-Tragringen, zwischen denen Quetschlagen angeordnet sind.
Durch das obige Merkmal a) wird erreicht, daß bei gekrümmter Schachtachse die sich im Stand der Technik bildenden keilförmigen Fugen zwischen benachbarten Tragringen und der damit einhergehende Portfall der vertikalen Druckspannung auf der konvexen Krümmungsseite sich niht mehr einstellen. Die Querschlagen sind zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß selbst bei.maximal zu erwartender Krümmung der Schachtachse noch eine in vertikaler Richtung erfolgende Druckübertragung zwischen benachbarten Tragringen auf der konvexen Krümmungsseite stattfindet. Die Quetschlagen nehmen bei gekrümmter Schachtachse im Querschnitt der Krümmungsebene etwa Keilform an. Auf der konvexen Krürnrriungaseite verringern sich zwar etwas die vertikalen' Druckspannungen,■ während sie sich um ein entsprechendes Maß auf der konkaven KrUm-
mungsseite erhöhen, :jedoch sind diese verringerten vertikalen Druckspannungen immer noch größer als die radialen Druckspannungen.
Diese radialen Druckspannungen, die erfindungsgemäß als kleinste auftretende Druckspannungen maßgeblich sind für die Bemessung der Stahlbetonringe bei Ausnutzung der dreiachsigen Druckfestigkeit, werden erfindungsgemäß durch das obige Merkmal b) erreicht. Durch die besondere Radialbewehrung, die sich bis an die Innenseite des inneren Ausbauzylinders erstreckt, wird erreicht, daß zusätzlich zu den von außen in den Tragringen erzeugten radialen Drücken künstlich von innen her radiale Drücke erzeugt werden. Die radialen Drücke addieren sich in den Stahlbeton-Tragringen, so daß sowohl bei gerader als auch bei gekrümmter Schachtachse stets eine .dreiachsige Druckbeanspruchung der Betonkörper erfolgt. Dadurch, daß in jedem Zustand eine dreiachsige Druckbeanspruchung der Stahlbeton-Tragringe stattfindet, können diese entsprechend dünn bemessen werden, da die Druckfestigkeit erheblich höher ist als im Stand der Technik, wo die Betonkörper bei ungünstigen Bedingungen nur einachsig auf Druck belastet werden.
In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung sind, die Quetschlagen als Plussigkeitsgelenke ausgebildet, die z.B. in an sich bekannter Weise aus flüssigkeitsgefüllten Stahlhohlkörpern bestehen, welche parallel angeordnete Ringscheiben aufweisen, die durch etwa vertikale, gewölbte Zug-/Druckringe miteinander verbunden sind. Derartige Flüssigkeitsgelenke sind z.B. aus der DE-PS 31 45 939 bekannt. Zwar ist in dieser Patentschrift angegeben, daß solche Flüssigkeitsgelenke die Spannungsverteilung in dem Ausbau relativ gut beherrschbar machen, jedoch sind die Flüssigkeitsgelenke dort nicht mit dem Zweck eingesetzt, die Druck-
Spannungsbelastbarkeit in den Tragringen zu erhöhen und dadurch die Tragringe entsprechend dünner zu bemessen. Im Stand der Technik sind die Flüssigkeitsgelenke nämlich nur für bestimmte, jeweils mehrere Tragringe umfassende Abschnitte vorgesehen. Hier-.durch läßt sich nicht die erfindungsgemäße Wirkung erzielen.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Quetschlagen hinsichtlich Material und Dicke so gewählt sind, daß sie bei ungekrümmter -Schachtachse etwa 5 bis 10 mm dünner werden und bei gekrümmter Schachtachse am Außendurchmesser eine Dickendifferenz von etwa 5 bis 10 mm besitzen, so daß die Änderung der vertikalen Drücke auf der konvexen Krümmungsseite höchstens nur so groß ist, daß diese Drücke nicht kleiner sind als der in dem betreffenden Stahlbeton-Tragring eingestellte radiale Druck. Dieser eingestellte radiale Druck setzt sich zusammen aus dem von den besonderen Radialbewehrungen bewirkten künstlichen Druck und dem Druck, der durch außen auf den Ausbauzylinder einwirkende Kräfte erzeugt wird. Diese Radialkräfte stammen üblicherweise von der den inneren Ausbauzylinder umgebenden Asphalt-Gleitschicht in einem Ringraum zwischen innerem und äußerem Ausbauzylinder. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird erreicht, daß bei der Bemessung der Tragringe der erwähnte eingestellte radiale Druck der maßgebliche kleinste Druck ist.
Eine besonders wirtschaftliche Lösung gemäß der Er- · findung sieht vor, daß die Quetschlagen aus Flachsspanplatten bestehen, deren spezifische Zusammendrückbarkeit und/oder Dicke mit zunehmender Teufe geringer wird. Das heißt, bei größeren Teufen, wo aie vertikalen Drücke größer sind als bei geringeren Teufen, werden entweder härtere oder dünnere Flachsspanplatten verwendet als bei geringen Teufen. Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Quetschlagen nicht unbedingt über die gesamte Höhe des
inneren Ausbauzylinders vorgesehen sein müssen, sondern beispielsweise nur ab einer gewissen Teufe, beispielsweise bei Teufen von mehr als 200 m. Dementsprechend sind auch die besonderen radialen Zugbewehrungen nur bei solchen Teufen erforderlich.
Die besonderen radialen Zugbewehrungen können erfindungsgemäß in verschiedener Weise ausgebildet sein. In einer speziellen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die radialen Zugbewehrungen jeweils mindestens einseitig nahe dem Innenumfang der Stahlbeton-Tragringe eine Endverankerung aufweisen, die auf den Stahlbeton eine radiale Druckkraft übertragen, welche in dem Stahlbeton nach außen abnehmende radiale Druckspannungen erzeugt. Wie oben gesagt wurde, nehmen die radialen Druckspannungen vom Außenrand zum Innenrand der Tragringe stetig ab, um am Innenrand schließlich den Wert Null zu erreichen. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Zugbewehrungen werden nun künstliche radiale Druckspannungen erzeugt, die nach außen hin abnehmen. Hierdurch ergänzen sich· die natürlichen radialen Druckspannungen und die künstlich erzeugten radialen Druckspannungen derart, daß in dem Betonkörper praktisch überall gleich große radiale Druckspannungen herrschen.
Eine von mehreren Lösungsmöglichkeiten für die Zugbewehrungen besteht darin, daß sie aus U-förmigen Bügeln bestehen, die jeweils in einer Vertikalen Ebene liegen, wobei die freien Bügelschenkel am Außenrand des betreffenden Tragrings liegen und der Bügelsteg als Endverankerung nahe dem Innenrand liegt. Eine solche radiale Zugbewehrung nimmt eine bis zum Innenumfang des Tragrings ansteigende Zugkraft auf und erzeugt als Gegenkraft hierzu im Beton eine gleich große Druckkraft. Bei der U-förmigen Ausbildung der Radialbewehrungen werden im Bereich der Stege oder Schlaufen Umlenkkräfte als Druckkräfte in den Beton eingeleitet, um die gewünschte Verteilung der radialen Druckspannungen zu er-
zeugen. An den geraden Enden der Bügel leiten Haftscherkräfte die Zugkräfte in den Beton ab, derart, daß sowohl die Zugkräfte in der Radialbewehrung als auch die in den Stahlbetonringen künstlich erzeugten radialen Druckspannungen zum Außenumfang hin .bis auf den Wert Null abnehmen. In den Bügeln stellen sich die Zugspannungen dadurch ein, daß die radiale Dicke der Stahlbeton-Tragringe infolge Querdehnung durch vertikale und tangentiale Druckspannungen anwächst und die mit dem Beton im Verbund stehenden Bügel gedehnt werden.
Eine vergleichbare Wirkungsweise haben die Radialbewehrungen dann, wenn sie aus geraden Stäben bestehen, an deren einem Ende sich jeweils ein Kopfbolzen befindet, der nahe dem Innenrand des betreffenden Tragrings liegt.
Als dritte spezielle Ausgestaltung der Radialbewehrungen ist vorgesehen, daß diese als radiale Vorspannbewehrungen ausgebildet sind, deren Länge der der radialen Dicke des betreffenden Tragrings entspricht und die nach dem Erhärten des Betons an der Innenseite des Tragrings vorgespannt werden.
Die optimalsten Druckverhältnisse und somit die kleinstmögliche Dicke der Tragringe erreicht man dadurch, daß die durch die Radialbewehrungen eingestellten, künstlich erzeugten radialen Druckspannungen am Innenumfang der Tragringe geringfügig, höher gewählt werden als die radiale Druckspannung, die durch von außen auf den Tragring einwirkende Radialkräfte erzeugt wird.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Pig. 1 einen Längsschnitt eines Ausschnitts aus einem Schachtausbau mit sogenanntem gleitendem inneren Ausbauzylinder,
• * Fig. 2 den Schachtausbau gemäß Pig. I mit gekrümmter Schachtachse,
Fig. 3a,
3b, 4a,
4b und
5a, 5b jeweils eine Querschnitt- bzw. Grundrißansicht verschiedener Ausführungsformen von Radialbewehrungen für einen Schachtausbau.
Der in Fig. 1 gezeigte Schachtausbau besteht aus einem äußeren Ausbauzylinder 1, z.B. einem Stoßausbau, einem krümmungsfähigen inneren Ausbauzylinder 2 und einer in dem Ringraum 3 zwischen äußerem und innerem Ausbauzylinder befindlichen Asphalt-Gleitschicht 4. Die Asphalt-Gleitschicht übt auf den inneren Ausbauzylinder 2 einen Radialdruck aus, der mit zunehmender Teufe größer wird.
Der wasserdichte innere Ausbauzylinder 2 besteht aus einem äußeren Dichtmantel 5 und einer Säule aus 2 bis 4 m hohen Stehlbeton-Tragringen 6, die unter Zwischenlegung von wenige Zentimeter/dicken Quetschlagen 7 aufeinandergestapelt sind. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht der Dichtmantel 5 in dem oberen Abschnitt, der beispielsweise bis zu einer Teufe von 400 m reicht, aus einem durchgehenden, vertikal dehnbaren Stahlmantel 8 und im unteren Abschnitt aus mit jeweils einem Tragring in Verbund stehenden Ringschüssen 9, die über Dehnstreifen 10 miteinander verbunden sind.
Die Quetschlagen 7 bestehen bei dieser Ausführungsform aus Plachsspanplatten, die wenige Zentimeter dick sind. Die Härte und/oder.Dicke der Plachsspanplatten ist unter Berücksichtigung der Teufe so gewählt, daß bei nicht-gekrümmter Schachtachse .X die Platten gleichmäßig 5 bis 10 mm zusammengedrückt werden.
Fig. 2 zeigt den Schachtausbau gemäß Fig. 1, jedoch mit gekrümmter Schachtachse X. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, werden die aus Flachsspanplatten bestehenden Quetschlagen 7 auf der konkaven Krümmungsseite B des Schachtausbaus stärker zusammengedrückt als auf der konvexen Krümmungsseite A. Die sich einstellende Dickendifferenz zwischen den beiden Krümmungsseiten beträgt zwischen 5 und 10 mm. In dem in Fig. 2 gezeigten Querschnit nehmen die Quetschlagen also Keilform an. Man stellt sich leicht vor, daß ohne die Quetschlagen bei gekrümmter Schachtachse X keilförmige Fugen auf der konvexen Krümmungsseite A zwischen den einzelnen Tragringen klaffen würden. Diese Fugen hätten zur Folge, daß die vertikalen Drücke auf der konkaven KrümmungsSeite B sehr groß, auf der konvexen Krümmungsseite A jedoch praktisch Null waren. Durch die Quetschlagen hingegen wird erreicht, daß auch auf der konvexen Krümmungsseite A vertikale Druckkräfte zwischen den einzelnen Stahlbeton-Tragringen 6 übertragen werden. Durch die Quetschlagen wird also erreicht, daß die Stahlbetonkörper ungeachtet des Krümmungszustands des Schachtausbaus immer vatikalen Drücken ausgesetzt sind. Die kleinstmöglichen Vertikaldrücke auf einer konvexen Krümmungsseite sind immer noch größer als die kleinsten radialen Drücke in den einzelnen Stahlbeton-Tragringen 6.
In den Tragringen 6 wird durch die Asphalt-Gleitschicht H ein Druckverlauf erreicht, nach welchem der Druck zum
J J J Z b ö /
Innenrand der Ringe hin stetig abnimmt, bis er den Wert Null erreicht. Dieser radiale Druck wird erfindungsgemäß um einen künstlich erzeugten radialen Druck erhöht. Dieser künstlich erzeugte radiale Druck wird erzeugt durch Radialbewehrungen, die in der in den Fig. 1, 2 und 3a, 3b dargestellten Weise als U-förmige Bügel ausgebildet sind, die in vertikalen, radialen Ebenen angeordnet sind. Die U-förmigen Bügel oder Schlaufen 11 sind zusätzlich zu der üblicherweise vorgesehenen Stahlbewehrung in den Tragringen vorgesehen. Die freien Schenkel der Bügel 11 sind zum Außenrand der Tragringe hin gerichtet, der Steg der Bügel liegt nahe dem Innenrand des jeweiligen Tragrings.
In Fig. 3a erkennt man einen (vertikalen) Ausschnitt eines Tragrings 6, auf dessen Außenseite sich der als durchgehender Stahlmantel 8 ausgebildete Dichtmantel befindet. Zwischen dem Tragring 6 und dem Dichtmantel 8 befindet sich ein Bitumenanstrich 12, so daß der Stahlbeton-Tragring 6 auf der Innenseite des Stahlmantels 8 zu gleiten vermag. V/ie Fig. 3b zeigt, enthält der Stahlbeton-Tragring 6 -in radialer Anordnung abwechseln! U-förmige Bügel 11, deren Länge etwa der radialen Dicke des Tragrings entspricht, und verkürzte U-förmige Bügel 11a, deren Steg nahe dem Innenrand des Tragrings 6 liegt, deren Schenkel jedoch etwa in der radialen Mitte des Tragrings enden.
Fig. 4a und 4b zeigen eine abgewandelte Ausführungsform von Radialbewehrungen. Bei dieser Ausführungsform werden die Radialbewehrungen der Tragringe 6 aus geraden Stäben 13 gebildet, deren Länge etwa der radialen Dicke des betreffenden Tragrings 6 entspricht. Nahe dem Innenrand des Tragrings 6 besitzen die Stäbe 13 einen Kopfbolzen 14 zur Einleitung von Druckkräften in den Stahlbetonkörper. Wie aus der Zeichnung ersieht-
lieh, sind die Stäbe so angeordnet, daß sie sich senkrecht bezüglich der durch die Innenwand des inneren Ausbauzylinders definierten Zylindermantelflache stehen.
Pig. 5a und 5b zeigen eine dritte Ausführungsform von Radialbewehrungen. Bei dieser Ausführungsform bestehen die Radialbewehrungen aus Vorspannbewehrungsstäben 15, die ähnlich angeordnet sind wie die geraden Stäbe gemäß der Ausführungsform nach Fig. 4a, 4b. Die inneren Enden der Vorspannbewehrungsstäbe 15 ragen aus der Innenwand des betreffenden Tra'grings 6 heraus. Auf diese inneren Enden werden nach dem Aushärten des Betons mit Anzugmitteln, beispielsweise Muttern 16 versehen, mit denen die Vorspannbewehrungsstäbe verspannt werden.
In Abwandlung des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels können die aus Flachsspanplatten bestehenden Quetschlagen 7 ersetzt werden durch an sich bekannte Flüssigkeitsgelenke, wie sie z.B. in der DE-PS 31 45 939 beschrieben sind. Diese Flüssigkeitsgelenke bestehen aus einem flüssigkeitsgefüllten Stahl- ; hohlkörper mit zwei parallel zueinander angeordneten Ringscheiben, die über gebogene Zug-/Druckringe miteinander verbunden sind,
Die Einstellung der künstlich erzeugten radialen Drücke erfolgt in für den Fachmann geläufiger Weise abhängig von der Teufe derart, daß auf der Innenseite der künstlich erzeugte Radialdruck geringfügig größer ist als der von außen durch die Asphalt-Gleitschicht erzeugte radiale Druck.
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Claims (9)

P A -ί K N T-A >4 W Ä U TE DR.-ING. W. STUHLMANN-DIPL-ING. R. WILLERT DR.-ING. P. H. OIDTMANN R. 20/30493 . 4B30BOCHUM1. 12.9-1983 XD / an Postschließfach 1O24SO Ihr Zeichen Bergstraße 1B9 Fernruf O2 34- / B19 57 Telegr. Stuhlmannpatent Telex 82B 361 swop d Patentansprüche:
1. Schachtausbau, mit einem wasserdichten, krümmungsfähigen inneren Ausbauzylinder, der aus einer Säule von lose aufeinanderliegender etwa 2 bis 4 m hohen Stahlbeton-Tragringen in einem die Säule umgebenden, vorzugsweise aus Stahl bestehenden Dichtmantel besteht, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) Zumindest im unteren Abschnitt des Schachtausbaus befinden sich zwischen den Tragringen (6) Quetschlagen (7), deren Grundriß jeweils dem Grundriß des darüber liegenden Tragrings (6) entspricht, und
b) besondere, sich bis an die Tragring-Innenseite erstreckende radiale Zugbewehrungen (11, lla; 13, 14; 15, 16) erhöhen künstlich die radialen Druckspannungen in den Stahlbeton-Tragringen (6), zwischen denen Quetschlagen (7) angeordnet s ind.
2. Schachtausbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Quetschlagen als Flüssigkeitsgelenke ausgebildet sind, die z.B. in an sich bekannter Weise aus flüssigkeitsgefüllten Stahlhohlkörpern bestehen, welche parallel angeordnete Ringscheiben aufweisen, die durch etwa vertikale, gewölbte Zug-/Druckringe miteinander verbunden sind.
3· Schachtausbau nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichne t,daß sich die Quetschlagen hinsieht
Material und Dicke so gewählt sind, daß sie bei ungekrümmter Schachtachse etwa 5 bis 10 mm dünner werden und bei gekrümmter Schachtachse am Außendurchmesser eine Dickendifferenz von etwa 5 bis 10 mm besitzen, so daß die Änderung der vertikalen Drücke auf der konvexen Krümmungsseite (A) höchstens nur so groß ist, daß diese Drücke nicht kleiner sind als der in dem betreffenden Stahlbeton-Tragring (6) eingestellte radiale Druck.
4. Schachtausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschlagen aus Flachsspanplatten bestehen, deren spezifische Zusammendrückbarkeit und/oder Dicke mit zunehmender Teufe geringer wird.
5. Schachtausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radialen Zugbewehrungen jeweils mindestens einseitig nahe dem Innenumfang der Stahlbeton-Tragringe (6) eine Endverankerung (14, 16) aufweisen, die auf den Stahlbeton eine radiale Druckkraft übertragen, welche in dem Stahlbeton nach außen abnehmende radiale Druckspannungen erzeugt.
6. Schachtausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5S dadurch gekennzeichnet, daß die Radialbewehrungen aus U-förmigen Bügeln (11, lla) bestehen, die jeweils in einer vertikalen Ebene liegen, wobei die freien Bügelschenkel am Außenrand des betreffenden Tragrings (6) liegen und der Bügelsteg als Endverankerung nahe dem Innenrand liegt.
7. Schachtausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialbewehrungen aus geraden Stäben (13) bestehen, an deren einem Ende sich ein Kopfbolzen (I1O befindet, der nahe dem Innenrand des betreffenden Tragrings (6) liegt.
8. Schachtausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialbewehrungen als radiale Vorspannbewehrungen ausgebildet sind, deren Länge der der radialen Dicke des betreffenden Tragrings entspricht, und die nach dem Erhärten des Betons an der Innenseite des Tragrings vorgespannt werden.
9. Schachtausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die durch die Radialbewehrungen (11, 11a; 13, 14; 15, 16) eingestellten, künstlich erzeugten radialen Druckspannungen am Innenumfang der Tragringe (6) geringfügig höher gewählt werden als die radiale Druckspannung, die durch von außen auf den Tragring einwirkende Radialkräfte erzeugt wird.
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