DE3332241A1 - Hohlladung - Google Patents
HohlladungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B23/00—Land mines ; Land torpedoes
- F42B23/04—Land mines ; Land torpedoes anti-vehicle, e.g. anti-aircraft or anti tank
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- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/04—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type
- F42B12/10—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type with shaped or hollow charge
- F42B12/105—Protruding target distance or stand-off members therefor, e.g. slidably mounted
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Air Bags (AREA)
- Devices Affording Protection Of Roads Or Walls For Sound Insulation (AREA)
Description
333224Ϊ
Troisdorf, den o5. Sept. 1983 OZ 83oo8 Sc/hr
DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT
521o Troisdorf Bez. Köln 5
Hohlladung
Die Erfindung betrifft eine Hohlladung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Hohlladungen benötigen zur optimalen Ausbildung des Hohlladungsstrahles
einen freien Raum (stand off) vorgegebener Größe auf derjenigen Seite ihrer trichter-, kalotten
förmigen oder dgl. Einlage, welche von der Sprengladung der Hohlladung abgewandt ist. Bei Geschossen mit einer
Hohlladung wird dieser freie Raum durch eine starre Haube, die als Ogive, Hohlspitze oder dgl. ausgebildet ist, vorgegeben.
Für Wirkkörper mit Hohlladungen, insbesondere Minen, welche aus Gründen der Handhabung, Stapelbarkeit, Tarnung
usw. möglichst geringe Abmessungen haben sollen, sind solche starren Hauben über der Einlage nicht zu verwenden.
Stattdessen werden zum Beispiel flache dünnwandige Abdeckungen vorgesehen, die von der Hohlladung durchschlagen
werden. Solche dünnen Abdeckungen oder auch
O O O O O /
Abdeckungen mit Sollbruchstellen können mittels einer zusätzlichen Ladung, die mit definiertem Zeitvorlauf vor
der eigentlichen Hohlladung ausgelöst wird, ausgebrochen werden. Weiterhin sind elastische Abdeckhauben bekannt,
die erst beim Einsatz der Wirkkörper aus dem Hohlraum der Einlage herausgezogen oder auch herausgedrückt, d.Ji.
ausgestülpt werden.
Es ist ferner bekannt, bei für Tarnzwecke mit einer Erdüberdeckung
versehenen Minen die Erdschichten durch spezielle Abräumladungen, die unmittelbar vor der eigentlichen
Hohlladung aus Sprengstoff gezündet werden, zu beseitigen.
Nachteilig bei diesen Systemen ist u.a., daß flache Abdeckungen über Hohlladungen keinen ausreichenden Raum
für die Entwicklung des Hohlladungsstrahles bieten. Um die für eine erfolgreiche Bekämpfung von Zielen erforderliche
Durchschlagsleistung zu erreichen, muß die Hohlladung überdimensioniert werden, was entsprechend höheres
Gewicht und größere Abmessungen des Wirkkörpers zur Folge hat. Noch schlechter sind die Verhältnisse dann, wenn
eine zusätzliche Erdüberdeckung vorhanden ist, was bei pioniertechnischem Einsatz von Wirkkörpern mit Hohlladungen,
insbesondere Minen, die Regel ist.
Sofern im letzteren Fall eine zusätzliche Abräumladung vorgesehen ist, können zwar die Tarnschichten über der
Einlage vor dem Auslösen der Hohlladung abgesprengt werden, jedoch bestehen auch hier immer noch Wirkungsnachteile,
da der Zeitvorlauf für die Auslösung der Abräumladung an sich auf die Art und Beschaffenheit der überdeckenden
Schichten am jeweiligen Einsatzort der Wirkkörper abgestimmt sein müßte, was in der Praxis aber
nicht der Fall ist. Dies gilt insbesondere auch beim Einsatz von Hohlladungen unter Wasser, bei dem bereits
vor Ausbildung des Hohlladungsstrahles Wasser in den Freiraum über der Einlage eindringen und die Strahlenentwicklung
entscheidend stören kann.
Elastische Hauben sind für verdeckte Verlegungen nicht geeignet, da diese unter dem Gewicht der Deckschichten
eingedrückt werden und so den Hohlladungsstrahl nicht
zur Entwicklung kommen lassen.
y\Q Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Hohlladung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art insbesondere die vorstehenden Nachteile zu vermeiden,
d.h. die Hohlladung so auszubilden, daß bei möglichst kleiner Baugröße des gesamten Wirkkörpers der für die
einwandfreie Ausbildung des Hohlladungsstrahles erforderliche freie Raum, insbesondere bei einer aus Tarnungsgründen erfolgenden verdeckten Verlegung der Wirkkörper,
zuverlässig gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildung nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße
aufblasbare, hohlraumbildende Balg oder ein äquivalentes flexibles aufblasbares Gebilde ist in
der Ausnehmung der trichter-, kalottenförmigen oder dgl.
Einlage im zusammengelegten Zustand untergebracht und in dieser Position bevorzugt durch eine flache Abdeckung
der Hohlladung bzw. deren Gehäuse gehalten. Die Abmessungen des Balges sind auf die Dimensionen der Hohlladung
und den geforderten freien Raum abgestimmt.
Der Balg hat im aufgeblasenen Zustand bevorzugt eine Längserstreckung, die größer ist als die in Querrichtung.
An seinem dem Wirkkörper bzw. der Hohlladung zugekehrten Ende ist er offen und mit seinem dortigen vorzugsweise
wulstförmigen Rand am Rand der Hohlladung bzw. an Strukturteilen wie dem Gehäuse, Deckel usw. gehalten.
33397&1
Die Halterung und das für den Balg verwendete Material müssen so stabil sein, daß sie beim Abräumen der überdeckenden
Schicht und dem vorherigen Aufbrechen der bevorzugt vorgesehenen flachen Abdeckung des Hohlladungsgehäuses
nicht durch die Wirkung der Druckgas erzeugenden Ladung zerstört werden. Der Balg ist bevorzugt aus
einem Werkstoff, der in dem für die Hohlladung geforderten Einsatζtemperaturbereich von z.B. minus 40° bis
plus 60° Celsius hinreichend flexibel ist und eine entsprechend den Erfordernissen des jeweiligen Einzelfalles
ausreichend hohe Weiterreißfestigkeit hat. Beispielsweise kann er aus Folien aus Kunststoff wie z.B. Polyester,
Polyurethan, PVC oder Misch-Polymerisaten hergestellt sein. Vorzugsweise sind diese Folien kaschiert,
z.B. mit einer hochfesten Gitterfolie aus Kunststoff oder gewebeverstärkt, z. B. mit Polyamid-FasernJ Auch
temperaturbeständige Gewebe, z.B. imprägniertes Baumwollgewebe oder feines Drahtgewebe, sind für den Balg
geeignet. Zur Erhöhung der thermischen Beständigkeit kann darüber hinaus die Innenseite des Balges zusätzlich ganz
oder teilweise noch mit einer hochtemperaturbeständigen Beschichtung versehen werden.
Der Balg kann in umlaufenden oder in Längsrichtung verlaufenden Falten vorgeformt sein, aber auch aus glattem
Material hergestellt werden und bei dem Einlegen in den Freiraum über der Einlage in beliebige Falten entsprechend
dem zur Verfügung stehenden Raum zusammengelegt werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Balg wird bei der bevorzugten Verwendung als unter einer Tarnschicht oder ggf. auch
unter Wasser verlegten Hohlladungsmine erreicht, daß nach dem Beiseitedrücken der überdeckenden Schicht durch
die gleichzeitig den Balg aufblasende Ladung der Balg das Eindringen von Wasser, Sand, Steinen usw. in
den Freiraum über der Einlage verhindert. Damit werden Störungen in der Ausbildung des Hohlladungsstrahles vermieden
und die Minen universeller einsetzbar.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung ist, daß die Abräumladung bzw. die Menge des Treibladung
pulvers bei gleicher Wirkung reduziert werden kann, da
die Verbrennungsgase nicht vorzeitig entweichen können, sondern, bedingt durch den Balg, gerichtet zur Wirkung
kommen. Hierdurch .ist es möglich, Treibladungspulver mit geringerer dynamischer Lebhaftigkeit zu verwenden und so
geringere Spitzendrücke und für die Mine ein schonendere Abräumen zu erzielen. Beispielsweise können als Treibladungspulver
grobkörniges Schwarzpulver, einbasige oder mehrbasige Pulver mit hoher Webstärke oder auch verbrennbare
gasförmige Treibmittel eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Pulvermischungen verwendet, die auch
nach dem Aufblasevorgang des Balges so viel Gas nachliefern, daß bis zur Ausbildung des Hohlladungsstrahles
der Balg nicht einfällt. Beispielsweise können hier Kombinationen von Pulvern mit Körnern unterschiedlicher
Webstärke und/oder unterschiedlichem Abbrandverhalten - wie degressivem Abbrand durch entsprechende geometrische
Formgebung - verwendet werden.
Gemäß einem weiteren im Anspruch 3 angegebenen Vorschlag der Erfindung kann insbesondere zur Erhöhung der thermischen
Beständigkeit ein zweiter innenliegender Balg, Sack, Beutel oder dgl. vorgesehen sein, der vorzugsweise
JO etwas kleiner als der äußere Balg und von höherer
Temperaturbeständigkeit ist. Bevorzugt ist er weiterhin aus einem Gewebe, um eine gedrosselte Einströmung der
Gase in den äußeren ersten Balg zu dessen Entlastung zu erreichen. Der innere Balg kann ähnlich einem Windsack
an seinem vorderen, oberen Ende auch offen sein.
Er bietet weiterhin den Vorteil, daß er die untere Zone,
d.h. die Nahtstelle zwischen äußerem Balg und Hohlladung mechanisch verstärkt.
Ein zusätzlicher Vorteil wird entsprechend Anspruch 4 durch Verwendung des erfindungsgemäßen Balges als Neutralisationsanzeige
für den Wirkkörper erreicht. Nach dem Zünden des Zündmittels der Hohlladung in einer
"outline"-Position gegenüber der Sprengladung wird die druckgaserzeugende Abräumladung ausgelöst, die daraufhin
den Balg sichtbar durch die überdeckende Tarnschicht ausstellt. Der Wirkkörper kann daraufhin sofort erkannt
und zur Instandsetzung herausgenommen werden. Für diesen Verwendungszweck ist der Balg bevorzugt aus leuchtfarbigem
Material hergestellt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen in unterschiedlichem Maßstab gezeigt. Es zeigen
Fig. 1 eine Mine mit zusammengelegtem Balg, 20
Fig. 2 das Oberteil einer Mine mit ausgestelltem Balg und
Fig. 3 vier verschiedene mögliche Balgformen.
Die in Fig.1 gezeigte Hohlladungsmine 1 weist das Fuktionsteil 2 und das Wirkteil 3 auf. Das Wirkteil 3
enthält u.a. die Zündeinrichtung 4 mit der schichtförmigen
Sprengstoffladung 5 zur Detonationsübertragung, den Inertkörper 6, die Hohlladung aus Sprengstoff 7, die
kalottenförmige Einlage 8, die in einem Gehäuse untergebrachte Abräumladung 9 und den zusammengelegten Balg 1o.
Die Abdeckung erfolgt mittels des flachen Deckels 11.
Fig. 2 zeigt die verdeckt verlegte Mine nach dem Auslöser der Abräumladung 9, aber noch vor dem Auslösen der
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- 7. Seite - O
eigentlichen Hohlladung 7. Der an seinem Rund 12 am Gehäusedeckel 1 befestigte Balg 1o ist ausgestellt und hat
die Erdschicht 13 durchstoßen bzw. diese beiseite gedrückt. Im oberen Bereich des Balges 1o sind :die zur
Druckentlastung dienenden öffnungen 14 vorgesehen. Inner halb des äußeren Balges 1o ist der kleinere innere Balg
15 angeordnet, der hier an seinem oberen Ende 16 offen ist, aber - wie durch die strichpunktierte Linie 17
angedeutet - auch geschlossen sein könnte. Der zweite - IQ Balg 15 ist aus einem durch Kreuzschraffur angedeuteten
Gewebe 18 hergestellt.
In den Figuren 3a bis 3d sind schematisch vier verschiedene Balgformen mit jeweils einem unteren wulstförmigen
Rand 12 zur Verbindung mit der nicht gezeigten Hohlladung 1 in der Ansicht dargestellt.
Der erfindungsgemäße aufblasbare Balg, Beutel, Sack oder dgl. wird mit besonderem Vorteil bei Hohlladungsminen,
die unter Wasser oder unter Tarnschichten verlegt sind,
verwendet, um ein vorzeitiges "Zusammenbrechen" des durch die druckgaserzeugende Ladung geschaffenen Freiraumes
infolge zurückströmenden Wassers oder zurückfallenden Tarnmaterials zu verhindern und damit für die
Ausbildung des Hohlladungsstrahles optimale Bedingungen zu schaffen.
Claims (4)
1. Hohlladung mit einem Gehäuse, einer Einlage und einer vor der Hohlladung auslösbaren zusätzlichen
druckgaserzeugenden Ladung, dadurch
gekennzeichnet, daß der druckgaserzeugenden Ladung (9) ein zusammengelegter Balg,
Beutel, Sack oder dgl. (1o) zugeordnet ist, der unter der Druckgaseinwirkung aufblasbar ist, derart,
daß sein Innenraum den für die Ausbildung des Hohlladungsstrahles erforderlichen an die Einlage (8)
angrenzenden freien Raum bildet.
2. Hohlladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg, Beutel, Sack oder dgl. (1o) in seinem - betrachtet im aufblasbaren Zustand - von der Einlage
(8) abgewandten Bereich wenigstens eine Sollbruchstelle und/oder Öffnung (14) aufweist.
3. Hohlladung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des ersten Balges, Beutels,
Sackes oder dgl. (1o) ein zweiter aufblasbarer Balg, Beutel, Sack oder dgl. (15) angeordnet ist.
4. Hohlladung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Balg, Beutel, Sack oder dgl. (1o) im aufgeblasenen Zustand zusätzlich als Indikator
für die Sicher-Stellung der Hohlladung dient, indem die druckgaserzeugende Ladung (9) unabhängig
von der Hohlladung (7) auch auslösbar ist, wenn das Zündmittel der Hohlladung in seiner Sicher-Stellung
gewollt ausgelöst wird.
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