DE3331300A1 - Kolben-pleuel-anordnung - Google Patents
Kolben-pleuel-anordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kolben-Pleuel-Anordnung für Hubkolbenmaschinen.
Bei Hubkolbenmaschinen ist der hohlzylinderförmige Kolbenbolzen
das kraftübertragende Verbindungsglied zwischen Kolben und Pleuel, wobei Kolben, Kolbenbolzen und Pleuel
ein Drehgelenk mit dem Kolbenbolzen als Drehzapfen bilden. Durch die am Kolbenbolzen angreifenden Kräfte wird dieser
auf Biegung, Ovalverformung und Abscherung beansprucht.
Bei konstanter Querschnittsfläche nimmt die Biegung des Kolbenbolzens mit steigendem Außendurchmesser ab, während
die Ovalverformung zunimmt. Unzulässig hohe Qvalverformung
läßt sich durch eine Vergrößerung der Wanddicke des Kolbenbolzens vermindern. In der Praxis ist man bemüht, den
Kolbenbolzen so zu gestalten, daß Biegung und Ovalverformung etwa gleich groß sind, wobei sich die in DIN 73121
und 73122 niedergelegten Einzelabmessungen ergeben. Die infolge der Ovalverformung des Kolbenbolzens größte Beanspruchung
tritt als zugspannung in der Innenbohrung des Kolbenbolzens auf. Die Bolzennaben werden an ihrem oberen
Scheitel über den ganzen Querschnitt auf Druck beansprucht. Der Druckspannung überlagert sich noch eine er-
hebliche Biegespannung aus der Ovalverformung des Kolbenbolzens, was zu einer unzulässig hohen Beanspruchung der
Bolzennaben mit der Folge der Ausbildung von Nabenspaltrissen führen kann.
Spezifisch hochbelastete Bolzennaben erfordern daher die Verwendung eines verformungsarnien Kolbenbolzens. Das
widerspricht aber dem allgemeinen Bestreben nach geringeren Massen bei Hubkolbenmaschinen. Die Beanspruchung kann
jedoch durch einen sogenannten Formkolbenbolzen heraufgesetzt werden, der zwei sich jeweils vom Bereich der Innenkanten
der Bolzennaben bis in den Bereich der Innenkanten des kleinen Pleuels erstreckende umlaufende Einschnürungen
mit im Querschnitt konischer Form aufweist. Die Möglichkeiten der Formgebung sind jedoch auf rein rotationssymmetrische
Formen begrenzt. Dies ist zum einen durch die zur Bearbeitung eingesetzten Schleifverfahren bedingt, zum
anderen aber auch von der Funktion her notwendig, da bei der üblichen schwimmenden Lagerung des Bolzens eine Drehbewegung
des Bolzens im Betrieb stattfindet. Der Formkolbenbolzen kann daher nicht bei einer schrägen oder gestuften
Nabenkonstruktion eingesetzt werden. Weiterhin kann er nur die Längsverformungen ausgleichen, und nicht die Ovalverformung
der Bolzen- und Bohrungsquerschnitte (DE-B- 26 15 212).
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dem Kolbenbolzen der Kolben-Pleuel-Anordnung für Hubkolbenmaschinen
eine solche Gestalt zu geben, daß die große Biegebeanspruchung der Bolzennaben infolge der Ovalverformung des
Kolbenbolzens unterbleibt und gleichzeitig das Gewicht der Kolben-Pleuel-Anordnung deutlich gesenkt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem im Querschnitt doppel-T-förmigen breitflanschigen Kolbenbolzen, dessen
äußere Flanschflächen kreisbogenförmig gekrümmt sind.
Durch eine derartige Gestaltung des Kolbenbolzens ergibt sich bei relativ niedrigem Gewicht ein möglichst hohes
Widerstandsmoment, bei gleichzeitigem Wegfall der Ovalverformung. Ein Vergleich des erfindungsgemäß ausgebildeten
Kolbenbolzens mit einem herkömmlichen Kolbenbolzen zeigt, daß bei gleichem Widerstandsmoment sich eine Gewichtsersparnis
von nahezu 20 % ergibt. Da bei Kolbenbolzen das die Biegung beeinflussende Widerstandsmoment weniger maßgebend
als die durch die Ovalverformung erzeugte Biegespannung ist, lassen sich bei gleichem Werkstoff Gewichtsersparnisse von bis zu 50 % erreichen.
Im Rahmen der Ausgestaltung der Erfindung sind die inneren
Flanschflächen des Kolbenbolzens geneigt, wobei die Neigung vorzugsweise 2 bis 15 % beträgt.
Da der Kolben als Träger gleicher Biegebeanspruchung anzusehen ist, kann dieser im Rahmen der vorzugsweisen Ausbildung
an den Stellen mit relativ geringer Scherbeanspruchung mit Erleichterungsbohrungen versehen sein, wodurch
eine zusätzliche Gewichtsersparnis erzielt wird.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Kolbenbolzen r.iuß orientiert
eingebaut werden, da das Widerstandsmoment seines Querschnitts im Gegensatz zum hohlzylindrischen Bolzen
nicht für alle Achsen gleich groß ist.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, den Kolbenbolzen in der optimalen Lage, in der die Achse des
maximalen Widerstandsmoments des Querschnitts des Kolbenbolzens und der Vektor des im Kolbenbolzen auftretenden
maximalen Biegemoments annähernd parallel sind, im Pleuel oder in den Bohrungen der Bolzennaben festzuklemmen. Auf
diese Weise kommt im Motorbetrieb das maximale Widerstandsmoment zur Geltung. Die bei festgeklemmtem Kolben-
bolzen herkömmlicher Gestalt unzureichende Schmierung tritt bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Kolbenbolzen
nicht auf, da sich der Schmiermittelnebel infolge der doppel-T-förmigen Gestalt des Kolbenbolzens ungehindert in
den Lagerungen des Kolbenbolzens im Pleuel bzw. in den Bolzennaben niederschlagen kann. Da bei einer festgeklemmten
Bolzennabe die Lagerbuchsen sowie die seitlichen Sicherungen entfallen können, wird durch diese Maßnahme
zusätzlich Gewicht eingespart.
Im Rahmen der besonderen Weiterbildung der Kolben-Pleuel-Anordnung
ist der Kolbenbolzen mit einem klauenartig ausgebildeten Pleuelauge verbunden, das die äußeren und inneren
Flanschflächen des unteren Flansches des Kolbenbolzens formschlüssig und kraftschlüssig umgreift. Auch durch
diese Maßnahme wird das Gewicht der Kolben-Pleuel-Anordnung erniedrigt.
die Schrägstellung des Pleuelauges zur Pleuelstange kann die für die Beanspruchung des Kolbenbolzens optimale
Lage eingestellt werden.
Von besonderem Vorteil ist, wenn die äußere kreisbogenförmig
gekrümmte Flanschfläche des oberen Flansches des Kolbenbolzens formschlüssig in eine korrespondierend ausgebildete
Ausnehmung auf der Innenseite des Kolbenbodens ragt und sich dadurch der Kolbenboden unmittelbar auf dem
Kolbenbolzen abstützen kann. Neben einer deutlich besseren Wärmeableitung, vorzugsweise aus dem Bereich des Kolbenbodens
wird eine bessere Krafteinleitung in den Kolbenbolzen selbst erreicht.
Für die Herstellung des Kolbenbolzens kommen Einsatz- und Nitrierstähle sowie keramische Werkstoffe und .faserverstärkte
Werkstoffe mit vorwiegend metallischer Matrix in Betracht.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und wird nachstehend erläutert.
In den Bohrungen 1, (I1) der Naben 2, 2' des mit einer
Brennraummulae 3 versehenen Aluminiumkoibens 4 befinuet
sich der im Querschnitt doppelt-T-förmige Kolbenbolzen 5,
der aus einsatzgehärtetem Stahl besteht. Die inneren Flanschflächen 6, 61 des Kolbenbolzens weisen eine Neigung
von 2 ° auf und die äußeren Flanschflächen 7, 7' sind
kreisbogenförmig gekrümmt. Die innere Flanschfläche 6 und die äußere Flanschfläche 7 des unteren Flansches 8 sind
formschlüssig und kraftschlüssig mit dem klauenartig ausgebildeten kleinen Pleuelauge 9 des Pleuels 10 verbunden.
Das Pleuelauge 9 selbst bildet mit dem Pleuel 10 einen Winkel von 20 °. Die äußere kreisbogenförmig gekrümmte
Flanschfläche 71 des oberen Flansches 11 ragt formschlüssig
in die korrespondierende ausgebildete Ausnehmung 12 auf der Innenseite des Kolbenbodens 13. DeL Steg 14 des
Kolbenbolzens 5 weist - nicht dargestellte - Eileicljterungsbohrungen
auf.
Diese Kolben-Pleuel-Anordnung wurde einer dynamiscnen
Prüflast, druckschwellend, von -2/-39 bzw. -2/-40 kN ausgesetzt.
Das entspricht einem zünddruck von 90 bzw. 100 bar. Diese Werte liegen um ca. 50 % über den in Ottomotoren
üblicherweise auftretenden zünddrücken. Der Kolbenbolzen erreichte unbeschädigt die vorgegebene Grenzlastspielzahl
von 2 χ 10 Schwingspielen. Die bei diesen Versuchen deutlich gewordene hohe Festigkeit des erfindüngsgemäß
gestalteten Kolbenbolzens ergibt eine Gewichtseinsparung von 47 %, bezogen auf das Gewicht eines entsprechenden
hohlzylinderförmigen Kolbenbolzens.
- Leerseite -
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE-l) Kolben-Pleuel-Anordnung für Hubkolbenmaschine^ gekenn- -^ zeichneb durch einen im Querschnitt doppelt-T-förmigen breitflanschigen Kolbenbolzen (5), dessen äußere Flanschflächen (7, 71) kreisbogenformig gekrümmt.
- 2. Kolben-Pleuel-Anordnung nach Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet', daß der Steg (14) des Kolbenbolzens (5) im Bereich vergleichsweise geringer Scherbeanspruchung Erleichterungsbohrungen aufweist.
- 3. Kolben-Pleuel-Anordnung nach den Ansprüchen 1 und/ oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenbolzen (5) im Pleuel (10) festgeklemmt ist.
- 4. Kolben-Pleuel-Anordnung nach den Ansprüchen 1 und/ oder 2, dadurch gekennzeichnet, öaß der Kolbenbolzen (5) in den Bolzennaben (2, (21)) festgeklemmt ist.
- 5. Kolben-Pleuel-Anordnung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet/ daß der Kolbenbolzen (5) in der optimalen Lage, in der die Achse des maximalen Widerstandsmoments des Querschnitts des Kolbenbolzens und der Vektor des im Kolbenbolzen auftretenden maximalen Biegemoments annäherend parallel sind, festgeklemmt ist
- 6. Kolben-Pleuel-Anordnung nach uen Ansprüchen 1 uis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenbolzen . (5) ein klauenartig-ausgebildetes Pleuelauge (9) aufweist, das die inneren und die äußeren Flanschflächen (6, 7,) desunteren Flansches (8) des Kolbenbolzens formschlüssig und/oder kraftschlüssig umgreift.
- 7. Kolben-Pleuel-Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dau die äußere yekrümmte Flanschfläche (7') des oberen Flansches (11) des Kolbenbolzens (5) formschlüssig in eine korresponciierend ausgebildete Ausnehmung (12) auf der Innenseite des Kolbenbodens (13) ragt.
- 8. Kolben-Pleuel-Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Flanschflächen (G-, 61) des Kolbenbolzens, vorzugsweise um 2 bis 15 %, geneigt ausgebildet sind.
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D2 | Grant after examination | ||
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8330 | Complete disclaimer |