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Zapfstelle für Flüssigkeiten
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Die Erfindung betrifft Zapfstellen für Flüssigkeiten, insbesondere
Wasser.
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Derartige Zapfstellen werden zur Entnahme von Flüssigkeiten aus Vorratsbehältern
oder Versorgungsleitungen verwendet, wobei der ausfließende Mengenstrom im allgemeinen
über Steliglieder, wie Ventile und dergleichen beeinflußbar ist.
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Einen direkten Einfluß auf die Temperatur des ausfließenden Mediums
kann über das Stellglied nicht genommen werden; sie entspricht im wesentlichen der
Temperatur des Mediums vor dem Stellglied.
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Bei bekannten Zapfstellen für Wasch- und Spülbecken, Wannen- und Brausebädern,
medizinischen und balneologischen Einrichtungen, usw.
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werden die Kalt- und Warmwasserleitungen, deren jeweiliger Mengenstrom
über getrennte Stellglieder beeinflußbar sind, an ein gemeinsames Zapfrohr angeschlossen.
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Durch diesen Mischprozeß läßt sich jede beliebige Ausflußtemperatur
zwischen den beiden extremen Vorlauftemperaturen erreichen.
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Hierbei läßt sich die Auslauftemperatur nur durch empirisches Verstellen
der Stellglieder dem gewünschten Wert annähern.
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Dies ist jedoch nachteilig, da es leicht zu Verbrühungen kommen kann.
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Der Prozeß des Einstellens ist langwierig, wodurch Wasser und Energie
unnütz verbraucht werden.
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Erschwerend kommt hinzu, daß durch Druck- und Temperaturschwankungen,
die durch verschiedene Einflüsse in den beiden Versorgungsleitungen entstehen können,
es häufig zu recht erheblichen Schwankungen der Auslauftemperatur kommt.
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Dies führt - von der möglichen Verbrühungsgefahr abgesehen - zur häufigen
Korrektur der Mengenströme mit den vorgenannten Nachtei-len.
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Eine gewisse Verbesserung bei der Ersteinstellung ist durch den Einsatz
von Einhebelmischbatterien zu erzielen, bei denen die beiden als Schnellschlußventile
ausgebildete Stellglieder durch einen Hebel gleichzeitig analog verstellt werden,
wobei die Hebelstellung ein Maß für das
Mischverhältnis und damit
für die Mischtemperatur darstellt.
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Des weiteren sind thermostatisch geregelte Mischbatterien bekannt,
bei welchen die Mischtemperaturen automatisch auf einen einzustellenden Wert begrenzt
wird, d.h. es wird weitestgehend vermieden, daß die Ausflußtemperatur einen bestimmten
einstellbaren Wert überschreitet.
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Derartige thermostatisch geregelte M ischbatterien besitzen eine große
Trägheit, so daß bei Benutzung der Zapfstelle beachtliche Zeit verstreicht, bzw.
Flüssigkeit austritt, bis die eingestellte Mischtemperatur am Ausflußstrahl der
Zapfstelle erreicht ist.
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Besonders nachteilig ist diese Eigenschaft der vorgenannten Mischbatterien,
wenn ihr eine relativ lange Ausflußleitung nachgeschaltet ist, wie dies allgemein
beim Duschen der Fall ist.
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Wird z.B. eine Dusche bei hoher Temperatureinstellung benutzt, so
verbleibt nach dem Abschalten Wasser dieser hohen Temperatur in der Ausfluß leitung.
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Wird die Dusche anschließend bei niedriger Temperatureinstellung benutzt,
so besitzt der Wasserstrahl zunächst noch die hohe Temperatur der ersten Einstellung
und wird sich erst nach und nach auf die der neuen Einstellung anpassen.
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Dies kann leicht Verbrühungen oder sonstige Gefahren und Nachteile
verursachen.
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Die genannten Nachteile gelten sinngemäß auch für einfache Zapfstellen
aus Behältern und Versorgungsnetzen.
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So sind z.B. Warm- bzw. Kochendwasserbereiter allseitig warmegedämmt
und ohne Temperaturanzeige ausgeführt, so daß die zu erwartende Ausflußtemperatur
des aus der Zapfstelle austretenden Wassers nicht vorhersehbar ist.
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Wie bereits dargelegt, kann aus der Einstellung eines Thermostaten
nicht zuverlässig auf die Auslauftemperatur geschlossen werden, zumal sehr häufig
die Einstellung durch Analogieanzeige und nicht durch absolute Temperaturwerte gekennzeichnet
ist.
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Derartige Zapfstellen werden auch zur Versorgung von medizinischen
oder balneologischen Behandlungseinrichtungen verwendet, wobei der austretende Wasserstrahl
direkt mit dem zu behandelnden Patienten in Berührung kommt.
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Bei dem aufgezeigten unsicheren Temperaturverhalten kann nicht nur
der therapeutische Effekt beeinträchtigt werden, sondern es können gefährliche Schädigungen
entstehen, insbesondere da oftmals zu behandel nde behinderte Patienten keine bewußte
Temperaturempfindsamkeit besitzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Temperatur der aus der
Zapfstelle auslaufenden Flüssigkeit erkennbar zu machen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Zapfstelle,
vorzugsweise am Auslaufteil selbst, geeignete Mittel vorgesehen sind, die die Temperatur
der zur Auslauföffnung strömenden Flüssigkeit digital oder analog erkennbar machen.
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Um Auslaufteile von Zapfstellen, insbesondere von Wassermischarmaturen,
einfach mit Mitteln zur Temperaturanzeige - auch nachträglich -ausrüsten zu können,
sind nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Mittel zur Temperaturanzeige
und die Temperaturmeßstelle bzw. Temperaturmeßeinrichtung zu einer Baueinheit zusammengebaut,
die mit mindestens einem Durchgang für die Flüssigkeit und mit entsprechenden Einrichtungen
zum Anschluß an die Zapfstelle und zum Anschluß des Auslaufteiles ausgerüstet ist.
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Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung, insbesondere für warme
Flüssigkeiten, ist eine Temperaturmeßstelle in das Auslaufstück eingebaut, deren
Meßwerte in einem Meßwandler, z.B. in akustische Signale umgewandelt werden, deren
Frequenz oder Intensität analog der Auslauftemperatur ist.
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Dadurch wird es ermöglicht, daß z.B. blinde Personen gefahrlos die
Ausflußtemperatur von Duschen, etc. feststellen können.
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Auch ist es hierbei möglich, den Meßwandler so auszubilden, daß er
erst ab einer bestimmten Temperatur ein Signal (akustisch und/oder optisch) abgibt
und so z.B. vor akuten Verbrühungsgefahren warnt.
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Die mit dieser Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß mit dem Öffnen einer Zapfstelle die Auslauftemperatur der Flüssigkeit
erkennbar und somit bei heiß ausfließenden Flüssigkeiten die Ver-
brühungsgefahr
gebannt wird.
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Auch kann z.B. bei Zapfstellen mit Mischbatterie die gewünschte Temperatureinstellung
schnell mit minimaler Ausflußmenge ermittelt werden, so daß der Verbrauch an Energie
und Wasser reduziert wird.
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Durch die erfindungsgemäße Baueinheit kann die Einrichtung zur Temperaturanzeige
einfach und mit üblichen Montagetechniken an bestehende Zapfstellen eingebaut werden.
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Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen beispielhaft
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben: Fig. 1 stellt eine perspektivische
Darstellung einer Wasserzapfstelle für Kalt- und Warmwasser, gemäß Erfindung dar.
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Fig. 2 stellt einen Schnitt, entsprechend der Linie 1/1 der Fig. 1
dar.
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Fig. 3 stellt einen Schnitt, entsprechend der Linie 2/2 der Fig. 2
dar.
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Fig. 4 s-tellt eine perspektivische Darstellung einer Wasserzapfstelle
in Wandeinbau für Warm- und Kaltwasser, mit räumlich getrennt angeordnetem Auslauf,
gemäß der Erfindung dar.
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Fig. 5 stellt eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Wasserzapfstelle, gemäß der Erfindung dar.
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In Fig. 1 ist eine Wasserzapfstelle dargestellt, die mit einem Warmwasseranschluß
(1) mit Warmwasserventil (2) und mit einem Kaltwasseranschluß (3) mit Kaltwasserventil
(4) an ein nicht dargestelltes Warm-bzw. Kaltwasserversorgungsnetz angeschlossen
ist.
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Die Abgänge des Warmwasserventiles (2) und des Kaltwasserventiles
(4) münden in das gemeinsame Mischrohr (5), das mit einem Abgangsstutzen (6) versehen
ist, an welchem über eine Verschraubung (7) eine Temperaturmeßstrecke (8) und an
diese wiederum über eine
weitere Verschraubung (7) ein Auslaufteil
(9) angeschlossen ist.
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Die Temperaturmeßstrecke (8) ist mit einer Innenrippe (10) ausgestattet,
die in direktem Wärmeaustausch mit dem durch die Temperaturmeßstrecke (8) fließenden
Wasser steht.
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An der, sich nach unten konisch erweiternden, Außenwand (12) der Temperaturmeßstrecke
(8) ist im Bereich des Rippenfußes (11) eine längs der Mantellinie verlaufende Nut
(13) vorgesehen.
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Eine Temperaturmeß- und Anzeigeeinrichtung (14), in die ein nicht
näher dargestelltes Meßwerk (15) mit Temperaturfühler (i6), einer elt.
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Batterie (17), einer Temperaturanzeige (18) und den nicht dargestellten
erforderlichen Verbindungsleitungen eingegossen sind, ist derart mit einer konischen
Öffnung (19) versehen, die im wesentlichen der konischen Außenwand (12) entspricht,
so daß sie satt anliegend über die Temperaturmeßstrecke (8) geschoben werden kann,
wobei der Temperaturfühler (16) form- und kraftschlüssig in der Nut (13) angeordnet
ist.
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Wird zur Entnahme von Warmwasser das Warmwasserventil (2) geöffnet,
so fließt das Warmwasser zum Auslaufteil (9).
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Beim Durchfluß durch die Temperaturmeßstrecke (8) steht es in intensivem
Temperaturaustausch mit der Innenrippe (10), die die Wassertemperatur an den Temperaturfühler
(16) leitet.
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Die Temperaturmeßwerte werden über das Meßwerk (15) an der Temperaturanzeige
(18) digital oder analog optisch dargestellt.
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Hierbei kann das'Meßwerk (15) so ausgebildet sein, daß die Meßwerte
erst ab einem bestimmten Schwellenwert der Temperatur, z.B. Raumtemperatur, untere
Schmerzschwelle usw. angezeigt werden.
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Bei besonderen Anwendungsfällen, wie z.B. Duschbäder für Blinde, kann
die Temperaturanzeige (18) so ausgebildet sein, daß sie akustische Signale abgibt.
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Bei einem Dauerton kann der Temperaturwert ananlog durch die Frequenz
oder Intensität dargestellt werden, bei Einzeltönen auch durch die Intervallfolge.
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In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
wie sie z.B. bei Duschanlagen mit in die Wand eingebauter Installation
zur
Anwendung kommen kann.
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An einer Duschkabinenwand (19) sind das Warmwasserventil (2) und das
Kaltwasserventil (4) und der als Duschbrause (20) ausgebildete Auslauf so angeordnet,
daß die Wasserinstallation im wesentlichen bestehend aus dem Warmwasseranschluß
(1), dem Kaltwasseranschluß (3), dem Mischrohr (5) und der Verbindungsleitung (21)
verdeckt hinter der Duschkabinenwand (19) liegen.
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Die Temperaturmeßstrecke (8) ist zwischen Abgangsstutzen (6) und Verbindungsleitung
(21) eingebaut und mit einer Temperaturmeßeinrichtung (22) ausgestattet.
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Die Meßdaten werden über eine Meßleitung (23), einer getrennt in die
Duschkabinenwand (19) montierte Temperaturanzeigeeinheit (24) zugeleitet.
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Die erforderliche elektrische Energie kann z.B. über die Elektroversorgungsleitung
(25) dem nicht dargestellten Versorgungsnetz entnommen werden.
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Eine weitere Ausführung einer Zapfstelle, gemäß der Erfindung ist
in Fig. 5 gezeigt.
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Hierbei ist das Auslaufteil (9) mit einem Strahl regler (26) versehen,
dessen Oberfläche eine Auflage von Flüssigkristallen (27) trägt.
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Die Flüssigkristalle (27) haben die Eigenschaft, bei einer ihr eingegebenen
Temperatur einen Farbumschlag zu erfahren.
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Beläge von Flüssigkristallen (27) mit unterschiedlichen Ansprechtemperaturen
können z.B. in ringförmigen Parallelstreifen (28) so angeordnet sein, daß von Parallelstreifen
zu Parallelstreifen die Ansprechtemperatur zunimmt, wobei in gleicher Richtung der
Farbumschlag entsprechend den Regenbogenfarben z.B. von blau nach rot erfolgt.