DE3328497C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer ni
veaugeregelten Achse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art.
Kraftfahrzeuge mit niveaugeregelten Achsen sind in vielfältiger Form be
kannt. Neben Fahrzeugen, bei denen sämtliche Fahrzeugachsen niveaugere
gelt sind (z. B. DE-PS 12 55 515), gibt es Fahrzeuge, bei denen nur eine
Achse, insbesondere die Hinterachse niveaugeregelt wird (z. B. DE-OS
23 64 339), wobei in diesen Fällen die Regelung häufig in Abhängigkeit von
der nicht geregelten Achse erfolgt.
Neben Anordnungen, bei denen zwischen Fahrzeugaufbau und Fahrzeugachsen
angeordnete, in erster Linie der Fahrzeugfederung dienende pneumatische
oder hydro-pneumatische Federelemente unmittelbar die Aufgabe von die Ni
veaulage des Fahrzeugaufbaus regelnden Niveau-Stellgliedern übernehmen
(z. B. DE-AS 11 08 090, DE-OS 18 14 124, DE-OS 30 20 050), gibt es auch
Anordnungen, bei denen höhenverstellbare Federungswiderlager (z. B. DE-OS
21 46 723) als Niveau-Stellglieder eingesetzt sind.
Am weitesten verbreitet sind Anordnungen, bei denen die für eine Niveau
regulierung erforderlichen Änderungen der wirksamen Länge der Niveau-
Stellglieder (pneumatische oder hydro-pneumatische Federelemente, höhen
verstellbare Federungswiderlager) durch äußere Eingriffe bewirkt werden;
hierbei kann es sich z. B. um eine Zufuhr von Druckmedium durch eine
Druckpumpe oder aus einem Druckspeicher bzw. um das Ablassen von Druckme
dium in einen Sammelbehälter handeln.
Zunehmend sind jedoch auch niveauregulierende Anordnungen bekannt, bei
denen selbstpumpende hydro-pneumatische Federelemente eingesetzt werden.
Bei den bekannten Kraftfahrzeugen mit niveaugeregelten Achsen wird unab
hängig von der Beladung des Fahrzeuges, d. h. unabhängig davon ob Leer
last oder Vollast herrscht, eine vorgegebene Niveaulage eingeregelt. Beim
Stillsetzen (Anhalten und Abschalten) und Entladen (z. B. Aussteigen von
Fahrer und Beifahrern) des Fahrzeuges wird der infolge dieser Entlastung
zunächst ausgefederte Fahrzeugaufbau bei diesen Fahrzeugen unmittelbar
danach durch die Niveauregelung auf die vorerwähnte Niveaulage abgesenkt,
z. B. dadurch, daß den als Niveau-Stellgliedern wirkenden pneumatischen
oder hydro-pneumatischen Federelementen durch entsprechende Aussteuerung
von Steuerventilen o. ä. Druckmedium entnommen und einem Sammelbehälter
zugeführt wird.
Bei erneuter Beladung und lnbetriebnahme des Fahrzeuges wird daher der
dabei zunächst mehr oder weniger weit eingefederte Fahrzeugaufbau durch
die Niveauregulierung erst wieder durch Zufuhr einer mehr oder weniger
großen Menge zusätzlichen Druckmediums auf die vorbestimmte Niveaulage
angehoben. Je nach erfolgter Zuladung wird dazu eine mehr oder weniger
große Aufregelzeit und mehr oder weniger viel Energie (Pumpenbetrieb,
Druckspeicher) benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug der im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 genannten Art weiter zu verbessern und ins
besondere so auszubilden, daß der für die Niveauregulierung benötigte
Energiebedarf insgesamt verringert und die erforderlichen Regelzeiten bei
Inbetriebnahme des Fahrzeuges verkürzt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß werden die Steuer- und
Regeleinrichtungen für die Niveauregelung des Kraftfahrzeuges also so
ausgebildet, daß der Fahrzeugaufbau des stillgesetzten Fahrzeuges
(Anhalten und Ausschalten) nicht mehr wie bisher üblich auf eine bei
Fahrt für alle Beladungszustände einheitliche Niveaulage abgeregelt
wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Anhand einer schematischen Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher
erläutert.
In den Figuren der Zeichnung ist ein Kraftfahrzeug mit niveaugeregelten
Achsen dargestellt, wobei die Vorderachse mit 1, die Hinterachse mit 2
und der Fahrzeugaufbau mit 3 beziffert ist.
Die Darstellung der Fig. 1 zeigt das beladene Fahrzeug in Fahrt. Bei
dieser Darstellung ist der Einfachheit halber davon ausgegangen worden,
daß der Fahrzeugaufbau infolge der Niveauregulierung vorne und hinten
den gleichen Abstand a zur Fahrbahn einnimmt. Eine solche Lage kann so
wohl bei Fahrzeugen mit nur einer niveaugeregelten Achse als auch bei
Fahrzeugen erreicht werden, deren sämtliche Achsen niveaugeregelt sind.
Gleiche Abstände zur Fahrbahn vorne und hinten sind bei niveaugeregel
ten Kraftfahrzeugen jedoch nicht zwingend.
Die Darstellung der Fig. 2 zeigt ein Kraftfahrzeug mit einer Niveau
regulierung konventioneller Art unmittelbar nach seinem Stillsetzen und
Entladen, das heißt unmittelbar nach Anhalten, Ausschalten und Ausstei
gen der Passagiere. Zum dargestellten frühen Zeitpunkt hat die Niveau
regulierung auf den geänderten Belastungszustand noch nicht angespro
chen, das heißt Steuerventile (Aufregel- und Abregelventile) haben noch
keine Verbindung zwischen dem Sammelbehälter und den als Niveau-Stell
gliedern dienenden pneumatischen oder hydro-pneumatischen Federelementen
des Kraftfahrzeuges hergestellt. Demzufolge zeigt Fig. 2 den Fahrzeug
aufbau 3 in seiner durch die Entlastung bedingten ausgefederten Lage.
Entsprechend der Annahme, daß das dargestellte Fahrzeug einen Frontmotor
besitzt, ist das Fahrzeug hinten stärker ausgefedert als vorne, so daß
der hintere Abstand c zur Fahrbahn größer ist als der vordere Abstand b
zur Fahrbahn, dieser jedoch größer ist als der Abstand zur Fahrbahn a
beim niveaugeregelten Fahrzeug gemäß Fig. 1.
Bei Kraftfahrzeugen mit einer Niveauregulierung konventioneller Art würde
der Fahrzeugaufbau 3 aus seiner in Fig. 2 dargestellten Lage, die er un
mittelbar nach dem Stillsetzen des Fahrzeuges einnimmt, auf die in Fig.
1 dargestellte Niveaulage abgeregelt werden, d. h. es würde ein Teil des
zuvor in die Niveau-Stellglieder gepumpten Druckmediums in den Sammelbe
hälter abgelassen werden. Bei Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges wäre
dann ein entsprechendes Hochregeln erforderlich.
Gemäß der Erfindung ist die Niveauregulierung des Kraftfahrzeuges so aus
gebildet, daß nach dem Stillsetzen (Anhalten, Ausschalten, Aussteigen)
von dem sonst üblichen unmittelbar anschließenden Abregeln des Fahrzeug
aufbaus zumindest zum Teil Abstand genommen wird. Dadurch ergeben sich
die wesentlichen Vorteile, daß bei anschließender Wiederinbetriebnahme
des Fahrzeuges zum einen die benötigte Zeit zum Auf- oder Abregeln auf
die vorgesehene Niveaulage im allgemeinen verkürzt und der benötigte
Energiebedarf für die Niveauregulierung insgesamt verringert wird, was
letztlich die Verwendung leistungsschwächerer und damit auch leiserer
Druckpumpen bzw. den Einsatz kleinerer Druckspeicher ermöglicht.
Grundsätzlich wäre es auch möglich, auf ein unmittelbar anschließendes
Abregeln der in Fig. 2 gezeigten Lage auf die in Fig. 1 dargestellte
Niveaulage völlig zu verzichten, was allerdings zur Folge hätte, daß der
Fahrzeugaufbau bei stillgesetztem Fahrzeug - wie in Fig. 2 gezeigt -
hinten sehr viel stärker ausgefedert als vorne wäre, was optisch einen
ungewohnten und häufig als häßlich empfundenden Eindruck machen würde.
Eine wesentliche Verkürzung der erforderlichen Auf- bzw. Abregelzeit bei
Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges sowie eine wesentliche Verringerung
des benötigten Energiebedarfs wird aber auch erzielt, wenn - wie in Fig.
3 dargestellt - bei stillgesetztem und entlastetem Fahrzeug einerseits
der Vorderachse 1 zugeordnete Steuerventile o. ä. ausgeschaltet, d. h.
gesperrt bleiben, so daß der Fahrzeugaufbau 3 im vorderen Bereich seinen
nach dem Ausfedern eingenommenen Abstand b beibehält, und andererseits
der Hinterachse 2 zugeordnete Steuerventile o. ä. nur so lange einge
schaltet, d. h. geöffnet werden, bis der Fahrzeugaufbau 3 auch im Bereich
der Hinterachse 2 im wesentlichen gleiche Niveaulage, d. h. den gleichen
Abstand b zur Fahrbahn hat wie im Bereich der ausgefederten Vorderachse.
Eine solche Regelung würde mit besonderem Vorteil bei solchen Kraftfahr
zeugen anzuwenden sein, bei denen die Vorderachse nicht niveaugeregelt
und die Hinterachse an Abhängigkeit vom Einfedern der ungeregelten Vor
derachse niveaugeregelt wird, da in diesem Falle der Aufwand für die Er
fassung des Niveaus an der Vorderachse und für die Kupplung mit der Hin
terachse besonders gering ist.
Eine im Vergleich dazu einfachere Regelung ergibt sich, wenn bei stillge
setztem und entlastetem Fahrzeug der Hinterachse zugeordnete Steuerventi
le o. ä. zwar nicht so lange eingeschaltet (geöffnet) werden, bis der
Fahrzeugaufbau im Bereich der Hinterachse im wesentlichen die gleiche Ni
veaulage hat wie im Bereich der ausgefederten Vorderachse, sondern so
lange, bis er eine definierte Stillstandsniveaulage erreicht hat, die um
einen vorgegebenen festen Wert oberhalb der bei Fahrt und unter Last ste
henden Niveaulage liegt. Eventuell vorhandene der Vorderachse zugeordnete
Steuerventile bleiben dabei wiederum ausgeschaltet. Diese Regelung ist
vorzugsweise einsetzbar bei Kraftfahrzeugen, bei denen lediglich die Hin
terachse niveaugeregelt ist, irgendwelche Niveauerfassungselemente etc.
im Bereich der Vorderachse von vornherein also nicht vorhanden sind.
Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die der Vorderachse und der Hin
terachse zugeordneten Steuerventile o. ä. so zu steuern, daß ein defi
niertes Stillstandsniveau angefahren wird, d. h. daß der Fahrzeugaufbau 3
bei stillgesetztem und entlastetem Fahrzeug vorne und hinten einen fest
vorgegebenen Abstand zur Fahrbahn einnimmt,
der größer ist, z. B. 25 m, als der Abstand bei der bei Fahrt
und unter Last einregulierten Niveaulage des Fahrzeuges.
Durch alle vorgeschriebenen Regelprinzipien wird erreicht, daß
im Vergleich zu Niveauregulierungen konventioneller Art nach Beladung
und Inbetriebnahme (Anlassen) des Fahrzeuges die betriebsmäßig
vorgesehene Niveaulage des Fahrzeuges schneller erreicht wird und
insgesamt ein geringerer Energiebedarf für die Niveauregulierung
erforderlich ist. Neben dem üblichen geregelten Niveau, das als
Betriebsniveau bezeichnet werden kann, wird erfindungsgemäß ein
im Vergleich dazu höher liegendes zweites Niveau eingeführt, welches
für das stillgesetzte und entlastete Fahrzeug eingeregelt wird
und als Stillstandsniveau bezeichnet werden kann.
Pneumatische und hydro-pneumatische Systeme zeichnen sich heutzutage
üblicherweise durch eine hohe Dichtigkeit aus, so daß grundsätzlich
davon ausgegangen werden kann, daß eine einregulierte Niveaulage
des Fahrzeuges für eine gewisse Zeit aufrechterhalten bleibt.
Bei längeren Stillstandszeiten des Fahrzeuges wird jedoch selbst
verständlich ein gewisses Einfedern des Fahrzeugaufbaus nicht zu
vermeiden sein. Das tritt jedoch auch bei Kraftfahrzeugen mit kon
ventionellen Niveauregulierungen auf und beeinträchtigt die grund
sätzlichen Vorteile der vorgeschlagenen Maßnahmen nicht.
Claims (6)
1. Kraftfahrzeug mit mindestens einer niveaugeregelten Achse,
unter Verwendung von zwischen Fahrzeugaufbau und Fahrzeug
achsen angeordneten Niveau-Stellgliedern (pneumatischen oder
hydro-pneumatischen Federelementen oder höhenverstellbaren
Federungswiderlagern), deren wirksame Abstützhöhe durch
selbsttätig ein- und ausschaltbare Steuerventile o. ä. steu
erbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinrichtun
gen für die Niveauregelung des Kraftfahrzeugs so ausgebildet
sind, daß der Aufbau (3) des stillgesetzten Fahrzeugs nicht
auf die bei Fahrt für alle Beladungszustände einheitliche
Niveaulage abgeregelt wird.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile der Niveau-
Stellglieder bei stillgesetztem Fahrzeug ausgeschaltet,
d. h. gesperrt sind.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile der Niveau-
Stellglieder bei stillgesetztem Fahrzeug so lange einge
schaltet, d. h. geöffnet sind, bis der Fahrzeugaufbau (3)
auf eine definierte Stillstandsniveaulage geregelt ist, die
um einen vorgegebenen Wert oberhalb der bei Fahrt und unter
Last bestehenden Niveaulage liegt.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die definierte Stillstandsni
veaulage allein durch Abregeln eingestellt wird.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile der der Vor
derachse (1) zugeordneten Niveau-Stellglieder bei stillge
setztem Fahrzeug ausgeschaltet, d. h. gesperrt sind, und daß
die Steuerventile der der Hinterachse (2) zugeordneten Ni
veau-Stellglieder so lange eingeschaltet, d. h. geöffnet
sind, bis der Fahrzeugaufbau (3) im Bereich der Hinterachse
(2) im wesentlichen die gleiche Niveaulage hat wie im Be
reich der - nach Entlastung ausgefederten - Vorderachse (1).
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile der der Vor
derachse (1) zugeordneten Niveau-Stellglieder bei stillge
setztem Fahrzeug ausgeschaltet, d. h. gesperrt sind, und daß
die Steuerventile der der Hinterachse (2) zugeordneten Ni
veau-Stellglieder so lange eingeschaltet, d. h. geöffnet
sind, bis der Fahrzeugaufbau (3) im Bereich der Hinterachse
(2) auf ein definiertes Stillstandsniveau abgeregelt ist.
Priority Applications (2)
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ID=6205991
Family Applications (1)
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