DE3326885C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische GesteinsformationenInfo
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- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B4/00—Drives for drilling, used in the borehole
- E21B4/02—Fluid rotary type drives
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- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B7/00—Special methods or apparatus for drilling
- E21B7/04—Directional drilling
- E21B7/06—Deflecting the direction of boreholes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 2.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-AS 08 640) werden zum Geradeausbohren einerseits und
zum Bohren in abgewinkelter Richtung andererseits jeweils unterschiedliche Drehbohrwerkzeuge verwendet,
wobei das Drehbohrwerkzeug für ein Bohren in abgewinkelter Richtung die im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebene Ausbildung aufweist. Zum Abwinkein des Bohrungsverlaufs aus einer vorgegebenen
Richtung muß der gesamte Bohrstrang aufgeholt und nach Auswechseln des Drehbohrwerkzeugs anschließend
wieder in die Bohrung eingefahren werden, bevor mit einem Bohren in abgewinkelter Richtung begonnen
werden kann. Zur Führung des Gehäuses des Drehbohrwcrkzcugs beim Bohren in abgewinkelter Richtung ist
dieses dabei mit einer außenliegenden Führungsleiste versehen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
ίο zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung gati<ingsgemäßer
Art zu schaffen, die mit geringem Bau- und Betriebsaufwand einen unmittelbaren, von Zeitverlusten
sowie Umrüsrungsarbeiten oder Umstellungen freien Richtungswechsel der Bohrrichtung ermöglichen.
Zur l-ösung dieser Aufgabe ist das Verfahren nach
der Erfindung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 und die erfindungsgemäße
Vorrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 2 gekennzeichnet
Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf die Patentansprüche 3 und 4 verwiesen.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht sowohl
ein Geradeausbohren, bei dem dem Gehäuse über den Bohrstrang lediglich eine eigene, jedoch langsame Umdrchungsbewegung
und durch die resultierende Bewegung des Drehbohrmeißels dem Bohrloch ein Verlauf in
Richtung der Bohrstrangachse vorgegeben wird, als auch ein Abwinkein dt? Bohrrichtung, zu der es genügt,
das Gehäuse des Drehbohrwerkzeugs entsprechend der gewünschten Ablenkung der Bohrung über den Bohrstrang
auszurichten und anschließend gegen Drehung zu halten. Dementsprechend ist ein Richtungswechsel
nahezu ohne Unterbrechung des Bohrvorganges herbeiführbar. Die Vorrichtung kommt dabei sowohl für
das Geradeausbohren als auch für das Bohren in abgewinkelter Richtung mit ein und demselben baulich einfachen
Drehbohrwerkzeug aus, das ohne jegliche Veränderung bei Richtungswechseln bleibt Das Drehen des
Bohrstranges beim Geradeausbohren bzw. das Ausrichten und Festsetzen des Bohrstrang«: beim Bohren in
abgewinkelter Richtung lassen sich mit einfachen baulichen Mitteln, z. B. unter Zuhilfenahme eines üblichen
Drehtisches, verwirklichen.
Das Drehen eines Bohrstranges, an dem seinerseits drehbar ein Drehbohrwerkzeug gelagert ist, ist an sich bekannt (DE-OS 23 14 656). Das Drehen des Bohrstranges dient bei der bekannten Bohrvorrichtung jedoch dazu, dem drehbar am Bohrstrang gelagerten Drelibohrwerkzeug ein Reaktionsmoment aufzuprägen, um
Das Drehen eines Bohrstranges, an dem seinerseits drehbar ein Drehbohrwerkzeug gelagert ist, ist an sich bekannt (DE-OS 23 14 656). Das Drehen des Bohrstranges dient bei der bekannten Bohrvorrichtung jedoch dazu, dem drehbar am Bohrstrang gelagerten Drelibohrwerkzeug ein Reaktionsmoment aufzuprägen, um
so das Drehbohrwerkzeug in seiner gewünschten Ausrichtung für das Bohren in abgelenkter Richtung zu fixieren.
Das Drehbohrwerkzeug besteht dabei aus einem winkelrohrförmigen, am Bohrstrang drehbar gelagerten
Gehäuse, das einen in diesem angeordneten Tieflochmotor und eine mit dem Rotor des Motors verbundene,
im unteren abgewinkelten Teil des Gehäuses koaxial gelagerte und am unteren Ende des Gehäuses aus diesem
austretende Abtriebswelle aufweist, an deren vorderem Ende mit der Abtriebswelle fluchtend ein Drehbohrmeißel
angebracht ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels eines in der Zeichnung im Längsschnitt
veranschaulichten Drehbohrwerkzeugs näher erläutert:
Das dargestellte Drehbohrwerkzeug umfaßt ein mehrteiliges, geradrohrförmiges Gehäuse t, in dessen
oberem Bereich ein Motor 2, z. B. ein Verdrängungsmotor, angeordnet ist und der mit einem nicht dargestellten
Bohrstrang verbindbar ist Das Drehbohrwerkzeug umfaßt ferner eine Abtriebswelle 3» die am unteren Ende
aus dem Gehäuse 1 austritt und über einen Anschluß 4 mit einem Drehbohrmeißel 5 verbunden ist Die Abtriebswelle
3 ist um eine Rotationsachse 6 drehbar im Gehäuse 1 gelagert, und die Rotationsachse 6 ist gegenüber
der Achse 7 des Gehäuses 1 winklig ausgerichtet Die Abtriebswelle 3 ist mit dem Motor 2 über ein elastisches
Verbindungsglied 8, das hier als Biegewelle ausgeführt ist, verbunder. Die Biegewelle 8 dient hierbei sowohl
zum Ausgleich der Taumelbewegungen des Rotors 9 des Motors 2 als auch zum Ausgleich der unterschiedlichen
axialen Neigung des Rotors 9 und der Abtriebswelle 3.
Die Abtriebswelle 3 ist im Gehäuse 1 durch eine Lagervorrichtung 10 abgestützt die in einer winklig zur
Achse 7 des Gehäuses 1 verlaufenden Bohrung 11 angeordnet
ist Die Lagervorrichtung 10 umfaßt einen mittleren Bereich, der ein Axiallager 12 bildet sowie einen
oberen und einen unteren Bereich, die als Radiallager 13,14 ausgebildet sind.
Die Lage der Bohrung 11 innerhalb des Gehäuses 1
ist dabei so gewählt daß die Rotationsachse 6 df-* Abtriebswelle 3 mit der Achse 7 des Gehäuses 1 einen
Schnittpunkt 15 bildet der im unteren Drittel der Abtriebswelle3 liegt Dadurch wird erreicht daß das Drehbohrwerkzeug
bei gleichzeitigem Mildrehen des Bohrstrangs praktisch keine Taumelbewegung vollführt Es
besteht sogar die Möglichkeit bei Anstellung der Abtriebswelle 3 in einem sehr kleinen Winkel den gemeinsamen
Schnittpunkt der Rotationsachse 6 mit der Gehäuseachse 7 unterhalb der Abtriebswelle 3 in den Bereich
des Drehbohrmeißels 5 zu legen, und so dem Drehbohrmeißel eine völlig taumelfreie Arbeitsweise
beim Geradeausbohren zu vermitteln.
Statt einer winklig zur Achse 7 des Gehäuses 1 verlaufenden Bohrung 11 kann auch eine koaxiale Bohrung
vorhanden sein und die Neigung der Abtriebswelle 3 zur Achse 7 des Gehäuses 1 durch eine Lagervorrichtung
erzielt werden, die eine winklig zur Achse 7 des Gehäuses 1 ausgerichtete Lagerachse darbietet.
Der zwischen der Rotationsachse 6, der Abtriebswelle 3 und der Achse 7 des Gehäuses 1 gebildete Winkel ist
zwar durch die Durchmesserverhältnisse des Bohrwerkzeugs begrenzt jedoch ermöglicht das Drehbohrwerkzeug,
jederzeit und während größerer Intervalle Ablenkarbeiten durchzuführen.
Das Drehbohrwerkzeug kann statt eines Verdrängungsmotors im Ausführungrbeispicl auch mit einem
Strömungsmotor, zum Beispiel einer Turbine, versehen oo
sein. Dabei kann die Rotorwelle der Turbine selbst so flexibel ausgebildet werden, daß sie auch ohne gesondertes
Verbindangsteil die Aulgabe des elastischen Verbindungsgliedes 6, insbesondere bei kleinem Anstellwinkel,
übernimmt.
Zum Geradeausbohren wird dem Gehäuse 1 des Drehbohrwerkzeugs eine eigene, jedoch langsame
Drehbewegung durch den Bohrstrang erteilt, wobei für den Antrieb des Bohrstranges z. B. ein üblicher Drehtisch
Verwendung finden kann. Für den Übergang zu einem Bohren in abgewinkelter Richtung genügt es,
während einer kurzfristigen Unterbrechung des Bohrvorganges dem Gehäuse 1 des Drehbohrwerkzeugs
über den Bohrstrang eine geeignete Ausrichtung vorzugeben, den Bohrstrang dann gegen Drehen zu halten,
wofür ebenfalls ein üblicher Drehtisch herangezogen werden kann, und dann den Bohrvorgang fortzusetzen,
wobei das Drehbohrwerkzu.g nun dem Bohrloch einen
in Richtung der Achse seiner Abtriebswelle abgelenkten Verlauf erteilt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Richtungsbohren in unterirdische Gesleinsformationen mittels eines Drehbohrwerkzeugs,
das aus einem geradrohrförmigen, mit einem Bohrstrang verbindbaren Gehäuse, einem in
diesem angeordnetem Tieflochmotor und einer mit dem Rotor des Motors verbundenen, im Gehäuse
unter einem Winkel zur Längsachse des Gehäuses ausgerichtet gelagerten, am unteren Ende des Gehäuses
aus diesem austretenden Abtriebswelle besteht, an deren vorderem Ende mit der Abtriebswelle
fluchtend ein Drehbohrmeißel angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Geradeausbohren
der Bohrstrang und das Gehäuse des Drehbohrwerkzeuges in eine eigene, jedoch langsame
Umdrehung versetzt werden, und daß zum Abwinkein der Bohrung aus einer vorgegebenen Richtung
der Bohrstrang und das Gehäuse des Drehbohrwerkzepges
ausgerichtet und gegen Drehung gehalten werden.
2. Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen mit einem Drehbohrwerkzeug,
das aus einem gcradrohrförmigen, mit einem Bohrstrang drehfest verbundenen Gehäuse, einem
in diesem angeordneten Tipflochmotor und einer
mit dem Rotor des Motors verbundenen, im Gehäuse unter einem Winkel zur Längsachse des Gehäuses
ausgerichtet gelagerten, am unteren Ende des Gehäuses aus diesem austretenden Abtriebswelle
besteht, an Jeren vorderem Ende mit der Abtriebswelle
fluchtend ein Drehbohrmeißel angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Geradeausbohren
das Gehäuse (1) d^s Drehbohrwerkzeuges
durch ein an sich bekanntes Drehen des Bohrstranges in eine eigene, jedoch langsame Umdrehung
versetzbar ist, und daß zum Abwinkein der Bohrung aus einer vorgegebenen Richtung das Gehäuse
des Drehbohrwerkzeuges mittels des Bohrstranges ausricht- und gegen Drehung festlegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsachse (6) der Abtriebswelle (3) des Bohrwerkzeugs einen in deren unteren
Drittel gelegenen gemeinsamen Schnittpunkt (15) mit der Achse (7) des Gehäuses (1) besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsachse (6) der Abtriebswelle (3) des Bohrwerkzeuges einen im Bereich des
Drehbohrmeißels (5) gelegenen gemeinsamen Schnittpunkt mit der Achse (7) des Gehäuses (1) besitzt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833326885 DE3326885C1 (de) | 1983-07-26 | 1983-07-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen |
DE19843406364 DE3406364C1 (de) | 1983-07-26 | 1984-02-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen |
BE0/212796A BE899466A (fr) | 1983-07-26 | 1984-04-19 | Procede et dispositif pour effectuer un forage dirige dans des formations rocheuses souterraines. |
GB08417849A GB2143879A (en) | 1983-07-26 | 1984-07-13 | Method and apparatus for directional drilling in underground rock formations |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833326885 DE3326885C1 (de) | 1983-07-26 | 1983-07-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3326885C1 true DE3326885C1 (de) | 1984-08-16 |
Family
ID=6204935
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833326885 Expired DE3326885C1 (de) | 1983-07-26 | 1983-07-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Richtungsbohren in unterirdische Gesteinsformationen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE899466A (de) |
DE (1) | DE3326885C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1983
- 1983-07-26 DE DE19833326885 patent/DE3326885C1/de not_active Expired
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1984
- 1984-04-19 BE BE0/212796A patent/BE899466A/fr not_active IP Right Cessation
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EP0212316A1 (de) * | 1985-07-30 | 1987-03-04 | Alsthom | Bohrstrang zum Ablenken der Bohrrichtung, Verfahren zum Bedienen dieses Stranges und in diesem Strang benutzte Ablenkvorrichtung |
WO1990000666A1 (en) * | 1987-03-16 | 1990-01-25 | Stiftelsen For Industriell Og Teknisk Forskning Ved Nth (Sintef) | Device for steering the direction of drilling |
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WO1990005235A1 (en) * | 1988-11-03 | 1990-05-17 | James Bain Noble | Directional drilling apparatus and method |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE899466A (fr) | 1984-08-16 |
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