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Aber auch nach dem Aufbau der Fernsprechverbindung von der Notrufzentrale
aus muß die jeweilige Zuordnung von Anschlußleitung und Datenübertragungskanal ermittelt
werden. Außerdem muß festgesteilt werden, ob die Fernsprechvcrbindung zum gewünschten
Notrufteilnehmergerät aufgebaut wurde oder ob wegen immerhin möglicher Gassenbesetztfälle
oder E:unktionsstörungen ein anderer oder kein Teilnehmer erreicht wurde.
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Die vorstehend aufgeführten Feststellungen können vom Bedienungspersonal
nur in kleinen Notrufsystemen und wenn nur wenige Notrufe eintreffen ohne technische
Hilfsmittel getroffen werden, wobei zur Feststellung, ob eine von der Notrufzentrale
aufgebaute Fernsprechverbindung das richtige Notrufteilnehmergerät erreicht hat,
die Mitwirkung einer zur Beantwortung eines Anrufes fähigen Person beim Notrufteilnehmergerät
erfordert. Dies kann jedoch in einem Notrufsystem nicht vorausgesetzt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, in Systemen zur Übermittlung von Notrufen
der obigen Art dem Bedienungspersonal die Feststellung der jeweiligen Zuordnung
von Fernsprech- und Datenübertragungsverbindung auch beim Vorliegen von vielen Notrufen
zu ermöglichen.
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Ferner soll das Bedienungspersonal ohne die Mitwirkung weiterer Personen
feststellen können, ob eine von der Notrufzentrale aufgebaute Fernsprechverbindung
das gewünschte Notrufteilnehmergerät erreicht hat.
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Diese Aufgabe wird durch Systeme zur Übermittlung von Notrufen nach
den Ansprüchen 1 oder 2 gelöst.
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In dem Buch »Landesfernwahl« Band 1, 3.Auflage von Dr.-lng. R Führer,
Verlag R Oldenbourg, München, 1966, ist auf Seite 114 ein Verfahren beschrieben,
bei welchem an einer Stelle einer Fernsprechverbindung ein Identifizierungssignal
eingespeist und an einer anderen Stelle das Vorhandensein dieses Identifizierungssignals
festgestellt wird. Da dieses bekannte Verfahren sich auf das kurze Stück einer Fernsprechverbindung
zwischen wenigen Wahlstufen innerhalb einer einzigen Fernsprechvermittlungsstelle
beschränkt, ist es zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben nicht
geeignet.
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Ein Vorteil der Erfindung ist, daß durch die Übertragung des Identifizierungssignals
eine Funktionsprüfung sowohl der Fernsprech- als auch Datenübertragungsverbindung
bewirkt wird.
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Die Erfindung wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen beschrieben,
die gemäß folgender Tabeile den Ansprüchen und den Figuren zugeordnet sind: Ausführungsbeispiel
Anspruch Figur 1 1 1 2 2 2 Es wird zunächst das Ausführungsbeispiel 1 beschrieben.
Das System zur Übermittlung von Notrufen umfaßt mehrere Notrufteilnehmergeräte NTa
bis NTn sowie eine Notrufzentrale NZ.
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Die Notrufteilnehmergeräte sind über ihnen zugeordnete Teilnehmerleitungen
TL, bis TLn an eine Fernsprechwählvermittlungstelle eines vorhandenen Fernsprechwählvermittlungsnetzes
Vst angeschlossen. An dieses Fernsprechwählvermittlungsnetz sind außerdem viele,
nicht gezeichnete, gewöhnliche Fernsprechteilnehmer angeschlossen. Ferner ist über
3 Anschlußleitungen Asll bis AsI3 die Notrufzentrale NZ mit dem Fernsprechwählvermittlungsnetz
Vst verbunden.
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Die Notrufteilnehmergeräte NTt bis NTn sind ferner über ihnen zugeordnete
Datenübertragungskanäle in der Form von Datenleitungen DLI bis DLn mit einem Konzentrator
K verbunden, welcher über 3 Datensammelleitungen DS1 bis DS3 mit der Notrufzentrale
NZ verbunden ist. Über jede der Datensammelleitungen können durch Multiplexausnutzung
mehrere Datenübertragungskanäle übertragen werden.
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Die Zahl der Anschluß- und Datensammelleitungen bzw. der über sie
geführte Datenübertragungskanäle wird nach der Zahl der erwarteten Notrufe bemessen,
sie kann größer oder kleiner als in diesem Beispel sein.
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Auch braucht die Zahl der Anschlußleitungen nicht gleich der Zahl
der Datensammelleitungen zu sein.
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In den Notrufleilnehmergeräten NT1 bis NTn ist in jede der Teilnehmerleitungen
TLI bis TL eines der Auskopplungsschaltmittel AK, bis AKn eingeschleift. Diese Auskopplungsschaltmittel
sind über ihnen zugeordnete ldentifizierungssignalverbindungen SVI bis SV" mit den
zugehörigen Einkopplungsschaltmittel EK1 bis EKn verbunden. Jedes dieser Einkopplungsschaltmittel
ist in einer der Datenleitungen DLI bis DLn eingeschleift. Die Teilnehmerleitungen
TLI bis TL enden in nicht näher dargestellter Weise auf Lautsprecher L und Mikrofone
M.
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In der Notrufzentrale NZ ist in jede der Anschlußleitungen AslS bis
Asl3 einer der Anschaltesätze ASI bis AS3 eingefügt, wobei die Anschaltesätze über
einen Anschaltewähler A W mit einem ldentifizierungssignalgenerator SG verbunden
sind. Die vom Konzentrator K kommenden Datensammelleitungen DS1 bis DS3 enden in
einer Steuerung St. In jede dieser Datensammelleitungen ist einer der Empfangssätze
ES1 bis ES3 eingeschleift. Diese Empfangssätze sind über einen Suchwähler SW mit
einem ldentifizierungssignaldetektor SD verbunden. Der ldentifizierungssignaldetektor
SD sowie der ldentifizierungssignalgenerator SG stehen über Steueradern mit der
Steuerung St in Verbindung. Die Anschlußleitungen enden in nicht näher dargestellter
Weise auf einem Lautsprecher L und einem Mikrofon M.
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Wenn z. B. am Notrufteilnehmergerät NT1 eine hilfebedürftige Person
einen Sensor betätigt, so wird über die Teilnehmerleitung Tell, das Fernsprechwählvermittlungsnetz
Vst und eine der drei Abschlußleitungen Asll bis Asl3 eine Fernsprechverbindung
zwischen diesem Notrufteilnehmergerät und der Notrufzentrale NZ aufgebaut. Welche
der drei Anschlußleitungen hierfür benutzt wird, hängt von Gegebenheiten des Fernsprechwählvermittlungsnetzes
Vst und davon ab, welche der Anschlußleitungen noch frei ist. In diesem Fall wird
angenommen, daß die Fernsprechverbindung über die Anschlußleitung Asl2 aufgebaut
wird. Über diese Fernsprechverbindung kann, wie durch die eingezeichneten Lautsprecher
L und Mikrofone M angedeutet ist, das Bedienungspersonal mit der hilfebedürftigen
Person sprechen.
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Ferner wird zur Übertragung von Notrufdaten, z. B.
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Kennung des Notrufteilnehmergerätes oder des Sensors, Art des Notfalles,
eine Datenübertragungsverbindung vom Notrufteilnehmergerät NTo über die Datenleitung
DL1, den Konzentrator K, eine der Datensammelleitung DSI bis DS3 zur Steuerung St
in der Notrufzentrale NZ aufgebaut. Über welche der drei Datensammelleitungen die
Verbindung aufgebaut wird, hängt von Gegebenheiten im Konzentrator K ab. Es wird
in diesem Fall angenommen, daß die Verbindung über die Datensammelleitung D53 führt.
Über diese Verbindung werden auch Daten von der Notrufzentrale NZ an das Notrufteilnehmergerät
NT übertragen.
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Für die Beschreibung der Erfindung ist es unwesentlich, ob die Fernsprech-
und die Datenübertragungsverbindung vom Notrufteilnehmergerät aufgebaut werden oder
ob zuerst eine Datenübertragungsverbindung und dann von der Notrufzentrale aus eine
Fernsprechverbindung aufgebaut wurde.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind zwar nur 3 Anschlußleitungen und
3 Datensammelleitungen gezeichnet. In großen Notrufsystemen können aber wesentlich
mehr Leitungen vorhanden sein. Außerdem sind einige davon schon von vorher eingegangenen
Notrufen belegt, wenn der in diesem Beispiel angenommene Notruf von dem Notrufteilnehmergerät
NT1 über die Anschlußleitung Aus!2 eingeht. Das Bedienungspersonal muß jetzt erkennen,
welche der über die Datensammelleitungen eingegangenen und an einem nicht gezeichneten
Anzeige- und Bedienfeld angezeigten Notrufdaten zu der über die Anschlußleitung
Ask bestehenden Fernsprechverbindung gehören. Dazu veranlaßt es durch entsprechende
Bedienung am Anzeige- und Bedienfeld, daß der Anschaltewähler A W den Identifizierungssignalgenerator
SG mit dem Anschaltesatz AS2 verbindet und daß die Steuerung St den Identifizierungssignalgenerator
SG wirksam schaltet. Das so erzeugte Identifizierungssingal gelangt vom Identifizierungssignalgenerator
SG über den Anschaltewähler A W zum Anschaltesatz AS2, wo es in die Fernsprechverbindung
eingespeist wird. Über diese Fernsprechverbindung , d. h.
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über die Anschlußleitung As12, das Fernsprechwählvermittlungsnetz
Vst, die Teilnehmerleitung TLI gelangt das Identifizierungssignal in das Auskopplungsschaltmittel
AK1 des Notrufteilnehmergerätes NT1, wo es aus der Fernsprechverbindung wieder ausgekoppelt
und über die Identifizierungssignalverbindung SV1 an das Einkopplungsschaltmittel
EK, übertragen wird. Dort wird es in die Datenübertragungsverbindung eingespeist
und über die Datenleitung DL1, den Konzentrator K und die Datensammelleitung DS3
an den Empfangssatz ES übertragen. Der Suchwähler SW tastet die Empfangssätze ab,
d. h., er verbindet nacheinander die Datenübertragungskanäle mit dem Identifizierungssignaldetektor
SD, damit dieser das Vorliegen eines Identifizierungssignais feststellen kann. Bei
der Datensammelleitung D53 ist dies der Fall. Diese Tatsache wird angezeigt und
eingespeichert. So erkennt das Bedienungspersonal die Zuordnung zwischen einer Fernsprechverbindung
und einer Datenübertragungsverbindung.
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In großen Notrufzentralen ist die Steuerung so ausgeführt, daß der
vorstehend beschriebene Suchvorgang selbsttätig abläuft und das Ergebnis selbsttätig
gespeichert wird. Wenn das Bedienungspersonal eine bestimmte Anschlußleitung abfragt,
werden selbsttätig die zugehörigen Notrufdaten angezeigt. Auch die an das Notrufteilnehmergerät
zu sendenden Daten werden selbsttätig in den richtigen Datenübertragungskanal eingespeist.
Durch diese Weiterbildung wird das Bedienungspersonal entlastet, da es sich um die
Zuordnung nicht mehr kümmern muß.
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Der Suchvorgang läßt sich beschleunigen, wenn nur die belegten Datenübertragungskanäle
und von diesen nur diejenigen abgesucht werden, auf denen nicht schon bei einem
früheren Suchvorgang ein Identifizierungssignal festgestellt wurde.
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Das Ausführungsbeispiel 2 unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel 1 dadurch, daß das Identifizierungssignal in den Datenübertragungskanal
eingespeist wird und die Fernsprechverbindungen auf das Vorliegen eines ldcntifizierungssignals
abgesucht werden.
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Dementsprechend sind der Identifizierungssignalgenerator SG, der
Anschaltwähler A W die Anschaltesätze AS1 bis AS3 und die Auskopplungsschaltmittel
AK, bis AKn mit dem ldentifizierungssignaldetektor SD, dem
Suchwähler SW; den Empfangssätzen
ES1 bis ES3 und den Entkopplungsschaltmitteln EK1 bis EKn vertauscht.
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Im übrigen stimmen beide Ausführungsbeispiele überein.
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Die Steuerung St wird zweckmäßigerweise so gestaltet, daß bei Nichtfeststellung
eines Identifizierungssignals selbsttätig von der Notrufzentrale NZ eine Fernsprechverbindung
zum Notrufteilnehmergerät gewählt wird, oder, falls schon eine Wahl versucht wurde,
diese wiederholt wird. Dadurch wird erreicht, daß trotz gelegentlicher Besetztfälle
oder Funktionsstörungen im Fernsprechwählvermittlungsnetz ohne Belastung des Bedienungspersonals
doch noch eine Fernsprechverbindung zustande kommt.
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Wenn die Fernsprech- und Datenübertragungsverbindungen so unterschiedliche
Übertragungseigenschaften aufweisen, daß es für das Identifizierungssignal keine
Signalform gibt, die sowohl zur Übertragung über die Fernsprech- als auch über die
Datenübertragungsverbindung geeignet ist, wird gemäß der Weiterbildung nach dem
Patentanspruch 3 in jede der Identifizierungssignalverbindungen SVa bis SV" ein
Identifizierungssignalwandler W bis Wn eingefügt, wie in den F i g. 3 und 4 gezeigt
ist. Die F i g. 3 zeigt die entsprechende Weiterbildung des Ausführungsbeispiels
1. Das über eine Fernsprechverbindung übertragene und durch ein Entkopplungsschaltmittel
EK, bis EKn ausgekoppelte Indentifizierungssignal wird von dem zugehörigen Identifizierungssignalwandler
W1 bis Wn in eine zur Übertragung über den Datenübertragungskanal geeignete Signalform
gewandelt und dann in diesen eingespeist.
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Die F i g. 4 zeigt die entsprechende Weiterbildung des Ausführungsbeispiels
2. Wegen der umgekehrten Übertragungsrichtung wird das über den Datenübertragungskanal
übertragene Identifizierungssignal in eine zur Ubertragung über die Fernsprechverbindung
geeignete Form gewandelt.
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Aber auch wenn die Fernsprechverbindungen und die Datenübertragungsverbindungen
soweit in ihren Eigenschaften übereinstimmen, daß keine Identifizierungssignalwandler
nötig wären, kann ihre Anwendung vorteilhaft sein. Es kann dann für jede Verbindung
die günstigste Signalform gewählt werden ohne Rücksichtnahme auf die Eigenschaften
der anderen Verbindung.
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Als Signalform für das Identifizierungssignal kommt eine Schwingung
in Frage, deren Frequenz innerhalb des in Fernsprechwählvermittlungsnetzen übertragenen
Frequenzbandes liegt. Zur Unterscheidung von Störsignalen ist eine Modulation, z.
B. eine Tastung mit einem bestimmten Impulsverhältnis und mit einer bestimmten Impulsfrequenz
zweckmäßig. Für die Datenübertragungsverbindung wählt man zweckmäßigerweise eine
Signalform, die der für die Übertragung der Notrufdaten ähnlich, jedoch von dieser
unterscheidbar ist.