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Verfahren zur Reinigung von staub- und aerosolhaltigen
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Gasen und/oder Dämpfen sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von staub- und aerosolhaltigen
Gasen und/oder Dämpfen in ein- und mehrstufigen Gas- oder Dampfwaschstufen mit anschließender
Trocknung des anfallenden Schlammes.
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Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Anlage, mit welcher das
Verfahren besonders vorteilhaft durchgeführt werden kann. Eine solche Anlage kommt
beispielsweise mit einem Wäscher aus. Einbezogen wird aber besonders vorteilhaft
eine Ausführung mit wenigstens zwei Wäschern, einem mit diesen verbundenen Klärbecken
zur Aufnahme der Waschflüssigkeit aus den Wäschern und zur Entnahme von Waschflüssigkeit
sowie einem Saugzugventilator zwischen den Wäschern und einem Kamin zur Abführung
gereinigter Gase. Zur Förderung der Waschflüssigkeit sind Pumpen vorgesehen.
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Aus der DE-AS 22 17 242 ist ein Verfahren zum Auswaschen von S02,
HC1, Staub und weiteren Schadstoffen aus Abgasen in einer Waschzone bekannt, die
mit Wasser betrieben wird, wobei die Abgase durch die Waschzone gesaugt oder gedrückt
werden und der Waschzone eine Flüssigkeits-Gastrennkammer nachgeschaltet ist, welche
die mit Feststoffen beladene Flüssigkeit einem Feststoff-Flüssigkeitstrenner zuführt.
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Bei diesem bekannten Verfahren wird die von Feststoffen befreite Flüssigkeit
einem Kalkmilch-Ox dationsbecken zugeführt, das aber mit Luftspülgebläsen'versehen
ist, und die dort erzeugten Feststoffe werden über einen Flüssigkeits-Feststofftrenner
aus dem neutralen Abwasser entfernt, wobei das von den Feststoffen befreite Abwasser
je nach Bedarf wieder über einen Wasserbehälter der Waschzone zugeführt und eine
mit den Feststoffen beladene Teilabwassermenge dem Abwassersystem zugeleitet werden.
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Dieses bekannte Verfahren ist nur auf wenige Schadstoffe beschränkt
und erfordert auch durch eine zusätzliche Dampfinjektion einen erheblichen Aufwand.
Die erwähnte Kalkmilchbehandlung erfolgt im Zusammenhang mit dem besonderen Kalkmilch-Ox
dationsbecken, wobei auch eine besondere Zuführungsvorrichtung für Kalkmilchdosierung
angeschlossen ist. Das bekannte Verfahren sieht nicht nur eine Ableitung des Gasstroms
in einen Abgaskamin, sondern zusätzlich eine Abwasserabführung über eine besondere
Leitung vor.
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Auf dieser Grundlage ist es nach der DE-AS 22 17 317 auch bekannt,
insbesondere zum Reinigen von schwefeldioxidhaltigen Abgasen nicht nur eine Waschflüssigkeit
zu verwenden, der Kalk zugesetzt wird, sondern auch eine erste Feststoffabscheidung
aus dem Waschflüssigkeitskreislauf
unmittelbar nach dem Kontakt
mit dem Rauchgas, eine nachfolgende Durchspülung des Waschflüssigkeitskreislaufes
mit Luft unter gleichzeitiger Zugabe von Kalk, eine nachfolgende Zugabe von Salzsäure
bis zur Neutralisierung des Waschflüssigkeitskreislaufes und eine nachfolgende zweite
Feststoffabscheidung vor dem erneuten Kontakt mit dem Rauchgas vorzusehen. Auch
dieses Verfahren erfordert eine sehr aufwendige Anlage.
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Aus einem Prospekt P 8302-14-06 STEINMULLER "Rauchgasreinigung" ist
insbesondere zur Abscheidung von S02 bekannt, einen Wäscher in einer Anlage vorzusehen,
die gemäß obigen Angaben ein Klärbecken aufweist, dessen Schlamm zu Gips verarbeitet
wird und dem Waschflüssigkeit zur Rückführung in den Wäscher entnommen wird. Diesem
wird jedoch auch Luft zugeführt, die für die Gipsherstellung notwendig ist. Bei
der bekannten Ausführung werden den Rauchgasen in Waschtürmen die gasförmigen Schadstoffe
302, HC1, HF entzogen. Durch Zugabe von Luft über ein im Wäschersumpf installiertes
Verteilungssystem soll eine vollständige Oxidation zu Kalziumsulfat erzielt werden.
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Aufgrund der beabsichtigten Herstellung von Gips arbeiten die bekannten
Verfahren in engen Bedingungen, unter welchen auch nur die beispielsweise angegebenen
Schadstoffe entzogen werden.
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Aus dem genannten Prospekt STEINMULLER ist auch ein Sprühturmwäscher
bekannt, der verhältnismäßig einfach ausgeführt ist und zwischen Sprühdüsen, durch
welche Waschflüssigkeit zugeführt wird, Tropfenabscheider vorhanden sind. Dabei
ergeben sich aber gewisse Korrosionsprobleme,
besonders unter Berücksichtigung
von stark verunreinigten Gasen.
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In diesen bekannten Wäschern wird die Waschsuspension über mehrere
Düsenebenen eingedüst und dabei intensiv mit dem Rauchgas vermischt. Im Wäschersumpf
erfolgt aber durch Zugabe von Luft die Oxidation der Reaktionsprodukte zu Gips.
Durch Rührwerke wird ein Absetzen des Feststoffs vermieden. Zwar stellt diese bekannte
Ausführung bereits einen verhältnismäßig einfach aufgebauten Sprühturm dar, aber
die Bindung an die Herstellung von Gips führt zu einem zusätzlichen Aufwand, zu
dem auch die Rührwerke beitragen.
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Die Erfindung bezweckt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abscheiden
bzw. Reinigen von Gasen und/oder Dämpfen, vor allem für Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen,
aber auch anderen Abgasen. Dabei ist nicht nur die Abscheidung insbesondere von
502, CO2, Cl , HC1, HF, SO3 etc. nach dem Naßwaschprinzip vorgesehen, sondern es
soll insbesondere auch NOx abgeschieden werden, und zwar im Zusammenhang mit einem
trockenen Endproduktanfall.
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In diesem Zusammenhang ergeben sich Probleme. Der Zweck wird durch
die bekannten Ausführungen nicht erreicht.
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Die Naßwäsche für Gase, wie 802, C02, C1-, HC1 und HF ist vielfach
bekannt. Die Auswaschung von NOx bei derartigen Gasen ist aber bisher noch nicht
einwandfrei erfolgt.
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Dabei konnte auch die Gasreinigung der Abgase von Braunkohlekraftwerken
z.B. noch nicht befriedigend gelöst werden. Bei den bekannten Verfahren wird das
Gas im all gemeinen zunächst durch ein elektrostatischen Filter
(E-Filter)
zur Staubabscheidung geleitet und anschließend einem SO2-Wäscher zugeführt. Der
anfallende Staub (einschließlich Schwermetallstäuben) aus dem E-Filter wird in den
meisten Fällen befeuchtet und auf Deponien abgelagert.
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Aus dem S02 wird Gips (Ca S04) erzeugt, der aber durch Verunreinigungen
nicht die Qualität aufweist wie der Gips aus der Gipsindustrie.
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Um diese bekannten Verfahren durchführen zu können, muß, insbesondere
zur Gipsherstellung, ein verhältnismäßig niedriger pH-Wert (unter 8,5) eingehalten
werden. Dabei besteht auch keine Flexibilität.
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Entsprechend sind die bekannten Ausführungen mit einer Oxydierung
durch besondere Luftzuführung zu beurteilen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Verfahren
und Anlagen dadurch zu verbessern, daß nicht nur die bisherigen,in der üblichen
Weise behandelten Schadstoffe, sondern insbesondere auch NOx, abgeschieden wird,
wobei auch giftige Schwermetalle ausgeschieden werden, dafür aber trotz hoher Reingaswerte
ein geringerer Aufwand als bei den bekannten Ausführungen getrieben wird. Hierbei
ist auch beabsichtigt, ein Verfahren und eine Anlage zu schaffen, die in verbesserter
Weise, insbesondere für Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen, eingesetzt werden
kann, aber auch für alle anderen verunreinigten Gase und/oder Dämpfe einzusetzen
sind und die deponiefähige Erzeugnisse liefern, ohne insbesondere verunreinigte
Abwasser anfallen zu lassen, wenn auch Waschstufen vorgesehen sind.
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Wenn im folgenden Gas genannt ist, werden entsprechend der jeweiligen
Schritte oder Anordnungen Dämpfe einbezogen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Waschflüssigkeit
in den Waschstufen durch Zugabe von Kalkmilch ein pH-Wert in der Größenordnung um
12 eingestellt wird und insbesondere in den Waschstufen Gas-oder Dampfgeschwindigkeiten
in der Größenordnung von 2 -3 m/sec. erzeugt werden, und daß nach der Auswaschung
die Trocknung des Feststoffanfalls erfolgt.
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Bevorzugt wird dabei, daß eine Waschflüssigkeit mit pH-Wert im Bereich
von 10 - 14 verwendet wird. Dieser Bereich ist auch zum Abscheiden von NOx besonders
vorteilhaft, abgesehen davon, daß dabei die Reinigungseigenschaften für die anderen
Schadstoffe nicht beeinträchtigt werden. Bei pH-Werten über 10 entstehen keine Verunreinigungen
im Reinigungssystem gasseitig. Daneben hat auch die Gasgeschwindigkeit besondere
Bedeutung (erhöhte Verweilzeit in den Wäschern), weil dadurch eine besonders intensive
Wirkung entsteht. Bevorzugt wird dabei, daß Gasgeschwindigkeiten unter 2,5 m/sec
eingestellt werden.
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Durch die Bewegung der Gase oder Dämpfe mit so niedrigen Geschwindigkeiten
wird an sich nicht nur die Behandlung bzw. Reinigung verbessert, sondern auch der
energiemäßige Aufwand zum Betrieb der Anlage vermindert.
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Verkrustungen der einzelnen Wäscherstufen werden durch große Umlaufwassermengen
im Bereich von 2 - 4 m3 Waschflüssigkeit je 1000 Nm3 Gas oder Dampf verhindert.
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Die Trocknung des Schlammes erfolgt vorteilhaft nach Filterung durch
an sich bekannte Vakuumfilter sowie in einer nachgeschalteten Mischschnecke unter
Zugabe von gebranntem Kalk. Das im Vakuum anfallende Filtrat wird zur Wiederverwendung
in eine Klärstufe, insbesondere ein Klärbecken, zurückgeführt, so daß kein Abwasser
anfällt.
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Unter obigen Voraussetzungen sieht eine andere vorteilhafte Ausführung
vor, daß die Trocknung des Schlammes durch Zuführung in den heißen Rohgasstrom in
einem an sich bekannten Sprühdüsentrockner erfolgt, und daß in einem nachgeschalteten
Zyklonabscheider der Trockenstaub ausgetragen wird.
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Das so beschriebene Verfahren und die auch darauf beruhende Vorrichtung
vermeiden einen E-Filter. Dieses ist ein Merkmal, das zur erhöhten Wirtschaftlichkeit
beiträgt.
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Durch die Vermeidung eines E-Filters wird in einer vorteilhsftenAusführung
ermöglicht, daß die Temperatur der zugeführten Gase und/oder Dämpfe bis auf unter
900 C abgekühlt wird. In diesem Zusammnhang wird nämlich vermieden, daß der S02-Taupunkt
ohne Einfluß bleibt, denn bei Temperaturen unter dem SO2-Taupunkt würden in einem
Elektro-Filter starke Korrosionen auftreten.
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Durch die Erfindung werden ein Verfahren und eine Anlage geschaffen,
das bzw. die auch im Zusammenhang mit den anderen genannten Schadstoffen eine Abscheidung
von NO auf weniger als 20 mg/Nrn3 ermöglicht, die auch die von Schwermetallen, gegenüber
einem E-Filter
beispielsweise auf ca. 2-5 mg/Nm3 verbessert und
S09-, CO2-, HCl-, CL- und HF-Gase bis auf weniger als 20 g/Nm3 reduziert. In diesem
Zusammenhang entsteht der zusätzliche Vorteil des Verfahrens und der entsprechend
ausgeführten Anlage, daß mit Teillast und überlast im Bereich von 0 -120 % der Auslegewerte
gefahren werden kann, ohne das Ergebnis maßgeblich zu verschlechtern. Dabei ist
davon auszugehen, daß im Zusammenhang mit der Teillast die untere Grenze für einen
Anfahrtzustand gilt, der nur vorübergehend herrscht, daß aber auch eine Teillast
von etwa 50 -60 % die günstigen Verfahrensergebnisse herbeiführt, wobei die Rohgas-Temperatur
von 10 - 5000 C schwanken kann.
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Die Grenze 100 bezieht im obigen Sinne nur eine Anfahr-Temperatur
ein, die allenfalls nur vorübergehend herrscht.
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Diese Flexibilität ist aber wesentlich, weil bei bekannten Verfahren
und Anlagen eine solche Flexibilität nicht besteht. Die Grundlage liegt darin, daß,
abgesehen von der oben erwähnten Durchlauf-Gasgeschwindigkeit, der pH-Wert der Waschflüssigkeit
im angegebenen Bereich gehalten wird.
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Der sonst übliche Aufwand eines E-Filters entfällt.
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Ohne Einsatz eines E-Filters wird in einer vorteilhaften Ausführung
des Verfahrens das ungefilterte Rohgas mit dem gesamten Staub dem Waschprozeß zugeführt.
Der CaO-Gehalt der Asche aus dem eingesetzten Brennstoff wird dabei für die SO2-Wäsche
und C-Anteile werden aus der Verbrennung für die NO -Abscheidung eingeführt. In
der möglichen Durchführung des Verfahrens ohne E-Filter liegt eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung.
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Unter Abführung der gereinigten Gase und/oder Dämpfe durch einen Kamin
mit einer Austrittsöffnung wird das Verfahren noch dadurch verbessert, daß der wenigstens
eine Wäscher,
der Kamin und die eingesetzten Fördermittel unter
Einhaltung der vorgesehenen Gasgeschwindigkeit ausgelegt werden, wobei zwischen
Rohgaseintritt in der ersten Wäsche und Kaminaustritt ein Druckabfall in der Größenordnung
von ca. 150 mm WS eingehalten wird. Daraus ergeben sich auch die Bemessung von Querschnitt
und Geschwindigkeit.
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Das Verfahren kann beispielsweise mit nur einem Wäscher ausgeführt
werden und im Prinzip auch mit einem E-Filter.
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Die Ausführung ohne E-Filter ist vorteilhaft. Eine in diesem Zusammenhang
einzusetzende und im folgenden behandelte Anlage stellt eine besonders vorteilhafte
Ausführung für eine solche dar, obgleich es sich hierbei nicht um die einzig möglichen
Ausführungen handelt.
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Dieses ergibt sich schon aus dem Zusammenhang mit wenigstens zwei
Wäschern gemäß obigen Darlegungen. Dabei ist auch unter Einhaltung des Betriebs
in den genannten Bereichen für pH-Wert und die Gasgeschwindigkeit vorgesehen, daß
der erste Wäscher als Gegenstromwäscher ausgeführt ist und wenigstens einer der
folgenden Wäscher für die Gleichstrom-Betriebsweise ausgeführt ist, wobei der Sumpf
jeden Wäschers zur Förderung von Waschflüssigkeit über eint mit Pumpen versehene
Leitung einem vorhergehenden Wäscher und schließlich rait dem Klrbecke verbunden
ist.
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Hierdurch wird besonders vorteilhaft die Ausscheidung von Feststoffen
gefördert, aber durch die Verweilzeit u die dadurch bedingte Kontaktzeit mit der
Waschflüssigkeit, insbesondere Kalkmilch, die Reinigung besonders begünstigt.
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Die Wirtschaftlichkeit der Anlage wird weiterhin dadurch
günstig
beeinflußt, daß das Klärbecken zur Entnahme von Waschflüssigkeit wenigstens mit
dem Wäscher der letzten Stufe einer Reihenanordnung von Wäschern verbunden ist,
und daß in einer Flüssigkeitsleitung zwischen dem Klärbecken und wenigstens einem
in der Reihe letzten Wäscher zur Zuführung von Waschflüssigkeit ein Kalkmilcheintrag
vorgesehen und ein pH-Messer angeordnet ist und in Abhängigkeit von diesem pH-Messer
eine Zugabe von Kalkmilch unter Steuerung durch den pH-Messer vorgesehen ist.
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Der pH-Messer ist zweckmäßig mit einem speziellen Einstellbereich
in der Größenordnung der oben angegebenen pH-Werte versehen.
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Hierdurch kann bei einer einfachen Ausführung der Wäscher durch Einstellung
des pH-Wertes ein besonders vorteilhafter Betrieb der Anlage erreicht werden. Diese
hat eine Regelungsanordnung zwischen der Flüssigkeitsleitung und Pumpen an einen
Mischbehälter für Kalkmilch sowie einen pH-Messer in der Regelungsanordnung und
der Flüssigkeitsleitung zwischen dem Klärbecken und wenigstens einem in der Reihe
letzten Wäscher zur Zuführung von Waschflüssigkeit und ferner eine Leitung zwischen
den Pumpen und der Flüssigkeitsleitung zur Zuführung von Kalkmilch.
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Das ist ein Merkmal der vorteilhaften Ausführung.
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Bevorzugt wird weiterhin, daß ein Sumpf des Klärbeckens über Pumpen
mit einem Vakuum-Filter verbunden ist, der eine Filtratleitung zum Klärbecken aufeist
und an seinem Ausgang mit einer Trockenschnecke in Verbindung steht, und daß ein
Kalksilo vorgesehen ist, der mit je einer steuerbaren Verbindungsleitung einrsnits
rit rader Trc k'tnschnecke und andererseits mit dem Mischbehälter verb ist. Hierdurch
ergibt sich eine Anlage, die aus wenigen Teilen besteht, insbesondere einen E-rllter
verreiet u id
trotzdem optimale Ergebnisse erzeugt.
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Dieses gilt insbesondere für den Wasserkreislauf zur Vermeidung von
Abwasser. Das Ergebnis ist ein Trockenprodukt in krümeliger Form; es ist deponiefähig,
besonders auch als Rohstoff für den Straßenbau oder dergleichen geeignet, bzw. zur
industriellen Weiterverarbeitung fhie.
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In einer anderen Ausführung zur Trocknung ist zweckmäßig an der Rohgaszuführung
ein Sprühdüsentrockner vorgesehen, welcher mit dem Sumpf des Klärbeckens über eine
Pumpenleitung verbunden ist, und diesem Sprühdüsentrockner ist wenigstens ein Zyklonabscheider
nachgeschaltet, dessen Rohgasausgang mit einem Wäscher verbunden ist.
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einbezogen wird gemäß obigen Darlegungen, insbesondere zum Druckabfall
für den gesamten Durchgang der Gase zwischen Eintritt in die Wäscher und Kaminaustrittsöffnungen,
daß der Kamin eine Jföhe bis zu 150 m aufweist und an seiner Austrittsöffnung mit
einem außen liegenden Ringkanal it Ablaufrohr zur Ableitung von Kondensat ausgerüstet
ist, wobei eine Querschnittsbemessung der Gas oder Dampf führt runden Bauteile vorrresehen
ist, da.°, die Gasgeschwindigkeit an der Kaminaustrittsöffnung maximal 12 m/sec.
beträgt.
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Durch diese Gasgeschwindigkeit beim Austritt wird aush itr.
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Zusammenhang mit den anderen Bedingungen ein Ausregnen vermieden,
ohne daß das an sich. bekannte und Energie erfordernde Aufheizen des sogenannten
Reingases notwendi ist.
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Zweckmäßig sind auch eine Frischwasserzufährung zur Bedüsung der gereinigten
Gase vorgesehen und steuerbare Abzweigleitungen zum Klärbecken und gegebenenfalls
Mischbehälter angeordnet. Dieses haben den Zweck, im Zusammenhang mit einem Tropfenabscheider
Verkrustungen durch pestschadstoffe zu vermeiden.
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Zu der hohen Abscheidung von Schadstoffen trägt auch bei,
daß
der wenigstens eine Wäscher als Niederdruckwäscher mit wenigstens zwei, insbesondere
zwei bis vier, Waschpaketen ausgeführt ist, wobei einzelne Waschstufen jeweils mit
Waschflüssigkeitszuführungen mit Düsen von oben und/oder von unten und einem Einschub
in Form eines Lochbleches, Maschendrähtes, Streckgitters oder dergleichen ausgeführt
sind.
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Mit besonderem Vorteil ist dabei das Öffnungsverhältnis kleiner als
80 bei einer Schichtstärke des Waschpaketes von- 50 mm bis maximal 250 mm. Die Tropfenabscheider
sind hinter dem Gas- oder Dampfaustritt angeordnet.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von vorteilhaften Ausführungsbeispielen
beschrieben, die in der Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 einen Plan einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens, mit einer Trocknung durch
Vakuum-Filter und Mischschnecke und gebranntem Kalk; Fig. 2 eine schematische Ansicht
eines Wäschers im Schnitt; Fig. 3 eine Teildarstellung aus einer Anordnung für eine
Trocknung durch Sprühdüsentrockner.
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In allen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Die in Fig. 1 dargestellte Anlage hat eine Rohgas- oder Dampf zuführung
1 (im folgenden wird nur Gas genannt) aus einer Prozeßeinrichtung. An diese Rohgaszuführung
schließt
sich ein Luftvorwärmer 2 an, in welchem das Rohgas auf
ca. 1200 abgekühlt wird. Dieser Luftvorwärmer ist durch eine Gasleitung 3 mit einem
ersten Wäscher 4 verbunden, dem am Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ein zweiter Wäscher
5 nachgeschaltet ist. Beide Wäscher 4 und 5 haben zwei bis vier Waschpakete 6 bzw.
7, worauf noch anhand der Fig. 2 Bezug genommen wird. Die Wäscher sind in Fig. 1
insofern nur schematisch dargestellt. Die Gasleitung 3 mündet in den unteren Bereich
des Wäschers 4, beispielsweise in einen Rohrstutzen 8 (siehe auch Fig. 2). Dieser
Wäscher 4 arbeitet bei der Rohgaseinleitung im unteren Bereich im Gegenstromverfahren.
Der Gasaustrittstutzen 9 dieses Wäschers steht über eine Gasleitung 10 mit dem oberen
Teil des zweiten Wäschers 5 in Verbindung, welcher im Ausführungsbeispiel im Gleichstromverfahren
arbeitet.
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Dieses ist im Sinne der beschriebenen Ausführung wesentlich, weil
dadurch die Verweilzeit von Gas und Waschflüssigkeit verbessert wird.
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Der zweite Wäscher 5 hat einen Sumpf 11, aus welchem Waschflüssigkeit
über eine Flüssigkeitsleitung 12 mit einer Pumpenanordnung 56 in den oberen Bereich
des Wäschers 4 geführt wird.
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Zur Anlage gehört ein Klärbecken 13 mit Zuspeisungsleitungen und einem
Sumpf 14, aus welchem Schlamm aus dem Klärbecken abgeführt wird. Ein solches Klärbecken
kann in verschiedener Weise ausgeführt sein. Dieses Klärbecken 13 ist ein Element
in dem mehrfachen Kreislauf der Anlage. Aus ihm wird einerseits die Waschflüssigkeit
entnommen und andererseits werden auch Einleitungen, insbesondere aus dem Wäscher
4, vorgenommen.
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Erkennbar ist, daß vom Sumpf 59 des Wäschers 4 (ein Sumpf wird durch
einen konischen Boden gebildet) eine Flüssigkeitsleitung 15 mit einer Pumpenanordnung
16 in das Klärbecken 13 geführt ist, um am Boden des Wäschers 4 anfallende Waschflüssigkeit
mit Verunreinigungen in das Klärbecken 13 abzuführen.
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Der Wäscher 5 wird mit Waschflüssigkeit über eine Flüssigkeitsleitung
17 in seinem oberen Bereich, jedenfalls über den Waschstufen 7, mit Waschflüssigkeit
gespeist. Diese Flüssigkeitszuleitung 17 besitzt eine Pumpenanordnung 18 und einen
Anschluß 19 an das Klärbecken 13. Dabei ist in der Flüssigkeitsleitung 17 ein Teil
eines Regelkreises in Form eines pH-Messers 20 angeordnet. Dieser pH-Messer bildet
zugleich ein Zuführungselement zur Einspeisung von Kalkmilch über eine Verbindungsleitung
21 vom Ausgang der Pumpenanordnung 22, die am Ausgang 23 eines Mischbehälters 24
für Kalkmilch angeordnet ist. Die Regelungsanordnung besitzt den schematisch dargestellten
Regelkreis 25 mit den erforderlichen Elementen für eine Zugabesteuerung von Kalkmilch
entsprechend einem wahrgenommenen pH-Wert. Dadurch kann der Wäscher 5 in vorgesehener
Weise betrieben werden.
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Es wird darauf hingewiesen, daß das Waschwasser im ersten Wäscher
4 einen pH-Wert in der Größenordnung von ca. 10 bzw. höher aufweist. Die eingestellte
I,-..c"?Tasgeschwindigkeit in den Wäschern 4 und 5, welche maßgeblich durch einen
Saugzugventilator bestimmt wird, liegt zweckmäßig unter 2,5 m/sec. Die Waschpakete
oder -stufen 7 werden mit 2 - 4 m3 Waschflüssigkeit pro 1000 Um3 Abgas aus dem Sumpf
des Wäschers 5 beaufschlagt. Im zweiten Wäscher 5 nach Ausführungsbeispiel wird
zweckmäßig das von oben durch die Leitung 10 eingeleitete Gas in den zwei bis vier
vorgesehenen Waschpaketen 7 mit etwa 2 - 4 m3 geklärtem,
d.h. aus
dem Klärbecken 13 stammendem Waschwasser je 1000 Nm3 Abgas beaufschlagt. Wesentlich
ist, daß der pH-Wert der durch die Flüssigkeitsleitung 17 zugeführten Waschflüssigkeit
in der angegebenen Größenordnung, beispielsweise bei etwa 10 - 14 liegt.
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Das durch die Wäscheranordnung mit beispielsweise zwei Wäschern 4,
5 gereinigte Reingas tritt im unteren Bereich des zweiten Wäschers 5 durch eine
Leitung 26 aus und gelangt über einen Tropfenabscheider 31 in den Saugventilator
27, dem in bekannter Weise ein Drallregler 60 verschaltet sein kann, in einen Kamin
28.
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In der Leitung 26 mündet eine Bedüsungseinrichtung 29 aus einer Frischwasserzuführung
30. Die Bedüsung hat den Zweck, Verkrustungen im Tropfenabscheider 31 zu vermeiden.
Die aus dem Tropfenabscheider ablaufende Flüssigkeit wird über die Leitung 32 dem
Sumpf 11 des Wäschers 5 zugeführt.
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Insofern verläuft die Gasführung in der Anlage von dem Luftwärmer
2 über die Wäscher 4, 5, die Leitung 26 und die ihr zugeordneten Einrichtungen und
den Ventilator 27 in den Kamin 28.
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Damit der pH-Wert eingestellt werden kann, besitzt die Anlage einen
Kalksilo 33 und den Mischbehälter 24. Der Kalksilo ist über eine Verbindungsleitung
34 mit dem Mischbehälter 24 verbunden, der ein Rührwerk aufweisen kann und in welchem
Kalkmilch hergestellt wird. Dazu sind auch von der Frischwasserzuführung insbesondere
steuerbare Abzweigleitungen 35 vorgesehen, so daß vom
Ausgang des
Mischbehälters 24 jeweils eine dosierte, aber in richtiger Weise eingestellte Kalkmilch
entnommen werden kann.
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Der Sumpf 14 des Klärbeckens 13 ist über eine Schlammpumpenanordnung
36 und eine Schlanimleitung 37 mit einem Vakuum-Filter 57 verbunden. Dieser hat
für das Filtrat einen Ausgang 58, von dem eine Filtratleitung 59 in das Klärbecken
13 zurückführt. Der Austritt des Vakuum-Filters 57 ist mit einer Trockenschnecke
38 verbunden, in welche zur Erzeugung des Trockenproduktes eine Leitung 39 mit Dosierschiebern
vom Kalksilo 33 m ndet. Hierdurch entsteht eine Ablöschung unter Feuchtigkeitsverbrauch,
was wesentlich ist. Es versteht sich, daß in den Leitungen 3, 39, 37, 59 und auch
in weiteren Leitungen Steuerventile/Schieber angeordnet sein können.
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Im Vakuum-Filter 57 erfolgt eine Entwässerung auf ca.
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20 - 30 % Feuchtigkeit. Der Filterkuchen wird dann in der Trockenschnecke
38 unter Zugabe von gebranntem Kalk aus dem Kalksilo vollständig getrocknet, so
daß das Trockenprodukt in krümelige Form anfällt und mit einem LKW abtransportiert
werden kann.
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Bei der so beschriebenen Anlage fällt kein Abwasser an, und das Trockenprodukt
besteht aus Feststoffen, die keine Grundwasserschäden ausloserl können, so daß eine
Verwendung im Straßenbau als Unterbau möglich ist.
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Zur Beseitigung des Ausregnens bei eine: Kimin 28 in der Höhe von
maximal 150 m - gegenüber 300 m und mehr sonst bekannter Kamine - ist die Austr
ttsöffnurg 40
von einem außenliegenden Ringkanal 41 umgeben, der
durch eine Rohrleitung 42 beispielsweise mit dem Sumpf 11 des Wäschers 5 verbunden
ist.
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Der in Fig. 2 gezeigte Wäscher 43, der beispielsweise dem Wäscher
4 entspricht, welcher im Gegenstromverfahren arbeitet, hat den Rohrstutzen 8 zur
Rohgaszuführung unten.
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Dieser Wäscher besitzt vier Waschpakete 44, 45, 46, 47 in der Ausführung
als Lochblech, Maschendraht, Streckgitter oder dergleichen mit einem Öffnungsquerschnitt,
wie er oben angegeben ist. Den Waschpaketen sind die Waschflüssigkeitszuleitungen
48 - 52 zugeordnet. Hierbei handelt es sich um Anschlüsse an die Leitung 12 in Fig.
1 hinter der Pumpenanordnung 56. Erkennbar sind auch der Anschluß der Verbindungsleitung
und ferner der Gasaustrittstutzen 9 mit der Gasleitung 10.
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Die Anordnung zweier nebeneinander stehender Wäscher 4, 5 hat nicht
nur den Vorteil, daß beide nach verschiedenen Durchströinungsverfahren betrieben
werden können, sondern diese Anordnung führt zugleich dazu, daß eine noch größere,
die Landschaft beeinträchtigende Bauhöhe vermieden wird.
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In Fig. 3 sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Bin Unterschied liegt darin, daß der Sumpf 14 des Klarbehälters 13 vermittels
der Pumpenanordnung 36 mit einem Sprühtrockner 53 verbunden ist, der in der Rohgas-Zuleitung
3 hinter dem Luftwärrn.er angeordnet ist. Diese Sprühdüsentrockner 53 ist wenigstens
ein Zyklonabscheider 54 nachgeschaltet, aus dessen Ausgang 55 das deponie fähige
Trockenprodukt austritt, während das gesamte Rohgas in den ersten Wäscher gemäß
bisheriger Beschreibung gelangt.
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Durch die Erfindung unter Einbeziehung ges Kamins 28 und seiner Ausgestaltung
wird erreicht, daß die Restschadstoffe unter 20 mg/Nm3 liegen.
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