DE3318565C2 - Formeinrichtung zur Herstellung einer Gießform - Google Patents
Formeinrichtung zur Herstellung einer GießformInfo
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Abstract
Eine Formeinrichtung zur Herstellung einer Gießform, insbesondere einer Sandform, weist in den Kantenbereichen, Abzugsspalten auf die sich aus dem Zusammenfügen von Modellplatte und Modell und Modellplatte und Formkasten ergeben. Diese Spalten dienen zur Durchleitung eines gasförmigen Mediums, vorzugsweise Luft, die durch die Verdichtung der Formmasse frei wird. Durch die Verwendung der Einrichtung kann die Kantenschärfe an Formen wesentlich verbessert werden.
Description
Formeinrichtung zur Herstellung einer Gießform insbesondere einer Sandgußform für Gießereien, mit einer
von einem Träger gehaltenen Modellplatte mit mindestens einem Modell und einem das Modell umgebenden
auf dem Träger aufliegenden Formrahmen zur Aufnahme der Formstoffmasse.
Bei der Herstellung von Gießformen wird beim Einfüllen,
die im Formraum befindliche Luft von der fallenden Formstoffmasse verdrängt Dabei entstehen an extremen
Formübergängen oder Modellpartien, wo die Luft nicht entweichen kann, sogenannte Lufteinschlüsse.
Die hierbei eingeschlossene Luft wird dann beim Verdichten der Formstoffmasse komprimiert und verhindert
damit ein Zubringen von Formstoff an diese^ Stellen, was zu schlechter Formqualität führt.
Es sind eine Reihe von Maßnahmen bekannt um solche Lufteinschlüsse zu vermeiden und dabei die Luft
beim Verdichten abzuführea
So werden zum Beispiel bekannte Schlit/.düsen mit
zum Teil unterschiedlicher Größe oder auch Siebblechteile eingesetzt, durch weiche hindurch die gestaute Luft
abgeführt werden kann.
Solche Maßnahmen befriedigen jedoch nicht überall, denn ein wesentlicher Freiraum solcher Abführöffnungen
wird durch undurchlässige Partien der Schlitzdüsen oder Siebblechteilen, d. h. der Stege zwischen den einzelnen
öffnungen oder dem Zwischenraum der einzelnen Entlüftungsteile, abgedeckt und damit ein ungehindertes
Durchströmen von Luft oder dergleichen verhindert
Εε ist die Aufgabe der Erfindung eine Einrichtung zu
schaffen mit welcher die Nachteile des Standes der Technik eliminiert werden können und mit welcher auf
einfache Weise eine ungehinderte Abführung von Luft an jeder gewünschten Stelle der Form gewährleistet
werden kann.
Erfindungsgemäß geschieht dies mittels einer Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und durch
die im Kennzeichen des Anspruches 1 genannten Merkmale. Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung wird anhand einiger in d\2.- Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert Es zeigt
F: g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Formeinrichtung,
F i g. 2 ein Ausschnitt aus F i g. 1 in vergrößerter Darstellung,
Fig.3 einen Schnitt entlang der Linie A-A von
Fig.4,und
F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie B-B von F i g. 3. F i g. 1 und F i g. 2 zeigen eine Einrichtung mit einem
Modellplattenträger 1, der auf einer Hubplatte 2 einer Hubeinrichtung angeordnet ist. Im Modellplattenträger
■to 1 ist eine Modellplatte 3 eingesetzt, die von einer Distanzplatte
4 abgestützt ist. Umfänglich der Modellplatte 3 ist ein auf dem Modellplatteniräger 1 aufliegender
Formrahmen 5 aufgesetzt. Dieser Formrahmen 5 dient in bekannter Weise zur Aufnahme einer Formstoffmasse,
die verdichtet eine Gießform ergibt
Auf der Modellplatte 3 ist ein Modell 6 aufgesetzt das in Abweichung zu bekannten Ausführungen auf einem
plattenförmigen Einlegeteil 7 abgestützt ist Der Einlegeteil 7 und das Modell 6 sind mit der Modellplatte 3
so starr verbunden. Das Modell 6 weist hierbei an dessen gesamten Auflageflächen 8 zum Einlegeteil 7 abgesetzte
Partien 9 auf, wodurch zum Einlegeteil 7 ein Spalt 10 entsteht. Der Zwischenraum dieses Spaltes 10 ist kleiner
oder gleich dem Durchmesser eines Formstoffpartikels gewählt. Als vorteilhaftes Maß für den Spalt, hat sich ein
solches von 0,2 mm erwiesen.
Zur Durchleitung eines gasförmigen Mediums, im vorliegenden Fall der durch die Verdichtung der Formstoffmasse
verdrängten Luft, sind im Einlegeteil 7 eine ω Mehrzahl von Bohrungen 11 angebracht, die in einen
unter dem Einlegeteil 7 vorgesehenen Kanal 12 münden. Vom Kanal 12 führen mehrere Bohrungen 13 durch
die Modellplatte 3, welche sowohl durch die Distanzplatte 4 verschlossen als auch durch Anschlußbohrungen
14 weitergeführt sein können. In einem Fall können die Bohrungen 13 zur Aufnahme und Akkumulierung
der verdrängten Luft im anderen Fall zur Durchleitung von gespannter oder abführender Luft genutzt werden.
Die weitergeführte Anschlußbohrung 14 mündet in ein Durchgangsloch 15 im Modellplattenträger 1 bzw. der
Distanzplatte 4. Dieses Durchgangsloch 15, mit Vorteil sind es mehrere, kann dann durch eine Leitung 24 mit
der Umgebungsatmosphäre oder mit einem ein Medium, z. B. Druckgas, enthaltenden Behälter 16 verbunden
sein.
An der Randzone der Modellplatte 3 ist, wie vorgängig
beschrieben, ein das Modeil 6 umgebender Fo*rnrahmen
5 ai:r dem Träger 1 aufgesetzt, wobei die Innenseite
17 des Formrahmens 5 um ein bestimmtes Maß über die Randzone der Modellplatte 3 übergreift Hierdurch
wird zwischen der Oberseite der Modellplatte 3 und der Unterseite des Formrahmens 5 ein Spalt 10a
gebildet, dessen Zwischenraum kleiner als der Durchmesser eines Formstoffpartikels gewählt ist
Entlang des Umfanges der Modellplatte 3 ist ein den Spalt 10a zwischen dem Formrahmen 5 und der Modellplattenoberseite
18 fortsetzender Ringspalt Ά ähnlicher Abmessung wie Spait 10 angeordnet Dieser Ringspalt
19 führt in einen Ringraum 20 der durch eine an der Modellplatte 3 angebrachte Schrägfläche 21 erzeugt
wird. Der von der Schrägfläche 21 erzeugte Ringraum
20 kann mit in der Distanzplatte 4 angebrachten Durchgangslöchern 22 verbunden sein welche durch Anschlußlöcher
23 im Modellplattenträger 1 mit der Umgebungsatmosphäre oder ebenso auch durch die Leitung
24 mit einem Behälter 16 für Gas oder dergleichen verbunden sind.
Das Gesamtvolumen sowohl des durch die Schrägfläehe 21 gebildeten Raumes 20 als auch desjenigen der
Bohrungen 13 und Durchgangslöcher U, 14,15 bzw. 22, 23 ist stets größer gewählt als das durch den Spalt 10,
10a, 19 erzeugte Volumen. Vorzugsweise beträgt hierbei das größere Volumen ein Mehrfaches des Spaltvolumens.
F i g. 3 und F i g. 4 zeigen eine weitere Ausführungsform wobei in Abweichung zur Ausführung nach F i g. 1
und 2 der Modellspalt 25, 25a vertikal geführt ist. Es ist jedoch ohne weiteres möglich auch andere Richtungen
der Spaltführung anzuwenden.
Die hierbei dargestellte Einrichtung zeigt ein Modell 26 das in eine Modellplatte 27 eingesetzt ist Zur genauen
Lagefixierung ist das Modell 26 mit einem Fixieransatz 28 versehen, der seinerseits in eine entsprechende
Ausnehmung 29 in der Modellplatte 27 eingreift. Solche Fixieransätze werden verwendet, um ein Bewegen des
Modelies, im speziellen bei dünnen Modellteilen, beim Verdichten des Formstoffes zu vermeiden.
Der Kontur des Modelles 26 entlang sind mit bestimmtem Abstand sogenannte Einlegeteile 30 in die
Modellplatte 27 eingesetzt, die mit der Modellplatte 27 sowohl lösbar mittels nicht dargestellten Schrauben, als
auch unlösbar beispielsweise mittels Kleben verbunden sein können.
Zwischen den Einlegeteilen 30, 30a und entlang der Kontur des Modelles 26 ist ein Spalt 25, 25a gebildet
dessen Zwischenraum kleiner oder gleich dem Durchmesser eines Formstoffpartikels gewählt ist Wie schon
vorerwähnt hat sich ein Zwischenraum mit einem Seitenabstand von ca. 0,2 mm als vorteilhaft erwiesen.
Die Einlegeteile 30,30a können sowohl aus Metall als
auch aus Kunststoff oder dergleichen gefertigt sein. An der Unterseite des Einlegeteiles 30, 30a, im Bereich des
Spaltes 25,25a ist eine umlaufende Schrägfläche 31 vorgesehen, durch welche ein Hohlraum 32,32a gebildet ist,
dessen Volumen größer ist als das durch den Spalt 25, 25a beerenzte Süaltvolumen.
In den von der Schrägfläche 31,31a gebildeten Hohlraum
32, 32a münden mehrere, auf den Hohlraum 32, 32a gleichmäßig verteilte Bohrungen 33,33a deren Gesamtquerschnitt
gleichfalls größer ist als derjenige des umlaufenden Spaltes 25,25a
Das Volumen des Hohlraumes 32, 32a und das der Bohrungen 33,33a ist ähnlich wie bei F i g. 1 und 2 beschrieben,
so groß gewählt, damit die durch die Formstoffmasse verdrängte Luft aufgenommen werden kann.
Die Bohrungen 33,33a können sowohl als sogenannte Sacklöcher, als auch als durchgehende Löcher ausgebildet
sein. Hierbei können die durchgehenden Löcher mit nicht dargestellten Öffnungen mit der Umgebungsatmosphäre
verbunden sein.
Obwohl die Bohrungen 33,33a und auch die Hohlräume 32, 32a primär zur Akkumulierung der von der
Formstoffmasse verdrängten Luft vorgesehen sind, können diese auch zur Durchleitung eines gasförmigen
Mediums genützt werden. Vorgesehen sind beispielsweise CO2 bei Verwendung eines kalthärtenden Formstoffes
oder von hochgespannter Luft zur Unterstützung des Ablösens der Form vom Modell.
Hierbei können die Bohrungen dann mit Leitungen verbunden sein die an entsprechende Behälter für die
Medien angeschlossen sind, wie ähnlich bei F i g. 1 und 2 beschrieben.
Die mit der Einrichtung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die gute Ableitung der
verdrängten Luft eine homogene Verdichtung der Formstoffmasse entsteht durch welche die Kantenschärfe
an diesen Formteilen wesentlich verbessert werden kann und dadurch eine Kostensenkung durch Verminderung
der Putzarbeit erreicht wird.
Zur Anwendung gelangt diese Einrichtung sowohl beim traditionellen Preßverfahren als auch Druckstoß-Verfahren
wobei der Druckstoß zum einen durch eine schlagartige Entspannung eines hochgespannten Gases
als auch durch eine exotherme Reaktion eines zündfähigen Brennstoffgemisches erzeugt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Fonneinrichtung zur Herstellung einer Gießform insbesondere einer Sandgußform für Gießereien
mit einer von einem Träger gehaltenen Modellplatte mit mindestens einem Modell und einem das
Modell umgebenden auf dem Träger aufliegenden Formrahmen zur Aufnahme der Formstoffmasse,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Kantenbereichen, die sich aus dem Zusammenfügen von
Modellplatte und Modell und Modellplatte und Formkasten ergeben, Abzugsspalten zur Durchleitung
eines gasförmigen Mediums vorgesehen sind.
2. Formeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Spaltes (10,
10a, 19,25, 25a) kleiner oder gleich dem Durchmesser eines Formstoffpartikels ist
3. Formeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (25,25a) teilweise
von Einsatzteilen (30,30a/gebildet ist, weiche
mit der Einrichtung verbindbar sind.
4. Formeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (10,10a, 25,
25a,) mit mindestens einer in einem der Einrichtungsteile vorgesehenen Bohrung (22,13,11,33,33a; verbunden
ist
5. Formeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen) (U, 33, 33a)
durch mindestens eine öffnung mit der Umgebungsatmosphäre der Einrichtung verbunden ist
6. Formeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Querschnittsflächen
des Spaltes (50,10a, 19,25,25a,) kleiner
oder gleich der Summe der Querschnittsflächen der öffnungen der mit dem Spalt (10, 10a, 19, 25,
25a;verbundenen Bohrungen(11,13,22,33,33a;ist.
7. Formeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (24) mit einem Gasbehälter
(16) verbunden ist.
8. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 für Gießereimaschinen bei denen
ein Druckstoß durch einen Impuls erzeugt wird, z. B. schlagartige Entspannung eines hochgespannten
Gases.
9. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 8 für Gießereimaschinen bei denen der Druckstoß
durch eine exotherme Reaktion eines zündfähigen Brennstoffgemisches erzeugt wird.
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