Die Erfindung geht aus von einer Elektronenröhre nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, sowie von einer Elektronenstrahl-Erzeugungsvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 21.
Einer Röhre nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, nämlich eine
dichtemodulierte Elektronenröhre mit induktivem Ausgang und linearem
Strahl, ist seit ihrer Entwicklung durch A. V. Haeff im Jahre 1939
wenig Beachtung geschenkt worden. Sie ist bekannt aus "An Ultra High
Frequency Power Amplifier of Novel Design" von A. V. Haeff,
Electronics, Februar 1939, S. 30-32 und "A Wideband Inductive Output Amplifer"
von A. V. Haeff und L. S. Nergaard, Proceedings of the IRE, März 1940, S. 126-130.
Haeff machte in seiner zweiten Veröffentlichung auch auf Arbeiten der
Gebrüder Varian an geschwindigkeits-modulierten Mikrowellenröhren mit
linearem Strahl aufmerksam. Derartige Röhren, ursprünglich in Form des
Klystrons, eroberten bald den Markt, da sie im Gegensatz zu der Haeff-Röhre
bezüglich ihrer Frequenz nicht durch Elektronenlaufzeitprobleme
begrenzt waren und ihre Leistung nicht durch ein Gitter beschränkt
wurde. Infolgedessen ist die Haeff-Röhre seit 30 und mehr Jahren nicht
kommerziell genutzt worden.
Trotzdem hat aber auch die Haeff-Röhre ihre Vorteile. Bei bestimmten
Nutzfrequenzen, besonders im 100 bis 300-Megahertz-Band, kann sie
eine sehr viel geringere Länge haben als ein vergleichbares Klystron.
Auf gewissen Anwendungsgebieten, vor allem als linearer Verstärker bei
der Amplitudenmodulation, kann sie einen höheren mittleren
Wirkungsgrad haben. Wie bei klassischen Trioden variiert der
Elektronenstrahlstrom mit dem Treiberpegel. Im Gegensatz dazu ist bei
Klystronen bekannter Art der Strom nicht mit dem Treiberpegel
variabel, so daß sie bei niedrigen Signalpegeln einen vergleichsweise
niedrigeren Wirkungsgrad haben.
Im Gegensatz zur klassischen Triode weist die Haeff-Röhre viele der
Vorteile des Klystrons auf, und zwar eine höhere
Leistungsverstärkung, einfachere Konstruktion, einen Ausgangshohlraum
auf Erdpotential sowie einen Kollektor, der von dem Ausgangshohlraum
getrennt ist und zur Verarbeitung hoher überschüssiger Strahlenergie
sehr groß ausgebildet sein kann.
Diese Vorteile sind jedoch wegen der Unzulänglichkeiten der Haeff-Röhre
im wesentlichen ungenutzt geblieben, besonders wegen der
vergleichbar niedrigen Ausgangsleistung. Die ersten von Haeff
konstruierten Röhren erzeugen eine Dauerstrich-Ausgangsleistung von
etwa 10 W bei 450 MHz, die später auf 100 W gesteigert wurde. Die
Strahlspannungen lagen bei 2 kV. Diese Leistungen entsprechen bei
weitem nicht den praktischen Erfordernissen für moderne
Kommunikationen und andere Anwendungsbereiche. Die Haeff-Röhre ließ
sich bisher nicht auf höhere Leistung umstellen, so daß ihre Vorteile
ungenutzt blieben, besonders auf Arbeitsgebieten wie z. B. der
Fernsehübertragung, für die Duaerstrich-Hochfrequenzleistungen
im Kilowattbereich und darüber hinaus gebracht werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hochfrequenz-Elektronenröhre
mit kompaktem Aufbau und hohem Wirkungsgrad zu
schaffen, die sich in einem weiten Frequenzbereich zwischen 100 und
1000 MHz und darüber hinaus verwenden läßt und imstande ist, eine
Dauerstrich-Hochfrequenzausgangsleistung von mindestens einem Kilowatt
zu liefern. Die Elektronenröhre soll außerdem viele der Vorteile eines
Klystrons aufweisen, jedoch kompakter sein und höheren Wirkungsgrad
haben.
Die Lösung der Aufgabe ist mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 gegeben.
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 20.
Eine Elektronenstrahl-Erzeugungsvorrichtung, die für Elektronenröhren
nach der Erfindung, aber auch bei anderen Elektronenröhren Verwendung
finden kann, ist im Patentanspruch 21 angegeben. Ausgestaltungen einer solchen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 22 bis 34 angegeben. Eine solche
Vorrichtung löst hauptsächlich die Teilaufgabe, für hohe Strahlströme und große
Ausgangsleistungen einen kleinen, aber konstanten Abstand des Gitters
auch bei thermischen Ausdehnungen sicherzustellen. Dies wird insbesondere durch den
gleitenden Kontakt ermöglicht, der auch eine gute
elektrische Verbindung zum Gitter sichert.
Aus der US-PS 28 86 733 ist ein Verfahren bekannt, mit dessen Hilfe
sich die thermische Ausdehnung eines Gitters für eine Elektronenröhre
beherrschen läßt. Dazu wird das Gitter auf einem festen Ring
angeordnet und mittels eines dünnen, flexiblen Kragens auf dem
Gitterträger festgelegt. Eine Ausdehnung kann dann unter Deformation
des Kragens stattfinden. Dabei gleiten das Gitter und sein Tragering
über eine Fläche, und das Ende des Gitterträgers steht in elektrischem
Kontakt mit der entgegengesetzten Fläche, die bei einer Ausdehnung des
Gitters deformierbar ist. Ein Hochdrequenzkontakt über einen
gleitenden Träger wird nicht beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine teilweise als Schnitt gezeichnete Seitenansicht einer
Röhre nach der Erfindung,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt der Elektronenschleuder- und
Signaleinbaugruppe für die Röhre nach Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Draufsicht des in der
Elektronenschleuderbaugruppe nach Fig. 2 verwendeten Gitters,
Fig. 4 den vergrößerten Schnitt 4-4 in Fig. 3.
In Fig. 1 ist eine langgestreckte Elektronenröhre 10 dargestellt, die
um eine Längsachse herum aufgebaut ist und konstruktiv ziemlich genau
einem typischen Klystrom entspricht, jedoch auf ganz
andere Weise arbeitet. Zu ihren Hauptbaugruppen gehören eine
zylindrische Elektronenschleuder- und Signaleingangsbaugruppe
12 an einem Ende, eine segmentierte röhrenförmige
Wand 13, die abschnittsweise aus Keramik und Kupfer besteht
und eine evakuierte Umschließung bildet, eine mit einer axialen
Öffnung versehene Anode 15, die axial verlängert ist und die
Anodentriftröhre 17 bildet, eine stromabwärts angeordnete
Triftröhre 19 sowie ein Kollektor 20 am anderen
Ende der Röhre 10, wobei alle diese Bauteile axial zentriert
sind und vorzugsweise aus Kupfer bestehen.
Zu der Schleuderbaugruppe 12 gehören eine ebene, scheibenförmige
Glühkathode 22 mit Wolfram-Matrix,
hinter der eine Heizspule 23 angeordnet ist, ein ebenes
Steuergitter 24 aus einem wärmebeständigen
Kohlenstoff, nämlich pyrolitischem Graphit, sowie eine
Gitterunterstützungsbaugruppe 25 zum exakten,
jedoch nachgiebigem Festhalten des Gitters in einer genau vorbestimmten
Lage in nächster Nähe der Kathode 22. Die Kathode und das
Gitter haben einen verhältnismäßig großen Durchmesser, um einen
zylindrischen Elektronenstrahl entsprechender Größe und
einen starken Strahlstrom zu erzeugen. Bei Verwendung eines
konvergierenden Strahls, wie sie von anderen Röhren her bekannt
ist, könnte mit einer noch größeren Kathode gearbeitet werden.
Es ließe sich dann entweder eine höhere Leistung oder eine verminderte
Kathodenstromdichte mit der resultierenden längeren
Lebensdauer und verbesserten Bandbreite erzielen.
Ein einspringender koaxialer Ausgangshohlraumresonator
26 ist koaxial zu beiden Triftröhrenabschnitten
zwischen der Schleuder 12 und dem Kollektor 20 angeordnet
und wird durch einen Abstimmkasten 27 außerhalb der evakuierten
Umschließung und den inneren Ringraum 28 zwischen den Triftröhren
und der Keramikwand 30 der röhrenförmigen Umschließung
begrenzt, die sich über den größten Teil der axialen Ausdehnung
der Triftröhre 19 und der Anodentriftröhre 17
erstreckt. Der Abstimmkasten 27 ist mit einer Ausgangseinrichtung
versehen, zu der eine Koaxialleitung 31 gehört, die mit
dem Hohlraum durch eine einfache drehbare Schleife verbunden
ist. Diese Konstruktion eignet sich für Ausgangsleistungen in
der Größenordnung eines Mehrfachen von zehn Kilowatt bei UHF-Frequenzen.
Höhere Leistungen können integrierte Ausgangshohlräume
erfordern, bei denen der gesamte Resonanzhohlraum innerhalb
der evakuierten Umschließung der Röhre liegt. Außerdem
könnte man in diesem Fall einen Ausgangsstrahlleiter vorsehen.
Zum Zweck der Bandbreitenverbesserung können auch zusätzliche
gekoppelte Hohlräume verwendet werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform
wird zwar mit dem einspringenden koaxialen Hohlraum
26 gearbeitet, doch können auch andere induktive
Hochfrequenz-Ausgangseinrichtungen verwendet werden, die eine
Umwandlung von Elektronenstrahl-Dichtemodulierung in Hochfrequenzenergie
bewirken.
Zwischen der Kathode 22 und dem Gitter 24 wird ein Eingangs-Steuersignal
mit Frequenzen, die mindestens in der Größenordnung
von 100 MHz liegen, und mit einer Leistung von mehreren
Watt zugeführt, während zwischen der Kathode 22 und der Anode
15 ein beständiges Gleichstrompotential aufrechterhalten wird,
des gewöhnlich in der Größenordnung von 10 bis über 30 kV
liegt, und die Anode sich vorzugsweise auf Erdpotential befindet.
Die Frequenz des Modulationssignals kann niedriger oder höher
liegen und sich bis in den Gigahertz-Bereich erstrecken. Auf
diese Weise wird ein Elektronenstrahl hoher Gleichstromenergie
erzeugt und bei hohem Potential in Richtung auf die Öffnung
33 der Anode 15 beschleunigt, die er mit minimaler Abfangwirkung
passiert. Elektromagnetische Spulen oder Dauermagnete,
die außerhalb der evakuierten Umschließung um den Bereich der
Schleuder und um das stromabwärtige Ende der Triftröhre
19 und um den Anfangsteil des Kollektors 20 herum angeordnet
sind, erzeugen ein Magnetfeld, das zur Einschnürung und Fokussierung
des Strahls auf einen konstanten Durchmesser beiträgt,
während er sich von der Schleuder zu dem Kollektor bewegt, sowie
zur Begrenzung der Abfangwirkung der Anode auf ein Mindestmaß.
Das Magnetfeld ist zwar erwünscht, jedoch nicht unbedingt erforderlich,
da die Röhre auch elektrostatisch fokussiert sein
könnten, wie es bei bestimmten Klystrons der Fall ist.
Das Modulations-Hochfrequenzsignal zwingt dem Elektronenstrahl
eine Dichtemodulierung
entsprechend der Signalfrequenz auf. Dieser dichtemodulierte
Strahl passiert die Anode 15 und durchläuft dann einen feldfreien
Bereich, der durch das Innere der Anodentriftröhre 17
definiert ist, mit konstanter Geschwindigkeit, um dann einen
Ausgangsspalt 35 zwischen der Anodentriftröhre 17 und der
Triftröhre 19 zu überqueren. Die Anodentriftröhre 17 und
die Triftröhre 19 sind durch den Spalt 35 sowie durch
die Keramikröhre 30 gegeneinander isoliert, welche die
evakuierte Umschließung 30 der Röhre in diesem Bereich bildet.
Der Spalt 35 liegt auch elektrisch innerhalb des Ausgangshohlraumresonators
26. Dadurch, daß der Elektronenstrahl
den Spalt 35 überquert, wird ein Hochfrequenzsignal
in Form elektromagnetischer Wellen in dem Ausgangshohlraum
induziert, das im Vergleich zu dem Eingangssignal erheblich
verstärkt ist, da ein großer Teil der Energie des Elektronenstrahls
in Mikrowellenenergie verwandelt wird. Diese
Wellenenergie wird extrahiert und über eine Ausgangs-Koaxialleitung
31 einer Last zugeführt.
Nach dem Passieren des Spaltes 35 tritt der Elektronenstrahl
in die Triftröhre 19 ein, die durch einen zweiten
Spalt 36 und das Keramikrohr 37 nicht nur gegenüber der
Anode 15, sondern auch gegenüber dem Kollektor 20 isoliert ist
und eine zweite feldfreie Region definiert. Das Keramikrohr 37
überbrückt den axialen Abstand zwischen dem Kupferflansch 38,
der das Ende der Triftröhre 19 unterstützt, und dem Kupferflansch
39, der den stromaufwärtigen Abschnitt des Kollektors
in der Mitte axial unterstützt. Somit passiert der Strahl die
Triftröhre 19 mit minimaler Abfangswirkung, um schließlich
über den zweiten Spalt 36 hinweg in den Kollektor zu gelangen,
wo seine verbleibende Energie abgeführt wird. Der Kollektor 20
wird mit Hilfe einer Flüssigkeitskühleinrichtung bekannter Art
gekühlt, zu der ein Wassermantel 40 gehört, der den Kollektor
umgibt und durch den eine Flüssigkeit, z. B. Wasser, zirkuliert.
Auf ähnliche Weise sind die Anode 15 und die Triftröhre
19 jeweils mit entsprechenden Kühleinrichtungen versehen, wie
in Fig. 1 zu erkennen
ist. Zu der Einrichtung 42 gehören in axialen Abständen angeordnete
parallele Kupferflansche 3 und 43, die sich rechtwinklig
zur Röhrenachse erstrecken. Diese begrenzen zusammen mit
der dazwischenliegenden zylindrischen Ummantelung 44 einen Ringraum
um das stromabwärtige Ende der Triftröhre 19, innerhalb
dessen ein flüssiges Kühlmittel, z. B. Wasser, das mittels
einer Einlaßleitung 45 zugeführt wird, zirkuliert und über eine
ähnlich ausgebildete Auslaßleitung zurückgeführt wird. Der Kollektor
20 ist zwar bei der bevorzugten Ausführungsform als einheitliches
Element beschrieben worden, doch sei darauf hingewiesen,
daß er auch aus mehreren getrennten Stufen bestehen kann.
Die Elektronenschleuderbaugruppe 12
ist darauf abgestellt, innerhalb eines
breiten Bandes eine wirksame Hochfrequenz-Dichtemodulierung des
Elektronenstrahls zu bewirken. Sie ist in Fig. 2 im einzelnen
dargestellt. Zu ihr gehören das Steuergitter 24 und die Gitterunterstützungseinrichtung
25 sowie eine hochisolierte Signaleingangseinrichtung
47 mit niedriger Impedanz, durch die nicht
nur das Hochfrequenz-Steuersignal mit einer Mindestenergie von
mehreren Watt und einer Mindestfrequenz im Megahertzbereich zum
Steuergitter geführt wird, sondern auch das
Gleichstrombeschleunigungspotential im Kilovoltbereich an die Kathode
angelegt wird.
Das äußerste Element der Signaleingangseinrichtung 47 ist ein
rohr- oder ringförmiger keramischer Isolator 4, der im Vergleich
zu seinem Durchmesser axial relativ kurz ist und der mit
seinem einen Ende 49 mit hermetischer Abdichtung an der Anode
15 befestigt ist. Er ist radial außerhalb der Anodenöffnung 33
axial zentriert. Eine ringförmige leitende Hülle 50 weist einen
hinteren Endabschnitt 51 auf, dem das Hochfrequenz-Steuersignal
zugeführt wird. Der Durchmesser der Hülle 50 entspricht etwa demjenigen
des Keramikteils 48, und sie erstreckt sich axial hinter
dem Isolator 48. Die Hülle 50 ist an dem Keramikteil 48
mit ihrem rückwärtigen Ende 51 koaxial
befestigt. Von dem Ende 51 aus erstreckt
sich die Hülle 50 axial und radial nach innen auf die
Anode 15 zu bis zu einem vorderen Ende 52. Zu letzterem
gehört auch ein damit aus einem Stück bestehender hinterer Randabschnitt
53, der einen Flansch bildet, welcher sich axial nach
hinten auf den Endabschnitt 51 zu erstreckt und dem Anschluß
an eine Eingangsleitung für ein Modulationssignal dient. Der
vordere Endabschnitt 52 der Hülle 50 verengt sich radial auf
einen relativ kleinen Durchmesser, der geringer ist als derjenige
des Isolators 48 oder der Anode 15. Mit Hilfe eines inneren,
axial relativ kurzen ringförmigen Isolators 54 ist an dem vorderen
Endabschnitt 52 und konzentrisch innerhalb desselben die
ringförmige metallische Kathodenzuleitung 55 montiert, die in
Richtung auf den vorderen Endabschnitt 52 gegenüber der leitenden
äußeren Hülle 50 erheblich nach innen versetzt ist.
Alle Verbindungen sind vakuumdicht ausgebildet, da der Raum
innerhalb des äußeren Isolators 48, der Umhüllung 50 und der
Kathodenzuleitung 55 in dem evakuierten Bereich der Röhre liegt.
Die metallische Umhüllung 50, die vorzugsweise aus relativ dickwandigem
Kupfer besteht, dient sowohl als Zuführungsweg für das
Hochfrequenzsignal zu dem Gitter 24 wie auch zusammen mit dem
Isolator 48 als Unterstützungsteil für das Gitter. Der
äußere Isolator 48 dient nicht nur zum Tragen der leitenden
äußeren Umschließung 50 und als Teil der äußeren evakuierten
Umschließung, sondern er trägt auch zum Isolieren des ankommenden
Hochfrequenz-Steuersginals von der Anode und der Kathode
bei. Die axiale Länge aller koaxialen Stromwege ist im Verhältnis
zu ihrem Durchmesser klein, während ihre radialen und
axialen Abstände sowohl wegen der geometrischen Auslegung
als auch wegen der dazwischenliegenden Isolatoren relativ
groß sind, wodurch Serieninduktivitäts- und Parallelkapazitätseffekte
auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Es ergibt sich eine
sehr geringe Reaktanz gegenüber dem Hochfrequenz-Steuersignal,
was zu einer großen Gesamtbandbreite beiträgt.
Wegen der relativ starken Strahlströme, die zur Erzielung
einer verhältnismäßig hohen Ausgangsleistung benötigt werden,
sind das Gitter, die Kathode und die Strahlquerschnitte relativ
groß bemessen, um die Stromdichte
in vernünftigen Grenzen zu halten. Wie oben erwähnt,
kann diese Großflächigkeit mit Hilfe einer konvergierenden
Elektronenschleuder erreicht werden, die eine sphärische oder
konkave Kathodenfläche und ein entsprechend geformtes Gitter
aufweist, wie es bei anderen Hochfrequenzröhren der Fall ist.
Die Notwendigkeit, die Elektronenlaufzeit
zu minimieren, um einen hohen Wirkungsgrad und eine große
Bandbreite bei hohen oberen Frequenzgrenzen zu erzielen, führt
gleichzeitig dazu, daß das Gitter im Vergleich zu seinem Durchmesser
so dünn wie möglich und in einem möglichst kleinen
Abstand von der Kathode angeordnet sein muß. Der erfindungsgemäß
mögliche Abstand zwischen Gitter und Kathode liegt in
der Größenordnung von einem Zwanzigstel des Gitterdurchmessers
oder weniger, während die Dicke des Gitters die Hälfte dieses
Maßes oder weniger beträgt. Ein solches relativ dünnes, in einem
geringen Abstand angeordnetes Gitter hat bisher als nicht praktikabel
gegolten, da man es für störungsanfällig infolge von
Kurzschlüssen, sich verändernden Betriebszuständen oder mechanischen
Brüchen infolge der durch die Hitze und die unterschiedliche
Expansion in seiner Umgebung verursachten Spannungen gehalten
hat. Bei den bestimmten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Röhre ist der Abstand zwischen Gitter und Kathode jedoch
bis weit unterhalb der genannten Werte auf
etwa ein Hundertstel des Gitterdurchmessers reduziert worden.
Zur weiteren Ausschaltung der erwähnten Störungsursachen und
zur gleichzeitigen Aufrechterhaltung des Signalweges niedriger
Impedanz zu dem Gitter
ist die Gitterunterstützungsbaugruppe 25 zusammen
mit dem vorderen Abschnitt 52 der Gitterzuleitungshülle
50 vorgesehen. Diese Baugruppe bietet Raum für eine relative
Expansion des Gitters 24 gegenüber seiner Umgebung, während
der vorbestimmte geringe Gitter-Kathoden-Abstand, ein
Hochfrequenzsignalweg mit niedriger Impedanz sowie ein sehr
guter Wärmeableitungsweg von dem Gitter weg aufrechterhalten
werden. Ein verformbarer, elastischer,
ringförmiger Leiter 58, der aus einer Ringnut 59 in dem vorderen
Endabschnitt 52 herausragt, steht in Kontakt mit einer Seite des
Gitterumfangs, während der Umfang der anderen Seite in Berührung
mit einem ringförmigen äußeren Bauteil 60 steht, das an
dem Vorderabschnitt 52 befestigt ist, wie weiter unten näher
beschrieben. Auf diese Weise wird die Gitterunterstützungsbaugruppe
25 an der Hülle 50 als Gitter-Hochfrequenzzuleitung befestigt
und bildet eine elektrische Fortsetzung
derselben, um den Zuführungsweg mit niedriger Impedanz für das
Hochfrequenz-Steuersignal aufrechtzuerhalten.
Bei der zugehörigen Signaleingangseinrichtung 47 ist das Kathodenzuleitungsteil
55 von kleinerem Durchmesser als das verengte
Endteil 52 und liegt in der Größenordnung des halben Durchmessers
des äußeren Isolators 48 oder weniger. Der hintere Endabschnitt
62 der Kathodenzuleitung 55 ist gegenüber dem äußeren
oder hinteren Endabschnitt 51 der Gitterzuleitung 50 axial nach
innen versetzt und liegt der Anode 15 erheblich näher als dem
Endabschnitt
51. Der zusätzliche Abstand verbessert die Isolierung
zwischen dem Hochfrequenzsignal und dem Gleichstrom-Strahlbeschleunigungspotential
für die Kathode. Die Kathodenzuleitung
55 ist innerhalb des vorderen Endabschnitts 52 der
Gitterzuleitung 50 mit Hilfe zweier axial zentrierter dünner
Metallringe 63 und 64 montiert, die jeweils an dem Kathodenzuleitungsglied
55 und dem vorderen Endabschnitt 52 mit hermetischer
Abdichtung befestigt und durch den dazwischenliegenden
inneren ringförmigen Keramikisolator 54 voneinander getrennt
sind. Der Durchmesser des Isolators 54 ist demjenigen der Kathodenzuleitung
55 vergleichbar, und der Isolator 54 ist gegenüber
seinem Durchmesser axial sehr kurz, ebenso wie die Metallringe
63 und 64. Die Kathodenzuleitung 55 und der innere Isolator 54
fluchten axial allgemein mit dem vorderen Endabschnitt 52. Der
Isolator 54 isoliert nicht nur die Kathodenzuleitung 55 vom
Gitter 24 und der Gitterunterstützung 25,
sondern bildet auch einen
Teil der evakuierten Umschließung der Elektronenschleuderbaugruppe.
Das Kathodenzuleitungsteil 55 weist einen hinteren
Endabschnitt 62 mit vergrößertem Durchmesser sowie einen vorderen
Endabschnitt 67 mit verkleinertem Durchmesser auf, welcher
sich axial in Richtung auf die Anode erstreckt und zu
dem ein langgestreckter hohler Metallzylinder 68 mit verkleinertem
Durchmesser gehört. Der Endabschnitt 62 und der innere
Isolator 54 sind axial zueinander ausgerichtet, und der Zylinder
68 ragt durch den Isolator 54 hindurch. Der Zylinder 68
endet in der scheibenförmigen Kathode 22, die in ihm festgehalten
wird und den Zylinder abschließt, so daß die Kathode 22
in nächster Nähe des Steuergitters 24 in dem vorbestimmten Abstand
von letzterem unterstützt ist. Innerhalb der Kathode
22 sind in dem hohlen Zylinder 68 Heizelemente 23 angeordnet.
Letztere können beispielsweise spiralförmig oder auf andere bekannte
Weise ausgebildet sein. Ihre Unterstützung und ihre elektrischen
Zuleitungsdrähte 70 erstrecken sich parallel zur Röhrenachse
und enden in Stiften 71. Letztere werden durch
eine scheibenförmige keramische Abschlußplatte 72 festgehalten,
die mit hermetischer Abdichtung an dem Kathodenzuleitungsteil
55 befestigt ist und einen axial nach hinten ragenden Führungszapfen
73 trägt. Durch die auf diese Weise erfolgende Isolierung
des hinteren Endabschnitts 67 der Kathodenzuleitung wird
die Schleuderbaugruppe abgedichtet und die evakuierte Umschließung
der Röhre vervollständigt.
Zu der Gitterunterstützungsbaugruppe 25, die dem
vorderen Endabschnitt 52 zugeordnet ist, gehört ein innen hohles
ringförmiges Basisteil 75, das sich radial nach innen bis in
die Nähe des Kathodenzylinderabschnitts 68 erstreckt, jedoch in
einem radialen Abstand von diesem gehalten wird, um die Isolierung
zwischen dem Hochfrequenzsignal und dem Gleichstrom-Strahlpotential
aufrechtzuerhalten. Das Basisteil 75 weist eine ebene,
ringförmige Fläche 76 auf, die sich quer zur Röhrenachse erstreckt
und der Anode 15 zugewandt ist und die zu dem Umfangsbereich
77 des Gitters 24 paßt. Zu der Gitterunterstützungsbaugruppe
25 gehört außerdem ein ringförmiges Endteil oder ein Flansch
60, der axial zwischen dem Basisteil 75 und der Anode 15 liegt
und dessen axiale Erstreckung erheblich kleiner ist als sein
Radius. Der Flansch 60 weist eine Ringnut 59 auf, die in dem
Flansch innerhalb einer zweiten ebenen Ringfläche 78 ausgebildet
und dem Basisteil 75 von der Anode 15 weg zugewandt ist und die
zu der Fläche 76 paßt. Das ringförmige, verformbare Kontaktelement
58, das in der Nut 59 angeordnet ist, vorzugsweise in
Form eines Metallgeflechts aus Monel-Legierung, hat eine Dicke,
die größer ist als die Tiefe der Nut, so daß das Geflecht aus
dieser herausragt, die jedoch erheblich kleiner ist als der
Gitterdurchmesser. Es könnten auch andere Materialien für das
Kontaktelement 58 verwendet werden, z. B. ein eine Vielzahl von
Preßfingern aufweisendes Bauteil. Das Gitter 24 liegt zwischen
den Endflansch 60 und dem Basisteil 75, nachdem der Flansch mittels
Schrauben an dem Flansch befestigt worden ist. Der Flansch
60 ist jedoch so montiert, daß das massive Metall des Flansches
das Gitter nicht direkt berührt oder zusammendrückt, sondern nur
unter Vermittlung durch das Geflecht 58. Auf diese Weise wird
eine angemessene, jedoch nachgiebige Klemmkraft aufgebracht,
die das empfindliche Gitter nicht verzerrt.
Die Ausdehnungskoeffizienten der Gitterunterstützungsbaugruppe
sind erheblich größer als diejenigen
des Graphit-Gittermaterials. Durch die Kombination des Geflechts
mit der Nut wird die Lage des Gitters gegenüber der Achse in
seitlicher oder radialer Richtung genau aufrechterhalten, doch
wird auch eine Scherwirkung zugelassen, um die Beanspruchung
durch die unterschiedliche Expansion der verschiedenen Materialien
bei der Erwärmung während der Herstellung des Betriebs
zu verringern. Neben der Berücksichtigung der relativen Expansion
sorgt die Gitterunterstützungsbaugruppe 25 auch für eine
hervorragende thermische und elektrische Leitfähigkeit, da voller
Schleifkontakt zwischen der Ringfläche 76 und der entsprechenden,
ihr gegenüberliegenden Randzone 77 des Gitters 24 durch
die elastische Klemmwirkung der Baugruppe 25 zwangsläufig sichergestellt
ist. Ähnlich wird mit Hilfe des verformbaren Kontakts
58 zwangsläufige elektrische und thermische Kontinuität auch
zwischen der Gitterzone 77 und der Ringfläche 78 trotz der Expansion
aufrechterhalten, wobei das Geflecht sich verformt, um
eine große Kontaktfläche zu gewährleisten. Außerdem ist das Gitter
selbst so konstruiert, daß seine Ausdehnung auf ein Mindestmaß
beschränkt ist, abgesehen von der Ausdehnung in der Gitterebene,
wie weiter unten näher erläutert. Trotzdem werden durch
diese Anordnung die ursprünglichen Maßverhältnisse sehr genau
eingehalten. Da der Abstand zwischen Gitter und Kathode gewöhnlich
etwa 0,13 bis 1,3 mm beträgt, während die Dicke des Gitters
selbst in der Größenordnung von etwa 0,5 mm oder weniger liegt,
hängt die Funktion der Röhre maßgeblich davon ab, daß eine zweckmäßige
Unterstützung für das Gitter bei allen Betriebsbedingungen
vorhanden ist.
Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten der Gitterkonstruktion. Die
dünne, ebene Scheibe 24 besteht aus einem hochgradig maßhaltigen
und wärmebeständigen Kohlenstoff, nämlich aus pyrolytischem
Graphit. Ein solches Gittermaterial hat auch den
Vorteil, von Natur aus schwarz und daher ein guter Wärmestrahler
zu sein. Die Scheibe 24 besitzt eine zentrale aktive Fläche 80
vom annähernden Durchmesser der Kathode, innerhalb deren vorzugsweise
mittels Laserbearbeitung Öffnungen 81 ausgebildet
sind, um die Elektronen durch das Gitter von der Kathode in
den Anodenbereich eintreten zu lassen. Infolgedessen besteht
die aktive Fläche 80 aus einer Anordnung paralleler, gleichmäßiger
Gitterstäbe 82, die in gleichmäßigen Abständen angeordnet
sind. Auf der Gitterscheibe wird außerdem ein schmaler,
ringförmiger massiver Randbereich oder Streifen 77 an ihrem
äußersten Rand ausgebildet, dessen Durchmesser demjenigen der
Nut 59 oder des Geflechts 58 vergleichbar ist und an dem sich
das Geflecht 58 abstützt.
Dieser Streifen trägt zur Sicherstellung einer hervorragenden
thermischen und elektrischen Verbindung zwischen dem Gitter und
seiner Unterstützungsbaugruppe bei. Bei einer der typischen
kleineren Ausführungsformen beträgt der Gesamtdurchmesser des
Gitters etwa 38 mm und derjenige der aktiven Fläche 25,4 mm,
um eine aktive Fläche von etwa 5,2 cm² vorzusehen. Es sind
aber auch aktive Flächen zwischen etwa 3,9 und mindestens
103 cm² herstellbar.
Wie ferner in Fig. 4 zu erkennen ist, sind die langgestreckten,
in gleichmäßigen Abständen angeordneten Gitterstäbe 82 von vorzugsweise
rechteckigem Querschnitt in der Ebene des Gitters im
Vergleich zu ihrer axialen Dicke und den zwischen ihnen liegenden
Öffnungen 81 sehr schmal. Die Teilung beträgt in typischen
Fällen das Anderthalbfache des Abstandes zwischen Gitter und
Kathode, während ihre Breite vorzugsweise ein Viertel der
Teilung oder die Hälfte des Abstandes zwischen Gitter und Kathode
beträgt. Es hat sich gezeigt, daß eine Ausbildung der
Gitterstäbe 82 mit einer leichten Krümmung innerhalb der Gitterebene,
wie in Fig. 3 gezeigt, dazu führt, daß jede während des
Betriebs auftretende Wärmedehnung sich ebenfalls in der gleichen
Richtung auswirkt, wodurch sichergestellt ist, daß die Elemente
in der Gitterebene bleiben. Eine anderenfalls auftretende Vorwölbung
nach innen würde bei den geringen Abständen zu Kurzschlüssen
zwischen Gitter und Kathode führen, während eine Vorwölbung
nach außen die Betriebseigenschaften der Röhre verschlechtert.
Wie weiter oben beschrieben, besteht ein Hauptzweck
der Konstruktion der Gitterunterstützungseinrichtung auch darin,
das Problem der unterschiedlichen Expansion während des Betriebs
zu verkleinern, das anderenfalls zu einer solchen Vorwölbung
beitragen würde.
Selbst bei extremen Temperaturen unter Hochleistungs-Betriebsbedingungen
und hohen Strahlbeschleunigungsspannungen werden
auf diese Weise sehr enge räumliche Toleranzen eingehalten.
Außerdem wird Raum für die unterschiedliche Ausdehnung der verschiedenen
Elemente geschaffen, während mechanische Belastungen
vermieden werden und eine gute mechanische Unterstützung sowie
ein Stromweg von hoher elektrischer Zuverlässigkeit
und niedriger Impedanz für das Hochfrequenzsignal geschaffen
wird. Gleichzeitig wird durch die Konstruktion der Signaleingangseinrichtung
47 die axiale Länge aller koaxialen Stromwege
auf ein Minimum begrenzt, und die Abstände und Isolierwirkungen
zwischen den Leitern werden maximiert. Beispielsweise
ist das Kathodenzuleitungsglied 55 von der Gitterunterstützungsbaugruppe
25 in einem erheblichen axialen Abstand angeordnet
und isoliert. Außerdem ist es in axialer Richtung sehr kurz
und nach innen versetzt und daher nur mit einem kurzen aixalen
Abschnitt der Hochfrequenzzuleitung 50 gleichachsig, während
darüber hinaus sein kürzester radialer Abstand von diesem immer
noch erheblich ist. Sowohl die Kathodenzuleitung 55 als auch die
Hochfrequenzzuleitungshülle 50 sind ihrerseits beide isoliert
und von der Anode 15 in einem erheblichen axialen Abstand angeordnet.
Auf diese Weise sind diejenigen Stromwege der betreffenden Leiter,
die axial gleichlaufend und einander benachbart verlaufen,
auf ein Minimum reduziert. Der Abstand zwischen
den Kathoden- bzw. Gitterzuleitungen ist maximiert, und die
relativ kleine Ausbildung der inneren Kathodenzuleitung 55
im Verhältnis zu der äußeren, sie umgebenden Zuleitung 50 sowohl
hinsichtlich ihres Durchmessers als auch ihrer axialen
Erstreckung trägt zu diesem Abstand bei. Die dazwischenliegenden
keramischen Unterstützungen 48 und 54 verstärken zusätzlich
die elektrische Isolierung zwischen den jeweiligen Schaltkreisen
sowie gegenüber der Anode oder Erde. Es ergibt sich somit
eine Schleuderbaugruppe mit einer minimalen Parallelkapazität
und Serieninduktivität. Neben der Schaffung sehr wirkungsvoller
und eine sehr niedrige Reaktanz aufweisender Wege für das
ankommende Steuersignal hat die Anordnung auch ausgezeichnete
Bandbreiteneigenschaften.
Die Konstruktion der Unterstützungsbaugruppen 47 und 25 für
die Signalzuführung und das Gitter trägt mit derjenigen des
Gitters 24 zu Leistung und Wirkungsgrad der Röhre bei, und zwar
bei weit höheren Pegeln, als man sie bisher von einer Röhre dieses
Typs erwartet hätte. Diese Konstruktionen ermöglichen einen
starken Strahlstrom und einen großen Strahlquerschnitt, wie sie
für die zu unterstützenden hohen Leistungspegel erforderlich
sind. Die Konstruktion der Gitterbaugruppe sieht eine vergleichsweise
große Gitterfläche vor, so daß die Strahlstromdichten
trotz der hohen Strahlstrom- und Spannungswerte niedrig sind.
Trotz der großen Gitterfläche wird durch die Konstruktion und
Montage des Gitters seine genaue Position eingehalten und gleichzeitig
eine Expansion ohne Deformierung zugelassen. Die
sehr geringen Abstände zwischen Gitter und Kathode
setzen Laufzeitverluste sowie
das Risiko von Kurzschlüssen und temperaturbedingten Variationen
der Röhreneigenschaften auf ein Minimum herab,
während die Strahlmodulation, die Hochfrequenzeigenschaften
und der Wirkungsgrad erhöht werden. Der nutzbare Frequenzbereich
der Röhre erstreckt sich über die VHF- und
UHF-Bänder in den Mikrowellenbereich hinein.
Die Lebensdauer der Röhre wird dank der Vorkehrungen zur Expansionsaufnahme
und dank der Gittergröße über das
bei den relativ hohen Ausgangsleistungen zu erwartende Maß
hinaus verlängert. Auch die Lebensdauer der Kathode wird verbessert,
da die erforderlichen Emissionsdichte niedrig liegt.
Außerdem wird
weniger Energie durch die Stromabfangwirkung von
Gitter und Anode vernichtet. Diese Merkmale tragen neben dem
eine niedrige Impedanz aufweisenden Hochfrequenzsignalweg zum
Gitter ebenfalls zur Übertragung eines starken Hochfrequenz-Steuerstroms
auf das Gitter und schließlich auf den Strahl bei,
während thermische Belastungen durch Stromverluste minimiert
werden. Die Röhre eignet sich für Dauerstrich-Ausgangsleistungspegel
von mindestens 20 kW, und es dürften sich noch viel höhere
Ausgangsleistungen erreichen lassen, wie sie bisher für Rühren
dieses Typs nicht zu erwarten waren, wobei auch eine gute
Anpassungsfähigkeit zur Verwendung innerhalb einer großen Bandbreite besteht.
Man könnte auch ein oder mehrere zusätzliche Gitter vorsehen wie
bei bestimmten Tetroden oder Pentoden, und es könnten zusätzliche
Beschleunigungsöffnungen vorgesehen sein.
Weitere erwünschte Eigenschaften der Röhre beziehen sich auf
die großen durchschnittlichen Elektronengeschwindigkeiten und
Querschnitte des Elektronenstrahls und tragen ebenfalls zu der
erhöhten Ausgangsleistung, dem besseren Wirkungsgrad und anderen
erwünschten Betriebseigenschaften bei. Wie Fig. 2 zeigt, ist
der Elektronenstrahl relativ lang, ebenso wie die feldfreien
Triftbereiche und der Ausgangsspalt. Zur besseren Strahl-Welle-Wechselwirkung
und zur Erhöhung des Wirkungsgrades ist der
Ausgangs-Wechselwirkungsspalt 35 typischerweise axial doppelt so
lang wie der Radius der Anodentiftröhre 17. Die axiale Länge der gesamten
Triftröhreneinrichtung liegt mindestens in der Größenordnung
des Fünffachen ihres größten Durchmessers, so daß auf
beiden Seiten des relativ breiten Spalts lange feldfreie
Triftbereiche vorhanden sind. Diese langen feldfreien Triftbereiche
führen zu einer verbesserten Isolierung des Ausgangs-Wechselwirkungsraums
gegenüber dem Eingangsraum
und dem Kollektor. Dieser Isoliereffekt, der mit
Hilfe der Eigenschaften eines Hohlleiters jenseits der Grenzfrequenz
erzielt wird, verhindert Variationen bezüglich der
Abstimmung oder Belastung des Ausgangs, wodurch die Steuer-
oder Eingangskreise ungünstig beeinflußt würden. Trotz der
Länge der feldfreien Triftbereiche ändert sich der Strahldurchmesser
nicht erheblich. Strahldurchmesser und Röhrendurchmesser
bleiben vergleichbar, auf den Strahl wird im wesentlichen
keine Abfangwirkung ausgeübt.