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Dachhaken.
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Die Erfindung betrifft einen Dachhaken, in wesentlichen bestehend
aus einem Befestigungsteil zur Befestigung auf dem Dachsparren und einem Auflageschenkel
mit Hakenteil, wobei der Auflageschenkel mit dem Befestigungsteil derart verbunden
ist, dass er in der Dachhautebene verschwenkbar ist.
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Dachhaken dienen zum Einhängen von Einrüstgegenständen und soweit
sie mit Oesen ausgerüstet sind, auch zum Anschlagen von Sicherheitsgeschirren. Ihre
Konstruktion, Herstellung und Anbringung unterliegt daher strengen Vorschriften
nach berufsgenossenschaftlichen Merkblättern, sie sind nach DIN 1052 und 17100 genormt.
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üblicherweise werden die Dachhaken auf starken Teilen der Dachkonstruktion,
insbesondere den Sparren starr befestigt. Der Auflageschenkel führt den eigentlichen
Dachhaken durch die Dachhaut hinaus.
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In dieser Weise eingerichtet vermögen Dachhaken den Vorschriften entsprechend
die an sie gestellten Forderungen der Aufnahme von Lasten in Richtung zur Traufe
zu genügen, jedoch hat sich gezeigt, dass Dachhaken im Bereich von Dachgiebeln oder
Dachwalrnungen, insbesorldere in Gefahrensituationen, dafür eingerichtet sein müssen,
auch erhebliche Kräfte aufzunehmen, die quer zur Sparrenbefestigung des Hakens wirken,
z.B. bei eingehängtem Sicherungsgeschirr und Absturz des auf dem Dach Tätigen über
die Giebelkante. In solchen Fällen kann auch ein vorschriftsmässig dimensionierter
und befestigter Dachhaken von seiner Befestigungsstelle infolge der Hebelwirkung
abgeschält und herausgerissen werden, ohne dass die
einwirkende
Kraft die Prüflast überschreitet.
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Dachhaken, die für derartige spezielle Gegebenheiten geeignet sind,
sind bisher nicht bekannt geworden. Wenn man davon ausgeht, dass in Richtung des
Sparrenverlaufs und quer dazu die gleichen Zuglasten aufgenommen werden sollen,
so liegt es nahe, eine Einpunktbefestigung, z,B. durch einen durch den Sparren hindurchgeführten
Bolzen vorzusehen und den Haken mit dem Sparren zu verschrauben, wobei der Dachhaken
in der Dachhautebene verschwenkbar wäre. Jedoch ist eine derartige Befestigungsform
relativ lohnaufwändig und auch wegen der zunehmenden Verwendung schmaler Sparrenhölzer
nicht immer angezeigt, zumal die Bolzenstärke wegen der Bruchlastvorschriften mindestens
lo bis 12 mm betragen müsste. Das Einschlagen eines entsprechend dimensionierten
Nagels würde andererseits den Sparren zum Reissen bringen und die Haltbarkeit in
Frage stellen.
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Ein Dachhaken, der prinzipiell in der Dachhautebene verschwenkbar
ist, wird in der US-PS 1 241 335 beschrieben, jedoch dient dessen Verschwenkbarkeit
lediglich dazu, ihn bei Bedarf am Dach in eine entsprechende Vorrichtung einhaken
zu können. In eingehaktem Zustand ist er konstruktionsgemäss dazu bestimmt, Kräfte
aufzunehmen, die in Richtung der Traufe wirken.
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Eine in der DE-OS 28 13 596 dargestellte Dachhakenkonstruktion mit
Schraubbefestigung wäre lediglich nach Lösen der Schraube in der Dachhautebene verschwenkbar
oder aber ungewollt bei fehlerhafter Montage. Konstruktiv ist er jedoch nicht dafür
bestimmt,
Kräfte quer zum Sparrenverlauf in gleicher Weise aufzunehmen.
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Die Anordnung der Dachhaken muss grundsätzlich so erfolgen, dass der
aus der Dachhaut herausragende Auflageschenkel mit dem Hakenteil in dem sogenannten
Wasserlauf der Pfannen liegt.Da die Befestigung der Haken nach Fertigstellung der
Dachkonstruktion mit eventuellen Folienbedeckungen im Zuge der Belegung mit Pfannen
erfolgt, konnten bislang die Haken bei breiten Sparren entsprechend positioniert
werden. Durch den zunehmenden Einsatz von schmalen Sparren aus Kostengründen wird
diese Positionierung schon schwieriger. Durch neue Verordnungen wird in Zukunft
verstärkt die sogenannte Konterlattung anzuwenden sein, wobei nach Abdeckung der
Sparrenkonstruktion mit Folie in Richtung der Sparren Konterlatten angebracht werden
und auf diesen erst die Dachlatten befestigt werden. Dies hat den Zweck, eine bessere
Belüftung der sogenannten Kaltdächer zu gewährleisten. Das bedeutet aber, dass für
die Positionierung normaler Dachhaken im Wasserlauf der Pfannen kein Spielraum mehr
bleibt, insbesondere wenn die Mindestmaße für Sparren und Konterlattung von jeweils
60 mm Breite aus Kostengründen benutzt werden.
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Es bestand daher die Aufgabe, unter Einhaltung der gegebenen Vorschriften
einen Dachhaken -zu entwickeln, der in gleicher Weise Kräfte in Sparrenlängsrichtung
wie quer zum Sparrenverlauf aufnimmt, der weiterhin horizontal in der Dachhautebene
nach der Befestigung verschiebbar ist zwecks Anordnung des Schenkels mit Hakenteil
im Wasserlauf der Pfannen und dabei eine
möglichst einfache kostensparende
Konstruktion zu wählen, die dennosch alle erforderlichen Voraussetzungen an Sicherheit
erfüllt. Ein dafür gewähltes Grundprinzip zur Vermeidung von Hebelwirkungen bestand
darin, ihn in der Dachhautebene verschwenkbar zu gestalten, wobei erschwerend hinzukam,
dass auch moderne Sparrendimensionierungen sowie die Vorschriften über die Konterlattung
zu berücksichtigen waren. Weiterhin kam erschwerend hinzu, dass die Konstruktion
gewisse Bauhöhen der Befestigung nicht überschreiten durfte, insbesondere im Hinblick
auf Dacheindeckungen mit Schieferplatten und beispielsweise Biberschwanzpfannen.
Letztere bedingen darüberhinaus einen sehr engen Lattenabstand, zwischen welchen
die Hakenbefestigung anzubringen ist. Aber auch zu kleine Biegeradien des Hakens
wären gemäss den Vorschriften zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch Dachhaken der eingangs genannten
Art gelöst, deren Befestigungsteil eine schlitzartige Ausnehmung aufweist, welche
bei bestimmungsgemässer Montage des Teils mindestens nahezu horizontal entlang der
Dachhautebene verläuft und dessen Auflageschenkel eine Kröpfung aufweist, die eine
Zunge entgegen der und wenigstens eine weitere Zunge in der Belastungsrichtung des
Dachhakens besitzt und wobei die Kröpfung mit den Zungen in der Ausnehmung des Befestigungsteiles
positionierbar ist.
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Diese Dachhakenkonstruktion gewährleistet somit eine sichere Befestigung
der Platte auch auf schmalen Sparren beziehungsweise auf der Konterlattung, eine
seitliche
Verschiebbarkeit der Kröpfung in der schlitzartigen Ausnehmung, sodass das Hakenteil
in dem Wasserlauf liegen kann und letztendlich eine Verschwenkbarkeit des Hakens
in allen Richtungen der Dachhautebene unter Belastung. Das Befestigungsteil ist
einfach durch Nagelung anzubringen und es passt auch zwischen enge Lattenabstände.
Die beiden Teile , Befestigungsteil und Auflageschenkel mit Hakenteil, können vormontiert
werden, entweder im Herstellerbetrieb oder unmittelbar vor der Befestigung am Dach
und zwar entweder indem man den Haken über das Hakenteil von rückwärts auf die Ausnehmung
des Befestigungsteiles hindurchführt oder durch Einstecken des gekröpften Endes
in die Ausnehmung, wobei die Breite der Ausnehmung des Befestigungsteiles von der
Dimensionierung der Kröpfung sowie der Ausbildung der Zungen abhängig ist und diese
Grössen selbstverständlich in einfacher Weise angepasst werden können. Die zuletzt
beschriebene Montageweise ist dann erforderlich, wenn das Hakenteil Einrichtungen
zum Anschlagen von Sicherheitsgeschirren aufweist insbesondere solche nach Maßgabe
der Patentanmeldungen P 31 44 310 und/oder P 32 44 257. Einzelheiten der Dimensionierungsfrage
werden in der Beschreibung der Zeichnungen erläutert.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform besitzt das Befestigungsteil
im Bereich und im Verlauf der Ausnehmung eine U-förmige Erhebung. Diese hat den
Vorteil, dass die Kröpfung mit dem Auflageschenkel und Hakenteil auch über einen
weiten Bereich der Sparrenbreite seitlich verschiebbar ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung entspricht die Länge
der Ausnehmung des Befestigungsteiles wenigstens der halben Verlegebreite von Dachpfannen.
Diese Länge der Ausnehmung genügt deshalb, weil das Befestigungsteil auch um 180°C
in der Dachhautebene gedreht befestigt werden kann, sodass die Ausnehmung beispielsweise
dann statt rechts nunmehr links vom Sparren liegt. Auf diese Weise ist eine ganze
Pfannenbreite ausgleichbar zwecks vorschriftsmässiger Positionierung des Hakens
im Wasserlauf der Pfanne.
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Ferner besteht eine vorteilhafte Ausführungsform darin, die Tiefe
der Ausnehmung durch einen Lappen ( als Bestandteil des Befestigungsteiles) zu begrenzen.
Dieser Lappen geht vom freien Ende des Befestigungsteiles aus (betrachtet nach bestimmungsgemässer
Montage) und hat ein freies Ende, das auf dem Sparren aufliegt. Dieser Lappen kann
beispielsweise beim Stanzen der Ausnehmung mit dem freien Ende der Befestigungsplatte
zusammenhängend belassen und durch Kanten in seine Form gebracht werden. Erverhindert
ein unbeabsichtigtes Herausziehen der Kröpfung aus der Ausnehmung nach der Montage.
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Schliesslich bestehen weitere vorteilhafte Ausführungsformen darin,
das Hakenteil als Sicherheitshaken auszubilden und mit einer Öse zu versehen, die
zum Anschlagen von Sicherheitsgeschirren dient. Dabei sind solche Ausführungsformen
besonders bevorzugt, die nach Maßgabe der Patentanmeldungen P 31 44 310 und/oder
P 32 44 257 gestaltet sind.
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Wie aus den Zeichnungen Figuren 1 bis 3, welche bei-
spielhaft
eine Ausführungsform gemäss der vorliegenden Erfindung erläutern sollen, ersichtlich
ist, stellen alle Teile, die funktionell den erfindungsgemässen Dachhaken bilden,
Stanz- und/oder Biegeteile dar, die aus entsprechendem Bandmaterial in einfachen
Arbeitsgängen gefertigt werden können ohne Verschraubungen und Schweissarbeiten.
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Figur 1 ist eine Draufsicht eines auf dem Sparren montierten Hakens,
Figur 2 ein Schnitt entlang der Linie A-B, Figur 3 ein Schnitt entlang der Linie
C-D.
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Der Auflageschenkel 1 mit dem Hakenteil 1' ist mit der Kröpfung 5
in die Ausnehmung 10. eingeführt und wird in der Ausnehmung durch die Zungen 6 (
entgegen der Belastungsrichtung) sowie 6> ( in Richtung der Belastungsrichtung
verlaufend ) gehalten.
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Das Befestigungsteil 2 ist auf dem Sparren 3 mit Nägeln 7 befestigt
und besitzt Abkantungen 8, die seitlich am Sparren anliegen und Hebelkräfte aufnehmen.
4 ist ein Lappen, der mit seinem freien Ende auf dem Sparren 3 aufliegt und ein
Herausdrehen des Hakens beim Verschwenken aus der Dachhautebene heraus verhindert.
Im Bereich der Ausnehmung lo und in ihrem Verlauf sich erstreckend ist eine U-förmige
Erhebung 9 vorgesehen, die ein seitliches Verschieben des Hakens bis über den Sparren
3 gestattet. Das Hakenende 1' weist eine Doppelkröpfung 11 auf, welche die Doppelöse
12 unverlierbar positioniert.
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Die Doppel öse 12 dient zum Einhängen von Sicherheitsgeschirren.
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Die Buchstaben X, Y und Z wurden zur Erläuterung von Dimensionierungshinweisen
gewählt. Damit der freie Schenkel des Dachhakens 1 mit dem Hakenteil 1' in
der
Dachhautebene verschwenkbar ist, wird die Größe Z gleich oder kleiner als die Breite
der Ausnehmung Y gewählt. Wenn die Kröpfung 5 mit den Zungen 6 und 6' entsprechend
der Draufsicht Figur 1 von oben in die Ausnehmung eingeführt werden soll, ist die
Größe X ebenfalls gleich oder kleiner als die Breite der Ausnehmung Y zu wählen.