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Mehrklappenventil für heiße Gase.
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Die Erfindung betrifft ein Mehrklappenventil für heiße Gase, dessen
Ventilklappen auf in einem gemeinsamen Ventilgehäuse gelagerten Antriebswellen drehbar
sind, die außerhalb des Ventilgehäuses je einen Betätigungshebel aufweisen und durch
ein gemeinsames, die Betätigungshebel miteinander verbindendes Antriebsgestänge
betätigt werden.
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Mehrklappenventile dieser Art werden bekanntlich z.B. als Jalousie-
oder Schwenkflügelklappen zum Absperren großer Rohrleitungen für heiße Gase, wie
beispielsweise Rauchgase, eingesetzt. Bei solchen Ventilen urird das Antriebsgestänge
samt Betätigungshebeln so eingestellt, daß die Ventilklappen im kalten Zustand alle
die jeweils gewählte Endschaltstellung, z.B. die Schließstellung genau einnehmen.
Im Betrieb ist das vom heißen Gas durchströmte Ventilgehäuse einer stärkeren Wärmedehnung
als das außenliegende Antriebsgestänge ausgesetzt.
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Dadurch werden die Ventil'lappen mehr oder weniger verdreht und somit
teilweise von ihren Sitzen wegbewegt. Dies hat zur Folge, daß das Ventil dann nicht
mehr gasdicht schließen kann.
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4 Um dies zu verhindern, wurde bereits im DE-GM 74 27 87j und
in der DE-OS 30 23 639 eine besondere zweiarmige Ausbildung der Betätigungshebel
mit einer zwischen den beiden Hebelarmen angeordneten Feder vorgeschlagen, wobei
die Federn unterschiedliche Wärmedehnungen der Schwenkklappen und der zugehörigen
Antriebsglieder ausgleichen sollen. Diese Konstruktion
ist jedoch
aufbaumäßig sehr aufwendig. Sie hat außerdem den Nachteil einer ebenfalls sehr aufwendigen
Einstellung.
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Zum Stand der Technik gehört ferner die DE-AS 26 26 261, in der zur
Lösung des Problems eine besondere Konstruktion des Antriebsgestänges und der Betätigungshebel
gezeigt wird. Hierbei sind doppelarmige Kipphebel vorgesehen, die jeweils in der
Mitte zwischen zwei Antriebswellen schwenkbar am Ventilgehäuse gelagert sind und
deren freien Enden iiber gleichlange Lenker mit den freien Enden der jeweils benachbarten
Betätigungshebel verbunden sind. Diese Anordnung, die keine elastischen Elemente
beinhaltet, ist ebenfalls sowohl konstruktiv als auch fertigungstechnisch sehr aufwendig
und hat zudem den Nachteil, daß sie bei ungleichmäßiger Wärmedehnung des Ventilgehäuses
keine einwandfreie Dichtigkeit bewirken kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und ein Mehrklappenventil der eingangs genannten Art zu schaffen, das mit konstruktiv
einfachen und betriebssicheren Mitteln stets, d.h. auch bei einer ungleichmäßigen
Wärmebeanspruchung des Ventilgehäuses, die einwandfreie Dichtigkeit des Ventils
gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Betätigungshebel
als Biegestäbe ausgebildet sind, deren Biegsamkeit entsprechend der im Betrieb auftretenden
Wärmedehnungsdifferenz zwischen dem Ventilgehäuse und dem Antriebsgestänge bemessen
ist. Auf diese Weise sind die Betätigungshebel in der Lage, sich zum Ausgleichen
der auftretenden Wärmedehnungsdifferenzen zu verbiegen und gleichzeitig die Antriebswellen
der klappen mit einem Drehmoment zu betätigen, das das einwandfreie Schließen der
Klappen jederzeit gewährleistet.
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Nach einer ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung sind die Betätigungshebel
im kalten Zustand entsprechend der im Betrieb auftretenden Wärmedehnungsdifferenz
zwischen dem Ventilgehäuse und dem Antriebsgestänge vorgebogen. Durch die Biegefähigkeit
der
Betätigungshebel ist es möglich, im kalten Zustand die Ventilklappen unter Vorbiegung
der Hebel soweit zu drehen, bis sämtliche Klappen die gewählte Schaltstellung, z.B.
die Schließstellung genau einnehmen. Dadurch ist die volle Dichtigkeit des Ventils
im kalten Zustand gewährleistet. Die im Betrieb erfolgende Ausdehnung des Ventilgehäuses
gegenüber dem Antriebsgestänge für die Klappen führt dann dazu, daß die Vorbiegung
der Hebel wieder ganz oder teilweise abgebaut wird. Trotzdem sind die Betätigungshebel
nach wie vor in der Lage, das für das einwandfreie Schließen der Klappen erforderliche
Drehmoment auf die Antriebswellen zu übertragen. Befindet sich das Ventil in der
Offenstellung, ist die Arbeitsweise der Vorrichtung analog, nur mit dem Unterschied,
daß in diesem Fall die Vorbiegung der Biegestäbe in umgekehrter Richtung erfolgt.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß das Antriebsgestänge durch zwischen
den Betätigungshebeln angeordnete Schubstangen gebildet ist, deren Länge zwischen
den Betätigungshebeln bzw.
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zwischen diesen und dem Schubantrieb so bemessen ist, daß die Betätigungshebel
im kalten Zustand die jeweils erforder -liche Vorbiegung erhalten. Auf diese Weise
wird die Fertigung der Betätigungshebel vereinfacht, da es nicht notwendig ist,
sie vor dem Einbau in das Ventil einzeln entsprechend vorzubiegen.
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Nach einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform gemäß der Erfindung
weisen die Schubstangen zwischen den Betätigungshebeln bzw. zwischen diesen und
dem Schubantrieb eine in Richtung der Betätigungskraft gleichmäßig zunehmende Längenzugabe
in kaltem Zustand auf. Nach dieser Anordnung ist die Vorbiegung der Hebel im kalten
Zustand auf der einen Ventilseite praktisch minimal, während sie allerdings zur
gegenüberliegenden Ventilseite hin zunehmend größer wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes weisen
die Schubstangen zwischen den Betätigungshebeln eine gleichmäßige Längenzugabe im
kalten Zustand auf, wodurch erreicht wird, daß die Betätigungshebel im kalten Zustand
mit einer ebenfalls gleichmäßigeren Vorbiegung beansprucht werden.
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Gemäß der Erfindung können die Betätigungshebel duch utnekehrt im
kalten Zustand entspannt sein und im Betrieb eine Nackbiesgllng entsprechend der
auftretenden Wärmedehnungsdif£erenz wischen dem Ventilgehäuse und dem Antriebsgestänge
erhalten. Dadirch ist es nicht erforderlich, die Schubstangen des Gestänges im kalten
Zustand mit Längenzugaben zu versehen.
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Die Erfindung sieht ferner vor, zur Entlastung der Antriebswellen
der einzelnen Ventilklappen, die Antriebswellen mit in Verlängerung des Betätigungshebels
angeordneten, an deren freien Enden durch Verbindungsstangen miteinander verbundenen
und auch als Biegestäbe ausgebildeten Entlastungshebeln zu versehen Auf diese Weise
ist es möglich, das auf den Antriebswellen wirkende Drehmoment der Betätigungshebel
durch ein entsprechendes, jedoch entgegengerichtetes Drehmoment der Entlastungshebel
auszugleichen.
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Es ist dabei möglich, bei Mehrklappenventilen mit einer durch drei
teilbaren Anzahl Ventilklappen die Betätigungs- und Entlastungshebel der jeweils
zweiten, fünften, usw. Ventilklappe
auszubilden, weil sie im Betrieb praktisch keiner nennenswerte wärmebedingten Beanspruchung
ausgesetzt sind.
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Es ist ferner in diesem Fall möglich, die Antriebswelle der jeweils
zweiten oder fünften, usw. Ventilklappe mit einem Drehantrieb zu versehen,und an
den Antriebswellen der jeweils zweiten, fünften, usw. Ventilklappen in Verlängerung
voneinander liegende und als Biegestäbe ausgebildete, zusätzliche Betätigungs- und
Entlastungshebel anzuordnen, deren freien Enden durch Verbindungsstangen verbunden
sind.
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Zum bequemen Einstellen der jeweils erforderlichen Stangenlängt des
Gestänges ist es zweckmäßig, die Schub- bzw. Verbindungsstangen mit Längenausgleichsvorrichtungen
zu versehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbei.
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spiele näher erläutert.
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Es'eigen: Fiy. 1 ein Mehrklappenventil mit herkömmlichen, unbiegsamen
Betätigungshebeln, in der Schließstellung dargestellt, Fig. 2 das Mehklappenventil
aus Fig. 1 mit als Biegestäbe ausgebildeten Betätigungshebeln, die in kaltem Zustand
eine Vorbiegung aufweisen, in der'Schließstellung dargestellt, Fig. 3 das Mehrklappenventil
gemäß Fig. 2, in der Offenstellung dargestellt, Fig. 4 eine Variante des Mehrklappenventils
gemäß den Fig. 2 und 3, dessen Betätigungsgestänge mit Längenausgleichsvorrichtungen
versehen ist, Fig. 5 das Mehrklappenventil aus Fig. 1 mit als Biege stäbe ausgebildeten
Betätigungshebeln, die im kalten Zustand entspannt sind, ebenfalls in der Schließstellung
dargestellt, Fig. 6 eine Variante des Mehrklappenventils gemäß Fig. 5, welches mit
Entlastungshebeln versehen ist, und Fig. 7 ein Mehrklappenventil mit einer durch
drei teilbaren Anzahl Ventilklappen, ebenfalls in der Schließstellung dargestellt.
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Das in der Fig. 1 abgebildete Mehrklappenventil weist ein rechteckiges
Ventilgehäuse 1 und vier ebenfalls rechteckige Ventilklappen 2, 3, 4 und 5 auf,
die auf im Ventilgehäuse 1 gelagerten Antriebswellen 6, 7, 8 bzw. 9 drehbar sind.
Letztere sind mit je einem außerhalb des Ventilgehäuses 1 liegenden Betätigungshebel
10, 11, 12 bzw. 13 versehen. Diese sind durch Schubstangen 14a bis 14d mit einem
Betätigungszylinder 15 verbunden, der an einer am Ventilgehäuse 1 befestigten Konsole
16 gelagert ist.
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Die Antriebswellen 6 , 7 und und 3 t.znd 9 weisen aubverden je einen
Ansatz 1 7 auf , der mit zwei an der Außenwand des Ventilgehäuses befestigten Anschlagstücken
und und 19 zusammammenwirckt.
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Die Ventilklappen 2, 3, 4 und 5 und die Betätigungshebel 10, 12 und
13 nehmen im kalten Zustand die in der Pig. 1 mit- lestrichelten bzw. ausgezogenen
Linien dargestellte Schlie!istellung ein, in der die Ansätze 17 der Antriebswellen
o, 7, 8 und 9 mit den Anschlagstücken 18 des Ventilgehäuses 1 auf Anschlag sind.
Bei dieser Ausführungsform des Ventils sind die Betätigungshebel 10, 11, 12 und
13 nicht biegsam.
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Die Schubstangenabschnitte zwischen der Lagerachse PO des De- 1 tätigungszylinders
15 und dem Anlenkpunkt P1 des BetatJqungshebels 10 bzw. zwischen den Anlenkpunkten
P1, P2, P3 und Pl der Betätigungshebel 10, 11, 12 und 13 untereinander sind in der
Figur mit Ll, A1, A2 bzw. A3 bezeichnet. Die Buc:iistaben L2, B1, B2 und B3 bezeichnen
ihrerseits die Gehäuseabschnitte zwischen der Lagerachse PO und der Antriebswelle
6 bzw. zwischen den Antriebswellen 6, 7, 8 und 9 untereinander. Die Schubstangenabschnitte
Al, A2 und A3 sind im kalten Zustand so lang bemessen, wie die Gehäuseabschnitte
El, B2 und B3 des Ventilgehäuses 1.
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Im Betrieb wird das vom heißen Gas durchströmte Ventilgehäuse 1 einer
höheren Wärmebeanspruchung als die außenliegenden Schubstangen 14a bis 14d ausgesetzt.
Das Ventilgehäuse 1 dehnt sich dadurch stärker als die Schubstangen 14a bis 14d
aus, was zur Folge hat, daß die Betätigungshebel 10, 11, 12 bzw. -13 verdreht werden.
Die Verdrehung nimmt in der Fig. 1 von unten nach oben zu entsprechend der in dieser
Richtung zunehmenden Entfernung der Anlenkpunkte P1, P2, P3 und P4 sowie der Antriebswellen
6, 7, 8 und 9 von der Lagerachse PO des Betätigungszylinders 15 am Ventilgehäuse
1. Das Maß der Verdrehung entspricht der auftretenden Wärmedehnungsdifferenz a,
b, c bzw. d zwischen den Gehäuseabschnitten L2, L2 + B1, L2 + B1 + B2 bzw. L2 +
B1 + B2 + B3 und den Schubstangenabschnitten Ll, L1 + Al, L1 + Al + A2 bzw. 111
+ A1 + A2 + A3.
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Infolge der Verdrehung nehmen dann die Ventilklappen 2, 3, 4 und :
sowie die Bevätigun;Jshebel 10, 11, 12 bzw. 13 die in der Fig. 1 mit stric;!purlktierten
Linien dargestellte Stellung ein, bei der die Klappen gegenüber der Schließebene
von unten nach oben zunehmend geneigt sind. Dadurch ist das Mehrklappenventil im
heißen Zustand in der Schließstellung in erheblichem Maße undicht und somit für
den Betrieb bei hohen Betriebstemperaturen nicht geeignet.
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Das Mehrklappenventil gemäß den Fig. 2 und 3 unterscheidet sich vom
Ventil gemäß der Fig. 1 dadurch, daß bei ihm die Betätigungshebel 10, 11, 12 bzw.
13 als Biegestäbe ausgebildet sind, und daß ferner die Schubstangen 14a bis 14d
zwischen den Anlenkpunkten PO, P1, P2, P3 und P4 eine Längenzugabe erhalten, die
entsprechend der dann im Betrieb auftretenden Wärmedehnungsdifferenz a, b, c bzw.
d zwischen den einzelnen Abschnitten des Ventilgehäuses 1 und den Schubstangen 14a
bis 14d bemessen ist.
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Im kalten Zustand werden die Betätigungshebel 10, 11, 12 und 13 durch
den Betätigungszylinder 15 und die Schubstangen 14a bis 14d soweit eingeschwenkt,
daß die Ansätze 17 der Antriebswellen 6, 7, 8 und 9 mit den Anschlagstücken 18 auf
Anschlag kommen. Der untere Betätigungshebel 10 erhält dadurch eine Vorbiegung,
die entsprechend der Längenzugabe a im Zugstangenabschnitt L1 bemessen ist. Die
übrigen Betätigungshebel 11, 12 und 13 erhalten ebenfalls eine Vorbiegung, die ihrerseits
entsprechend der Längenzugabe b, c bzw. d der Schubstangenabschnitte Al , A2 bzw.
A3 zunehmend größer wird. Die Schließstellung der Ventilklappen und der vorgebogenen
Betätigungshebel im kalten Zustand ist in der Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellt.
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Die im Betrieb erfolgende Erwärmung des Ventilgehäuses 1 führt dann
dazu, daß dieses sich stärker als die Schubstangen 14a bis 14d ausdehnt, wodurch
die Vorbiegung der Betätigungshebel 10, 11, 12 und 13 wieder abgebaut wird. Trotzdem
sind letztere
nach wie vor in der Lage, die Ventilklappen 2, 3,
4 und r mit einem für das einwandfreie Schließen der Klappen ausreicher)(3en Drehmoment
zu betätigen, so daß die Klappen auch nach rrmung des Ventils die in der Fig. 2
dargestellte Sch:Liel3-stellung beibehalten.
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In der in Fig. 3 dargestellten Offenstellung, in der der Ansatz 17
mit dem Gehäuseanschlag 19 zusammenwirkt, arbeitet die Vorrichtung analog, nur mit
dem Unterschied, daß in diesem Fall die Vorbiegung der Betätigungshebel 10, 11,
12 und 13 in umgekehrter Richtung erfolgt. Dadurch sind nunmehr die unteren Betätigungshebel
10 und 11 am stärksten vorgebogen Das Mehrklappenventil gemäß Fig. 4 unterscheidet
sich vom Ventil gemäß den Fig. 2 und 3 lediglich dadurch, daß die Längenzugabe b,
c und d der einzelnen Schubstangenabschnitte Al, A2, bzw. A3 zwischen den Anlenkpunkten
Pl, P2, P3 und PT der Betätigungshebel 10, 11, 12 und 13 gleich bemessen ist, so
daß diese in kaltem Zustand eine gleichmäßigere Vorbiegung erfahren, die kleiner
ist, als die maximale Vorbiegung, welche bei der Ausführung gemäß den Fig. 2 und
3 der jeweils am stärksten vorgebogenen Hebel erfahren muß. Dadurch sind zum Vorbiegen
der Hebel geringere Schubkräfte erforderlich.
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Zur genauen und bequemen Regulierung der Schubstangenlänge zwischen
den Anlenkpunkten PO, P1, P2, P3 und P4, und somit zur genauen Einstellung der Vorbiegung.der
Betätigungshebel sind in den Schubstangenabschnitten L1, Al, A2 und A3 schloßschraubenartige
Längenausgleichsvorrichtungen 20 vorgesehen.
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Das Mehrklappenventil gemäß Fig. 5 untescheidet sich seinerseit vom
Ventil gemäß Fig. 1 lediglich dadurch, daß die Betätigungs.
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hebel 10, 11, 12 und 13 auch hier biegsam sind. Die Schubstangen L1,
Al, A2 und A3 weisen hier im Gegenteil zu der Ausführung gemäß den Fig. 2 und 4
keine Längenzugabe auf und bewirken somit im kalten Zustand keine Vorbiegung der
Betätigung hebel 10 bis 13. Im Betrieb sorgt der Betatigungszylinder 15
dafür,
daß die Anschlage 17 stets gegen die Anschläge 18 angedrückt werden. Hierbei erhalten
die Betätigun-gshebel 10 bis 13 eine von unten nach oben abnehmende Nachbiegung,
welche die dann auftretenden Wärmedehnunssdifferenzen zwischen dem Ventilgehäuse
und dem Antriebsgestänge kompensiert. Die Stellung der Betätigungshebel im heißen
Zustand ist in Fig. 5 strichpunktiert dargestellt. Das Mehrklappenventil gemäß Fig.
6 unterscheidet sich vom Ventil gemäß Fig. 5 darin, daß es zur Entlastung der Antriebswellen
6, 7, 8 und 9 mit Entlastungshebeln 10', 11', 12' und 13 versehen ist. Letztere
sind an den Antriebswellen 6, 7, 8 und 9 in Verlängerung der Betätigungshebel 10
bis 13 angeordnet. Sie sind ferner auch als Biegestäbe ausgebildet, deren Hebellänge
und Biegsamkeit mit denen der Betätigungshebel 10 bis 13 übereinstimmt. Deren freien
Enden sind miteinander durch Verbindungsstangen 14b', 14c' und 14d' verbunden, denn
Länge mit der Länge der Schubstangen 14b, 14c bzw. 14d ebenfalls übereinstimmt.
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Aufgrund der beschriebenen Ausbildung sind beide Hebelsysteme 10 bis
13 bzw. 10' bis 13' im kalten Zustand ungespannt. Im Betrieb erfahren dann beide
Hebelsysteme eine Durchbiegung, welche die unterschiedliche Wärmedehnung von Gehäuse
und Gestänge kompensiert. Die Stellung der beiden Hebelsysteme 10 bis 13 bzw. 10'
bis 13' im heißen Zustand ist in Fig. 6 strichpunktiert dargestellt.
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Wie in der Figur 6 ersichtlich, werden dabei die einzelnen Antriebswellen
6, 7, 8 und 9 von den Hebelpaaren 10 und 10', 11 und 11', 12 und 12' bzw. 13 und
13' mit entgegengesetzt wirkenden Drehmomenten beansprucht. Das bringt eine Vergleichmäßigung
und Herabsetzung der Drehmomentbelastung der Antriebswellen und deren Lagerung mit
sich. Ferner kann die zum Betätigen der Klappen erforderliche Antriebskraft verringert
werden, da sie nicht mehr die für die Durchbiegung der Hebel erforderliche Zusatzkraft
aufbringen muß.
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Das Mehrklappenventil nach Fig. 7 unterscheidet sich vom Ventil nach
Fig. 6 dadurch, daß die Anzahl Ventilklappen durch drei teilbar ist. Das Ventil
weist ein rechteckiges Ventilgehäuse 21 und sechs ebenfalls rechteckige Ventilklappen
22a bis 22E auf, die auf im Ventilgehäuse 0! gelagerten Antriebswellen 23a bis 93E
drehbar sin(i. Letztere sind mit je einem außerhalb des Ventilgehäuses 1 liegenden
Betätigungs- und Entlastungshebelpaar 24d bis 24F verstehen.
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Die Betätigungs- und Entlastungshebel 24b und 24e der Antriebswellen
23b bzw. 23e sind als starre Hebel ausgebildet. Die übrigen Betätigungs- und Entlastungshebel
24a, 24c, 24d und 24f sind dagegen wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 als
Biegestäbe ausgebildet.
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Die Betätigungs- und Entlastungshebelpaare 24a bis 24 F sind in Dreiergruppen
an deren Enden durch Verhindungsgestänge 25 bzw. 26 verbunden, deren Länge entsprechend
wie bei der Ausführung gemäß Fig. 6 bemessen ist.
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Die Betätigung der Ventilklappen 22a bis 22f erfolgt durch einen Drehantrieb
27, der an der Antriebswelle 23b montiert ist und dessen Drehmoment sowohl auf die
Antriebswelle 23b als auch auf die Antriebswelle 23e wirksam ist. Der Drehantrieb
27 treibt die Antriebswelle 23b direkt an. Die Antriebswelle 23e wird dagegen durch
ein zusätzliches Hebel-und Stangensystem angetrieben, welches sich aus zwei Betätigungs-
und Entlastungshebelpaaren 28 und 29 zusammensetzt, deren freien Enden miteinander
durch Verbindungsstangen 13 verbunden sind. Die Hebelpaare 28 und 29 sind auf den
Wellen 23b und 23e neben den Hebelpaaren 24b bzw.
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24e angeordnet und als Biegestäbe ausgebildet. Die Länge der Verbindungsstangen
30 ist so bemessen, daß die Hebelpaare 28 und 29 im kalten Zustand keine Vorbiegung
erfahren.
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In der Fig. 7 ist das Mehrklappenventil im heißen Zustand dargestellt.
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Durch die Ausfährungsform gemäß Fig. 7 wird es möglich, bei Mehrklappenventilen
mit einer durch drei teilbaren Anzahl Ventilklappen, das zweiten, fünfte, echte
usw.
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HebeLpaar als starre Hebel auszubilden und auch dort das Drehmoment
für die Betätigung von je drei Hebelklappen einzuleiten. In diesen Fall verursacht
nämlich die im Betrieb auf tretende Wärmedehnungsdifferenz zwischen Ventilgehäuse
und Antriebsgesttinge praktisch keine zusätzliche Beanspruchung des jeweils mittleren
Hebelpaares. Es ist auch dadurch möglich, die Betätigung der Ventilklappen, wie
aus der Figur ersichtlich, zu vereinfachen. Dabei wird die Durchbiegung der zusätzlichen
Hebelpaar 23 und 29 so bestimmt, daß sie praktisch die gle-ichen Lager- und Wellenbelastungen
an den Ventilklappen 22b und 22e wie an den Ventilklappen 22a, 22c, 22d und 22f
hervorrufen.
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Der Einsatz von Hiegeståben ist auch an Ventilklappen möglich, die
gegenläufig öffnen oder schließen.
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Sie sind ebenfalls in Klappensystemen anwendbar, in denen mit Hilfe
zweier hintereinander liegender Ventilklappenreihen im geschlossenen Zustand ein
Raum zwischen den beiden Ventilklappenreihen geschaffen wird, der belüftet oder
entlüftet werden kann, so daß das System ein Durchströmen von unerwünschten Gasen
verhindert und dadurch die Wirksamkeit eines Steckscheibenschiebers besitzt.
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Die Anordnung nach den Figuren 2 bis 7 hat den Vorteil, daß sie auch
bei ungleichmäßiger Wärmebeanspruchung des Ventilgehäuse die volle Dichtigkeit des
Ventils gewährleistet.Die Vorrichtung kann außerdem nachträglich leicht an bereits
vorhandene Ventile angebaut werden. Sie kann auch leicht an unterschiedliche Betriebsbedingungen,
wie Anpreßkraft, Betriebstemperatur, Antriebskraft etc. angepaßt werden.
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