DE3313106C1

DE3313106C1 - Anlage für die biologische Abwasserreinigung

Info

Publication number: DE3313106C1
Application number: DE3313106A
Authority: DE
Inventors: Manfred 4950 Minden Ittig
Original assignee: Steinmann & Ittig & Co KG GmbH
Current assignee: Steinmann & Ittig & Co KG GmbH
Priority date: 1983-04-12
Filing date: 1983-04-12
Publication date: 1984-06-28

Description

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Umwälzaggregat mit einem Kragarm an die Belüftungsbrücke angeschlossen ist, wobei der Motor oberhalb des Abwasserspiegels angeordnet ist und lediglich die Rührerwelle und die Rührelemente in das Abwasser eintauchen. Im Sinne einer Optimierung empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß das Umwälzaggregat in einem Abstand vom Beckenzentrum angeordnet ist, der etwa 3/4 vom Radius des Beckens ausmacht. Entsprechend empfiehlt es sich, daß die Rührelemente des Umwälzaggregats in der oberen Hälfte der Beckentiefe arbeiten. Die Arbeitstiefe der Rührelemente kann veränderlich sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anlage, Fig. 2 in einem Schnitt durch das Becken eine Ansicht des Gegenstandes der F i g. 1 und F i g. 3 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1.
Die in den Figuren dargestellte Anlage ist für die biologische Abwasserreinigung bestimmt. Sie besitzt ein im Grundriß im wesentlichen kreisförmiges Becken 1 und eine um das Beckenzentrum 2 umlaufend bewegte Belüftungsbrücke 3. Die Belüftungsbrücke 3 ist mit Hilfe eines Umwälzaggregates 18 mit Motor 4, Rührwelle 5 und Rührelementen 6 impulsangetrieben. Eine Belüftungseinrichtung 7 mit einer Mehrzahl von über die Länge der Belüftungsbrücke 3 verteilten, im Bereich der Beckensohle 8 arbeitenden Luftaustrittsrohren 9 wird von der Belüftungsbrücke 3 getragen. Die Luftaustrittsrohre 9 der Belüftungseinrichtung 7 sind, wie durch Doppelpfeile 10 angedeutet, heb- und senkbar. Aus einer vergleichenden Betrachtung der Figuren entnimmt man, daß das Umwälzaggregat 18 in Umlaufrichtung gesehen vor der Belüftungsbrücke 3 an deren äußeren Hälfte befestigt ist. Die Umlaufrichtung der Belüftungsbrücke 3 wurde durch Pfeil 11 angedeutet. Das Umwälzaggregat 18 ist mit schräg nach unten zur Belüftungsbrücke 3 hin weisender Rührerwelle 5 angeordnet. Die Rührelemente 6 verlaufen orthogonal zur Rührerwelle 5 und arbeiten folglich in einer schrägen Ebene. Sie erzeugen einen Impulsstrom der in F i g. 3 angedeuteten Richtung, der auf die Belüftungseinrichtung 7 hin gerichtet ist und über der Belüftungseinrichtung 7 eine intensive Durchmischung, eine Erhöhung der Kontaktzeit sowie eine Verbesserung der Sauerstoffeintragung bewirkt. Die Belüftungseinrichtung 7 befindet sich in Umlaufrichtung hinter dem Umwälzaggregat 18 und hinter der Belüftungsbrücke 3.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Umwälzaggregat 18 mit einem Kragarm 12 an die Belüftungsbrücke 3 angeschlossen, wobei oberhalb des Abwasserspiegels 13 der Motor 4 angeordnet ist. Lediglich die Rührerwelle 5 und die Rührelemente 6 tauchen in das Abwasser ein. Das Umwälzaggregat 18 ist in einem Abstand vom Beckenzentrum 2 angeordnet, der etwa 3/4 vom Radius R ausmacht. Das Umwälzaggregat 18 besitzt Rührelemente 6, die in der oberen Hälfte der Beckentiefe arbeiten. Der Antrieb der Belüftungsbrücke 3 weist einen Motor 14 auf, der als Bremsmotor ausgebildet ist. Man erkennt in den Figuren insbesondere die Gebläse 15, den Schalt schrank 16 und den Hubmotor 17 für die Belüftungseinrichtung 7.
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Claims

Patentansprüche: 1. Anlage für die biologische Abwasserreinigung durch Nitrifikation und Denitrifikation mit einem im Grundriß im wesentlichen kreisförmigen Becken und einer um das Beckenzentrum umlaufend bewegten Belüftungsbrücke, die einen Antrieb sowie ein Umwälzaggregat mit Motor, Rührerwelle und Rührelementen aufweist und eine Belüftungseinrichtung mit einer Mehrzahl von über die Länge der Belüftungsbrücke verteilten, im Bereich der Beckensohle arbeitenden Luftaustrittsrohren trägt, d a d u r c h gekennzeichnet, daß das Umwälzaggregat (18) in Umlaufrichtung gesehen vor der Belüftungsbrücke (3) an deren äußeren Hälfte befestigt sowie mit schräg nach unten zur Belüftungsbrücke (3) hin weisender Rührerwelle (5) angeordnet ist und daß die Belüftungseinrichtung (7) in Umlaufrichtung gesehen hinter dem Umwälzaggregat (18) und hinter der Belüftungsbrücke (3) angeordnet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umwälzaggregat (18) mit einem Kragarm (12) an die Belüftungsbrücke (3) angeschlossen ist, wobei der Motor (4) oberhalb des Abwasserspiegels (13) angeordnet ist und lediglich die Rührerwelle (5) und die Rührelemente (6) in das Abwasser eintauchen.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umwälzaggregat (18) in einem Abstand (S) vom Beckenzentrum (2) angeordnet ist, der etwa 3/4 vom Radius (R) des Beckens ausmacht.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührelemente (6) des Umwälzaggregats (18) in der oberen Hälfte der Bekkentiefe arbeiten.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitstiefe der Rührelemente (6) veränderbar ist.

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Anlage für die biologische Abwasserreinigung durch Nitrifikation und Denitrifikation mit einem im Grundriß im wesentlichen kreisförmigen Becken und einer um das Beckenzentrum umlaufend bewegten Belüftungsbrükke, die einen Antrieb sowie ein Umwälzaggregat mit Motor, Rührerwelle und Rührelementen aufweist und eine Belüftungseinrichtung mit einer Mehrzahl von über die Länge der Belüftungsbrücke verteilten, im Bereich der Beckensohle arbeitenden Luftaustrittsrohren trägt.

Eine solche Anlage ist durch die DE-OS 29 09 724 bekanntgeworden. Die Belüftungsbrücke ist dort im Beckenzentrum auf einer Königssäule gelagert und trägt die Aggregate, die für die Belüftung erforderlich sind. Die Belüftungseinrichtung ist zum Zwecke der Wartung und Pflege aus dem Abwasser heraushebbar.

Das Umwälzaggregat ist dort jedoch nicht an der Belüftungsbrücke und nicht vor der Belüftungsbrücke befestigt. Die Belüftungsbrücke ist vielmehr über das Bekkenzentrum hinaus verlängert und die Verlängerung trägt das Umwälzaggregat. Die Rührerwelle des Umwälzaggregats ist vertikal angeordnet, die Rührelemente sind Flügel, die in einer horizontalen Ebene arbeiten, und zwar im Bereich der Beckensohle. Die Belüftungs einrichtung besteht aus zwei Aggregaten, deren eines in Umlaufrichtung gesehen hinter der Belüftungsbrücke, deren anderes in Umlaufrichtung gesehen vor der Belüftungsbrücke angeordnet ist. Die bekannte Anlage erlaubt verschiedene Betriebsweisen. Wegen der Trennung der Belüftungseinrichtung einerseits und der Um wälzeinrichtung andererseits sind in dem Becken ein Sektor mit hohem Sauerstoffgehalt und ein Sektor mit geringem Sauerstoffgehalt, jedoch hoher Turbulenz, vorhanden. Die Anordnung läßt sich so treffen, daß das zu behandelnde Abwasser und Rücklaufschlamm zunächst in eine aerobe Zone im belüfteten Sektor eintreten. Hier werden die Kohlenstoffverbindungen abgebaut und die Stickstoffverbindungen weitgehend oxidiert. Diese Nitrifikation ist von der Temperatur und einer niedrigen Schlammbelastung abhängig. Der unbelüftete Sektor stellt eine anaerobe Zone dar. Infolge des Sauerstoffmangels werden Teile des Belebtschlamms gezwungen, den Sauerstoff der Nitratmoleküle anzugreifen und zur Atmung zu verwenden. Der gebildete gasförmige Stickstoff steigt in Blasenform zur Oberfläche und entweicht. Bei der bekannten gattungsgemäßen Anlage ist jedoch die Stickstoffeliminierung insgesamt, insbesondere in bezug auf den Energieaufwand, verbesserungsfähig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anlage bezüglich der Stickstoffeliminierung zu verbessern.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Umwälzaggregat in Umlaufrichtung gesehen vor der Belüftungsbrücke an deren äußeren Hälfte befestigt sowie mit schräg nach unten zur Belüftungsbrücke hin weisender Rührerwelle angeordnet ist und daß die Belüftungseinrichtung im Umlaufrichtung gesehen hinter dem Umwälzaggregat und hinter der Belüftungsbrücke angeordnet ist.

Bei der erfindungsgemäßen Anlage erreicht man durch das Zusammenwirken des in der beschriebenen Weise angeordneten Umwälzaggregats mit der in Umlaufrichtung dahinter angeordneten Belüftungseinrichtung zunächst eine aerobe Zone, in der eine intensive Durchmischung des zu behandelnden Abwassers stattfindet. Diese intensive Durchmischung wird einerseits dadurch herbeigeführt, daß das Umwälzaggregat einen Impulsstrom erzeugt, der zur Belüftungseinrichtung hin weist, während andererseits die entsprechende Umlaufbewegung der Belüftungsbrücke in bezug auf die eingetragene Luft gleichsam zu einem Kreuzstrom führt, der im Bereich des Luftaustritts die Durchmischung verbessert.

Dabei kann die Umlaufbewegung der Belüftungsbrücke so eingerichtet werden, daß in der gegenüberliegenden Hälfte des Beckens anaerobe Prozesse stattfinden. Es kann aber die Sauerstoffeintragung zu diesem Zweck auch unterbrochen werden. Im Ergebnis erreicht man eine wesentliche Verbesserung der Stickstoffeliminierung bei geringem Energieaufwand.

Im einzelnen läßt sich die erfindungsgemäße Anlage auf verschiedene Weise weiter ausbilden und gestalten.