DE3312071C2

DE3312071C2 -

Info

Publication number: DE3312071C2
Application number: DE19833312071
Authority: DE
Inventors: Bodo Dr. 5064 Roesrath De Block
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1983-04-02
Filing date: 1983-04-02
Publication date: 1990-05-03
Also published as: DD216513A5; AU573736B2; DE3312071A1; AU2554284A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Axiallagerung einer zur Horizontalen geneigten radial abgestützten Dreh trommel, die von einem wärmezubehandelnden Gut durchströmt ist, z. B. Röhrentrockner, Trommeltrockner, Kühltrommel, Drehrohrofen oder dergleichen.

Drehtrommeln, zum Beispiel Röhrentrockner, erzeugen auf grund ihrer Neigung zur Horizontalen bis etwa 12° eine nicht unbeträchtliche Hangabtriebskraft, so daß die Dreh trommeln nicht nur in radialer, sondern auch in axialer Richtung abgestützt werden müssen. Ist die geneigte Dreh trommel an ihren beiden Enden an zentrischen Zapfen gela gert, so muß die axial wirkende Hangabtriebskraft von der Zapfenlagerung aufgenommen werden, beispielsweise von einem kombinierten Radial- und Axiallager. Ist die geneig te Drehtrommel mantelgelagert, das heißt ist der Drehtrom melmantel auf Laufrollen abgestützt, so wird die axial wirkende Hangabtriebskraft bisher durch seitliche Stütz rollen beziehungsweise Druckrollen abgefangen, an denen zur axialen Abstützung der Drehtrommel ein um dessen Man tel herumgeführter Ring mit seiner Seitenfläche anschlägt (DE-PS 8 97 970). Sowohl bei zapfengelagerten als auch bei mantelgelagerten Drehtrommeln kann die axiale Abstützung zu Problemen führen, insbesondere wenn die Drehtrommeln immer größer und schwerer werden.

Im allgemeinen Maschinenbau sind kombinierte Radial- und Axialkugellager bekannt, z. B. als Festlager für die Walze einer Walzenmühle (US-PS 30 46 067). Auch hier müssen die se kombinierten Wälzlager außer der vollen Radiallast auch noch den auftretenden Axialschub des gelagerten Bauteils aufnehmen, so daß solche Kombinationslager insbesondere bei hohen Axialschüben nicht immer betriebssicher anwend bar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei zur Horizon talen geneigten, von einem wärmezubehandelnden Gut durch strömten Drehtrommeln eine einfache Vorrichtung zu schaf fen, durch die auch bei sehr schwergewichtigen Drehtrom meln die axial wirkenden beträchtlichen Hangabtriebskräf te, sauber getrennt von den radial wirkenden Kräften, betriebssicher abgefangen werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gelöst, die mit vorteilhaften Ausgestaltungen im Patentan spruch gekennzeichnet ist.

Als Hauptvorteil der Erfindung ergibt sich folgender: Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die axial wirkenden Kräfte und die radial wirkenden Kräfte einer zur Horizontalen geneigten Drehtrommel ganz sauber voneinander getrennt aufgefangen und sind daher betriebssicher be herrschbar gemacht, in dem sämtliche axialen Kräfte über den zentrischen Zuganker von dem festen Gegenlager aufge nommen werden, so daß die Lager zur radialen Abstützung der Drehtrommel von Axialkräften vollständig entlastet sind. Ist der Drehtrommelmantel auf Laufrollen gelagert (mantelgelagert), entfallen bei Einsatz der erfindungsge mäßen Vorrichtung die sonst notwendigen Stützrollen bzw. Druckrollen zur Aufnahme der Axialschubkräfte der geneig ten Drehtrommel vollständig.

Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt teils in Ansicht und teils im Schnitt das rechte Ende einer zur Horizontalen geneigten Drehtrom mel mit einem außen am zylindrischen Trommelmantel (10) aufgebrachten Laufring (11), der in seinem unteren Bereich auf Laufrollen (12) drehbar gelagert ist. Die Drehtrommel (10), im Ausführungsbeispiel ein Röhrentrockner zur Trock nung feuchter Kohle, ist mit einem Winkel von 9 bis 12° zur Horizontalen geneigt. Die feuchte Kohle wird von der Trommelstirnseite her über eine in der Zeichnung nicht dargestellte Aufgabevorrichtung in das Innere der zu einem Rohrbündel zusammengestellten, innerhalb des Trommelman tels (10) angeordneten Rohre eingeführt, die außen von Heizdampf umströmt sind. Der Drehantrieb der Drehtrommel (10) ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Erfindungsge mäß ist die Drehtrommel (10) an ihrem höher gelegenen Ende über den sich mitdrehenden, einlaufseitigen, zentrischen Hohlzapfen (13) zentrisch an einem in der Drehtrommelrota tionsachse liegenden Zuganker (14) aufgehängt, der seiner seits an einem festen Gegenlager (15) zur Aufnahme der Drehtrommelaxialkräfte angehängt ist. Der Zuganker (14) ist an seinen beiden Enden gelenkig eingespannt, indem am linken Ende des Zugankers (14) ein sphärisch gewölbtes Axial-Gelenklager (16) und am anderen Ende ebenfalls ein sphärisch gewölbtes Axial-Gelenklager (17) befestigt sind, die mit entsprechenden im Zapfen (13) beziehungsweise im Gegenlager (15) befestigten Gegenstücken (18) beziehungs weise (19) zusammenwirken. Auf diese Weise lassen sich etwaige Fluchtungsfehler zwischen der Rotationsachse der Drehtrommel (10) und der Zentralachse des festen Gegenla gers (15) ausgleichen. Das feste Gegenlager (15) ist an vorbereiteter Stelle beispielsweise an der Gebäudekon struktion (20) befestigt.

Wenigstens an einem Ende des Zugankers (14), in der Zeich nung am rechten Ende, ist ein Axiallager (21) zur Ablei tung der Axialkräfte auf das feste Gegenlager (15) und schließlich auf die Gebäudekonstruktion (20) befestigt. Dadurch, daß das Axiallager innerhalb des als Buchse aus gebildeten festen Gegenlagers (15) angeordnet ist, ist es vor möglichen äußeren schädlichen Einflüssen geschützt. Das Axiallager zur Ableitung der Axialkräfte könnte auch am linken Ende des Zugankers angeordnet sein. Ist das Axiallager am rechten Ende des Zugankers (14) befestigt, wie in der Zeichnung dargestellt, so dreht sich der Zug anker mit der Drehtrommel (10) mit. Ist das Axiallager an stelle am rechten Ende am linken Ende des Zugankers (14) befestigt, so dreht sich der Zuganker mit der Drehtrommel (10) nicht mit. Es besteht auch die Möglichkeit, an beiden Enden des Zugankers (14) jeweils ein Axiallager vorzuse hen.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die bei einer geneigten Drehtrommel auftretenden Radialkräfte und Axialkräfte klar voneinander getrennt und sie werden sehr betriebssicher beherrscht. Zur Montageerleichterung kann der Zapfen (13) der Drehtrommel (10) stirnseitig einen Deckel (22) zur Aufnahme des Axial-Gelenklagers (16) des Zugankers (14) sowie des Gegenstücks (18) aufweisen. In ähnlicher Weise kann die Stirnseite des festen Gegenlagers (15) ausgebildet sein. Mit (23, 24) sind Ringdichtungen zur Abdichtung der Lager und Gelenke des Zugankers (14) angezeigt.

Zur radialen Abstützung könnte die Drehtrommel (10) an statt mantelgelagert auch zapfengelagert sein.

Claims

Vorrichtung zur Axiallagerung einer zur Horizontalen ge neigten radial abgestützten Drehtrommel, die von einem wärmezubehandelnden Gut durchströmt ist, z. B. Röhren trockner, Trommeltrockner, Kühltrommel, Drehrohrofen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - die Drehtrommel (10) ist an ihrem höhergelegenen Ende über ihren sich mitdrehenden, einlaufseitigen zentri schen Hohlzapfen (13) zentrisch an einem in der Dreh trommelrotationsachse liegenden Zuganker (14) ange hängt, der seinerseits an einem festen Gegenlager (15) zur Aufnahme der Drehtrommelaxialkräfte ange hängt ist;
- - der Zuganker (14) weist an seinen beiden Enden ein sphärisch gewölbtes Axial-Gelenklager (16 bzw. 17) auf, die mit entsprechenden im Hohlzapfen (13) bzw. im Gegenlager (15) befestigten Gegenstücken (18 bzw. 19) zusammenwirken;
- - wenigstens an einem Ende des Zugankers (14) ist zu sätzlich zu dem Axial-Gelenklager (16 bzw. 17) und zu der radialen Abstützung ein reines Axiallager (21) zur Ableitung der Drehtrommelaxialkräfte auf das feste Gegenlager (15) befestigt.