DE3311334C2 - - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit der Bauteile eines aus Zink oder einer Zinklegierung gebildeten Entwässerungssystems für ein flaches oder leicht geneigtes Dach.

Die Oberfläche solcher Bauteile, nämlich Dachrinnen, Regenfall­ rohre und deren Zubehör, reagiert zunächst unter Bildung von Zinkoxid mit dem Sauerstoff der Luft. Durch Einwirkung von Feuchtigkeit, insbesondere von Regenwasser, bildet sich dann Zink­ hydroxid, welches durch eine Reaktion mit dem Kohlendioxid der Luft zu einer dichten, festhaftenden und wasserunlös­ lichen Deckschicht aus basischem Zinkkarbonat umgewandelt wird. Diese natürliche Schutzschicht ist verantwortlich für den hohen Korrosionswiderstand und gestattet die Ver­ wendung der Bauteile bei Einwirken von neutralen oder schwach alkalischen Lösungen, deren pH-Bereich zwischen etwa 6 und 12,5 liegt. Ein zusätzlicher Schutzanstrich für diese Bauteile ist daher in normaler Atmosphäre nicht erforderlich. In Gegen­ wart von sauren und stärker basischen Wässern erfolgt jedoch eine Auflösung der Schutzschicht und eine Abtragung des Zinks unter Wasserstoffentwicklung. Die Aggressivität der ört­ lichen Atmosphäre ist unterschiedlich und damit auch die Intensität der atmosphärischen Korrosion. So beträgt der durchschnittliche Flächenabtrag von Zink in Stadtluft 1,6 bis 7 µm pro Jahr und in Industrieluft 3,4 bis 41 µm pro Jahr. Er ist damit deutlich größer als in Landluft, in der sich ein Flächenabtrag von 0,4 bis 5 µm pro Jahr er­ gibt.

Darüber hinaus ist seit langem bekannt, daß auch Bitumen an Zink Korrosion auslösen kann. Die Bitumenkorro­ sion wird durch die bei der Bewitterung infolge von Oxida­ tion entstehenden Abbauprodukte des Bitumens hervorgeru­ fen. Diese Abbauprodukte sind wasserlöslich und bilden bei geringem Wasserfluß infolge von Tau, Nebel sowie Bau- und Nutzfeuchte hohe Säurekonzentrationen, die Metalle generell angreifen. Normalerweise unter­ bleibt eine Bitumenkorrosion, wenn die Dacharbeiten nach den Regeln und Vorschriften des Dachdeckerhandwerks sachgemäß ausgeführt sind. Die häufigsten Mängel bestehen in fehlendem oder nicht ausreichendem Oberflächenschutz, wie Bekiesung oder Besplittung der Dachfläche, uneben verlegten, Pfützenbildung verur­ sachenden Dachbahnen und zu flachen Dächern ( 3°), wo­ durch die geringen Flüssigkeitsmengen nicht ablaufen kön­ nen. Trocknet die Flüssigkeit in den Pfützen ein, so entsteht eine konzentrierte Masse von Abbauprodukten. Dieser Vorgang wiederholt sich bei geringen Niederschlägen immer wieder, und es bildet sich so allmählich ein hochsaures Produkt. Wenn nun eine Lösung dieses Produkts über Traufbleche, durch Dachrinnen und Regenfallrohre fließt, entstehen die beschriebenen Korrosionsschäden. Soweit bituminöse Baustoffe regelwidrig ohne wirksame Abstrahlungsschicht bleiben, müssen alle im Wasserablauf liegenden Metallteile mit einer Farb- oder Bitumenbeschichtung porenfrei geschützt sein. Diese Anstriche haben den Nachteil, daß sie Pflegeanstriche sind, die in ganz bestimmten Zeitabständen erneuert werden müssen, wobei eine Erneuerung in aller Regel nur bei Metallteilen, wie Winkelstreifen, Traufstreifen, Rinnen, die in der Wasserführungsebene liegen, erfolgt. Der Schutzanstrich in Regenfallrohren, Rohrbogen oder der­ gleichen kann im allgemeinen wegen deren schwerer Zugäng­ lichkeit nicht erneuert werden.

Zwar ist in der DE 31 16 994 A1 ein Verfahren zur Verbesserung der Korro­ sionsbeständigkeit von maschinell innengelöteten Regen­ fallrohren und Rohrbogen für Dachentwässerungssysteme be­ schrieben, bei dem die Regenfallrohre und die Rohrbogen un­ mittelbar nach dem Löten in der Lötwärme mit einem säure­ festen Schutzlack beschichtet werden. Da dieses Verfahren mit einem nicht unbeachtlichen Aufwand verbunden ist, wird es in aller Regel nur für solche Regenfallrohre und Rohr­ bogen angewendet, die eine besondere Aggressivität der örtlichen Atmosphäre und damit eine besondere Intensität der atmosphärischen Korrosion erwarten lassen.

Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Korrosions­ beständigkeit der Bauteile eines aus Zink oder einer Zinklegierung gebildeten Entwässerungssystems für ein flaches oder leicht geneigtes Dach auf besonders einfache Weise so zu verbessern, daß sich eine zusätzliche Schutzschicht auf der Oberfläche der Bau­ teile des Dachentwässerungssystems erübrigt und die natürliche, aus basischem Zinkkarbonat bestehende Schutz­ schicht einen ausreichenden Korrosionsschutz bildet.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß aus einer auf dem Traufstreifen des Dachs angeordneten aus Zink oder einer Zinklegierung hergestellten Stauleiste von geringer Höhe.

Eine solche Stauleiste hält die eine relativ hohe Säurekonzentration aufweisenden geringen Flüssig­ keitsmengen zurück. Diese Flüssigkeitsmengen führen zur Bildung eines galvanischen Elementes, wobei die Stau­ leiste einer elektrochemischen Korrosion unterliegt. Da­ durch werden die säurehaltigen Flüssigkeitsmengen neutra­ lisiert, so daß sie keine Korrosionsschäden an den nachfol­ genden Bauteilen des Dachentwässerungssystems verursachen können. Darüber hinaus gelangen in vorteilhafter Weise keine säurehaltigen Flüssigkeitsmengen in die Vorfluter oder Kläranlagen.

Die Stauleiste hat eine Höhe von 0,5 bis 3 cm, vorzugsweise von 1 cm, und ist auf dem Traufstreifen des Daches zweckmäßigerweise aufgeklebt.

Außerdem kann die Stauleiste im Querschnitt dreieckig oder winkel­ förmig ausgebildet sein.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verbesserung der Kor­ rosionsbeständigkeit ist in der Zeichnung, die einen Dach­ aufbau nach den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks zeigt, dargestellt.

Auf der Dachdecke 1 befindet sich die auch als Dampfsperre dienende Ausgleichs­ schicht 2, auf der die Traufbohle 3 und die Wärmedämmschicht 4 angeordnet sind. Auf der Trauf­ bohle 3 ist der die Dachrinne 5 tragende Dachrinnenhal­ ter 6 befestigt und durch die erste Bitumendachbahn 7 ab­ gedeckt, auf der wiederum der Traufstreifen 8 aufliegt. Die dann folgende zweite Bitumendachbahn 9 überdeckt den firstseitigen Rand des Traufstreifens 8, während auf dessen traufseitigem Rand die im Querschnitt dreieckförmige Stauleiste 10 in der Weise aufgeklebt ist, daß ihr einer Schenkel mit dem Traufstreifen 8 und ihr anderer Schenkel mit dem traufseitigen Rand der zweiten Bitumendachbahn 9 verbunden ist. Den Abschluß bildet die dritte Bitumendachbahn 11.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit der Bauteile eines aus Zink oder einer Zinklegierung gebildeten Entwässerungssystems für ein flaches oder leicht geneigtes Dach, bestehend aus einer auf dem Traufstreifen (8) des Dachs angebrachten, aus Zink oder einer Zinklegierung hergestellten Stauleiste (10) von geringer Höhe.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Stauleiste (10) 0,5 bis 3 cm, vorzugs­ weise 1 cm, beträgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauleiste (10) auf dem Traufstreifen (8) auf­ geklebt ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauleiste (10) im Querschnitt dreieckig oder winkelförmig ausgebildet ist.