DE3310633A1

DE3310633A1 - Moersergranate

Info

Publication number: DE3310633A1
Application number: DE19833310633
Authority: DE
Inventors: Oscar 5040 Brühl Baums
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-03-24
Filing date: 1983-03-24
Publication date: 1984-09-27

Description

Mörsergranate
Die Erfindung betrifft eine Mörsergranate.
Mörsergranaten dienen bisher der Bekämpfung von ungepanzerten Zielen durch Splitterwirkung; wegen der geringen Geschoßgeschwindiakeiten wurden sie nicht als panzerbrechende Munition eingesetzt. (vgl. Dathan, "Waffenlehre für die Bundeswehr", Verlag WEU/Offene Worte, Bonn o.J., S. 141).
Aus der DE-OS 31 o6 757 ist die Verwendung von hochbrisantem Sprengstoff in Lenkgeschossen mit Bodenzünder, aber auch in ballistischen Flugkörpern bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Mörsergranate zu schaffen, die als Mehrzweckmunition einsetzbar ist, das heißt,sowohl durch Splitterwirkung als auch durch panzerbrechende Wirkung gegen unaeschützte, leichtgeschützte und gepanzerte Ziele einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Verwendung von Nitropenta resultiert eine in Versuchen festgestellte erhebliche Vergrößerung der Splitteranzahl, wobei sich im Vergleich mit üblichen Mörserladungen eine Verdopplung der Splitterzahl und zusätzlich eine erheblich stärkere Beschleunigung der Einzelsplitter ergab. Die Splitterwirkung wird noch begünstigt durch die Sollbmchstellen der Geschoßhülle.
Die Ausbildung der Mörsergranate als sogenanntes Quetschkopfgeschoß mit ballistischer Haube macht sie aber auch geeignet zum Einsatz gegen gepanzerte Ziele. Der hochbrisante, im wesentlichen Nitropenta umfassende Sprengstoff breitet sich beim Aufschlag zunächst flächig auf dem Ziel aus, ehe er durch den Bodenzünder gezündet wird, was zu erheblichen Zerstörungen führt. Auf Panzer und leichtgepanzerte Fahrzeuge erfolgt eine starke Abräumwirkung auf Fahrwerk, Triebwerk und Aufbauten. Selbst Panzerungen in Kaliberstärker werden durchschlagen oder zumindest derart starken Erschütterungen unterworfen, daß ein Panzerfahrzeug nicht mehr einsatzfähig ist, ganz abgesehen von der Wirkung auf die Panzerbesatzung.
Stahlbeton (Bunker) werden bis zur siebenfachen Kaliberstärke des Geschosses durchschlagen, wobei ähnliche Erschütterungswirkungen wie oben für Panzerfahrzeuge beschrieben ebenfalls eintreten.
In Weiterbildung der Erfindung wird in die hinter der ballistischen Haube liegende Spitze der Sprengladung ein Bolzen aus Hartmetall, vorzugsweise Wolframkarbid, mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 10..20% des Granatenkalibers eingebettet, z.B. eingegossen. Ein solches Geschoß ist zur Bekämpfung von Panzerzielen mit Verbundpanzerung bestimmt, die aus sandwichartigen Schichten aus Stahl, Keramik und Kunststoff besteht. Die durch die Detonation der Ladung hervorgerufenen Erschütterungen dieser Panzerung, unter teilweisem relativen Verschieben der einzelnen Panzerungsschichten, erlaubt das Durchschlagen der Panzerung mit dem Bolzen.
Die beigefügte Zeichnung zeigt in einer weitgehend schematisierten Längsschnittdarstellung eine Mörsergranate gemäß der Erfindung.
die Geschoßhülse 1 weist, wie nur bei 2 angedeutet, Solluruchstellen auf. Der sonst übliche Aufschlagzünder fehlt; die Geschoßhülse ist aber nahe ihrer Spitze offen, und die Öffnung ist durch eine ballistische Haube 3 aus dünnem Blech in Verlängerung der Geschoßkontur abgedeckt. In den der Haube 3 abgewandten Boden 4 der Geschoi3hülle ist ein Bodenzünder 5 an sich bekannter Bauart eingesetzt. Die Sprengladung 6 des Ceschosses besteht aus einer hochbrisanten Mischung, wie Hexogen oder Nitropenta. Die außen an den Boden 4 angesetzten Teile - Treibladung 7, deren Zünder 8 uld Stabilisierungsflügel 9 - sind in herkömmlicher Weise ausgeführt.
Hinter der Haube 3 kann, wie gestrichelt angedeutet ist, ein Hartkernstift 1o eingebettet sein, wie oben erwähnt.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e Mörsergranate, gekennzeichnet durch die Kombination er folgenden Merkmale: (a) eine Geschoßhülse (1) mit Sollbruchstellen (2), (b) eine in der Geschoßhülse untergebrachte Sprengladung (6), die im wesentlichen Nitropenta und/oder Hexogen umfaßt, (c) eine ballistische Haube (3) auf der Vorderseite der Geschoßhülse, (d) einen Bodenzünder (5).
2. Mörsergranate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die hinter der ballistischen Haube liegende Spitze der Sprengladung ein Bolzen <io) aus Hartmetall eingebettet ist.