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Verfahren und Vorrichtung zur naßmechanischen Sortierung
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von feinkörnigen, mineralischen Rohstoffen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur naßmechanischen Sortierung von feinkörnigen,
mineralischen Rohstoffen, insbesondere im Korngrößenbereich unter 60 pm nach dem
Prinzip der Herdsortierung.
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Naßmechanische Sortierverfahren, wobei die bei den meisten Erzen hinreichend
großen Dichteunterschiede zwischen den Komponenten als Trennparameter verwendet
werden, sind insbesondere im Korngrößenbereich oberhalb etwa 0,5 mm sehr kostengünstige,
trennscharfe, bewährte Verfahren, wie etwa Sink-Schwimm-Sortierung, Setzarbeit und
Herdsortierung.
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Falls infolge starker Verwachsung ein Ausschluß durch Aufmahlung zu
noch feineren Körnungen erforderlich ist, welche nach der Dichte sortiert werden
sollen, wird zweckmäßig die Herdsortierung unter Benutzung von Schüttelherden und
ähnlichen Geraten angewendet, ausnahmsweise auch die Sortierung mittels feststehender
Herde.
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Unter Herdsortierung wird bekanntlich eine Sortierung von Mineralgemengen
im Kornbereich zwischen ca. 0,1 und 1,0 mm nach dem spezifischen Gewicht verstanden,
wobei eine Trennung der schwereren und und leichteren Komponenten im Schichtungsprozeß
unter Ausnutzung der Reibung zwischen Mineralteilchen und Herd tafel sowie unter
dem Einfluß der Strömungsenergie eines über die Herdtafel fließenden Wasserfilmes
stattfindet. Es handelt sich beispielsweise um das Trennen eines Roherzes in ein
oder mehrere metallische Konzentrate und nahezu metallfreie Abgänge (Berge).
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Das Prinzip der Herdsortierung ist in der Figur la skizzenhaft dargestellt.
Es arbeitet wie folgt: Fließt über eine schwach geneigte ebene Fläche ein Wasserfilm,
so stellt sich das im Bild angedeutete Geschwindigkeitsprofil v ein: Unmittelbar
auf der Herdplattenoberfläche ist die Wasser schwindigkeit praktisch gleich Null.
Mit zunehmendem Abstand nimmt die Geschwindigkeit im Flüssigkeitsfilm parabolisch
bis zur Oberfläche des Wasserfilmes zu. Befinden sich auf der Plattenoberfläche
des Herdes zwei Haufwerksteilchen, beispielsweise eines aus Quarz ( 9 = 2,65) mit
der Ziffer ql bezeichnet, und eines aus Bleiglanz ( g = 7,4) mit der Ziffer bl bezeichnet,
so wirken auf diese Teilchen die Schwerkraft (etwa senkrecht zur Plattenoberfläche)
und Schleppkräfte der Flüssigkeit (etwa parallel zur Herdplattenoberfläche). Die
Schwerkraft in Verbindung mit der durch sie verursachten Reibung versucht das Teilchen
auf der Platte festzuhalten, die Schleppkräfte des Wasserfilmes versuchen, das Teilchen
in Strömungsrichtung zu transportieren. Bei richtiger Wahl der Betriebsparameter
wird der Bleiglanz bl liegenbleiben, der Quarz q1 aber transportiert. Beschickt
man einen Herd mit gleichfälligkeits-klassiertem Gut, so enthält das Aufgabegut
gröbere Quarzkörner neben feineren Bleiglanzkörnern. In diesem Falle ragt, wie Fig.
2 zeigt, das Quarzkorn in den Bereich höherer Strömungsgeschwindigkeit. Dadurch
wird die Trennung erleichtert.
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Feststehende Herde, bei denen eine Komponente auf der Platte liegenbleibt,
sind nur für halbkontinuierlichen Betrieb geeignet. Man ist gezwungen, die Aufgabe
von Zeit zu Zeit abzustellen und das liegengebliebene Schwergut abzuwaschen.
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Bei Schüttelherden wird das zunächst liegenbleibende Gut - geführt
durch Rillen oder Rippen - mittels Schüttelbewegungen etwa senkrecht zur Strömungsrichtung
des Wasserfilms abgeführt und dadurch ein kontinuierlicher Betrieb erreicht. Die
Schüttelbewegung bewirkt jedoch andererseits eine gewisse Turbulenz des Wasserfilms.
Unter anderem aus diesem Grund bleiben feinste Schwergutteilchen dabei in der Schwebe
und werden mit dem Leichtgut unter Minderung des Wertgut-Ausbringes ausgetragen.
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Bei der Sortierung auf Herden nimmt infolgedessen die Trennschärfe
um so mehr ab, je feiner das Aufgabegut ist.
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Exakte Untersuchungen über die Grenzen im Verhältnis zum Sortiereffekt
und Ausbringen sind nicht bekannt, man weiß jedoch, daß beispielsweise Anlagen zur
Aufbereitung von Zinnerzen (Bergzinn) häufig insgesamt nur ein Zinnausbringen von
deutlich unter 70 % erreichen, wobei die Verluste im wesentlichen auf den Zinngehalt
bei den Abgängen der sogenannten Schlammherde entfallen, welche Aufgabegut etwa
feiner 40 /Jm verarbeiten.
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Darüberhinaus haben Herde den Nachteil, daß sie nur eine sehr geringe
Aufgaberate durchsetzen können, sowohl bezogen auf die Maschineneinheit als auch
bezogen auf die Einheit Arbeitsfläche, wobei eine übliche Herdflächen-Größe bis
etwa 4 m2 Leistungen je nach Art, Korngröße und sonstigen Parametern des Aufgabegutes
und der Sortierarbeit etwa 20 bis in äußersten Fällen 1000 keim2* h erbringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur naßmechanischen
Sortierung von mineralischen, feinkörnigen Rohstoffen, insbesondere im Korngrößenbereich
unter 60 um nach dem Prinzip der Herdsortierung soweit zu verbessern und zu vervollkommnen,
daß es in diesem Feinkornbereich mit hoher Trennschärfe arbeitet und zugleich ein
möglichst hohes Ausbringen des oder der Wertstoffe ermöglicht beziehungsweise einen
möglichst niedrigen Wertstoff-Verlust im abgehenden Leichtgut erbringt.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Verfahren nach der Erfindung
dadurch, daß die Sortierung im Zentrifugalfeld durchgeführt wird.
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Mit der Herdsortierung im künstlichen Schwerefeld, dem Zentrifugalfeld,
wird sehr vorteilhaft durch die gegenüber der natürlichen Schwerkraft erhöhte, senkrecht
zur Herdfläche wirkende Fliehkraft erreicht, daß auch feinste Schwergutteilchen
bei sonst gleichen Bedingungen und gegebenenfalls bei teilweise turbulenter Strömung
des Wasserfilms gut sedimentieren und dadurch auf der Platte festgehalten werden.
Darüberhinaus fließt bei sonst gleichen Verhältnissen der Flüssigkeitsfilm schneller,
und infolgedessen wird Leichtgut, das in den meisten Fällen den weitaus größeren
Masseanteil darstellt, schneller abtransportiert.
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Mit Vorteil ergibt sich durch diese besonderen Verhältnisse der Herdsortierung
im Zentrifugalfeld die Möglichkeit einer wirksamen, trennscharfen Sortierung im
Feinkornbereich beispielsweise um 40 um mit im Verhältnis zu bekannter Herdsortierung
im natürlichen Schwerefeld wesentlich grösserer Leistung je Maschinen- beziehungsweise
je Flächeneinheit. Auch wird das Ausbringen der Wertstoffe erhöht und damit deren
Verlust verringert.
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Sehr vorteilhaft gelingt beispielsweise mit dem Verfahren nach der
Erfindung das Sortieren von Feinanteile" solcher Erze und Rohstoffe, die mittels
Flotation entweder bislang nicht sortiert werden konnten, wie beispielsweise manche
Zinnerze oder Wolframerze - oder welche nur unter Inkaufnahme hoher Kosten und mäßiger
Trennschärfe sortiert werden konnten, zum Beispiel die Feinanteile oxidischer Minerale
wie Schwerspat, Flußspat, Magnesit, Galmei und dergleichen.
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Bei Ersatz von Flotation durch Herdsortierung im Zentrifugalfeld ergibt
sich unter anderem der Vorteil, daß die Deponierung umweltgefährdender Flotationsreagenzien
entfällt. Vielfach werden zugunsten einer Flotation die Feinstanteile, welche bei
scharfer Mahlung von Erzen zwangsläufig mit anfallen, durch Entschlämmen vor der
Flotation, gegebenenfalls auch vor einer Magnetscheidung, oder vor einer Sortierung
nach einem anderen Verfahren, herausklassiert. Dabei gehen die im abgestoßenen Feinsten
enthaltenen Wert stoffanteile verloren. Die Rückgewinnung wenigstens eines Teiles
dieser Wertstoffanteile ist daher ebenfalls ein Vorteil des Verfahrens nach der
Erfindung.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Aufgabe
der Trübe und der Austrag der sortierten Fraktionen kontinuierlich erfolgen, und
daß zu diesem Zweck die Herd fläche kontinuierlich mit Wasser berieselt wird, und
daß der kontinuierliche Austrag der Schwergutfraktion durch Wasser-Zusatz unterstützt
wird.
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Um eine rasche Sedimentation der Schwergutteilchen zu fördern, ist
weiter vorgesehen, daß die Aufgabe der Trübe in einem schwach geneigten Winkel in
Richtung der Herdflächenbewegung und annähernd mit einer zu dieser gleichen Geschwindigkeit
erfolgt.
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Um einerseits eine genügende Trennschärfe bei der Sortierung zu erreichen,
und um andererseits den Durchsatz je Flächeneinheit und Zeiteinheit auf einen vernünftigen,
wirtschaftlichen Wert zu bringen, ist es von wesentlicher Bedeutung, die Beladung
der Trübe mit Feststoffen gewichtsmäßig zu optimieren.
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Aus diesem Grunde ist mit der Erfindung vorgesehen, daß die Trübe
mit einer Feststoff-Konzentration zwischen 150 und 15 g/l Wasser, vorzugsweise mit
einer Feststoffkonzentration zwischen 40 und 60 g/l Wasser aufgegeben wird.
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Es ist weiter bekannt, daß eine trennscharfe Sortierung sehr wesentlich
davon abhängt, daß der Körnungsbereich des Feststoffes durch Klassierung sinnvoll
eingegrenzt ist.
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Infolgedessen ist mit der Erfindung weiter vorgesehen, daß wenigstens
90 % der feinkörnigen Feststoffe in einem Kornspektrum zwischen 20 um und 60 um
liegen.
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Sehr vorteilhaft wird dabei von der Maßnahme Gebrauch gemacht, daß
die feinkörnigen mineralischen Rohstoffe vor der Herdsortierung einer Gleichfälligkeits-Klassierung
unterzogen werden. Denn wenn ein Herd mit gleichfälligkeits-klassiertem Gut beschickt
wird, so enthält das Aufgabegut - um beim vorgängig gewählten Beispiel Quarz/Bleiglanz
zu bleiben - gröbere Quarzkörner neben feinerem Bleiglanz. In diesem Falle ragt,
wie in Fig. 2 skizziert, das größere Quarzkorn in den Bereich höherer Strömungsgeschwindigkeit
des Flüssigkeitsfilmes, wodurch die Trennung durch rasches Abschlämmen des Leichteren
erheblich erleichtert wird.
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Ein wichtiger Parameter der Herdsortierung im Zentrifugalfeld ist
auch die Wahl der Beschleunigung. Bei zu geringer Beschleunigung dürfte die Wirkung
des Zentrifugal feldes bezüglich Sedimentierung feinster Schwergutteilchen nur
wenig
helfen, bei zu großer Beschleunigung würde der Transport sedimentierter Schwergutteilchen
von der Herdplatte weg zu einem Austrag wegen hoher Haftreibung auf der Herdplatte
auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen.
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Mit der Erfindung ist daher die Anwendung eines Zentrifugalfeld-Bereiches
mit Beschleunigungen zwischen 2 und 100 g, vorzugsweise zwischen 20 und 50 g, vorgesehen.
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Wegen der großen Variationsbreite materialspezi fisch er Eigenschaften
sowie wegen unterschiedlicher Anforderungen, beispielsweise an Trennschärfe, Ausbringen
oder Durchsatz, ist die Auswahl für jeden vorliegenden Fall geeigneter Betriebsparameter
für den Aufbereitungs-Fachmann eine übliche Maßnahme, die für die Wahl der Beschleunigung
des Zentrifugal feldes ebenso gilt wie beispielsweise für die Klassierung des Aufgabegutes,
für die Aufbereitung der Trübe, Einstellung der Aufgaberate, Dicke und Geschwindigkeit
des Wasserfilmes und andere bekannte und übliche Betriebsparameter.
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Um eine gewisse Turbulenz in regelbarer Größenordnung beim Wasserfilm
induzieren zu können, ist weiter vorgesehen, daß die Herd flache in im wesentlichen
lineare, zur Rotationsachse parallel gerichtete Schwingungen versetzt werden kann.
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Und schließlich ist das Verfahren gekennzeichnet durch die Verwendung
der Innenfläche eines rotierenden Hohlkörpers als Herd fläche zum Sortieren der
feinkörnigen mineralischen Rohstoffe.
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Eine Vorrichtung zur naßmechanischen Sortierung von feinkörnigen mineralischen
Rohstoffen, insbesondere im Korngrößenbereich feiner 60 um, nach dem Prinzip der
Herdsortierung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Herdflache die Innenfläche eines
konischen, rotationssymmetrischen, rotierenden Körpers ist.
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Dabei beträgt der Winkel der Konizität des Körpers zwischen 1 ° und
5,4 , vorzugsweise 3 °.
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Zur Erzeugung eines gleichmäßigen Wasserfilms sowie zur Abspüiung
des Schwergutes ist weiter vorgesehen, daß im Abstand von der Herdfläche annähernd
halbkreisförmige, über ein Drosselorgan an eine Wasserquelle angeschlossene Brauseleitungen
angeordnet sind, welche eine Vielzahl von vorzugsweise gleichmäßig verteilten Austrittsöffnungen
oder Düsen aufweisen.
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Und schließlich sind im Bereich der Mündung des konischen Körpers
wenigstens zwei kreisförmige Auffangrinnen für die sortierenden Fraktionen angeordnet.
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Eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung sieht
vor, daß die Herd fläche die Innenfläche eines spiralförmig entgegen der Drehrichtung
erweiterten Rotationskörpers mit parallelen Mantelflächen ist.
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Im folgenden wird die Erfindung mit ihren Vorteilen anhand eines Ausfuhrungsbeispieles
in der Zeichnung näher erläuterm. Es zeigen; Fig. la je ein Funktionsdiagramm des
physikalischen und Prinzips der Herdsortierung, Fig. lb Fig. 2a ein Vorrichtungs-Schema
eines Zentrifugal-Herdes in Form eines konischen Rotationskörpers, in Seitenansicht,
Faa. -2b ein Vorrichtungs-Schema des gleichen Zentrifugal-Herdes, in Frontansicht,
Fig.
3 eine schematische Perspektiv-Darstellung eines Zentrifugal-Herdes in Form eines
spiralig gebogenen Rotationskörpers mit annähernd achsparallelen Mantelflächen.
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Fig. la zeigt das physikalische Prinzip der Herdsortierung anhand
eines schematischen Funktionsdiagrammes. Uber eine schwach geneigte ebene Herdfläche
1 fließt ein Wasserfilm 2. Dabei stellt sich das als Geschwindigkeitsdiagramm 3
angedeutete Geschwindigkeitsprofil v ein. Dies zeigt, daß unmittelbar auf der Herd
fläche 1 die Wassergeschwindigkeit im Film 2 praktisch gleich Null ist. Mit zunehmendem
Abstand von der Herd fläche 1 nimmt die Geschwindigkeit annähernd parabolisch zu,
bis hin zur Oberfläche 4 des Wasserfilms 2. Auf der Herd fläche 1 befinden sich
zwei Haufwerksteilchen, beispielsweise eines aus Quarz ( g = 2,65), mit q1 bezeichnet,
und eines aus Bleiglanz ( = 7,4) mit bl bezeichnet. Im angenommenen Fall wirken
auf diese Teilchen einerseits die Schwerkraft etwa senkrecht zur Herdfläche 1, sowie
Schleppkräfte der Flüssigkeit etwa parallel zur Herd fläche. Die Schwerkraft und
die durch sie verursachte Reibung auf der Herdfläche versucht, das Teilchen auf
der Herd fläche 1 festzuhalten, die Schleppkräfte des Wasserfilms 2 versuchen, das
Teilchen in Strömungsrichtung zu transportieren. Hierdurch wird bewirkt, daß bei
richtiger Wahl der Betriebsparameter der Bleiglanz bl liegenbleibt, während der
Quarz ql transportiert wird. In Fig. lb ist der Betriebsfall dargestellt, welcher
sich ergibt, wenn die Herd fläche 1 mit gleichfälligkeits"-klassiertem Gut beschickt
wird. Hierbei enthält das Aufgabegut gröbere Quarzkörner q2 neben feineren Bleiglanzkörnern
b2. In einem solchen Falle ragt, wie aus Fig. lb erkennbar, das Quarzkorn q2 in
den Bereich hönerer Strömungsgeschwindigkeit, und es hat eine größere Angriffsfläche
für die Schleppkräfte des Wasserfilms 2. Dadurch wird
das Abschwemmen
des leichteren Quarzkornes q2 erleichtert, während das kleinere und schwerere Bleiglanz-Korn
b2 entweder liegenbleibt oder, wie bei einem Stoßherd, durch Schüttelbewegungen
der Herd fläche 1 quer zur Richtung des Wasserfilms 2 transportiert wird.
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Fig. zeigt einen Zentrifugalherd 5 nach der Erfindung.
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Dieser besitzt die Form einer konischen Trommel 6, die mit einer Welle
7 fliegend gelagert ist. Der Antrieb erfolgt von einem Motor 8 über ein vorzugsweise
stufenlos geschwindigkeitsregelbares Getriebe 9 und gegebenenfalls eine Transmission
10 auf die Welle 7. Damit wird die konische Trommel in die Lage versetzt, mit regelbaren
Umfangsgeschwindigkeiten und demzufolge mit einem berechenbaren Zentrifugal feld
in Rotation versetzt zu werden. In der Trommel 6 sind zwei ringförmige Wehre 11
und 11' angeordnet, zwischen denen eine ringförmige Wasserzuführleitung 12 ortsfest
angeordnet ist. Im unteren Bereich 13 der konischen Trommel 6 ist ein Trübeaufgaberohr
14 angeordnet und an eine Schlammpumpe 15 angeschlossen. Diese entnimmt aufbereitete
Trübe aus dem mit einer Rühreinrichtung 16 ausgestatteten Trübe- Aufbereitungsbehälter
17. In diesen münden Zuteilungen 18, 18' für Feststoff und Wasser beziehungsweise
für Dickschlamm und Wasser. Im Bereich der Trommelmündung 19 ist eine stationäre
Auffangrinne 20 für die Berge (Leichtgut) und eine als Schälblech 21 ausgestaltete
Auffangeinrichtung (Fig. 2b) für Konzentrat vorgesehen.
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Die konische Trommel in Frontansicht zeigt Fig. 2b, woraus die Anordnung
der Trübeaufgabe 14, der Auffangrinne 20 und der Auffangeinrichtung für Konzentrat
21 erkennbar ist.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Nach Einschalten
des Motors 8 wird die konische Trommel 6 über das geschwindigkeitsregelbare Getriebe
9, die Transmission 10 und die Welle 7 in Rotation mit vorbestimmter Drehzahl versetzt.
Anschließend wird mit der Wasserleitung 36 Wasser mit der ringförmigen Wasserzuführung
12 aufgegeben, so daß auf der Oberfläche der Trommelinnenwand 22 ein Wasserfilm
entsteht, der sich durch Uberlaufen eines Wasserringes über das ringförmige Wehr
11' gleichmäßig auf der Trommelinnenwand 22 ausbreitet. Danach wird Trübe mittels
Trübeaufgabe 14 aufgegeben und das Verhältnis zwischen Trübemenge und Dicke des
Wasserfilms optimal eingestellt.
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Dabei kommt es darauf an, im Verlauf einer Umdrehung in Richtung des
Pfeiles 23 das mengenmäßig weitaus überwiegende Leichtgut (Berge) von der Trommelinnenwand
22 abzuspülen, so daß am Ende einer nahezu vollständigen Umdrehung nur noch Schwergut
auf der Herd fläche liegt. Dieses wird in Richtung der Drehbewegung 23 mit Hilfe
der Auffangeinrichtung 21 von der Trommelinnenwand 22 abgestreift und ausgetragen,
während die nach außen abgeschleuderten Berge in der Auffangrinne 20 anfallen. Die
Auffangvorrichtung 21 ist in Form eines Schälbleches ausgebildet, ihre Wirksamkeit
kann durch einen zusätzlichen Wasserstrahl unterstützt werden.
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Eine andere Ausführung eines Zentrifugalherdes nach der Erfindung
zeigt Fig. 3. Im Innern eines stationären Zylinders 24 rotieren zwei Herdflächen
25, 25'. Die Darstellung ist rein schematisch aufzufassen, das heißt, es sind aus
Gründen der Ubersichtlichkeit die zur Rotation notwendigen Funktionselemente wie
Befestigung, Lagerung, Antrieb etc.
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weggelassen. Die Herdflächen 25, 25' sind in einer Weise spiralförmig
gekrümmt, so daß der Krümmungs-Radius der Spiralform entgegengesetzt zur Drehrichtung
26 größer wird.
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Die Herd flächen 25, 25' haben im übrigen zur Rotationsachse R parallele
Mantelflächen 27, 27'. Durch die Herdflächen in Form einer entgegen der Drehrichtung
sich öffnenden Spirale entsteht in dieser Richtung, das heißt in Umfangsrichtung
entgegengesetzt zur Drehbewegung 26, ein im Zentrifugal feld wirksames Gefälle.
Die Aufgabe der Trübe erfolgt mit Hilfe einer mit den Herdflächen 25, 25' mitdrehend
angeordneten, in zwei Mundstücken 28, 28' ausmündenden Zuführungsleitung 29. Im
Abstand innerhalb der Herdflächenkanten 30, 30' mit dem kleinsten Radius sind Brauserohre
31, 31' zur Erzeugung des für die Herdsortierung notwendigen Wasserfilms ebenfalls
mitdrehend angeordnet. Diese sind in der Zeichnung rein schematisch angedeutet.
Am unteren Ende des stationären Zylinders 24 sind Austragsanordnungen vorgesehen,
und zwar wenigstens eine 32 für Bergeaustrag und eine von der Aufgabeseite weiter
rückwärts gelegene 33 für Konzentrataustrag. Die Herdflächen 25, 25' sind im übrigen
in axialer Richtung in intensive Rüttelbewegungen entsprechend dem Doppelpfeil 34
versetzt.
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Die Funktion der Vorrichtung ist folgende: Im Innern des stationären
Zylinders 24 werden die rotierbar gelagerten und mit einer Motor/Getriebe-Einheit
antreibbaren Herdflächen 25, 25' in Drehbewegung mit vorher bestimmter Drehgeschwindigkeit
versetzt und bauen dabei ein Zentrifugalfeld auf. Sodann wird durch die mit drehend
angeordneten Brauserohre 31, 31' auf den Herdflächen 25, 25' ein Wasserfilm hergestellt,
der entsprechend dem Spiral-Gefälle in Richtung der Austrittsspalte 36, 36' über
die Herdflächen 25, 25' fließt. Zusätzlich werden die Herdflächen 25, 25' in lineare
Schwing- oder Rüttelbewegungen entsprechend dem Doppelpfeil 34 versetzt. Sodann
wird mit Hilfe der Zuführungsleitung 29 durch deren Mundstücke 28, 28', welche
mit
den Herdflächen 25, 25' mitdrehend angeordnet sind, an den Aufgabestellen 35, 35'
Trübe auf die Herd flächen 25, 25' aufgegeben. Infolge des künstlichen Schwerefeldes
sedimentieren die schweren Feststoffteilchen relativ kurz nach Ausbreitung der Trübe
auf den Herdflächen 25, 25' und wandern gemäß Prinzipdarstellung der Figuren la
und 1b unter dem Einfluß der künstlich erhöhten Schwerkraft mit erhöhter Reibung
auf den Herd flachen 25, 25' liegend, sowie unter dem Einfluß der Schleppkräfte
des Wasserfilmes und der Stoßkräfte des Herdes auf weiten Spiralwegen in Richtung
des Konzentrataustrages 33, wo sie schließlich durch die Spalte 36, 36' abgeschleudert
in den Konzentrat-Austrag 33 gelangen. Dagegen werden die leichteren Bergeteilchen
vom Wasserfilm erheblich stärker mitgeschleppt und bereits relativ nahe der Aufgabestellen
35, 35' in den Bergeaustrag ausgespült.
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Dadurch, daß bei der Vorrichtung nach der Erfindung die normalerweise
wirkende Schwerkraft durch die Fliehkraft ersetzt ist, werden auch allerfeinste
Schwergutteilchen bei sonst gleichen Bedingungen auf der Platte festgehalten, selbst
wenn die Strömung des Wasserfilmes etwas turbulent ist.
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Auch fließt bei sonst gleichen Verhältnissen der Flüssigkeitsfilm
schneller, wodurch das Leichtgut, welches den bei weitem größeren Masseanteil darstellt,
schneller abtransportiert wird. Damit wird die Leistung je Maschineneinheit beziehungsweise
je Flächeneinheit gegenüber konventionellen Schüttelherden signifikant gesteigert.
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Liste der Bezugszeichen 1. Herdfläche 2. Wasserfilm 3. Geschwindigkeitsdiagramm
4. Oberfläche 5. Zentrifugalherd 6. konische Trommel 7. Welle 8. Motor 9. Getriebe
10. Transmission 11. ringförmige Wehre (11') 12. Wasserbrause 13. unterer Bereich
Trommel 14. Trübeaufgabe 15. Schlammpumpe 16. Rühreinrichtung 17. T"ibe-Behälter
18.18' Zuteilungen 19. Trommelmündung 20. Auffangrinne 21. Auffangeinrichtung 22.
Trommelinnenwand 23. Pfeil, Richtung 24. stationärer Zylinder R = Rotationsachse
25. 25' Herdfläche 26. Bewegungsrichtung 27. 27' Mantelfläche 28. 28' Mundstücke
29. Zuführungsleitung 30. 30' Herdflächenkanten 31. 31' Brauserohre 32. Bergeaustrag
33. Konzentrataustrag 34. Rüttelbewegung 35. Aufgabestellen 36. Wasserleitung 37.
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38.
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39.
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40.
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41.
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42.
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43.
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44.
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45.
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46.
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