DE3307560C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft auswechselbare Säulenpatronen für
Flüssigkeits-Chromatographen, die mit der unter hohem Druck
stehenden Flüssigkeitsprobenleitung des Flüssigkeits-Chroma
tographen bequem und rasch verbindbar und von ihr lösbar
sind. Das Rohr gemäß der vorliegenden Beschreibung ist ein
Kapillarrohr und als Austauschpatrone in flüssigchromatogra
phischen Anlagen des in der US-PS 43 13 828 beschriebenen
Typs besonders geeignet.
Gemäß dem angegebenen US-Patent hat eine Endarmatur
ein Hauptteil, das eng an eine Säule in Form eines Rohres
paßt und an einem Ende mit einem Stopfen abgedichtet ist,
der auf den Rand am Ende des Rohres aufschiebbar ist. Das
Hauptteil hat einen Glockenabschnitt zur Aufnahme einer hy
draulischen Sekundärdichtung, welche die Glocke und die
Außenwand der Rohrsäule umgibt und miteinander verbindet.
Durch die Glocke hindurch dringen im Hochdruckbetrieb Sekun
därleckverluste in die Dichtung ein und betätigen sie hydrau
lisch. Die Primärdichtung bleibt der Stopfen zwischen der
Säulenendwand oder dem Säulenrand und dem Boden der Vertie
fung in der Endarmatur, wobei letztere mit Zu- und Ableitungs
kapillaren der flüssigkeitschromatographischen Anlage gekup
pelt ist. Es sind entsprechende Mittel vorgesehen, um durch
Ausüben von Druckkräften auf die Säule eine erste Dichtwir
kung zu erzielen. Die Anordnung ist so, daß, wenn die den
Druck ausübenden Bauteile betätigt werden, die Säule und die
Primärdichtungen im Bereich des Umfangsrandes der Säule zu
sammengepreßt werden, um die Abdichtung herzustellen.
Wenngleich sich die vorstehend beschriebene Anordnung als
sehr zufriedenstellend erwiesen hat, fehlen doch die Einzel
heiten, um die Säule so zu konstruieren, daß insbesondere
bei Anwendung auf Kapillarsäulen ein bequemer und zuverläs
siger Ausbau und Austausch möglich ist. In den Fällen, in
denen die Länge der Füllung besonders klein, beispielsweise
etwa 1 cm ist und der Durchmesser auf etwa 2 mm vermindert
ist, nähern sich die Gesamtabmessungen einem Stadium, in dem
eine Neukonstruktion angebracht ist. Die Gesamtlänge von
Schutzsäulen muß so verkleinert werden, daß die im Betrieb
der Säule auftretende Varianz auf weniger als etwa 20 Mikro
liter (quadratischer Mittelwert) herabgesetzt wird. Heute besteht die Auf
fassung, daß der Durchmesser der Enddichtung auf günstige
Weise verkleinert werden kann, wenn die Dichtung mit kleine
rem Gesamtdurchmesser getrennt vorgesehen wird. Insbesondere
wird heute anstelle des T-förmigen Querschnitts mit einem
vergrößerten, das Rohrende überlappenden oberen Ende als zu
friedenstellendere Lösung die betrachtet, bei der das Ende
des Rohres eine mit dem Rohrboden in Verbindung stehende Ver
tiefung aufweist und zum Abdichten in diese Vertiefung ein
Stopfen eingesetzt wird. Bei einer solchen Ausführung erweist
sich die Abdichtung unmittelbar an der Bohrung als zufrieden
stellend, und es wird eine geringere Turbulenz dadurch er
reicht, daß eine Fritte und eine Dichtungsbohrung von kleine
rem Durchmesser verwendet werden, so daß die Strömungs- und
Totvolumina proportional kleiner werden. Bei der herkömmli
chen Konstruktion trat gelegentlich eine andere Schwierigkeit
insofern auf, als nach der Demontage die Gefahr bestand, daß
der Stopfen aus der Säule herausfiel und die Säule dadurch
unbrauchbar wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auswechselbare
Patrone mit Dichtung zu schaffen, welche die angegebenen Ein
schränkungen und Nachteile überwinden. Die Patrone soll zu
Austausch- oder anderen Zwecken bequem aus dem Flüssigkeits-
Chromatographen ausbaubar sein, sich nicht selbst zerlegen
und verhältnismäßig einfach aufgebaut und herstellbar sein.
Für die Patrone soll außerdem eine konzentrische Ausführung
mit niedrigen Turbulenzfaktoren möglich sein, bei der an
der Bohrung unmittelbar benachbarten und sie umgebenden Flä
chen abgedichtet wird. Die Patrone soll auch gegen bekannte
Patronenkonstruktionen ähnlicher Art austauschbar sein und
eine Leckkräften direkt entgegenwirkende endweise Primär
dichtung beibehalten.
Eine die Aufgabe lösende Patrone ist mit vorteilhaften Aus
gestaltungen in den Ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung schafft eine Patrone mit einem langgestreckten
Rohr, das denselben Gesamtaußendurchmesser wie bisher erhält
liche Rohre ähnlicher Art haben kann. Das Rohr ist auf ganzer
Länge von einer Innenbohrung konzentrisch durchsetzt, die an
jedem Ende in eine konzentrische zylindrische Vertiefung mün
det. Die Vertiefung weist auf der innengelegenen Seite einen
ebenen Boden auf. In jeder Vertiefung ist mit Festsitz ein
zumindest annähernd zylindrischer Stopfen aufgenommen, der
über das Rohrende etwas hinausragt, also eine Länge hat, die
etwas größer als die Tiefe der Vertiefung ist, so daß nach
dem Gesamtzusammenbau das Rohr endweise auf Druck beansprucht
werden kann und eine Dichtkraft erzeugt werden kann durch
Verformung oder Druckausübung direkt auf den Stopfen sowie
zwischen ihm und dem Boden der Vertiefung und zwischen den
Endwänden des Stopfens und der inneren Endwand der Armatur,
in die das Rohr eingeschoben ist. Der Stopfen ist somit mit
zwei entgegengesetzten parallelen Stirnflächen und mit einer
Innenbohrung ausgebildet, deren Durchmesser dem der Rohr
bohrung entspricht, welche eine Füllung enthält. Aufgabe des
Stopfens ist es, die Füllung im Rohr zurückzuhalten, als
Halter für einen Filter in Form einer Fritte zu dienen und
die Dichtfläche zwischen dem Säulenrohr und der Endarmatur
zu bilden, in welcher das Säulenrohr aufgenommen ist. Die
Dichtkraft bringt eine erste oder Primärdichtung zustande
und verläuft vom Boden der Vertiefung zum Stopfen und von
der Oberseite des Stopfens zum Boden der Endarmatur. Auf
diese Weise wird die Leckstelle durch Kräfte abgedichtet,
die den Leckkräften exakt rechtwinklig entgegenwirken, vom
Rand des Rohres unabhängig und in der Nähe der Rohrbohrung
selbst wirksam sind.
Die Patrone kann einen Filter in Form einer Fritte haben,
der sich ohne weiteres in eine auf geringe Turbulenz ausge
legte Konstruktion eingliedern und bequem einbauen läßt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Schrägansicht in auseinandergezogener Darstel
lung einer Patrone gemäß der Erfindung für einen
Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographen,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch dieselbe Patrone, in dem
Einzelheiten ihres Aufbaues dargestellt sind, und
Fig. 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch einen Teil
einer Patrone gemäß der Erfindung nach dem Zusammen
bau mit einer Endarmatur eines Flüssigkeits-Chroma
tographen.
Gemäß Fig. 1 und 2 hat die dargestellte Patrone ein Rohr 10,
eine in einer mittigen Bohrung 11 des Rohres 10 angeordnete
Füllung 12, Endstopfen 15 und 16 und Filter 18 und 19 in
Form von Fritten. Die Endstopfen 15 und 16 und die Filter 18
und 19 sind jeweils von gleicher Ausbildung. Alle Bauteile
sind zylindrisch und axial symmetrisch. Das Rohr 10 ist lang
gestreckt und seine gleichachsige Bohrung 11 ist mit der kör
nigen Füllung 12 angefüllt, um in bekannter Weise eine Elu
tionssäule von vorbestimmter Länge zu bilden. Die Bohrung 11
mündet an jedem Ende in eine zur Aufnahme einer Dichtung vor
gesehene Vertiefung mit einem zur Rohrachse quergerichteten
ebenen Boden 22 und einer zylindrischen Außenwand 24. Jeder
Endstopfen 15 bzw. 16 ist von kleiner Länge, zylindrisch und
von einem Durchmesser, der in der zugehörigen Vertiefung
paßt. Aus der Außenwand 26 jedes Endstopfens 15 bzw. 16 tre
ten im Abstand voneinander zwei in Umfangsrichtung sich er
streckende Rippen 28 und 29 hervor, deren Abmessungen so sind,
daß beim Einsetzen des Endstopfens 15 oder 16 mit der Außen
wand 24 ein Teilfestsitz zustande kommt, so daß es nach De
montage der Vorrichtung schwierig ist, den Endstopfen 15 bzw.
16, wie schon vorgekommen, durch Saugwirkung zu entfernen.
Jeder Dicht- bzw. Endstopfen 15 bzw. 16 weist eine gleich
achsige Bohrung 30 auf, die über eine gleichachsige hohle
Kammer 31 am inneren, also dem Rohr 10 zugewandeten Ende des
Stopfens in eine Filteraufnahme-Vertiefung 32 mündet. Die
Filter 18 und 19 in Form von Fritten sind gewöhnlich von
kleinem Durchmesser, z. B. 2,4 mm. Der Endstopfen 15 bzw. 16
ist länger, als die abgedichtete Vertiefung des Rohres 10
tief ist, so daß er einen Überstand 34 hat, der ausreicht,
um sein Nachgeben und seine Verformung bei Einwirken einer
Druckkraft auszugleichen, ohne daß aufgrund der Berührung
mit den Rohrenden oder -rändern die Erzeugung einer Kraft
direkt im Rohr 10 selbst ermöglicht wird. Die Rohrenden oder
-ränder sind frei von Berührung und brauchen nicht abgedich
tet werden.
Gemäß Fig. 3 ist die Patrone an jedem Ende in eine Endarmaturen-
Anordnung eingebaut, die eine eigentliche Endarmatur 116 und
eine Endnutmutter 122 aufweist, in welche ein Zuleitungsrohr
36 aus dem Flüssigkeits-Chromatographen eingeführt und darin
von einer durch radiale Kompression wirkenden Zwinge 140 in
Stellung gehalten ist. In der Endarmatur 116 ist eine Dich
tung 118 durch zweckdienliche Hilfsmittel gehalten, die im
Ende der Endarmatur 116 selbst angeordnet sind, beispiels
weise durch einen Haltering 158, der an einer Positionier
scheibe 159 anliegt. Die verschiedenen Bauteile der Armatu
renanordnung sind in einer gleichzeitigen Anmeldung derselben
Anmelderin mit dem Titel "Hochdruck-Kupplung für in der Flüs
sigkeits-Chromatographie verwendete rohrförmige flüssigkeits
führende Bauteile" (Patentanwaltsakte 56 863) im einzelnen
beschrieben, auf die hiermit verwiesen wird. Die Endarmaturen-
Anordnung kann auch gemäß der US-PS 43 13 828 ausgeführt
sein.
Die Säulenpatrone gemäß der Erfindung ist so konstruiert, daß
sich Schutz- und analytische Kapillarsäulen von extrem klei
nem Innendurchmesser verwirklichen lassen. Somit kann die
Rohrlänge innerhalb der üblichen Parameter von jeder belie
bigen wirksamen Länge sein. In Grenzfällen sind Schutzsäulen
gemäß der Erfindung mit Längen bis herunter auf 1 cm ausge
führt worden, wogegen bei einer analytischen Säule eine üb
liche Nennlänge 22 cm beträgt. Der Innendurchmesser ist auf
2 mm vermindert worden und kann noch auf 1 mm oder 0,5 mm
reduziert werden. Die Säule gemäß der Erfindung ist somit
hinsichtlich ihrer Außenabmessungen und der Abdichtung von
üblicher Ausführung, kann aber so klein gehalten werden, wie
es die vom Verwender benutzte Technologie verlangt und die
fertigungstechnischen Bedingungen zulassen. Die Vertiefung
an jedem Rohrende hat einen Innendurchmesser von etwa 5,9 mm,
der Endstopfen 15 bzw. 16 einen Außendurchmesser von etwa
5,46 mm und die Rippen 28 und 29 einen Außendurchmesser von
etwa 5,7 mm. Der Filter 18 bzw. 19 ist eine übliche Fritte
aus gesintertem rostfreiem Stahl von etwa 2,4 mm.
Die Erfindung schafft somit eine neue Patrone, bei der sich
die Vorteile von analytischen Kapillarsäulen mit einem Innen
durchmesser im Bereich von 0,5 bis 2 mm bei üblichen Längen
erzielen lassen. Durch eine solche Herabsetzung des Säulen
durchmessers kann die gleiche Trennleistung mit einem Viertel
des Lösungsmittelvolumens bei gleichzeitig mehrfacher Steige
rung der Trennschärfe erzielt werden. Schließlich sind Säulen
des vorstehend beschriebenen Typs an andere Detektionssysteme
anschließbar als z. B. die üblichen Spektrophotometer, nämlich
beispielsweise an Massenspektrometer und elektro-chemische
Detektoren, die beide die Masse je Zeiteinheit messen, so
daß die reduzierte Strömung zu einer noch größeren als der
erwarteten Steigerung der Empfindlichkeit führt.
Claims (5)
1. Auswechselbare Patrone mit einer adsorbierenden Füllung
eines Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographen, bei der ein
langgestrecktes Rohr von einer Bohrung durchsetzt ist und an
jedem Ende eine zur Bohrung konzentrische und mit ihr fluch
tende vergrößerte Vertiefung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Ende des Rohrs (10) eine mit der Bohrung (11) in
Verbindung stehende Vertiefung ausgebildet ist und jede Ver
tiefung von einem Stopfen (15, 16) ausgefüllt ist, der etwas
über das Ende der Vertiefung hinausragt, wobei die Vertiefungen
und die Stopfen (15, 16) so ausgebildet sind, daß sie einander
ebene Flächen zuwenden, die zwischen ihnen eine Primärdichtung
bilden und zur Bohrung (11) rechtwinkelig sind, dabei der
Stopfen (15, 16) an seinem anderen Ende etwas über die Ver
tiefung hinausragt, derart, daß einer beim Betreiben der Säule
dort auf ihn einwirkenden Druckkraft nur von ihm entgegenge
wirkt wird, und wobei der Stopfen (15, 16) ferner an jedem Ende
parallele Stirnflächen aufweist und die Vertiefung einen ebenen
Boden (22) hat, derart, daß die Dichtung zwischen ihnen gegen
die in der Anlage entstehenden Leckkräfte abdichtet.
2. Patrone nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Bohrung (30) des Stopfens (15, 16) an dem dem
Säulenrohr (10) zugewandten Ende ein Filter (18, 19) in Form
einer Fritte konzentrisch zur Bohrung (30) angeordnet ist.
3. Patrone nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (15, 16) aus Polytretrafluorethylen hergestellt
ist.
4. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (15, 16) von wenigstens einer mit ihm ein
stückig verbundenen, in Umfangsrichtung sich erstreckenden
Rippe (28, 29) umschlossen ist, die sich beim Einsetzen des
Stopfens (15, 16) in die Vertiefung verformt und von einer
Umfangsabmessung ist, die etwas größer ist als der Stopfen
(15, 16) und der Innendurchmesser der Vertiefung.
5. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (15, 16) eine Bohrung (30) aufweist, die der
Bohrung (11) in der Säule entspricht, welche kapillarähnliche
Abmessungen hat.
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