DE3307393C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Bestimmen des Oberflächenniveaus von flüssigem
Metall in einem Behälter.
Das Verfahren und die Vorrichtung eignen sich insbesondere zum
Bestimmen des Oberflächenniveaus von flüssigem Stahl in der
Gießform einer Stranggußanlage. Beim Stranggießen von Stahl ist
es wichtig, das Niveau des flüssigen Stahles in der Gießform
genau zu messen, um so die Gießgeschwindigkeit des flüssigen
Stahls in die Gießform sowie die Ziehgeschwindigkeit des
Gußblocks aus der Gießform genau steuern zu können.
Aus der US-PS 41 60 168 ist es bekannt, das Niveau einer
Metallschmelze in einem Behälter dadurch zu bestimmen, daß ein
Teil der Innenwand des Behälters im Bereich der Grenzfläche der
Metallschmelze und dort auch diese Metallschmelze elektrooptisch
mit Licht im sichtbaren oder Infrarotbereich abgetastet wird, wobei
bevorzugt die von der Metallschmelze und der sich daran
anschließenden Behälterinnenwand abgegebene optische Strahlung
im Infrarotbereich gemessen wird. Durch einen Vergleich der
Intensität der empfangenen Infrarotstrahlung mit einem
Referenzwert kann die Grenze zwischen der Behälterinnenwand und
der Metallschmelze bestimmt werden.
Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, daß Infrarotstrahlung an
der Oberfläche der üblicherweise rauhen Behälterwand in hohem
Umfang gestreut wird. Außerdem ist die von der Behälterinnenwand
ausgehende bzw. gesteuerte Infrarotstrahlung wesentlich
intensitätsschwächer als diejenige der Metallschmelze. Die sich
aufgrund der empfangenen Strahlungsintensitäten ergebende
Bestimmung der Lage der Metalloberfläche wird somit durch
zahlreiche Störeinflüsse beeinflußt, die in das Meßergebnis
eingehen.
Hinzu kommt, daß die Oberfläche von Metallschmelzen oftmals
durch ein Pulver, z. B. elektrisch isolierende Kalzium- oder
Fluorverbindungen, abgedeckt wird, um entweder eine Oxydation
des Metalles zu verhindern oder um beim anschließenden
Gießvorgang als Schmiermittel zu dienen. Eine von der
Metalloberfläche ausgehende Infrarotstrahlung wird in dieser
Pulverschicht stark absorbiert und durchdringt diese
Pulverschicht teilweise überhaupt nicht. Ein optischer Sensor
wird somit nicht nur die interessiserende, von der
Metalloberfläche ausgehende Strahlung, sondern im wesentlichen
die von der abdeckenden Pulverschicht ausgehende Strahlung
detektieren. Die Genauigkeit des Meßergebnisses wird daher
weiter verschlechtert.
Aus der US-PS 42 10 023 ist ein Verfahren bekannt, um das
Oberflächenniveau einer Schlackeschicht zu bestimmen, die sich
auf einer Metallschmelze in einem Converter bildet. Hierzu
werden in einem Mikrowellengenerator frequenzmodulierte
Mikrowellen erzeugt und über eine Antenne in den Converter in
Richtung auf die Schlackeoberfläche abgestrahlt. Das
Oberflächenniveau der Schlackeschicht wird bestimmt, indem das
von der Schlacke reflektierte Signal und ein von einem
Referenzreflektor reflektiertes Signal miteinander verglichen
werden.
Mit diesem Verfahren ist eine grobe Bestimmung des
Schlackeniveaus möglich, so daß in den Prozeß rechtzeitig
eingegriffen werden kann, bevor Schlacke aus dem Converter
ausgeworfen wird.
Dieses aktive Verfahren setzt einen erheblichen Apparateaufwand
voraus. Außerdem ist es schwierig, bei Stranggießanlagen neben
der Sendeantenne noch einen Referenzreflektor in Richtung auf
die zu messende Oberfläche anzuordnen.
Ein ähnliches aktives Verfahren ist aus der GB-PS 11 00 119
bekannt. Mit diesem aktiven Radarverfahren kann der Füllstand
eines Materials in einem Behälter gemessen werden. Auch bei
diesem Verfahren wird die Frequenzverschiebung der von der
Materialienoberfläche und der von einem Referenzreflektor
reflektierten Radarwelle gemessen und daraus das
Füllstandsniveau errechnet.
Aus der US-PS 33 25 644 ist ein Radiometer bekannt, das z. B. auf
dem Gebiet der Astronomie, der Zielerfassung, der Navigation
oder der Luftbildvermessung eingesetzt werden kann. Die
empfangene Radiostrahlung wird mit einem Referenzsignal
verglichen, wobei durch eine Schalt- und Filteranordnung das
Hintergrundrauschen stark vermindert werden kann, um die
Meßergebnisse zu verbessern. Aus dieser Schrift ist jedoch nicht
zu entnehmen, daß ein derartiges Radiometer für den hier in Rede
stehenden Zweck verwendet werden kann, das Oberflächenniveau von
flüssigem Stahl in einem Behälter zu messen, ferner ist auch
keine Anregung dahingehend zu entnehmen, wie eine solche Messung
erfolgen könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, mit denen eine
berührungsfreie Bestimmung des Oberflächenniveaus mit hoher
Genauigkeit ermöglicht wird, die von Störeinflüssen, so z. B.
einer auf der Metallschmelze aufgebrachten Pulverschicht,
weitgehend unbeeinflußt ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung für ein Verfahren durch
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst; eine Lösung für eine Vorrichtung ist in dem
Kennzeichen des Patentanspruchs 5 angegeben.
Demgemäß wird ein passives radiometrisches Meßverfahren mit
Wellenlängen <0,4 mm angewendet, demnach Wellen, die in die
Kategorie der Radiowellen einzuordnen sind. Derartige
Radiowellen werden direkt von der Oberfläche des geschmolzenen
Metalles abgestrahlt und trotz der Rauheit der Behälterinnenwand
an dieser praktisch ohne Streuverlust total reflektiert. Die
Bestimmung der Grenze zwischen der Metalloberfläche und der
Behälterinnenwand erfolgt durch eine Messung der Interferenz
zwischen diesen beiden Strahlungen. Die Antenne empfängt somit
eine direkte, von der Metalloberfläche ausgehende Radiowelle und
von der Behälterinnenwand reflektierte Radiowellen, wobei die
letzteren praktisch nicht geschwächt sind, so daß die
Interferenzkomponente in der direkten und der reflektierten
Strahlung eine zu einer Bestimmung des Oberflächenniveaus
ausreichend hohe Amplitude aufweist. Selbst wenn die
Metalloberfläche durch ein Pulver o. dgl. bedeckt ist, wird die
von der Metalloberfläche ausgehende Radiostrahlung durch diese
Deckschicht im wesentlichen ungestört hindurchgehen. Zudem ist
die Wärmestrahlung mit Wellenlänge im angegebenen Millimeter-
bzw. Submillimeterbereich, die von der Deckschicht ausgeht,
relativ intensitätsschwach im Vergleich zu der von dem
geschmolzenen Metall ausgehenden Strahlung. Hierdurch kann die
tatsächliche Lage der Metalloberfläche genau gemessen werden.
Die Wahl der angegebenen Wellenlängen im Millimeter- und
Submillimeterbereich hat auch noch den Vorteil, daß die von
unterschiedlichen Punkten auf der Metalloberfläche ausgehenden
Wärmestrahlung nicht miteinander interferieren. Die Meßwerte
sind somit eindeutig und sehr genau.
Bevorzugt wird das Niveau der flüssigen Metalloberfläche auf der
Grundlage eines vorher festgelegten Verhältnisses zwischen den
Schwankungen der elektrischen Meßsignale und den Veränderungen
im Oberflächenniveau bestimmt. Auf diese Weise kann das
Auswerteverfahren vereinfacht werden.
Vorzugsweise wird als Radiometer ein solches vom Dicke-Typ
eingesetzt, das zusätzlich mit einer Referenzanordnung aus zwei
Geräuschquellen verbunden werden kann.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele darge
stellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 die schematischen Ansichten des Prinzips der vor
liegenden Erfindung;
Fig. 2 eine zweidimensionale Ansicht des Empfindlich
keitsbereichs einer für die Erfindung geeigneten
Antenne;
Fig. 3 eine grafische Darstellung des Verhältnisses
zwischen der Veränderung des Oberflächen-Niveaus
von flüssigem Stahl und den von der Antenne
empfangenen Temperaturschwankungen in einer
Berechnung;
Fig. 4 ein Blockdiagramm eines gemäß einem ersten Aus
führungsbeispiel der Erfindung geeigneten Radio
meters;
Fig. 5 ein Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbei
spiels eines Radiometers;
Fig. 6 schematisch die Wellenform des in Fig. 5 ge
zeigten Radiometers;
Fig. 7 einen Schnitt durch eine ein
gesetzte Antenne und
Fig. 8 eine grafische Darstellung des
erhaltenen Ergebnisses des Meßverfahrens.
In Fig. 1, in der das Prinzip der Erfindung schematisch
dargestellt ist, ist mit 2 eine Antenne bezeichnet, die der
art in der Nähe einer Gießform 1 einer Stranggußanlage an
geordnet ist, daß die Innenwandfläche 1′ der Form 1 und die
flüssigen Stahloberfläche 3 innerhalb des empfindlichen
Empfangsbereichs der Antenne 2 liegen.
Wie es im einzelnen ausgeführt wird, ist es erfindungs
wesentlich, daß die Antenne 2 derart angeordnet wird, daß
ihre Empfangsbreite einen Teil der Wandfläche 1
und einen Teil der flüssigen Stahloberfläche überdeckt.
Unter diesen Bedingungen werden die Wärmestrahlungen, die
z. B. von einem Punkt P auf die Strahlenoberfläche ausgesandt
werden, entlang des Weges R direkt von der Antenne 2
empfangen und ebenfalls diejenigen Wärmestrahlungen, die
entlang des Weges R' in Richtung der Innenwand 1′ abge
strahlt werden und von ihr reflektiert werden. Diese beiden
Wärmestrahlungen interferieren miteinander und werden dann
von der Antenne 2 empfangen.
Es wurde gefunden, daß das Niveau der flüssigen Stahlober
fläche 3 durch Messungen der Schwankungen der Interferenzen
der Wärmestrahlungen in Form von elektrischen Signalen fest
gestellt werden kann.
Um eine genaue Messung der Wärmestrahlungen zu gewährleisten,
sollte diese an der Innenwandfläche 1′ der Gießform 1
nicht gestreut werden, sondern an dieser Wand eine Total
reflexion durchführen. Zu diesem Zweck und unter der Berück
sichtigung der Wandrauhigkeit der Wand 1′ werden Wärme
strahlungen benutzt, deren Wellenlänge größer als ungefähr
0,4 mm ist.
Bei der zweidimensionalen Darstellung gemäß Fig. 1 sei
angenommen, daß die flüssige Stahloberfläche 3 und die
Innenwandfläche 1′ der Form die x- bzw. y-Achse bilden
und daß die Antenne 2 in einer Höhe von y₀=y+h ange
ordnet ist und einen Empfindlichkeitsbereich von 2R₀ auf
weist, wobei der Punkt P (x, o) im Interferenzbereich
OP′ auf der flüssigen Stahloberfläche 3 wie folgt darge
stellt werden kann:
x,′ = y₀ tan (R, + 2R₀)
Die elektrischen Signale der Interferenzstrahlungen, die
vom Punkt P unter einem Winkel R zur Antenne 2 laufen,
können unter den folgenden Annahmen berechnet werden:
- (1) Die Antenne 2 weist den in Fig. 2 dargestellten zwei dimensionalen Empfindlichkeitsbereich auf.
- (2) Die Wärmestrahlungen durchlaufen einen geometrischen optischen Weg.
- (3) Die Wärmestrahlungen, die von unterschiedlichen Punkten abgestrahlt werden, interferieren nicht miteinander.
Das elektrische Signal einer Wärmestrahlung, das von
einem nichtinterferierenden Bereich x∼x+dx ausgeht,
kann wie folgt dargestellt werden:
wobei mit G (R) der elektrische Gewinn der Antenne 2 be
zeichnet ist,
mit ε ( R ) das Strahlungsvermögen in der Richtung R,
mit R der Abstand zur Antenne 2,
mit k die Boltzmann-Konstante (1,38 × 10-²³J/K),
mit T die Temperatur (K) der Stahloberfläche und
mit B die Frequenzbandbreite (Hz) bezeichnet ist, die durch das Radiometer gemessen wird.
mit R der Abstand zur Antenne 2,
mit k die Boltzmann-Konstante (1,38 × 10-²³J/K),
mit T die Temperatur (K) der Stahloberfläche und
mit B die Frequenzbandbreite (Hz) bezeichnet ist, die durch das Radiometer gemessen wird.
Andererseits durchlaufen die Wärmestrahlungen vom Punkt P
die Wege R und R′ und interferieren miteinander. Diese
Wärmestrahlungen können wie folgt dargestellt werden:
wobei die von der Antenne 2 aufgenommene elektrische
Leistung wie folgt berechnet wird:
Unter der Annahme, daß die Beziehung G(R)=G′( R )=π/R₀
für die Empfangsbreite der Antenne besteht, gilt für die
Antennentemperatur:
Durch Einsetzen der Werte ε ( R )=ε₀ cos R sowie ϕ=R,+R₀
in diese Formel erhält man das folgende Ergebnis:
mit: Δ R=R′-R.
Da der erste Ausdruck der Formel (4) keinen Parameter ent
hält, der von der Veränderung des Oberflächen-Niveaus von
flüssigem Stahl abhängt, muß der zweite Ausdruck zur Be
stimmung dieser Veränderung des Oberflächen-Niveaus ver
wendet werden. Demzufolge wird das Verhältnis der Δ T A*
des ersten und zweiten Ausdrucks der Formel (4) wie folgt
berechnet:
wobei:
tan (ϕ + R o )=x o/h,
R 2 = (x-x₀) 2 + (y o + h) 2 und
R′ 2 = (x + x₀)2 + (y₀+h) 2 ist.
tan (ϕ + R o )=x o/h,
R 2 = (x-x₀) 2 + (y o + h) 2 und
R′ 2 = (x + x₀)2 + (y₀+h) 2 ist.
Das Verhältnis Δ T A* der Formel (5) kann durch numerische
Integration berechnet werden, jedoch ist dieser Weg zu kompli
ziert, so daß das Verhältnis Δ T A* durch Annäherung berechnet
wird.
Da der Winkel R o klein ist im Falle von ϕ=0, kann die
folgende Annäherung durchgeführt werden: (x±x)«(y o+h).
Daraus ergibt sich die folgende Annäherung:
Mit diesen Annäherungen kann das Verhältnis Δ T A* wie folgt
dargestellt werden:
wobei: x₀ und β als x₀ ≅ h R₀ und β = 2π/λ berechnet
werden.
Das Verhältnis Δ T A* ist mit den Werten λ = 0,03 (m) und
h = 0,1 (m) berechnet, wobei das Ergebnis in Fig. 3 dar
gestellt ist. Wie Fig. 3 zeigt, ist die Veränderung von
Δ T A* ausreichend groß, um kontinuierlich die Veränderung
des Oberflächen-Niveaus hieraus zu bestimmen.
Das bedeutet, daß es praktisch möglich ist, das Oberflächen-
Niveau von flüssigem Stahl durch Messung der von der Antenne
2 aufgenommenen elektrischen Leistung zu bestimmen.
Da aber die durch die Antenne 2 aufgenommene elektrische
Leistung im Bereich von 10-¹² bis 10-¹⁴ W liegt, wird vor
zugsweise ein hochempfindlicher Empfänger, z. B. ein Radio
meter verwendet.
Die in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung zur Bestimmung des
Oberflächen-Niveaus von flüssigem Metall weist eine Antenne
2, ein Radiometer 4 vom Dicketyp sowie eine Rechenan
ordnung 5 auf. Das Radiometer 4 weist einen Hochfrequenz
verstärker 7 auf, der mit einem Zirkulator 6 verbunden ist,
sowie einen mit dem Ausgang des Verstärkers 7 verbundenen
Detektor, einen Synchrondektor 9 und einen Integrator 10
zum Integrieren der gemessenen elektrischen Leistung für
einen bestimmten Zeitraum.
Das Radiometer 4 weist ferner einen Diodenschalter 12 auf,
der mit dem Zirkukator 6 und einer Blindlast 11 verbunden
ist, sowie einen Synchronoszillator 13 einer vorgegebenen
Frequenz z. B. von 1 KHz zur Betätigung des Diodenschalters
12 und des Synchrondetektors 9 mit dieser Frequenz.
Das in Fig. 4 dargestellte Radiometer 4 arbeitet wie
folgt:
Das die elektrische Leistung der thermischen Strahlung dar stellende Signal wird durch den Zirkulator 6 in den Dioden schalter 12 eingegeben. Wird der Diodenschalter 12 durch das Synchronsignal vom Synchronoszillator 13 eingeschaltet, so wird das Strahlungssignal durch die Blindlast absorbiert. Das bedeutet, daß der Verstärker 7 kein Signal von der An tenne 2 erhält, so daß der Detektor 8 eine elektrische Leistung feststellt, die der Temperatur des Radiometers 4 selbst entspricht. Wird andererseits der Diodenschalter 12 ausgeschaltet, entsprechend der Synchronfrequenz des Oszillators 13, so wird das die Wärmestrahlung darstellende Signal durch den Diodenschalter 12 reflektiert und über den Zirkulator 6 in den Verstärker 7 eingegeben.
Das die elektrische Leistung der thermischen Strahlung dar stellende Signal wird durch den Zirkulator 6 in den Dioden schalter 12 eingegeben. Wird der Diodenschalter 12 durch das Synchronsignal vom Synchronoszillator 13 eingeschaltet, so wird das Strahlungssignal durch die Blindlast absorbiert. Das bedeutet, daß der Verstärker 7 kein Signal von der An tenne 2 erhält, so daß der Detektor 8 eine elektrische Leistung feststellt, die der Temperatur des Radiometers 4 selbst entspricht. Wird andererseits der Diodenschalter 12 ausgeschaltet, entsprechend der Synchronfrequenz des Oszillators 13, so wird das die Wärmestrahlung darstellende Signal durch den Diodenschalter 12 reflektiert und über den Zirkulator 6 in den Verstärker 7 eingegeben.
Der Synchrondetektor 9 empfängt demzufolge abwechselnd
das Temperatursignal der Antenne 2 und das Referenzsignal,
das der Temperatur des Radiometers entspricht und mißt sie
synchron mit der Frequenz des Synchronoszillators 13, um so
das Temperatursignal der Antenne 2 zu messen. Das derart
gemessenen Signal wird im Integrator 10 integriert.
Die Rechenanordnung 5 bestimmt die Veränderung im Oberflächen-
Niveau des flüssigen Metalls durch die oben erwähnte Formel (6)
oder durch die in Fig. 3 dargestellte Kurve.
Fig. 5 ist ein Blockdiagramm eines Radiometers vom Dicke
typ, das vorzugsweise gemäß der Erfindung eingesetzt wird.
In Fig. 5 sind gleiche Teile wie in Fig. 4 mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Das in Fig. 5 dargestellte Radiometer weist eine erste
Schaltanordnung 14 mit zwei Eingängen auf, von denen einer
mit der Antenne 2 verbunden ist. Der andere Eingang der ersten
Schaltanordnung 14 ist über eine zweite Schaltanordnung 15
mit Referenzgeräuschenquellen 16 und 17 verbunden. Die
Schaltanschlüsse 101 der ersten Schaltanordnung 14 und 102
der zweiten Schaltanordnung 15 werden abwechselnd gemäß den
Frequenzen 2 fs und fs betätigt, die von dem Synchronoszillator
13 stammen. Das Antennensignal T A ist demzufolge Dicke
moduliert mit zwei Referenzgeräuschsignalen T₁ und T₂.
Ferner weist das Radiometer einen Mischer 18 auf, der mit
dem Ausgang der ersten Schaltanordnung verbunden ist, um das
dickenmodulierte Signal mit einer vorgegebenen Frequenz zu
mischen, die von einem Überlagerungsoszillator 19 stammt,
so daß es in ein Signal einer geeigneten Zwischenfrequenz
umgewandelt wird. Wie in Fig. 5 zeigt, weist das Radiometer
ebenfalls einen Zwischenfrequenzverstärker 21 auf und einen
Rechteckwellendetektor 22. Fig. 6 zeigt schematisch die
Wellenform des Ausgangssignals des Recheckwellendetektors 22.
Das in Fig. 5 dargestellte Radiometer weist ferner eine
Rückkoppelschleife auf, die aus einem AGC-Verstärker 23, d. h. einem
Verstärker mit automatischer Verstärkungsregelung
besteht, der mit dem Ausgang des Rechteckwellendetektors 22
verbunden ist, sowie aus einem Synchrondetektor 24 und einem
Rückkoppelverstärker 25. Im gewählten Auführungs
beispiel arbeitet der Synchrondetektor 13 mit einer
Frequenz 2fs. Andererseits arbeitet der zweite Synchron
detektor 24 synchron mit einer Frequenz fs, so daß er ein
Signal feststellt, daß der Differenz zwischen den Referenz
temperaturen T₁ und T₂ entspricht. Der Rückkoppelverstärker
25 ist mit dem Ausgang des zweiten Synchrondetektors 24 ver
bunden und in der Lage, ein Eichsignal abzugeben, und zwar
an den AGC-Verstärker 23, so daß das Ausgangsignal des
zweiten Synchrondetektors 24 konstant bleibt.
Das bedeutet, daß Verstärkungsschwankungen im Radiometer
selbst mittels des AGC-Verstärkers 23 kompensiert werden,
so daß eine äußerst genaue Messung möglich ist.
In Fig. 7 ist ein Beispiel einer vorzugsweise verwendeten
Antenne dargestellt. Die in Fig. 7 dargestellte kreis
förmige Hornantenne weist ein Gehäuse 32 auf mit einer darin
gebildeten kegelstumpfförmigen Öffnung 31. Das Gehäuse 32
wird durch Kühlwasser gekühlt, das entlang dem Pfeil W ein
tritt und entlang dem Pfeil W′ austritt, so daß die Antenne
eine konstante Temperatur aufweist. Die Öffnung 32 ist mit
einem Wellenleiter 33 verbunden, in dem bei 34 Stickstoff
eingeblasen wird, der aus der Öffnung 31 austritt, so daß
kein Staub in die Antenne eindringen kann.
Wie oben erwähnt, werden vorzugsweise Wärmestrahlungen einer
Wellenlänge größer als ungefähr 0,4 mm verwendet. Um den
gemessenen Bereich an Wärmestrahlung darauf zu begrenzen,
wird die folgende Beziehung zwischen der Wellenlänge λ der
zu messenden Strahlung, dem Durchmesser D der Öffnung und
dem Öffnungswinkel R (rad) der Antenne eingehalten:
Ferner wird die Hornlänge der Antenne durch die Formel (8)
gegeben:
wobei λ g die Wellenlänge des Wellenleiters ist.
worin a die Länge der längeren Seite des Querschnitts
des Wellenleiters ist.
Mit diesen Beziehungen kann eine geeignete Antenne zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne weiteres
derart ausgelegt werden, daß sie nur Wärmestrahlungen einer
Wellenlänge von länger als ungefähr 0,4 mm aufnimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde unter folgenden Be
dingungen durchgeführt.
- (a) Wellenlänge: λ = 30 mm (Bandbreite: 4 GHz)
- (b) Antenne: kreisförmige Hornantenne mit einem Durchmesser
von 40 mm,
Empfangsbreite ( R ) von 0,1 rad,
Beobachtungswinkel ( λ ) von 0 rad, - (c) Normalabstand (h) zwischen der Antenne und der flüssigen Strahloberfläche: 0,1 m,
- (d) elektrische Meßanordnung: wie sie in Fig. 4 dargestellt ist.
- (a) gebogene Gießform zum Stranggießen von Stahlbrammen,
- (b) Innenabmessungen der Form: 200 mm × 1300 mm,
- (c) Zugabe von Pulver auf die flüssige Stahloberfläche.
Die Meßergebnisse unter den oben angegebenen Bedingungen
sind in Fig. 8 dargestellt. Wie man sieht, war es möglich,
eine Veränderung ( Δ p) in der empfangenen elektrischen
Leistung entsprechend einer Änderung ( Δ h) des Niveaus
der flüssigen Stahloberfläche festzustellen.
Wie aus den Meßergebnissen klar hervorgeht, ist es mög
lich, eine genaue Messung des Oberflächen-Niveaus von
flüssigem Stahl vorzunehmen, ohne daß das aufgebrachte
Pulver einen Einfluß ausübt, da die Wärmestrahlung des
Pulvers erheblich schwächer als diejenige des flüssigen
Stahls ist.
Das Verfahren bietet eine hervorragende Sicherheit und Empfind
lichkeit sowie Genauigkeit an Meßergebnissen unabhängig
von magnetischen Feldern, die durch elektromagnetisches
Rühren in der Gießform auftreten. Eine genaue Kontrolle
des Stranggießens und dgl. ist also möglich, wobei das er
findungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrich
tung auch bei anderen Gießarten als beim Stranggießen an
wendbar sind.
Claims (13)
1. Verfahren zum Bestimmen des Oberflächen-Niveaus von flüssigem
Metall in einem Behälter, gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte:
Ausrichten einer Antenne derart, daß ihre Empfangsbreite einen Teil der flüssigen Metalloberfläche sowie einen Teil der sich daran anschließenden Innenwand des Behälters überdeckt, um die direkt von der Metalloberfläche ausgehende und die von der Innenwand des Behälters total reflektierten Wärmestrahlung mit Wellenlänge größer als 0,4 mm zu empfangen;
Messen der Interferenzen der direkten und der total reflektierten Wärmestrahlung in Form von elektrischen Intensitätssignalen und
Berechnen der Veränderungen im Oberflächenniveau als Funktion von Schwankungen der elektrischen Intensitätssignale und Bestimmen des Oberflächenniveaus aus diesen Schwankungen.
Ausrichten einer Antenne derart, daß ihre Empfangsbreite einen Teil der flüssigen Metalloberfläche sowie einen Teil der sich daran anschließenden Innenwand des Behälters überdeckt, um die direkt von der Metalloberfläche ausgehende und die von der Innenwand des Behälters total reflektierten Wärmestrahlung mit Wellenlänge größer als 0,4 mm zu empfangen;
Messen der Interferenzen der direkten und der total reflektierten Wärmestrahlung in Form von elektrischen Intensitätssignalen und
Berechnen der Veränderungen im Oberflächenniveau als Funktion von Schwankungen der elektrischen Intensitätssignale und Bestimmen des Oberflächenniveaus aus diesen Schwankungen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Niveau der flüssigen Metalloberfläche auf der Grund
lage eines vorher festgelegten Verhältnisses zwischen
den Schwankungen der elektrischen Signale und den Ver
änderungen im Oberflächen-Niveau bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Metall Stahl verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter die Gießform einer Stranggußanlage ist.
5. Vorrichtung zur Bestimmung des Oberflächen-Niveaus von
flüssigem Metall in einem Behälter, gekennzeichnet durch
folgende Teile:
eine Antenne (2), deren Empfangsbreite (e) einen Teil der flüssigen Metalloberfläche (3) und einen Teil der sich daran anschließenden Behälter innenwand (1′) überdeckt zum Empfang der Interferenzen zwi schen einer direkt an der Metalloberfläche abgestrahlten Wärmestrahlung (R) und der von der Behälterinnenwand total re flektierten Wärmestrahlung (R′) mit Wellenlängen größer als 0,4 mm;
eine Meßanordnung (4), die mit der Antenne verbunden ist zur Messung der von der Antenne empfangenen Interferenzen der Wärmestrahlungen in Form von elektrischen Intensitätssignalen;
eine Anordnung (5) zur Berechnung der Veränderungen im Oberflächen niveau als Funktion von Schwankungen der elektrischen Intensitätssignale und Bestimmung des Oberflächenniveaus aus diesen Schwankungen.
eine Antenne (2), deren Empfangsbreite (e) einen Teil der flüssigen Metalloberfläche (3) und einen Teil der sich daran anschließenden Behälter innenwand (1′) überdeckt zum Empfang der Interferenzen zwi schen einer direkt an der Metalloberfläche abgestrahlten Wärmestrahlung (R) und der von der Behälterinnenwand total re flektierten Wärmestrahlung (R′) mit Wellenlängen größer als 0,4 mm;
eine Meßanordnung (4), die mit der Antenne verbunden ist zur Messung der von der Antenne empfangenen Interferenzen der Wärmestrahlungen in Form von elektrischen Intensitätssignalen;
eine Anordnung (5) zur Berechnung der Veränderungen im Oberflächen niveau als Funktion von Schwankungen der elektrischen Intensitätssignale und Bestimmung des Oberflächenniveaus aus diesen Schwankungen.
6. Vorrichtungen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anordnung (4) zur Messung der elektrischen Signale ein
Radiometer ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Radiometer (4) vom Dicke-Typ ist.
8. Vorrichtungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Radiometer (4) eine Uhranordnung (13) aufweist, sowie einen Zwischen
frequenzverstärker (21), eine Schaltanordnung (14) zum Verbinden der An
tenne mit dem Verstärker (21) synchron mit der Uhranordnung (13),
eine Detektoranordnung (22), einen Synchrondetektor (9) zur Er
fassung des Ausgangssignals der Detektoranordnung (22) synchron
mit der Uhranordnung (13) und einen Integrator (10), der mit dem
Ausgang des Synchrondetektors (9) verbunden ist.
9. Vorrichtungen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Radiometer zusätzlich einen Überlagerungsoszillator (19)
und einen Mischer (18) aufweist zum Mischen des Ausgangssignals
der Schaltanordnung (14) mit dem Ausgangssignal des Überla
gerungsoszillators (19), um ein Ausgangssignal mit einer Zwi
schenfrequenz zu erzeugen.
10. Vorrichtungen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Radiometer (4) ferner eine Geräuschquellenanordnung (16, 17) auf
weist, die mit der Schaltanordnung (14) verbunden ist, wobei
die Schaltanordnung abwechselnd den Eingang des Mischers (18)
mit der Geräuschquelle und mit der Antenne (2) synchron mit
der Uhranordnung verbinden kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geräuschquellenanordnung (16, 17) eine erste und eine
zweite Geräuschquelle aufweist, die abwechselnd mit
einer vorgegebenen Frequenz mit dem Eingang der Schalt
anordnung (14) verbindbar sind, und daß das Radiometer ferner
eine Rückkopplungsschleife aufweist, die einen zweiten
Synchrondetektor (24) zur Erfassung des Ausgangs
signals des Verstärkers (23) des Radiometers und einen
Verstärker (25) aufweist, der ein Eichsignal zum Verstärker
des Radiometers liefert, um so das Ausgangssignal des zweiten
Synchrondetektors (24) konstant zu halten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antenne eine wassergekühlte Hornantenne ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter die Gießform einer Stranggußanlage ist.
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