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Verfahren zur Fort schaltung des Ständerdrehfeldes
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einer Synchronmaschine Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Verfahren und eine entsprechende Anordnung sind beispielsweise
aus den Offical Proceedings of the 2. International Powerconversion Conference 1980,
Seite 6.1.1 bis 6.1.13, bekannt.Hierbei sind an dem Ständer der Synchronmaschine
magnetfeldempfindliche Sensoren angebracht, welche den vom Polrad ausgehenden magnetischen
Fluß erfassen, daraus Signale ableiten, welche die Winkellage des Polrades zur Ständerwicklung
angeben, und über eine Steuereinrichtung die im Umrichter als abschaltbare Halbleiterschalter
verwendeten Transistoren in der Weise ein- und ausschalten, daß das Ständerdrehfeld
in der Drehrichtung des Läufers fortgeschaltet wird.
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Andere Verfahren verwenden für die Erfassung des Drehwinkels und die
Fort schaltung des Ständerdrehfeldes einen mechanisch an dem Läufer befestigten
Polradlagegaber (Kleinrath: Stromrichtergespeiste Drehfeldmaschinen, Springer-Verlag,
1980, S. 136).
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Diese in die Maschinen eingebauten oder außen angebauten Drehwinkelerfassungssysteme
mit zusätzlichen Signalleitungen
zwischen Maschine und Umrichtersteuerung
sind aufwendig und störanfällig. Es wurden daher auch bereits Verfahren und'Anordnungen
vorgeschlagen, die durch das Erfassen elektrischer Gräben an den Anschlußklemmen
der Maschine die Winkellage des Läufers ermitteln.
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Bei dem aus der DE-PS 23 53 594 bekannten Verfahren wird an die Erregerwicklung
einer Synchronmaschine eine Spannung gelegt und aus den dabei in den Ständerwicklungen
induzierten Spannungen die Winkellage des Läufers bestimmt. Dieses Verfahren ist
nur zum Erfassen der Winkellage eines stehenden fremderregten Polrades geeignet,
um vor dem Anfahren einen Zähler, dessen Stand die Winkellage des Polrades angibt,
zu normieren. Bei laufender Maschine wird auch hier der Zähler von einem mit dem
Läufer verbundenen Impulsgeber fortgeschaltet.
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Aus der DE-PS 18 06 769 und der DE-PS 26 35 965 sind Verfahren bekannt,
bei denen Größe und Winkellage des Flußvektors aus der Klemmen spannung und der
Stromaufnahme der Maschine bestimmt wird. Die DE-PS 28 33 542 und die DE-PS 28 33
592 zeigen Weiterentwicklungen, welche Große und Winkellage des Flußvektors durch
Integrationsverfahren ermitteln. Mit der Winkellage des Flußvektors ist jedoch noch
nicht die Winkellage des Erregerfeldes bzw.
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des Polrades bestimmt, denn der Flußvektor ergibt sich als resultierende
Größe aus der Erregerdurchflutung und der belastungsabhängigen Ständerdurchflutung
unter Berücksichtigung des magnetischen Leitwertes, der bei einer Einzelpolmaschine
in beiden Läuferachsen unterschiedlich ist. Die Winkellage des Läufers und die Fortschaltwinkel
des Ständerdrehfeldes können deshalb theoretisch nur durch eine Vektoranalyse unter
Verwendung eines Maschinenmodells aus den Klemmenspannungen, den Strangströmen,
den Phasenwinkeln und der Frequenz bestimmt werden. Diese Verfahren sind aufwendig
und ungenau im Bereich kleiner Drehzahlen. Sie dienen vorwiegend zur feldorientierten
Regelung von Drehfeldmaschinen und benutzen meistens noch
zusätzlich
einen Drehwinkel- oder Impulsgeber (Siemens-Zeitschrift 1971/45, S. 765 bis 768).
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Die aus den genannten Druckschriften bekannten Verfahren zur drehwinkelabhängigen
Fortschaltung des Ständerdrehfeldes einer Synchronmaschine verwenden entweder in
die Maschine eingebaute bzw. angebaute Winkelerfassungseinrichtungen oder aufwendige
MeS- und Rechenverfahren, bei denen mehrere Maschinengrößen auszuwerten sind. Die
für Antriebe größerer Leistung entwickelten Meß- und Rechenverfahren arbeiten ohne
Winkelgeber nicht im ganzen Drehzahlbereich ausreichend genau und berücksichtigen
auch nicht die besonderen Eigenschaften von Umrichterantrieben, die abschaltbare
Halbleiterschalter, wie beispielsweise Transistoren, im maschinenseitigen Umrichter
und permanent erregte Synchronmaschinen verwenden. Derartige Antriebe sind im Bereich
kleiner Leistungen bis zu einigen kW weit verbreitet.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein für Umrichterantriebe
mit ab schaltbaren Halbleiterschaltern und permanent erregten Maschinen besonders
geeignetes, einfaches sowie im ganzen Drehzahlbereich zuverlässig arbeitendes Verfahren
und eine Anordnung zur drehwinkelabhängigen Fortschaltung des Ständerdrehfeldes
anzugeben, für das keine in die Maschine eingebaute oder an diese angebaute Winkelerfassungseinrichtung
erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
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Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht.
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Die Synchronmaschine benötigt keine ein- oder angebaute Winkelerfassungseinrichtung.
Die drehwinkelabhängige Fort schaltung des Ständerdrehfeldes erfolgt im ganzen Drehzahlbereich
nach einem zuverlässigen Verfahren, das nur die in den Wicklungssträngen vom Polrad
induzierte EMK auswertet. Das Verfahren eignet sich besonders für die im Bereich
kleiner Leistungen verbreiteten Antriebe mit permanent erregten Synchronmaschinen
und ab schaltet baren Halbleiter schaltern im Umrichter. Es gewährleistet die optimale
Drehmomentausnutzung des Antriebes.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der in'den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Schaltprinzip
eines Umrichterantriebs zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem
Umrichter UR, der mit ab schaltbaren Halbleiter schaltern T1-T6 ausgerüstet ist,
einer Synchronmaschine SM, einer elektronischen Winkelerfassungseinrichtung WE und
einer Steuereinrichtung SE; Fig. 2 die Bedeutung der ab schaltbaren Halbleiterschalter
für die Durchführung des Verfahren; Fig. 3 Diagramme zur Ableitung der Polradwinkellage
und eines Fortschaltsignals FS zur Fort schaltung des Ständerdrehfeldes nach einem
Integrationsverfahren; Fig. 4 eine Winkelerfassungseinrichtung WE zur Ableitung
der Polradwinkellage und des Fortschaltsignals FS durch Integration der Maschinen-EMK
mit Speicherung des Minimal- oder Maximalwertes der Integralfunktion bis zur Auslösung
des Fortschaltsignals FS; Fig. 5 eine weitere Winkelerfassungseinrichtung WE zur
Ableitung der Polradwinkellage und des Fortschaltsignals FS durch Integration der
Maschinen-
EMK und Löschen des Integrationsspeichers beim Erkennen
des Maximal- oder Minimalwertes der Integralfunktion; Fig. 6 eine Steuereinrichtung
SE zur Steuerung des Umrichters und der Winkelerfassungseinrichtung in allen Betriebszuständen
des Antriebs; Fig. 7 Liniendiagramme zur Wirkungsweise der Steuereinrichtung SE;
Fig. 8 Winkellagen der Ständerfeldachse SA, des Läufers und der Läuferfeldachse
LA in verschiedenen Betriebszuständen der Synchronmaschine.
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Für das in Fig. 1 dargestellte Beispiel eines Umrichterantriebs ist
angenommen, daß die Synchronmaschine SM in ihrem Ständer eine herkömmliche dreisträngige
Drehfeldwicklung in Sternschaltung aufweist. Die Wicklungsstränge bzw. deren Zuleitungen
sind mit al, a2, a3, der Sternpunkt mit a bezeichnet. Der als Polrad ausgebildete
Läufer der Synchronmaschine SM kann aus einem weichmagnetischen, zylindrischen Polradkern
mit aufgesetzten hartmagnetischen Polen aus Bariumferrit, Strontiumferrit oder einem
Magnetwerkstoff der Seltenen Erden und Kobalt bestehen. Diese Werkstoffe weisen
gegenüber äußeren magnetischen Feldern eine relative Permeabilität von ur ~ 1 auf.
Für die Stränge der Ständerwicklung ist das Polrad daher wie ein Trommelläufer magnetisch
rotationesymmetrisch, und es gilt das angedeutete Ersatzschaltbild der Synchronmaschine.
Darin sind e17 2, e3 die in den Wicklungssträngen vom rotierenden Polrad induzierte
EMK, L die Induktivität und R der ohmsche Widerstand eines Wicklungsstranges. Die
Wicklungsstränge a1, a2, a3 sind in bekannter Weise an einen ebenfalls bekannten
Umrichter UR mit ab schaltbaren Halbleiterschaltern T1 bis T6 angeschlossen (Offical
Proceedings of the 2. International Powerconversion 1980). Die positive Leitung
P und die negative Leitung N des Umrichters UR sind zu einem Netzumrichter NU geführt,
der aus den über die Netzleitungen R, S, T angelegten Wechselspannungen
die
Gleichspannung U erzeugt. Dabei wird vorausgesetzt, daß der Netzumrichter NU in
bekannter Weise eine Stell-und Regeleinrichtung enthält, die sowohl im Motorbetrieb
wie im Generatorbetrieb, d. h. Bremsbetrieb, die zwischen den Leitungen P und N
auftretende Spannung U bzw.
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den in diesen Leitungen fließenden Strom I an den durch die Drehzahl
und das Drehmoment gekennzeichneten Betriebszustand der Synchronmaschine anpaßt.
Der Netzumrichter NU ist nur zum Verständnis der Wirkungsweise dargestellt.
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Es ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentlich,
daß der Umrichter UR mit abschaltbaren Halbleiter schaltern T1 bis T6 ausgerüstet
ist und eine Winkelerfassungseinrichtung WE den zeitlichen Verlauf der in dem jeweils
stromlosen Wicklungsstrang vom rotierenden Polrad induzierten EMK el, e2, e3 erfaßt,
um daraus die Winkellage des Läufers und ein Signal FS zum Fortschalten des Ständerdrehfeldes
abzuleiten. Die Winkelerfassungseinrichtung WE ist zu diesem Zweck an die Zuleitungen
zu den Wicklungssträngen a1, a2, a3 und den Sternpunkt a der Synchronmaschine angeschlossen.
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Außerdem werden der Winkelerfassungseinrichtung von einer Steuereinrichtung
SE des Umrichters UR Signale S1, 52, S3, VZ zugeführt, welche die Winkelerfassungseinrichtung
WE so steuern, daß nur die EMK el, e2, e3 des gerade stromlosen Wicklungsstranges
al, a2, a3 erfaßt wird, weil nur in dem stromlosen Wicklungsstrang die EMK an den
äußeren Anschlüssen des Wicklungsstranges meßbar ist. An den äußeren Anschlüssen
eines stromführenden Wicklungsstranges, beispielsweise a1, ist nur die Summenspannung
zu messen, die zu einem fehlerhaften Ergebnis führen würde. Die Signale S1, 52,
S3 zeigen der Winkelerfassungseinrichtung WE an, welcher Strang durch die abschaltbaren
Halb leiter schalter T1 bis T6 stromlos geschaltet ist, und das Signal VZ unterscheidet
die beiden
innerhalb einer Periode in jedem Strang auftretenden
stromlosen Bereiche.
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Das in der Winkelerfassungseinrichtung WE gebildete Fortschaltsignal
FS ist der Steuereinrichtung SE zugeführt und bewirkt mittels dieser Steuereinrichtung
und deren Ausgangssignale ST1 bis ST6 die Ein- und Ausschaltung der steuerbaren
Halbleiter schalter T1 bis T6 in allen Betriebszuständen des Antriebs. Zur Steuerung
der Betriebszustände erhält die Steuereinrichtung SE von einem dem Antrieb übergeordneten,
nicht weiter dargestellten Leitsystem noch die Steuer signale n57 DR, MR, BR, GB,
GR.
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Das beispielsweise analoge Signal n5 stellt die Solldrehzahl des Antriebs
dar. Es ist daher auch gemeinsam mit dem Fortschaltsignal FS, dessen Frequenz dem
Drehzahl-Istwert entspricht, den im Netzumrichter NU enthaltenen Regeleinrichtungen
zum Zweck einer Drehzahlregelung zugeführt. Das Fortschaltsignal FS meldet zusätzlich
dem übergeordneten Leitsystem die vom Antrieb ausgeführte Drehbewegung zurück.
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Das Signal DR bestimmt die Drehrichtung, mit dem Signal MR wird der
Motorbetrieb und mit den Signalen BR, GB der Bremsbetrieb eingestellt. Dabei schaltet
das Signal GB beim Bremsen im unteren Drehzahlbereic-h den Gegenstrom-Bremsbetrieb
ein, wenn die EMK der Synchronmaschine zu klein ist, um einen ausreichend großen
Bremsstrom zu treiben. Das Grundstellungssignal GR normiert die Speicher der Steuereinrichtung
SE und die Läufer stellung nach dem Einschalten der Netzspannung und vor dem ersten
Anlauf des Antriebs.
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Die Fig. 2 veranschaulicht, daß das Abschalten der Strangströme der
Synchronmaschine mittels abschaltbarer Halb leiter schalter für die Durchführung
des Verfahrens erforderlich ist. Für diese Betrachtungen hat der
ohmsche
Widerstand der Wicklungsstränge keine entscheidende Bedeutung und ist daher in den
Figuren 2a und 2c nicht dargestellt.
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Fig. 2a zeigt das Schaltprinzip eines Umrichters mit nichtabschaltbaren
Ventilen, beispielsweise Thyristoren, der an eine Synchronmaschine angeschlossen
ist, und Fig. 2b gibt den zeitlichen Verlauf der EMK e1, e2, e3 und der Strangströme
il, i2, i3 bei der Kommutierung des Stromes von dem Ventil V1 auf das Ventil V2
der Fig. 2a an. Bei dieser Kommutierung wird der Strom durch die in Fig. 2b gekennzeichnete
Kommutierungsspannung u k = e1 - e2 von dem Ventil V1 und der Induktivität L1 in
das Ventil V2 und die Induktivität L2 getrieben.
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Dazu muß das Ventil V2 rechtzeitig, beispielsweise bei dem Winkel
«1 eingeschaltet werden, damit die Kommutierung bei einem Winkel oC27 der vor dem
Schnittwinkel der EMK-Kurven el und e2 liegt, abgeschlossen ist. Der Strom il eilt
daher stets der EMK el voraus, und der stromlose Winkelbereich OC 4 - 22 des Stranges
1 liegt meistens vor dem Nulldurchgango(5 der EMK el. Bei diesem Kommutierungsverfahren
erkennt daher eine Winkelerfassungseinrichtung, welche die EMK e1 im stromlosen
Winkelbereich dq 0<2 erfaßt, den Nulldurchgang «5 der EMK e1 im allgemeinen nicht.
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Ist dagegen wie in Fig. 2c ein Umrichter UR mit abschaltbaren Halbleiter
schaltern verwendet, entfällt die Forderung, daß die Kommutierung der Ströme, beispielsweise
i1, i2, vor dem Schnittpunkt «3 der EMK-Kurven e1 und e2 in Fig. 2d beendet sein
muß. Der Winkel «'1 bei dem die Kommutierung durch Abschalten des Halbleiterschalters
T1 und Einschalten des Halbleiterschalters T2 eingeleitet wird, kann daher wesentlich
näher an dem EMK-Schnittpunkt 0(3 liegen als der Winkel 0<1 in Fig. 2b.
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Im Hinblick auf die Auswertbarkeit der EMK-Kurven und einer optimalen
Drehmomentausnutzung des Antriebs bei möglichst geringer Phasenverschiebung zwischen
EMK- und
Stromverlauf eines Stranges, ist es daher vorteilhaft,
den elektrischen Winkel y in Fig. 2d zwischen den Nulldurchgängen der EMK e1, e2,
e3 und dem Fortschaltsignal FS, welches die Kommutierung bei den Sinkeln «'1 «'4
einleitet, so einzustellen oder einzuregeln, daß die Nulldurchgänge der EMK ungefähr
in der Mitte der Winkelbereiche «'4 4 - '2 liegen, innerhalb der die Wicklungsstränge
stromlos sind. Jedem EMK-Nulldurchgang entspricht eine bestimmte Winkellage des
Polrades. Für die Ableitung der Polradwinkellagen aus dem EMK-Verlauf genügt daher
die genaue Erfassung der EMK-Nulidurchgänge.
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Dies ist im gesamten Drehzahlbereich bei der Verwendung einer elektronischen
Winkelerfassungseinrichtung'WE, wie in den Figuren 1, 4 und 5 gezeigt, möglich.
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Die Diagramme in Fig. 3 veranschaulichen die Wirkungsweise einer elektronischen
Winkelerfassungseinrichtung WE, wobei die Auswertung der Maschinen-EMK nach einem
Integrationsverfahren erfolgt. In Fig. 3a ist der prinzipielle Verlauf der Maschinen-EMK
el, e2, e3 und der Strangströme i1, i2, i3 des in Fig. 1 gezeigten Umrichterantriebs
dargestellt. Der abgeflachte Verlauf der EMK ergibt sich bei einer permanent erregten
Synchronmaschine, deren Läufer aus einem weichmagnetischen, zylindrischen Polradkern
und aufgesetzten hartmagnetischen Polen mit gleichbleibender Polhöhe besteht. Die
Kurvenform der Strangströme il, i2, i3 ist vereinfacht, weil für die weitere Betrachtung
nur der Bereich des Nulldurchganges zwischen den Winkeln «'1 und oC'4 in Fig. 3b
von Bedeutung ist. Die Darstellung setzt voraus, daß der Winkel zwischen dem Nulldurchgang
der EMK el und dem Auftreten des Fortschaltsignals FS bereits optimal eingestellt
ist, so daß der Nulldurchgang der EMK etwa in der Mitte des Bereichs «'4 - cc'2
liegt, in dem i1 = 0 ist.
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Die Diagramme in Fig. 3c zeigen die von der Steuereinrichtung SE gebildeten
Signale ST1 bis ST6 zur Steuerung der ab schaltbaren Halbleiterschalter T1 bis T6
des Um-
richters UR, und die Diagramme in Fig. 3d stellen die ebenfalls
in der Steuereinrichtung erzeugten Signale S1, 52, S3 und VZ zur Steuerung der Winkelerfassungseinrichtung
WE dar.
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Durch das bei dem Winkel 2'1 in Fig. 3b von der Winkelerfassungseinrichtung
erzeugte Fortschaltsignal FS wird die Abschaltung des Halbleiter schalters T1 und
die Einschaltung des Halbleiter schalters T2 der Figuren 1 und 2c ausgelöst. Der
Strangstrom i1 klingt nun bis zu dem WinkelOC12 über die in Fig. 2c mit D4 bezeichnete
Diode ab. Der während des Abklingens zurückgelegte Winkel «'Z ~ '1 hängt unter anderem
von dem Anfangswert des Stromes il beim Abschalten sowie der Winkelgeschwindigkeit
, d. h. der Drehzahl des Antriebs, ab und erreicht bei maximaler Maschinendrehzahl
und maximalem Maschinenstrom den größten Wert ß M. Jeder Maschinenstrang hat daher
innerhalb jeder Halbperiode im gesamten Betriebsbereich, d. h. bis zur maximalen
Stromstärke und bis zur maximalen Drehzahl,einen stromlosen Winkelbereich von der
Mindestgroße oC'4 - OC'1 - AoC. Dieser Winkelbereich wird der Winkelerfassungseinrichtung
WE von der Steuereinrichtung SE für jeden Maschinen strang durch die Signale S1,
S2, S3 vorgegeben. Außerdem zeigt das Signal VZ der Winkelerfassungseinrichtung
an, ob im Verlauf der Strang-EMK und der Strangströme ein Vorzeichenwechsel von
Plus nach Minus oder in umgekehrter Richtung auftritt.
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Für die Auswertung der Maschinen-EMK, d. h. die Ableitung der Winkellage
des Polrades sowie des Fortschaltsignals FS aus dem zeitlichen Verlauf der Strang-EMK
innerhalb der stromlosen Bereiche,ist ein Integrationsverfahren besonders vorteilhaft.
Fig. 3b zeigt die Zeitintegralfunktion
der Maschinen-EMK für zwei aufeinander folgende stromlose Bereiche. Der Index x
steht für die wechselnden
Strangindizes 1, 2 und 3. Mit dem Induktionsgesetz
ergibt sich für die Integralfunktion
Danach ist der Wert der Integralfunktion IF durch die Änderung
des vom Polrad ausgehenden und mit den Windungen w des Stranges x verketteten magnetischen
Flusses bestimmt und unabhängig von der Winkelgeschwindigkeit CJ bzw. der Drehzahl
der Maschine. Bei konstantem Polfluß hängt die Flußverkettung nur von der Winkellage
des Polrades ab. Der von den stromführenden Wicklungssträngen verursachte magnetische
Fluß ist mit dem stromlosen Wicklungsstrang unter der Voraussetzung, daß der magnetische
Leitwert des Läufers rotationssymmetrisch ist, nicht verkettet, weil die stromführenden
Wicklungsstränge in Reihe geschaltet denselben Strom führen und die Achse SA ihres
resultierenden Feldes, wie die Fig. 8c zeigt, stets senkrecht zur Achse SA1 des
stromlosen Wicklungsstranges verläuft.
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Jedem Wert der in Fig. 3b dargestellten Integralfunktion IF ist eine
eindeutige Winkellage des Polrades zugeordnet.
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Beim Maximalwert der Integralfunktion IF, d. h. beim Nulldurchgang
der EMK eI, sind die Feldachse LA des Läufers und die Achse SAl des stromlosen Wicklungsstranges
al gleichgerichtet, und dem mechanischen Drehwinkel/p in Fig. Bc, den das Polrad
nach dem Auftreten des Maximalwertes IFmax in Fig. 3b bis zum Auslösen des Fortschaltsignals
FS bei dem Winkel ob' 4 zurücklegt, entspricht der von IFmaX gemessene Hub H der
Integralfunktion IF. Durch die Vorgabe dieses Hubes werden der Winkel r bzw. die
Winkel cm'1, , bei denen die Winkelerfassungseinrichtung WE das Fortschaltsignal
FS auslöst, drehzahlunabhängig eingestellt.
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Das Integrationsverfahren hat den weiteren Vorteil,gegenüber Störsignalen
weitgehend unempfindlich zu sein. Bei
sehr kleinen Drehzahlen sind
die der Winkelerfassungseinrichtung WE zugeführten EMK-Signale so klein, daß sie
bei einer oszillographischen Aufzeichnung im Störsignalpegel verschwinden. Da die
Winkelerfassungseinrichtung jedoch nur die EMK eines stromlosen Wicklungsstranges
auswertet, bestehen die Störsignale vorwiegend aus höherfrequenten Wechselspannungssignalen,
die induktiv in den stromlosen Wicklungsstrang eingekoppelt und dem EMK-Signal überlagert
sind. Bei kleinen Drehzahlen bzw. Winkelgeschwindigkeiten CJ ist die Integrationazeit,
innerhalb der das Polrad nach Fig. 3b den Winkel Oc'4 - ob'1 ~ -zurücklegt, entsprechend
groß, und die über mehrere Perioden integrierten höherfrequenten Störsignale haben
auf den Wert der Integralfunktion IF keinen verfälschenden Einfluß.
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Entsprechend ihrer Wirkungsweise besteht die in Fig. 1 gezeigte Winkelerfassungseinrichtung
WE aus mehreren Funktionsstufen. Eine von den Signalen S1, S2, 53 gesteuerte Schalteranordnung
SA schaltet den jeweils stromlosen Wicklungsstrang an eine Integrationsatufe IN.
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Zur einheitlichen Weiterverarbeitung der, wie Fig. 3b zeigt, mit wechselndem
Vorzeichen auftretenden Abschnitte der Integralfunktion IF ist der Integrationsstufe
IN in Fig. 1 eine von dem Vorzeichensignal VZ gesteuerte Vorzeichenverarbeitungsstufe
VV nachgeschaltet. Es ist aber auch möglich, die positiven und negativen Abschnitte
der Integralfunktion IF unabhängig voneinander in parallelen Zweigen zu bilden und
weiterzuverarbeiten. Hierbei würde die Vorzeichenverarbeitungsstufe entfallen. Die
Vorzeichenverarbeitungsstufe VV ist daher in Fig. 1 sowie in den Figuren 4 und 5
nur zur Erklärung der Wirkungsweise der Ausführungsbeispiele dargestellt; sie ist
kein wesentliches Merkmal der Erfindung.
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Die positiven Maximalwerte und die negativen Minimalwerte der Integralfunktion
IF werden von der in Fig. 1 der Vor-
zeichenverarbeitungsstufe
VV nachgeschalteten Maximalwert-Minimalwert-Erfassungsstufe ME erfaßt. Außerdem
ist der Vorzeichenverarbeitungsstufe und der Maximalwert-Minimalwert-Erfassungsstufe
ME in Fig. 1 eine Komparatorstufe KO nachgeschaltet. Die Komparatorstufe löst das
Fortschaltsignal FS aus, sobald der vom Maximal- oder Minimalwert der Integralfunktion
IF gemessene Hub H einen voreingestellten Referenzwert erreicht.
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Bei den in Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispielen der Winkelerfassungseinrichtung
WE sind die jeweils eine Funktionsstufe bildenden Schaltelemente mit einer Strichpunktlinie
umrandet und mit den gleichen Buchstabenfolgen gekennzeichnet wie in Fig. 1.
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Die Schalteranordnung SA besteht aus den an die Wicklungsstränge a1,
a2, a3 der Synchronmaschine SM angeschlossenen Schaltkanälen K1, K2, K3, die beispielsweise
als integrierte MOS-Schalter ausgeführt sind, und einer Logikstufe LO. Die Steuersignale
S1, 52, 53 steuern die Schaltkanäle nacheinander immer dann in den leitenden Zustand,
wenn der angeschlossene Maschinen strang stromlos ist, so daß die EMK des stromlosen
Stranges in den Eingang EI der Integrationsstufe IN einen der EMK proportionalen
Strom treibt.
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Die Logikstufe LO bildet aus den Steuersignalen S1, SZ, S3 ein Löschsignal
LS1, das in den Figuren 4 und 5 mit LE1, LE2, LE3 bezeichneten Löscheinrichtungen
zugeführt ist. Das Löschsignal LS1 löscht über die Loscheinrichtung LE1 in Fig.
4 und LE3 in Fig. 5 die Integrationsspeicher CSI der Integrationsstufeh IN sowie
über die Löscheinrichtungen LE2 die Maximalwertspeicher CS2 der Maximalwerterfassungseinrichtungen
ME1 in Fig. 4 und ME2 in Fig. 5 immer dann, wenn keiner der Schaltkanäle K1, K2,
K3 leitend ist.
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Die von der Integrationsstufe gebildete Integralfunktion IF ist in
den Figuren 4 und 5 unmittelbar der Vorzeichenverarbeitungsstufe VV zugeführt. Die
vom Vorzeichensignal VZ gesteuerte Vorzeichenverarbeitungsstufe ändert das Vorzeichen
jedes zweiten der abwechselnd positiven und negativen Abschnitte der Integralfunktion
IF, so daß eine vorzeichenunabhängige Weiterverarbeitung der von der Vorzeichenverarbeitungsstufe
den nachfolgenden Funktionsstufen zugeführten Integralfunktion IFV gewährleitet
ist.
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In der Integralfunktion IFV treten anstatt der positiven Maximal-
und der negativen Minimalwerte der Funktion IF nur noch positive Maximalwerte auf.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist die Integralfunktion IFV
der Maximalwerterfassungseinrichtung ME1 und dem ersten Eingang El einer Differenzenkomparatorstufe
K01 zugeführt. In der Maximalwerterfassungseinrichtung wird der Maximaluertspeicher
CS2 solange geladen wie der Wert der Funktion IFV ansteigt. Nimmt der Funktionswert
wieder ab, bleibt der Maximaluert in CS2 gespeichert. Dieser in CS2 gespeicherte
Wert ist dem zwei ten Eingang E2 der Differenzenkomparatorstufe KOl zugeführt, die
in einer ersten Verstärkerstufe V1 die Differenz zwischen dem gespeicherten Maximalwert
und dem sich fortlaufend ändernden Wert der Integralfunktion IFV bildet. Das am
Ausgang der ersten Verstärkerstufe V1 auftretende Differenzsignal D wird in einer
zweiten Verstärkerstufe V2 mit dem durch eine Stelleinrichtung P einstellbaren Referenzwert
H verglichen. Die Verstärkerstufe V2 löst aufgrund ihrer Mitkopplung das Fortschaltsignal
FS aus, sobald die Differenz D zwischen dem Maximalwert der Integralfunktion IFV
und ihrem laufenden Funktionswert dem eingestellten Referenzwert H gleich ist. Mit
dem Eintreffen des Fortschaltsignals FS in der Steuereinrichtung SE werden die Steuersignale
S1, S2, 53 abgeschaltet und der Integrationsspeicher CSI sowie der Maximalwert speicher
CS2 über die Logikstufe LO und die Löscheinrichtungen LE1 und LE2 gelöscht. Die
Winkelerfas-
sungseinrichtung WE ist nun wieder startbereit für
den nächsten Integrstionsvorgang.
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Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel der Winkelerfsssungseinrichtung
WE löscht die Löscheinrichtung LE3 den Integrationsspeicher CS1, wenn ein Löschbefehl
durch das Löschsignal LS1 oder LS2 gegeben ist. Das Löschaignal LS1 wird wie bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 von der Logikstufe LO gebildet. Das impulsförmige
Löschsignal LS2 wird in einer monostabilen Kippstufe MK durch das von der Maximalwerterfassungseinrichtung
ME2 erzeugte Signal MEA im Maximum der Integr-alfunktion IFV ausgelöst. Unmittelbar
nach dem Löschen von CSI wird die Integration der EMK fortgesetzt. Durch das Löschen
des Integrationsspeichers wurde die Integralfunktion IF bzw. IFV von dem Maximalwert
auf Null zurückgesetzt. Das entspricht der Subtraktion des Maximalwertes vom weiteren
Verlauf der Integralfunktion. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird daher
keine differenzbildende Verstärker stufe V1 wie in Fig. 4 benötigt, und die Integralfunktion
IFV ist direkt der das Fortschaltsignal FS auslösenden Verstärker stufe V2 des Komparators
K02 zugeführt.
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Das Fortschaltsignal FS bewirkt über die Steuereinrichtung SE die
drehwinkelsynchrone Steuerung des Umrichters UR und der Winkelerfassungseinrichtung
WE. Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Steuereinrichtung SE im Blockschaltplan.
Die wesentlichen Merkmale der Steuereinrichtung SE sind ein Läuferstellungsspeicher
LSP, eine Ständerfeld-Stelleinrichtung SFS und eine Logikstufe LOS. Der mehrstufige
Läuferstellungsspeicher LSP kann 2 m innere Zustände annehmen, wobei m die Anzahl
der Wicklungsstränge bedeutet. In den Ausführungsbeispielen ist m = 3, so daß sich
der Läuferstellungsspeicher immer in einem von 6 Zuständen befindet, die zweckmäßig
durch die Codierung 000, 100, 110, 111, 011, 001 gekennzeichnet und mit den Zustandskombinationen
der
Ausgangssignale Q1, q2, q3 des Läuferstellungsspeichers identisch
sind.
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Als Eingangssignale erhält der Läuferstellungsspeicher LSP das Fortschaltsignal
FS, das Drehrichtungssignal DR und das Grundstellungssignal GR. Das Fortschaltsignal
FS schaltet den Läuferstellungsspeicher mit jedem Impuls in den benachbarten Zustand
weiter, während das Drehrichtungssignal DR die Richtung bestimmt, in der die Zustände
zyklisch durchlaufen werden. Das Grundstellungssignal GR setzt den Läuferstellungsspeicher
unmittelbar nach dem Einschalten der Netzspannung in den Anfangszustand, der beispielsweise
mit 000'definiert ist.
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Die Ausgangssignale Q1, q2, q3 des Läuferstellungsspeichers LSP sind
Eingangssignale der Ständerfeldstelleinrichtung SFS. Diese ordnet den von dem Läuferstellungsspeicher
angezeigten Winkellagen des Läufers dem Betriebszustand des Antriebs entsprechende
und durch die Ausgangssignale Al, A2, A3 der Ständerfeldstelleinrichtung codierte
Winkellagen des Ständerfeldes zu. Die Ständerfeldstelleinrichtung wird daher von
dem Drehrichtungssignal DR, dem den Motorbetrieb einschaltenden Signal MR sowie
dem den Bremsbetrieb einschaltenden Signal BR gesteuert. Das ebenfalls der Ständerfeldstelleinrichtung
zugeführte Fortschaltsignal FS synchronisiert die Steuerbefehle mit der Drehbewegung.
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Aus den Ausgangssignalen Al, A2, A3 der Ständerfeldstelleinrichtung
bildet die Halbleiterschalter-Steuereinrichtung HSS durch Dekodieren die Signale
ST1 - ST6 zur Steuerung der ab schaltbaren Halbleiter schalter T1 bis T6 des Umrichters
UR. Ein aus dem Bremssignal BR und dem Gegenstrombremssignal GB in der Oder stufe
01 gebildetes Sperrsignal SP sperrt die Steuersignale ST1 bis ST6 beim Bremsen und
gibt sie wieder frei, wenn bei sehr kleinen Drehzahlen der Gegenstrombremsbetrieb
ein-
geschaltet wird.
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Die Logikstufe LOS erzeugt aus den Signalen Al, A2, A3, welche die
Information über den Schaltzustand der Halbleiterschalter T1 bis T6 enthalten, einem
Signal MB, dem Drehrichtungssignal DR und einem Sperrimpuls SI die Signale S1, S2,
S3 und VZ zur Steuerung der Winkelerfassungseinrichtung WE. Das durch eine Oderverknüpfung
02 aus dem Motorbetriebssignal MR und dem Bremsbetriebssignal BR gebildete Signal
MB bewirkt, daß die Steuersignale S1, SZ, S3 nur im Motor- oder Bremsbetrieb und
nicht in der Ruhelage die Winkelerfassungseinrichtung einschalten. Das Drehrichtungssignal
DR invertiert das Vorzeichensignal VZ drehrichtungsabhängig.
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In einer Impulsstufe IM der in Fig. 6 gezeigten Steuereinrichtung
SE losen das Fortschaltsignal FS und ein in der Ständerfeldstelleinrichtung SFS
erzeugtes Auslösesignal AS Sperrimpulse SI von der Dauer At aus, die verhindern,
daß die Winkelerfassungseinrichtung WE beim Beginn einer Ständerfeldfortschaltung
über die Signale S1, S2, 53 eingeschaltet wird. Dadurch ist sichergestellt, daß
die Erfassung der EMK, wie in Fig. 3b gezeigt, erst nach dem Winkel nc, d. h. nach
dem Abklingen des Stromes in dem abgeschalteten Wicklungsstrang,beginnt. Da zwischen
dem Winkel O' in Fig. 3b und der Impulsdauer ßt die Bezeichnung
besteht, muß die Impulsdauer At etwa umgekehrt proportional zur Winkelgeschwindigkeit
CO bzw. zur Drehzahl des Antriebs verändert werden. Zu diesem Zweck ist der Impulsatufe
IM in Fig. 6, das analoge Drehzahlsollwertsignal ns zugeführt. Bei sehr kleinen
Drehzahlen ist bt auf einen maximalen Wert begrenzt.
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Anhand der Figuren 7 und 8 werden die mittels des Umrichters UR, der
Winkelerfassungseinrichtung WE und der Steuereinrichtung SE durchgeführten Verfahren
zur Fort-
schaltung des Ständerdrehfeldes einer Synchronmaschine
beim Fahren, Anfahren, Bremsen und Anhalten erklärt.
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Fig. 7a zeigt den Verlauf der Luftspaltinduktion B1, B2, B3,in der
die Wicklungsstränge beim Umlauf des Polrades liegen. Die Luftspaltinduktion verläuft
phasengleich mit der EMK. Letztere ist jedoch wegen ihrer Drehzahlabhängigkeit für
die Darstellung eines Haltezustandes, in dem el = e2 = e3 = 0 ist, ungeeignet. In
das Diagramm sind die Zustände des Läuferstellungsspeichers eingetragen, die jeweils
60 breiten elektrischen Winkelbereichen entsprechen. In Fig. 7b sind die der Ständerfeldstelleinrichtung
SFS zugeführten Ausgangssignale Q1, Q2, Q3 des Läuferstellungsspeichers LSP dargestellt.
Die Zuordnung der Läuferstellungsspeicher-Zustände zu den Winkelbereichen erfolgt
unmittelbar nach dem Einschalten der Netzspannung durch eine Normierung. Hierbei
wird der Läuferstellungsspeicher durch das Grundstellungssignal GR in Fig. 6 in
den Zustand 000 gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt erhält die Ständerfeldstelleinrichtung
über das Motorbetriebssignal MR bzw. das Bremsbetriebssignal BR noch keinen Befehl
für den Motor- bzw. Bremsbetrieb, so daß die der Läuferstellung entsprechenden Signale
Q1, q2, q3 unverändert als Signale Al, A2, A3 der Halbleiterschalter-Steuereinrichtung
HSS zugeführt sind. Diese bildet aus dem Grundstellungszustand 000 in dem in Fig.
7b durch Schraffur hervorgehobenen Bereich die beiden Steuersignale ST1 und ST5,
welche nach Fig. 1 die Halbleiterschalter T1 und T5 einschalten. Es führen dann
die Wicklungsstränge a7 und a2 der Synchronmaschine Strom, und der Läufer dreht
sich in die Winkellage, in der die Läuferfeldachse LA und die Ständerfeldachse SA
gleichgerichtet sind. Fig. 8a zeigt diesen Zustand für eine Maschine mit p = 1 Polpaar
und 3 Wicklungssträngen. Jeder Strang der Ständerwicklung ist durch zwei diagonal
gegenüber liegende Leiter dargestellt. Die Wicklungsstränge sind an ihrem Anfang
mit al, a2, a3 gekennzeichnet. In der Grundstellung fließt der Strom bei al hinein
und bei
a2 heraus. Die Achse SA des von den stromdurchflossenen
Leitern erzeugten resultierenden Ständerfeldes verläuft durch die Leiter des nicht
stromführenden Stranges a3.
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Die auf den zylindrischen, weichmagnetischen Polradkern aufgesetzten
hartmagnetischen Pole sind in Fig. 8 schraffiert und als Nordpol N und Südpol S
gekennzeichnet.
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Die Läuferfeldachse LA verläuft vom Südpol-zum Nordpol durch die Mitte
der Polsegmente. In die Fig. 8a sind auch die Zustände des Läuferstellungsspeichers
eingezeichnet, die den 600 breiten Winkelbereichen durch die Normierung zugeordnet
wurden.
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Zum Anfahren, beispielsweise in der Linksdrehrichtung, erhalten der
Läuferstellungsspeicher LSP, die Ständerfeldstelleinrichtung SFS und die Logikstufe
LOS in Fig. 6 über das Drehrichtungssignal DR die Information für die heabsichtigte
Linksdrehung. Danach wird der Motorbetrieb über das der Ständerfeldstelleinrichtung
SFS zugeführte Motorbetriebssignal MR eingeschaltet. Es bewirkt, daß die Ständerfeldstelleinrichtung
den die Läufer stellung angebenden Eingangssignalen Q1, q2, Q3 neue Ausgangssignale
Al, A2, A3 zuordnet, die eine der Läuferfeldachse LA um den Winkel # # 120° in der
beabsichtigten Linksdrehrichtung vorauseilende Stellung der Ständerfeldachse SA,
wie in Fig. 8b dargestellt, vorgeben. Dabei werden die in der Grundstellung eingeschalteten
Halbleiterschalter T1, T5 abgeschaltet und die Halbleiter schalter T2, T6 eingeschaltet,
so daß nun die Wicklungsstränge a2, a3 Strom führen. Die zwischen den stromdurchflossenen
Leitern und dem Läuferfeld wirksamen Kräfte sind in der Fig. 8b, im Gegensatz zur
Grundstellung in Fig. 8a, wo sich die Kräfte gegenseitig aufheben, gleichgerichtet
und treiben den Läufer im Linksdrehsinn an. Der Winkel c? zwischen der Läuferfeldachse
LA und der Ständerfeldachse SA ist beim Anfahren, unmittelbar nachdem der Motorbetrieb
durch das Signal MR eingeschaltet wurde, ebenso groß wie bei laufendem Motor unmittelbar
nach einer Ständerfeldfortschaltung in Fig. 8d.
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Mit dem Einschalten des Motorbetriebs wird auch die Logikstufe LOS
über das von der Oder stufe 02 aus den Signalen MR und BR gebildete Signal MB aktiviert
und über das von der Ständerfeldstelleinrichtung SFS erzeugte Auslösesignal AS in
der Impuls stufe IM ein Sperrimpuls SI ausgelöst. Dieser bewirkt beim Anfahren,
daß die Logikstufe LOS nicht unmittelbar nach dem Einschalten des Motorbetriebs
durch das Signal MR, sondern erst nachdem der Strom in dem abgeschalteten Wicklungsstrang
al innerhalb der Impulsdauer At abgeklungen ist, die Winkelerfassungseinrichtung
WE über das Steuersignal 81 an den Wicklungsstrang al schaltet. Die Winkelerfassungseinrichtung
WE erfaßt nun die von dem anlaufenden Polrad in dem stromlosen Wicklungsstrang a1
induzierte EMK und leitet daraus bei der in Fig. 8c dargestellten Winkellage das
Fortschaltsignal FS zur Fort schaltung des Ständerdrehfeldes ab. Fig. 8d zeigt die
Winkellage von Läuferfeldachse LA und Ständerfeldachse SA unmittelbar nachdem das
Ständerfeld fortgeschaltet ist. Die Läuferachse LA liegt nun in dem mit 100 gekennzeichneten
Winkelbereich und die Ständerfeldachse SA eilt der Läuferfeldachse LA wie beim Anfahren
um den Winkel t = 1200 voraus. Die Grenzen der Winkelbereiche sind, wie Fig. 8c
zeigt, durch den Winkel ir/p gegeben, der bei einer Maschine mit p = 1 Polpaar mit
dem in den Figuren 3b und 7a dargestellten elektrischen Winkel T zwischen dem Nulldurchgang
der EMK und dem Auslösen des Fortschaltsignals FS identisch ist.
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Die Diagramme in Fig. 7c sowie die Figuren 8e und 8f erläutern das
Verfahren zur Fort schaltung des Ständerdrehfeldes einer Synchronmaschine beim Abbremsen
und Anhalten des Läufers.
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Die Diagramme in Fig. 7d zeigen den mit jedem Fortschaltsignal FS
in der Impulsstufe IM der Fig. 6 ausgelösten Sperrimpuls SI, sowie die in der Logikstufe
LOS zur Steuerung der Winkelerfassungseinrichtung WE erzeugten Signale S1, 82, S3
und VZ. Der Sperrimpuls SI unterdrückt nach
jeder Fortschaltung
des Ständerfeldes für den Winkel ß die Signale S1, 82, 53.
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Für den Beginn der Betrachtung beim Winkel t0 in Fig. 7 ist angenommen,
daß sich die Maschine im Motorbetrieb befindet. Dies wird beispielsweise auch durch
das Signal MR in Fig. 7c angezeigt. Man kann den bis zum Winkel bestehenden Motorbetrieb
auch daran erkennen, daß in den Bereichen T - und #2 - #1 die Zustände der Signale
Al, A2, A3 in Fig. 7c, welche die Lage der Ständerfeldachse SA bestimmen, den entsprechenden
Zuständen der Signale Q1, Q2, q3 in Fig. 7b, welche die Lage der Läuferfeldachse
LA angeben, um zwei Zustandsänderungen, das entspricht dem Winkel T = 1200, vorauseilen.
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In dem Winkelbereich #2 ~ t1 wird, wie die Signale MR und BR, GB in
Fig, 7c zeigen, die Umschaltung von dem Motorbetrieb auf den Eegenstrom-Bremsbetrieb
verlangt. Um die Erfassung der EMK in dem durch das Signal 81 in Fig. 7d dargestellten
Bereich nicht durch eine Umschaltung des Ständerfeldes zu stören, wird die verlangte
Betriebszustandsänderung mit dem ersten nach dem Auftreten der Bremssignale BR,
GB gebildeten Fortschaltsignal FS1 beim Winkel #2 wirksam. Hier hat der Läufer die
in Fig. 8c dargestellte Winkellage. Bei Beibehaltung des Motorbetriebes würden die
in Fig. 7c dargestellten Ausgangssignale Al, A2, A3 der Ständerfeldstelleinrichtung
im Winkelbereich 3 ~ t2 den gestrichelten Zustand annehmen, zu dem die in Fig. 8d
gezeigte Lage der Ständerfeldachse SA geholt.
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Um ein die Läuferbewegung bremsendes Drehmoment zu erzeugen, muß der
Strom in den Wicklungssträngen al und a2 entgegengesetzt zu der in Fig. 8d dargestellten
Richtung, d. h. wie in Fig. 8e, fließen. Die Ständerfeldachse SA hat im Bremsbetrieb
die entgegengesetzte Richtung wie im Motorbetrieb bei derselben Läuferstellung.
Zur Einstellung dieser Richtung der Ständerfeldachse SA werden die
in
Fig. 7c gezeigten Ausgangssignale Al, A2, A3 der Ständerfeldstelleinrichtung bei
dem Winkel t2 anstatt in den, dem Motorbetrieb entsprechenden gestrichelten Zustand
in den entgegengesetzten ausgezogenen Zustand geschaltet.
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Die Halbleiterschalter-Steuerung HSS bildet aus diesem Zustand die
ebenfalls in Fig. 7c dargestellten Signale ST1 und ST5, welche die Transistoren
T1 und T5 in Fig. 1 einschalten, so daß der Strom durch die Wicklungsstränge a1
und a2 in der in Fig. 8e angegebenen Richtung fließt.
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Während des Bremsbetriebes wird das Ständerdrehfeld mit dem Auftreten
jedes weiteren Fortschaltsignals wie im Motorbetrieb fortgeschaltet; eine Ausnahme
bildet lediglich das letzte Fortschaltsignal unmittelbar vor dem Anhalten.
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Für die Darstellung in Fig. 7c wurde angenommen, daß das beim Winkel
t3 auftretende Fortschaltsignal FS2 das letzte der bereits im Bereich 3 - 2 gebremsten
Läuferbewegung ist, und nach dem Winkel t3 angehalten wird.
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Das den Antrieb führende Leitsystem hat daher von dem Winkel 3 die
Läuferdrehzahl bereits soweit reduziert, daß nach dem Auftreten des Fortschaltsignals
F82 der Läufer innerhalb eines Winkelbereiches von 600 elektrisch zum Stillstand
kommt. Das Leitsystem schaltet deshalb bereits im Winkelbereich t3 ~ t2 die in Fig.
7c dargestellten Bremssignale BR, GB ab. Da jedoch bei laufender Maschine vorgegebene
Betriebszustandsänderungen nur in den Fortschaltpunkten des Ständerfeldes wirksam
werden, bleibt der Bremszustand noch bis zum Auftreten des Fortschaltsignals FS2
bestehen. Das Polrad dreht sich dabei etwa bis in die in Fig. 8e dargestellte Lage.
Mit dem Fortschaltsignal FS2 schaltet die Ständerfeldstelleinrichtung SFS, weil
sich die ihr zugeführten Signale MR und BR im Ruhezustand befinden, die Ausgangssignale
Al, A2, A3 in den Zustand der Eingangssignale Q1, Q2, Q3.
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In Fig. 7c ist das der Zustand 110,in dem dann die Halbleiter schalter
T2 und T6 durch die Signale ST2 und ST6
eingeschaltet sind. Nach
Fig. 1 fließt dabei der Strom in den Wicklungsstrang a2 hinein und aus dem Wicklungsstrang
a3 heraus. Fig. 8f zeigt die diesem Stromfluß zugeordnete Lage der Ständerfeldachse
SA. Aus dem Vergleich der Figuren 8e und 8f ergibt sich, daß beim Auftreten des
letzten am Ende der beabsichtigten Drehbewegung liegenden Fortschaltsignals FS2
die ab schaltbaren Halbleiterschalter in den Schaltzustand gebracht werden, bei
dem die Winkellage der Ständerfeldachse SA mit der Winkellage der Läuferfeldachse
LA weitestgehend übereinstimmt. Besitzt der Läufer zu diesem Zeitpunkt noch geringe
Bewegungsenergie, so führt er bis zum Stillstand eine Pendelschwingung um die durch
die Ständerfeldachse SA definierte Ruhelage aus.
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