DE3303961C2 - - Google Patents
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- Y02T10/64—Electric machine technologies in electromobility
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Zur Stabilisierung der Vortriebskräfte bei einem Synchron-
Langstatormotor ist es notwendig, Informationen über die rela
tive Lage des fahrzeugbezogenen Erregerfeldes und der Stator
wicklungsverteilung zu gewinnen, um die Phasenlage des schub
bildenden Statorstrombelages definieren zu können. Darüber
hinaus werden Informationen über die absolute Fahrzeuglage
benötigt. Außerdem ist es erforderlich, den mechanischen Luft
spalt zwischen dem Tragmagneten und der Fahrschiene zu regeln.
Bei einem synchronen Linearmotor mit weggesteuerter Erregung
ist eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung bekannt
(DE-OS 21 16 724), bei welcher längs des Langstators eine ko
dierte Meßleiste angeordnet ist, die im Bereich von Sensoren
liegt, deren Meßsignale Sollwerte für den Erregerstrom liefern.
Da sich diese Sollwerte nach jeder Periode einer Sinuskurve
wiederholen, besteht die Meßleiste aus in Längsrichtung des
Langstators beabstandeten Abschnitten mit einer der doppelten
Polteilung entsprechenden Länge und mit die Kodierungen bildenden
Stegen und Unterbrechungen, die auf allen Abschnitten in derselben
Reiehenfolge angebracht sind. Eine kontinuierliche Erfassung
der absoluten Fahrzeuglage längs des Langstators ist mit einer
solchen Vorrichtung nicht möglich. Sie erfolgt daher bisher
durch Integration der Weginformation. Trotz zuverlässiger In
tegrationsverfahren ist eine solche Lagebestimmung unbefrie
diegend, weil Fehler nicht ausgeschlossen werden können bzw.
die Lageinformation zuverlässig gespeichert werden muß. Dasselbe
würde bei der analogen Anwendung bekannter,
zur Ermittlung des Läuferwinkels von Synchronmaschinen be
stimmten Vorrichtungen (DE-AS 23 53 594) gelten, bei denen
mit Signalspuren versehene Meßleisten verwendet werden. Dabei
weist jede Signalspur eine Vielzahl von Elementen und jede
Auswerteeinrichtung dafür einen an das zugehörige Sensorsystem
angeschlossenen Zähler auf. Jeder Störimpuls würde daher die
zugeordnete Fahrzeuglage verfälschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung so zu verbessern, daß die
Pollage und die absolute Fahrzeuglage mit großer Genauigkeit
und weitgehend unbeeinflußt durch die Felder des Antriebs er
mittelt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß jedes binäre
Wort unmittelbar die aktuelle Fahrzeuglage anzeigt. Hierdurch
ist gewährleistet, daß zur Bestimmung der absoluten Fahrzeuglage
nicht auf Speicherinhalte zurückgegriffen werden muß, sondern
die gesuchte Information eindeutig aus dem aktuell gelesenen
Datensatz bestimmbar ist.
Beide Maßnahmen entsprechen dem Wunsch nach einer hohen Verfüg
barkeit der Lagesignale, da nach Beseitigung etwaiger Störungen
keine Neufestlegung des am Fahrzeug orientierten Bezugs
systems notwendig ist. Darüber hinaus ergibt sich eine Ent
schärfung von Problemstellen, wie sie z. B. durch die notwendigen
Dehnspalte des Fahrwegs gebildet werden, da die Pollage-
Dekodierung einen integral messenden Charakter hat und die Dehn
spalte selbst in einem Bereich der Meßleiste angeordnet werden
können, in dem keine inkrementalen Schlitzkodierungen ein
geschrieben sind.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besitzt die Meßleiste einen winkelförmigen Querschnitt und
je einen horizontalen und vertikalen Schenkel. Dabei sind die
Pollage- und Fahrzeuglage-Kodierungen am vertikalen Schenkel
angebracht, während der horizontale Schenkel zur Bildung einer
außerhalb des Tragmagneten liegenden Bezugsebene für die Messung
des Luftspalts zwischen dem Tragmagneten und dem Langstator
dient. Dadurch ist es möglich, alle für den Betrieb des Fahrzeugs
erforderlichen Meßsignale ohne Störungen durch die beim Betrieb
des Fahrzeugs entstehenden Felder bzw. die Nuten des Statorblech
pakets zu erfassen.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der bei
liegenden Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Abschnitt eines Stator
blechpaketes für einen synchronen Langstatormotor eines Magnet
schwebefahrzeugs mit einem Abschnitt eines mit dem Fahrzeug
verbundenen Tragmagneten,
Fig. 1a einen Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 1,
Fig. 2 in schematischer Darstellung einen Vertikalschnitt durch
ein Magnetschwebefahrzeug und seinen Fahrweg,
Fig. 3 in vekleinertem Maßstab einen Abschnitt des Statorblech
pakets entsprechend Fig. 1 mit einer zugeordneten, kodierten
Meßleiste sowie schematisch einen Teil eines Tragmagneten und
eines Sensorsystems zur Dekodierung der Meßleiste,
Fig. 4 einen Abschnitt der Meßleiste und des Sensorsystems
mit weiteren Einzelheiten sowie ein Diagramm mit den vom Sensor
system abgegebenen Meßsignalen,
Fig. 5 einen Abschnitt der Meßleiste mit einer zusätzlichen,
erfindungsgemäßen Schlitzkodierung und den daraus ableitbaren
Signalen,
Fig. 6 in schematischer Darstellung einen Horizontalschnitt
durch die Meßleiste nach Fig. 5 und ein zugeordnetes Sensor
system,
Fig. 7 eine grafische und formelmäßige Darstellung des Pollage
vektors und eines Referenzvektors bei Anwendung der Meßleiste
nach Fig. 5,
Fig. 8 das Blockschaltbild eines Phasen- Regelkreises zur Ermitt
lung des Pollagevektors nach Fig. 7,
Fig. 9 das Blockschaltbild eines linearisierten Phasen- Regel
kreises zur Ermittlung des Pollagewinkels,
Fig. 10 ein Blockschaltbild für die Bestimmung der Fahrzeug
geschwindigkeit,
Fig. 11 in perspektivischer Darstellung einen Abschnitt einer
Meßleiste gemäß einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 12 in perspektivischer Darstellung einen Abschnitt einer
Meßleiste gemäß einer dritten Ausführungsform,
Fig. 13 in schematischer Darstellung eine Meßeinrichtung für
die Dekodierung der Meßleiste,
Fig. 14 in schematischer Darstellung eine weitere Meßeinrichtung
zur Dekodierung der Meßleiste,
Fig. 15 schematisch die mit der Meßeinrichtung nach Fig. 14
aus der Meßleiste ableitbaren Signale.
Bei einer Magnetschwebebahn mit synchronem Langstatormotor
(Fig. 1, 1a, 2) ist ein Statorblechpaket 1 ortsfest mit einem
Fahrweg 6 a verbunden. In die Nuten des Statorblechpakets 1
ist eine Drehstrom- bzw. Statorwicklung 2 eingelegt, welche
vom Antriebswechselrichter des Unterwerks mit Drehstrom variabler
Amplitude und Frequenz gespeist wird, wodurch sich in bekannter
Weise eine fortschreitende Strombelagswelle längs des Stators
ausbildet. Das Erregerfeld der Langstator-Synchronmaschine
wird durch mit dem Fahrzeug verbundene Tragmagnete 3, bestehend
aus Magnetkernen 4 und Erregerwicklungen 5, erzeugt. Neben
der Funktion des magnetischen Tragens stellen die Tragmagnete 3
somit gleichzeitig das Erregerfeld der Synchronmaschine bereit.
Zur Ausbildung der gewünschten Vortriebskraft ist es erforder
lich, daß die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Induktionswelle
und damit auch die Fahrzeuggeschwindigkeit synchron mit der
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Strombelagswelle erfolgt. Die
maximale Vortriebskraft ergibt sich bei vorgegebenen Amplituden
der beiden Grundschwingungs-Wanderwellen, wenn die optimale
relative Lage des fahrzeugbezogenen Erregerfelds zur Statorwick
lungsverteilung eingehalten wird. Bei einem Synchron-Dreh
strommotor entspräche dieses der Einhaltung des optimalen Polrad
winkels.
Dies kann durch geeignete Frequenzregelung des Antriebswechsel
richters im Unterwerk erreicht werden, wobei die momentane
Fahrzeuggeschwindigkeit und relative Lage der Tragmagnete 3
zum Beispiel zur Phase R der Statorwicklung 2 als Meßgrößen
vorliegen müssen.
Zur Ermittlung der jeweiligen Pol- und Fahrzeuglage ist längs
des Fahrwegs 6 (Fig. 2) eine winkelförmige Meßleiste angebracht,
welche in einem unveränderlichen Abstand zur Zahnoberfläche
des Statorblechpakets formflüssig fixiert ist und in
Ausbreitungsrichtung der Strombelagswelle eine feste Zuordnung
zur Langstatorwicklung besitzt. Die definierte Lage der Meß
leiste 7 wird zweckmäßigerweise durch zusätzlich am Statorblech
paket 1 eingebrachte Nuten und/oder entsprechende Halterungen
an den Befestigungsteilen der Statorwicklung mit einheitlichen
Montageteilen ohne zusätzliche Justageeinrichtungen genau und
eindeutig erreicht. Am horizontalen Schenkel der Meßleiste 7
ist parallel zur Nutoberfläche des Statorblechpakets 1 und
in Fortschreitungsrichtung der Strombelagswelle ein durchgehender
Metallbelag 8 angebracht. Dieser Metallbelag 8 dient als eine
außerhalb des Tragmagneten 3 liegende Bezugsebene zur Erfassung
des mechanischen Luftspalts 6 zwischen dem Tragmagneten 3 und
dem Statorblechpakte 1 mittels eines Sensors 9, welcher in
definierter Lage zur Poloberfläche des Magnetkerns 4 montiert
ist. Die bei Messung des Luftspalts 6 gegen das genutete Stator
blechpaket 1 auftretenden Probleme werden damit umgangen.
Des weiteren weist das durch den Sensor 9 gegen die Meßfläche
8 gemessene Spaltsignal nahezu keine Störsignale auf, so daß
die erste und zweite zeitliche Ableitung des Spaltsignals auch
durch Differentiation dieses Spaltsignals gewonnen werden kann.
Am vertikalen Schenkel der Meßleiste 7 sind dagegen Pollage-
und Fahrzeuglage-Kodierungen angebracht, wie nachfolgend anhand
der Fig. 3 bis 5 näher erläutert wird.
In Fig. 3 sind ein Statorblechpaket 101 entsprechend Fig. 1
und eine in fester Lagezuordnung und parallel dazu angeord
nete Meßleiste 107 dargestellt. Die Meßleiste 107 besitzt als
Pollage-Kodierung in regelmäßigen Abständen angeordnete Ausneh
mungen 120, zwischen denen Zungen 121 verbleiben. Die Länge
der Ausnehmungen 120 bzw. der Zungen 121 in Längsrichtung
(X-Richtung) entspricht jeweils einer Polteilung τ p .
Dementsprechend ist die Pollage-Kodierung den Phasen der mehr
strängigen Statorwicklung zugeordnet.
Am Fahrzeug befindet sich in räumlich fester Zuordnung zu einem
Tragmagneten 103 ein Sensorsystem 113, dessen Länge in X-Richtung
wenigstens der doppelten Polteilung τ p entspricht. Der räumliche
Abstand des Sensorsystems 113 zum Tragmagneten 103 ist frei
wählbar, weil die vom Sensorsystem 113 abgegebenen Meßsignale
periodische Meßsignale sind, die insbesondere einer Sinus/Cosinus-
Funktion folgen, womit eine räumliche Winkelverschiebung dieser
Signale möglich ist.
Nach Fig. 4 besteht das Sensorsystem, welches insgesamt eine
Länge besitzt, die der doppelten Polteilung entspricht, aus
zwei Sensoren 122 und 123, die in X-Richtung relativ zueinander
um eine halbe Polteilung versetzt angeordnet sind. Relativ
zur Meßleiste 107 besitzen die beiden Sensoren 122, 123 unter
schiedlichen Abstand.
Die Sensoren 122, 123 sind so ausgebildet, daß sie im Zuge
der Pollage-Dekodierung aus dem rechteckigen Verlauf der Pollage-
Kodierung (Ausnehmungen 120, Zungen 121) Meßsignale abgeben,
die im wesentlichen nur den Grundwellenanteil enthalten, dessen
Frequenz der Polteilung entspricht. Entsprechende Meßsignale
sind im Diagramm im unteren Teil der Fig. 4 wiedergegeben.
Die Meßsignale der beiden Sensoren 122, 123 sind ebenfalls
um eine halbe Polteilung versetzt. Abstandsschwankungen des
Sensorsystems 113 gegenüber der Meßleiste 107 äußern sich nur
in der Amplitude der Meßsignale, nicht aber in deren Phasenlage.
Durch Differenzbildung der Meßsignale lassen sich daher Ab
standseinflüsse auf einfache Weise eleminieren.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Meßleiste 107 besitzt
außerdem eine Fahrzeuglage-Kodierung in Form einer Schlitz
kodierung 124, die in Fig. 5 dargestellt ist.
Dazu weist jede Zunge 121 eine Reihe von Schlitzen 125 auf,
die bezüglich eines gedachten, konstanten Abstandsrasters 126
rechtsbündig oder linksbündig angeordnet sind. Das Abstandsraster
126 ist jeweils durch die Trennung zwischen dunklen und hellen
Bereichen der Schlitze 125 definiert. Im unteren Teil der Fig. 5
sind darüber hinaus die jeweiligen Auslesesignale mit dazugeord
neten Synchronisationssignalen dargestellt. Aus der Kombination
der Auslesesignale und entsprechenden Synchronisationssignalen
werden binäre Worte gebildet, die den jeweiligen Ort des Fahr
zeugs längs des Fahrwegs definieren.
Die Meßleiste 107 wird so angeordnet, daß sie von Feldern des
Antriebssystems weitgehend frei ist. Dementsprechend steigt
die Empfindlichkeit der der Meßleiste 107 zugeordneten Sen
soren. Dadurch wird es wiederum möglich, Sensoren einzusetzen,
die einerseits Meßwicklungen für die Pollage-Dekodierungen
und andererseits Meßwicklungen für die Schlitzdekodierung be
sitzen, die also Felder, die zum Zweck der Messung im Bereich
der Meßleiste 107 aufgebaut und durch die Kodierung der Meß
leiste beeinflußt werden, entkoppeln können.
Durch die Schlitzkodierung 124 wird die Pollage-Dekodierung
etwas gestört, weil auch durch die Schlitze das auf der anderen
Seite der Meßleiste 107 aufgebaute Magnetfeld beeinflußt
wird. Diese Störungen lassen sich aber auf einfache Weise be
herrschen. Im Hinblick auf eine geringe Rückwirkung der Schlitz
kodierung 124 auf die Pollage-Dekodierung ist nämlich die Anzahl
der auf jeder Zunge 121 angeordneten Schlitze 125 vorzugsweise
konstant. Außerdem ist die Wertigkeit eines jeden Schlitzes
125 vorzugsweise durch seine räumliche Lage (rechtsbündig-
linksbündig) innerhalb eines jedem Schlitz zugewiesenen Bereichs
gekennzeichnet, weil bei einem konstanten Abstandsraster die
Störung der Pollageinformation am geringsten ist und im übrigen
durch Anordnung der Schlitze rechts oder links der Rastergrenzen
eine eindeutige Information erhalten werden kann. Die Zuordnung
jeder gelesenen Schlitzinformation erfolgt durch das Pollage
signal, da sich dessen zeitlicher Verlauf an der Pollage-
Kodierung orientiert. Abhängig vom Auflösungsvermögen der zu
lesenden Schlitzinformation, der Länge der Pollage-Kodierung
und der Länge der zu lesenden Information können eine oder
mehrere Pollage-Kodierungen zur Beschreibung eines binären
Wortes verwendet werden.
Während die Meßsignale, die die Pollageinformation enthalten,
analoge Signale mit hohem Auflösungsvermögen sind, liefern
die Meßwicklungen für die Schlitzdekodierung digitale Meßsignale,
die zur Bestimmung der absoluten Fahrzeuglage verarbeitet werden
können.
Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau eines
Sensors 122 oder 123 des Sensorsystems 112, 113. Jeder Sensor
122 bzw. 123 besteht aus einer Reihe von U- oder E-förmigen
Kernen 127. Beiderseits der Meßleiste 107 ist jeweils eine
Reihe von Kernen 127 angeordnet.
Die in Fig. 6 obere Reihe der Kerne 127 dient zum Aufbau eines
in Fig. 6 angedeuteten Magnetfelds. Dazu trägt jeder zweite
Schenkel 128 der Kernreihe eine Wicklung 129. Die Wicklungen 129
sind untereinander in Reihe geschaltet und mit einem Generator
130 verbunden.
Die in Fig. 6 untere Reihe der Kerne 127 trägt wiederum an
jedem zweiten Schenkel 128 eine Meßwicklung 131. Diese Meßwick
lungen 131 sind untereinander in Reihe geschaltet und dienen
zur Pollage-Dekodierung.
Wenigstens zwei benachbarte Stege 132 der in Fig. 6
unteren Kernreihe tragen ebenfalls in Reihe geschaltete
Wicklungen 133, die als Meßwicklungen für die Schlitz-
bzw. Fahrzeuglage-Dekodierung dienen. Damit läßt sich
durch geometrische Anordnung der einzelnen Meßwicklungen
bereits eine weitgehende Entkopplung der gewünschten
Meßinformationen erreichen. Die Meßsignale sind im übrigen
groß genug, damit durch Differenzbildung der Meßsignale
zweier benachbarter Meßwicklungen Störgrößen gleichsam
eliminiert werden können. Dementsprechend sollen zwei
benachbarte Stege eine Meßwicklung für die Schlitz
dekodierung tragen.
Das von den Erregerwicklungen 129 auf der einen Seite der Meß
leiste 107 erzeugte magnetische Wechselfeld wird auf der anderen
Seite der Meßleiste 107 von den Wicklungen 131 für die Pollage-
Dekodierung und 133 für die Schlitzdekodierung erfaßt. Die
gewünschten Informationen werden durch Modulation der magne
tischen Flußverteilung, die in Fig. 14 angedeutet ist, ermittelt.
Dabei werden die in der elektrisch leitfähigen Pollage-Deko
dierung der Meßleiste 107 auftretenden Wirbelstromeffekte ausge
nutzt. Während die Pollageinformation integral über den Bereich
von etwa einer Polteilung bestimmt wird, erfolgt die Schlitz-De
kodierung in einem eng begrenzten Bereich durch die zusätzliche
Wicklung 133, welche die beim Passieren eines Schlitzes 125
auftretenden Feldunsymmetrien erfaßt und ausnutzt.
Um den Einfluß der Schlitz-Dekodierung auf die Pollage-Dekodierung
gering zu halten, ist die Anzahl der Schlitze 125 auf jeder
Zunge 121 konstant und sind die Schlitze 125 im wesentlichen
an den gleichen Orten der Zungen 121 angeordnet, nämlich jeweils
rechtsbündig oder linksbündig zu den Grenzen des Abstands
rasters.
Die Auswertung der Meßsignale für die Schlitz-Dekodierung erfolgt
unter Verwendung der Fig. 5 dargestellten Auslesesignale und
Synchronisationssignale in bekannter Weise.
Die Auswertung der Meßsignale für die Pollage-Dekodierung erfolgt
zweckmäßig dadurch, daß zunächst ein Pollagevektor gebildet
wird, dessen Definition sich aus den Formeln und der grafischen
Darstellung in Fig. 7 ergibt. Die verwendeten Symbole sind
wie folgt definiert:
U pm Pollagemeßvektor
U p R Referenzvektor
R m Pollagewinkel (Messung)
R R Pollagewinkel (Referenz)
Δ R Phasenabweichung
V R Fahrzeuggeschwindigkeitssignal
T s Integrationskonstante Fahrzeug
U p R Referenzvektor
R m Pollagewinkel (Messung)
R R Pollagewinkel (Referenz)
Δ R Phasenabweichung
V R Fahrzeuggeschwindigkeitssignal
T s Integrationskonstante Fahrzeug
Zur Elimination der Amplitudenabhängigkeit und zur Dämpfung
vorhandener Oberschwingungen im Pollagesignal des Sensorsystems
113 wird der gemessene Pollagevektor multiplikativ entsprechend
der Gleichung 1 in Fig. 7 mit einem Referenzvektor U p R
verknüpft. Diese Beziehung entspricht einer Koordinatentrans
formation des Pollagemeßvektors U pm auf ein Referenzkoordinaten
system. Durch Nachführen des Referenzvektors U p R wird der
stationäre Winkelfehler unabhängig von der Frequenz der Pollage
signale zu Null geregelt.
Der der Winkeldifferenz O m-O R entsprechende Imaginärteil
wird einem Phasenregelkreis zugeführt, der in Fig. 8 dargestellt
ist. Dieser Phasenregelkreis besitzt zunächst eine Schaltung
134 zum Ausgleich von Nichtlinearitäten. An die Schaltung 134
schließt sich ein Regler 135 an, der ein analoges
Ausgangssignal liefert, welches der Fahrzeuggeschwindigkeit
proportional ist. Der Regler 135 steuert einen spannungsge
steuerten Oszillator 136, an dessen Ausgang ein Sinus-Kosinus-
Konverter 137 liegt, welcher den Referenzvektor U p R liefert.
Der Referenzvektor U p R wird wie dargestellt zurückgeführt.
Fig. 9 zeigt einen vereinfachten, linearisierten Phasenregelkreis
mit Regler 135 und spannungsgesteuertem Oszillator 136. Fig. 10
zeigt, daß am Ausgang des Reglers 135 ein der Fahrzeuggeschwin
digkeit proportionales Signal abgegriffen werden kann. Da in
diesem Fall auch für die Fahrzeuggeschwindigkeit ein analoges
Signal zur Verfügung steht, ergibt sich gegenüber einer zeit
diskreten Geschwindigkeitsermittlung ein besseres, von der Fahrge
schwindigkeit unabhängiges dynamisches Verhalten des Fahrzeugs.
Fig. 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Meßleiste 7 nach
Fig. 2 aus einem elektrisch nicht leitenden Material, auf dessen
horizontalen Schenkel das durchgehende, elektrisch leitfähige
Material aufgebracht ist, gegen dessen Oberfläche die Spaltin
formation gemessen wird. Eine weitere metallische Beschichtung
10 dient als digitaler Informationsträger für die Lage
informationen. In Fig. 12 ist ein weiteres Ausführungsbei
spiel der Meßleiste 7 dargestellt, bei welcher sowohl die Lage
information als auch die Spaltinformation in derselben
metallischen Beschichtung 10 in digitaler Form gespeichert
ist.
Fig. 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines auf einem induk
tiven Meßverfahren beruhenden Sensorsystems, welches auch unter
erschwerten Umweltbedingungen in der Lage ist, die zwischen
der metallischen Beschichtung 10 vorhandenen Schlitze der Meß
leiste 7 sicher zu erkennen. Die Meßleiste 7 ist zwischen dem
Sendesystem 12 und dem Empfangssystem 13 eingebracht. Das Sende
system 12 erzeugt über eine von einem Hochfrequenzgenerator
36 gespeisten Sendespule 37 ein magnetisches Hochfrequenzfeld,
welches von der Empfangseinrichtung 13, bestehend aus einer
Empfangsspule 38 mit nachgeschaltetem, auf die Sendefrequenz
abgestimmten Bandfilter 39 und einem Demodulator 40 erfaßt
wird. Befindet sich senkrecht zur Verbindungsachse der Sende-
und Empfangsspule eine metallische Platte, so wird das Magnet
feld der Sendespule 37 von der Empfangsspule 38 abgeschirmt,
wodurch die Ausgangsspannung U a der Empfangseinrichtung einen
sehr kleinen Wert annimmt. Befindet sich jedoch senkrecht zur
Verbindungsachse der Sende- und Empfangsspule ein von zwei
Metallplatten berandeter nichtleitender Zwischenraum, so wird
die Ausgangsspannung U a der Empfangseinrichtung 13 maximal.
Dieses Maximum gibt somit die Mitte eines von zwei Metallplatten
berandeten Zwischenraums mit hinreicher Genauigkeit wieder.
Zur Erhöhung dieser Genauigkeit kann es zweckmäßig sein, mehrere
Sendesysteme und/oder Empfangssysteme zur Gewinnung des vorge
nannten Maximums einzusetzen.
Fig. 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Sendesystem
12 und einem erweiterten Empfangssystem 41, bei welchem die
Empfangsspule 38 mit nachgeschaltetem Bandfilter 39 und Demodu
lator 40 durch zwei weitere, um den Abstand a versetzte Empfangs
spulen 42 und 43 mit nachgeschalteten Bandfiltern 39 und Demo
dulatoren 40 ergänzt wurde. Das Ausgangssignal der Empfangs
spule 38 wird mit den negativ bewerteten Ausgangssignalen 44,
45 der Empfangsspulen 42 und 43 einer Summationsstelle 46 mit
nachfolgender Gleichrichtung 47 und Quadrierung 48 zugeführt.
Das Ausgangssignal des Quadriebausteins 48 weist die gewünschte
schärfere Ausbildung des Maximums auf. Zur Gewinnung eines
Digitalsignals aus der Ausgangsspannung des Quadrierbausteins
48 ist es weiterhin zweckmäßig, diese Spannung einem Komparator
49 zuzuführen, wobei dessen Referenzwert aus dem zeitlich vorher
gehenden Maximum gebildet wird.
Dazu wird dieses Maximum mit einem Spitzenwertmesser 50 erfaßt
und mit einem konstanten Faktor 51 (K<1) bewertet. Damit
ist sichergestellt, daß die Impulsbreite des Digitalsignals
selbst bei veränderlicher Amplitude des Maximums stets unver
ändert bleibt.
Zur Verdeutlichung der vorstehend gemachten Ausführungen zeigt
Fig. 15 die charakteristischen Signale der Einrichtung nach
Fig. 14. Selbstverständlich kann auch ein Sensorsystem, welches
nur aus Sendespulen besteht und deren Dämpfung durch
Metallplatten gemessen wird, eingesetzt werden.
Mit den Sensorsystemen nach Fig. 13 oder Fig. 14 kann die auf
der Meßleiste in Form der Abfolge von Metallschicht-Zwischenraum-
Metallschicht gespeicherte Digitalinformation zuverlässig erfaßt
werden. Zur Erhöhung der Auflösung der Lageinformation können
darüber hinaus mehrere Sensoren in Ausbreitungsrichtung der
Strombelagswelle örtlich derart versetzt werden, daß diese
einen Nonius bilden.
Zur Vermeidung von Fehlern, welche sich aus Längsverschiebungen
der Fahrzeugsektionen ergeben können, ist es zweckmäßig, mehrere
Sensorgruppen symmetrisch zur Mittellinie des Fahrzeugs anzu
ordnen.
Mit den vorgenannten Maßnahmen kann die gesamte für ein Lang
stator-Magnetschwebebahnfahrzeug benötigte Lageinformation
in die Meßleiste eingeschrieben und auf dem Fahrzeug erfaßt
werden. Die Übertragung dieser Lageinformation zum Unterwerk
erfolgt dann beispielsweise über Funk, wobei auf den üblicher
weise bereits vorhandenen Schlitzhohlleiter als Übertragungskanal
zurückgegriffen werden kann.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Übertragung von Informationen vom Fahrweg
auf das Fahrzeug an einer Magnetschwebebahn mit einem Antriebs
system, insbesondere einem Langstatormotor, mit einer mit dem
Fahrweg verbundenen, in dessen Längsrichtung und in fester
Zuordnung zur Statorwicklung erstreckten Meßleiste, die eine
Pollage-Kodierung in Form von in Längsrichtung des Fahrwegs
beabstandeten, abwechselnd aufeinander folgenden Zungen und
Ausnehmungen aufweist, und mit einem ersten, am Fahrzeug montier
ten Sensorsystem zur Abtastung der Pollage-Kodierung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zungen (121) und Ausnehmungen (120) eine
jeweils der Polteilung der Statorwicklung entsprechende Länge
aufweisen und die Meßleiste (107) außerdem eine Fahrzeuglage-
Kodierung in Form von in Längsrichtung des Fahrwegs beabstandeten
Schlitzkodierungen (124) enthält, deren Auslesesignale am Fahr
zeug durch ein vom ersten Sensorsystem (113) unabhängiges zweites
Sensorsystem abgetastet werden, wobei aus der Kombination der
Auslesesignale binäre Worte gebildet werden, die den jeweiligen
Ort des Fahrzeuges längs des Fahrwegs definieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein gemeinsames Sensorsystem mit Meßwicklungen (131) für die
Pollage-Dekodierung und Meßwicklungen (133) für die Fahrzeug
lage-Dekodierung vorgesehen ist, wobei die Meßwicklungen (131)
für die Pollage-Dekodierung unter einem anderen Winkel als
die Meßwicklungen (133) für die Fahrzeuglage-Dekodierung zur
Meßleiste (107) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sensorsystem aus U- oder E-förmigen Kernen (127) aufgebaut
ist, deren Schenkel (128) auf die Meßleiste (107) gerichtet
sind, und daß die Meßwicklungen (131) für die Pollage-Dekodierung
an den Schenkeln (128) und die Meßwicklungen (133) für die
Fahrzeuglage-Dekodierung an dazwischen liegenden Stegen (132)
angeordnet sind.
4.Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei benachbarte Stege (132) eine Meßwicklung (133)
für die Fahrzeuglage-Dekodierung tragen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausnehmungen (120) aus im Abstand der
Polteilung der Statorwicklung angeordneten, rechteckigen Aus
nehmungen (120) der Meßleiste (107) bestehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzeuglage-Kodierung (124) aus an den Zungen
(121) angeordneten Schlitzen (125) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Schlitze (125) an jeder Zunge (121) dieselbe
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schlitzkodierung (124) aus Schlitzen (125)
(126) rechtsbündig oder linksbündig angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei in Fahrtrichtung um eine halbe Pol
teilung der Statorwicklung zueinander versetzte Sensorsysteme
(122, 123) vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet daß den Meßwicklungen (131) für die Pollage-De
kodierung ein Phasenregelkreis zur Bildung eines gefilterten
Pollagevektors zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Phasenregelkreis einen Regler (135) und einen durch dessen
Ausgang gesteuerten Oszillator (136) mit nachgeschaltetem
Sinus-Cosinus-Konverter (137) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßleiste (7) zusätzlich eine zur Messung
des Abstands des Fahrzeugs von der Statorwicklung bestimmte,
metallische Referenzfläche (8) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorsystem zur Erfassung der Fahrzeug
lage-Kodierung (10) aus einem Sendesystem (12) und einem
Empfangssystem (13) besteht und die Meßleiste (7) gabelförmig
umfaßt, das Sendesystem (12) aus einer von einem Hochfrequenz
generator (36) gespeisten Sendespule (37) besteht und das
Empfangssystem (13) aus einer Empfangsspule (38) mit nachge
schaltetem Bandfilter (39) und Demodulator (40) besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sendesystem (12) und/oder das Empfangssystem (13) aus mehreren
Sendespulen und/oder Empfangsspulen besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere induktive Sensorsysteme (12, 13) zu Gruppen zusammen
gefaßt sind und diese Gruppen längs des Fahrzeugs symmetrisch
zur Fahrzeugmitte angeordnet sind.
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