DE3300608A1 - Einrichtung zur gewinnung und speicherung von waermeenergie aus rauchgasen - Google Patents
Einrichtung zur gewinnung und speicherung von waermeenergie aus rauchgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Gewinnung und Speicherung von Wärmeenergie gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Das Problem der Nutzbarmachung von Wärmeenergie aus Abgasen hat in den letzten Jahren als Folge der
immer weiter steigenden Brennstoffkosten erheblich an Bedeutung zugenommen. Dies hat zu zahlreichen Lösungsvorschlägen
mit mehr oder weniger großem Erfolg geführt.
So ist es beispielsweise bekannt, in industriellen Betrieben im sogenannten Wärmeaustauschverfahren die
Abwärme beispielsweise zum Vorwärmen von Wasser, Luft oder dergleichen auszunutzen. Diese Vorrichtungen
eignen sich nur zur Ausnutzung der Wärme in Großbetrieben, sind dementsprechend aufwendig und nehmen
von der Konstruktionsseite her viel Raum in Anspruch.
Die DE-OS 24 02 991 beschreibt eine Vorrichtung zur Ausnutzung der Abgaswärme bei Heizkesseln, insbesondere
Zentralheizungskesseln, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus einer zwischen Rücklauf und
Vorlauf des Heizwasserkreislaufs einer Kesselanlage, zweckmäßig in unmittelbarer Nähe des Austritts der
Verbrennungsgase aus dem Kessel, im Abgasrohr angeordneten spiralförmig gewundenen Rohrschlange besteht.
Aus der DE-AS 25 55 417 ist eine Einrichtung zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Wasserzentralheizungsanlagen
mit einem vom Abgas durchströmten Wärmetauscher und einer vom Abgas beaufschlagten Steuerklappe bekannt,
wobei zusätzlich im Abgasrohr ein Temperaturfühler angeordnet ist, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Steuerklappe den Öffnungsquerschnitt des Wärmetauschers regelt und ihre Stellung durch den in Strömungsrichtung
hinter der Steuerklappe angeordneten Temperaturfühler derart regelbar ist, daß die Abgastemperatur unterhalb
eines vorgegebenen Wertes bleibt.
Schließlich beschreibt die DE-OS 29 24 049 einen Wärmetauscher für Warmwasser-Heizungsanlagen zur Auswertung
der Wärme der Heizkesselabgase für ein Aufheizen des Rücklaufwassers, gekennzeichnet durch ein zwischen Heizkessel
und Schornstein anordenbares, einen Abschnitt
des Rauchgaskanals bildenden Gehäuse, innerhalb welchem mehrere,vom Rücklaufwasser durchfließbare Rohrwendel
aus korrosionsbeständigem Material angeordnet sind, die parallel zueinander mit ihren Enden an einen am Gehäuse
ausgebildeten Sammelzufluß- und Sammelabflußkanal lösbar angeschlossen sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin den Ausnutzungsgrad der in Kesselabgasen enthaltenen
Wärmeenergie gegenüber bekannten Vorrichtungen dieser oder ähnlicher Art in wesentlicher Weise zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 beschriebene technische
Lehre vermittelt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht aus einem zu einem Block zusammengefaßten bzw. kombinierten Wärmetauscher
für Heizungsanlagen, der den Rauchgasen überflüssige Wärme entzieht, diese an den zu beheizenden Raum direkt
oder aber wahlweise an einen Speicher abgibt, der z.B. als Nachtheizung Verwendung findet.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung besonders für Heizungsanlagen älterer Bauart geeignet, die meistens mit
sehr hohen Rauchgastemperaturen betrieben werden und gewinnt so aus diesen Abgasen Energie zum Nulltarif. Die Vorrichtung
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kann Verwendung finden bei Anlagen, die mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden.
Besonders beim Beheizen mit Festbrennstoffen entstehen
meistens Abgastemperaturen in Bereichen um 4000C und darüber, die einen besonders hohen Wirkungsgrad
bringen.
Den Rauchgasen mit diesen überhöhten Rauchgastemperaturen kann mittels der erfindungsgemäßen Einrichtung
die Wärme bis zur für die richtige Funktion des Schornsteins nötige Mindesttemperatur entzogen und
als kostenlose Energie rückgewonnen werden. Am Wärmetauscher entsteht darüber hinaus nicht mehr das bekannte
lästige Schwitzwasser.
Der Wärmetauscherteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht aus Stahlblech mit einem Rauchrohranschluß in
einer Verteilervorkammer und Rippenstahlrohren, die der Leistung des Kessels angepaßt und mit einer Sammelkammer
verschweißt sind, die einen Abgasstutzen zum Anschließen an den Schornstein besitzt.
Die Rauchgase strömen vom Kessel kommend in die Verteilerkammer, weiter durch die Rippenstahlrohre in die
Sammelkammer, durch den Abgasstutzen in den Schornstein. Beim Durchströmen der Abgase von der Vertexlerkammer
durch die Rippenstahlrohre, die Sammelkammer und den Abgasstutzen wird den Abgasen Wärme entzogen, insbesondere
an den Rippenstahlrohren.
Die durch den Zuluftschlitz über dem Boden des Verkleidungsmantels eintretende Luft· wird sofort durch
den Wärmetauscher vertikal und nach oben erwärmt abgestrahlt. Es entsteht eine dauernde Luftzirkulation.
Die Anlage kann als Umluft-Heizungsanlage und auch als Speicherheizung betrieben werden.
Eine Ausfuhrungsform der Erfindung wird'nachstehend
anhand der Zeichnungen beschrieben in denen Fig. 1 die erfindungsgemäße Einrichtung im Schnitt und Fig. 2 die
gleiche Anlage von der Seite gesehen verkleidet darstellen.
Die heißen, vom Kessel 1 durch den Kesselabgasstutzen 6 durch das Rauchrohr 2 strömenden Rauchgase treten
in den aus Ruchrohrstutzen 3a, der Verteilerkammer 3b,
den Rippenstahlrohren 3c, der Sammelkammer 3d, dem Rauchrohrstutzen 3e bestehenden Wärmetauscher 3 ein und
verlassen diesen nach Abgabe ihrer Wärme an die Luft über den Rauchrohrstutzen 4 und den Schornstein 5. Beim
Durchströmen der Rauchgase des auf den Querschnitt des Kesselabgasstutzens 6 angepaßten Wärmetauschers 3, wird
diese Wärme entzogen und unmittelbar an den zu beheizenden Raum oder den über dem Wärmetauscher 3 liegenden Speicher
abgeführt.
Der Wärmetauscher 3 ist mit einem wärmeisolierten Mantel 8 umgeben, der unten mit einem Luftzuführungsschlitz
9 und am Deckel mit einem Luftaustrittsschlitz versehen ist. Der Luftaustrittsschlitz 10 wird mit einer
thermisch gesteuerten Klappe 11 geöffnet bzw. geschlossen.
Durch diese thermisch gesteuerte Klappe 11 wird gewährleistet, daß die zur richtigen Funktion des Schornsteins
benötigte Mindestwärme nicht unterschritten wird.
Sinkt die Temperatur des Rauchgases beim Eintritt in den Schornstein 5 unter die eingestellte Höhe ab, schließt
sich die Klappe 11 und den Rauchgasen wird keine Wärme
mehr entzogen, die Temperatur steigt wieder.
Die Folge davon ist, daß sich die Klappe 11 öffnet und erwärmte Luft strömt wieder aus.
Die erwärmte Luft strömt entweder durch eine an der
Verkleidung 14 bzw. 15 angebrachte geöffnete Jalousie direkt in den Raum aus oder aber bei geschlossener
Jalousie 12 in einen über dem Wärmetauscher 3 liegenden Speicher 7, der aus Schamottesteinen, Magnesitsteinen
oder ähnlichen wärmespeichernden Materialien bestehen kann.
Der gesamte Block 13 kann dann mit Kacheln 14
ummauert einen Speicherkachelofen darstellen oder aber mit lackiertem Blech verkleidet einem Elektrospeicherofen
15 ähnlich sein. Mit 16 ist eine oben am Block
angeordnete Klappe bezeichnet, die zur Abgabe der Speicherwärme an den umliegenden Raum geöffnet werden
kann.
Reicht die Wärme durch den Wärmetauscher nicht aus, so kann die vorhandene Warmwasserheizung zugeschaltet
werden. Dadurch wird dem Heizkessel mehr Energie abverlangt, folglich stehen wieder mehr Rauchgase zur
Verfügung, die wiederum im Wärmetauscher genutzt und als Wärme an den Raum bzw. Speicher abgegeben wird. Sind
an den vorhandenen Heizkörpern Thermostatventile angebracht, läßt sich eine exakte Regelung der Raumtemperatur
im Zusammenspiel zwischen Wärmetauscher und Heizlörpern bewerkstelligen, um den bestmöglichsten
Wirkungsgrad zu erreichen.
Eine erfindungsgemäß bestückte Zentralheizungsanlagc
wurde in einem nicht wärmeisolierten zweigeschossigen Haus des Baujahres 1963 als Versuchsanlage betrieben.
Das Haus besaß eine Niederdruck-Warmwasserzentralheizung und die Wohnfläche betrug je Geschloß 100 m2.
Der Heizkessel hatte eine Leistung von 20,9 kW und es wurde als Brennstoff Holz bzw. Weichholz von geringem
Heizwert verwendet. Die Kesselvorlauftemperatur lag
bei 600C, die Abgastemperatur zwischen 300 und 400°C am
Kessel bzw. vor dem Wärmetauscher und bei etwa 1500C
nach dem Wärmetauscher. Die Außentemperatur betrug minus 2 bis minus 50C. Im Erdgeschoß war die erfindungsgemäße
Einrichtung installiert und das Obergeschoß wurde mit Hilfe der vorhandenen Warmwasseranlage
geheizt. Das Erdgeschoß wurde mit der Wärme aus den Abgasen zur Beheizung des Obergeschosses mit einer
Temperatur von 210C ohne jegliche Zuschaltung der
Warmwasserheizung beheizt. Ab 22 Uhr wurdsnicht mehr
geheizt. Die- während des Tages im Speicher angesammelte Wärme strahlte über Nacht ab und reichte aus bis zum
nächsten Morgen.
Λ.
Leerseite -
Claims (4)
- Patentansprüche.) Einrichtung zur Gewinnung und Speicherung von Wärmeenergie aus Rauchgasen von Heizkesseln, Herden, öfen und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Block (13) mit einem mit einem Speicher (7) kombinierten Wärmetauscher (3) besteht.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (3) aus dem Rauchrohrstutzen (3a), der Verteilerkammer (3b), den leicht ansteigenden Rippenrohren (3c), der Sammelkammer (3d), dem Rauchrohrstutzen (3e), dem Rauchrohr (4), dem wärmeisolierten Mantel (8) mit Luftzuführungsschlitz (9) und Luftaustrittsschlitz (10) mit einer Klappe (11) und derSpeicher (7) aus wärmespeichernden Materialien, wie Schamotte- oder Magnesitsteinen und einer Kachelummauerung (14) bzw. Blechverkleidung (15) und den Jalousien (12, 16) bestehen.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Rauchgasen entnommene Wärmeenergie über die geöffnete Jalousie (12) in den Raum oder bei geschlossener Jalousie (12) in den Speicher (7) abgegeben werden kann.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3 ,· dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (11) zur Gewährleistung einer ordnungs- oder vorschriftsmäßigen Funktion des Schornsteins (5) thermisch steuerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833300608 DE3300608C2 (de) | 1983-01-11 | 1983-01-11 | Einrichtung zur Gewinnung und Speicherung von Wärmeenergie aus Rauchgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833300608 DE3300608C2 (de) | 1983-01-11 | 1983-01-11 | Einrichtung zur Gewinnung und Speicherung von Wärmeenergie aus Rauchgasen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3300608A1 true DE3300608A1 (de) | 1984-07-19 |
DE3300608C2 DE3300608C2 (de) | 1986-11-27 |
Family
ID=6187997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833300608 Expired DE3300608C2 (de) | 1983-01-11 | 1983-01-11 | Einrichtung zur Gewinnung und Speicherung von Wärmeenergie aus Rauchgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3300608C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10050515A1 (de) * | 2000-10-11 | 2002-04-25 | Wolfgang Weidig | Sekundär,Frischluft- Heißluftverfahren an Zentralheizungsanlagen durch Abgriff der hohen Abgastemperaturen zur Energierückgewinnung |
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DE2555417B2 (de) * | 1975-12-10 | 1979-09-20 | Kurt 5470 Andernach Tonk | Einrichtung zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Wasserzentralheizungsanlagen |
DE2924049A1 (de) * | 1979-06-15 | 1981-01-08 | Lorenz Mattes | Waermetauscher fuer warmwasser-heizungsanlagen |
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DE3115595A1 (de) * | 1981-04-16 | 1982-11-04 | Fridolin 8927 Tannenberg Schwarz | Kachelofen |
-
1983
- 1983-01-11 DE DE19833300608 patent/DE3300608C2/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3300608C2 (de) | 1986-11-27 |
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