-
Flankenschutz für Fahrzeuge
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Flankenschutz für Fahrzeuge gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Aus der DE-OS 28 23 951 ist ein gattungsgemäßer Flankenschutz bekann,
der aus mehreren mit Abstand übereinander und in Fahrzeuglängsrichtung sich zwischen
den Vorder- und Hinterrädern erstreckenden elastischen Zugseilen besteht. Die Zugseile
sind im Bereich der einander zugewandten Kotflügelbereiche der Vorder- und Hinterräder
jeweils an einer Spann- und Klemmvorrichtung gehalten, mittels der diese in eine
den Freiraum zugänglich machende Lage verschwenkbar sind.
-
Von Nachteil ist, daß durch die mit Abstand voneinander angeordneten
Zugseile der Freiraum nach den Seiten hin nicht abgedeckt ist, so daß bei Fahrten
auf regennasser Straße der von den Rädern aufgewirbelte Schmutz ungehindert nach
den Seiten austreten kann, durch den das Fahrzeug selbst und die nachfolgenden Fahrzeuge
verschmutzt werden. Außerdem beeinträchtigt der austretende Schmutz die Sicht des
nachfolgenden Verkehrs. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die elastischen
Zugseile,zwar ein Eindringen in den Freiraum verhindern, jedoch aufgrund ihrer Elastizität
wie ein Trampolin wirken, so daß gegen die Zugseile stoßende Fahrzeuge wieder zurückgeschleudert
werden, die dann von evtl. seitlich vorbeifahrenden Fahrzeugen oder aber anderen
Hindernissen erfaßt und verletzt werden können. Von Nachteil ist auch, daß der bekannte
Flankenschutz lediglich den zwischen den Vorder- und Hinterrädern liegenden Bereich
des Fahrzeuges überdeckt, wodurch der zwischen dem hinteren Kotflügelende und dem
rückwärtigen Fahrzeugende liegende Freiraum ungeschützt bleibt. Schließlich ist
es noch nachteilig, daß sich durch den bekannten Flankenschutz die Aerodynamik des
Fahrzeuges nicht verbessern läßt.
-
Demgegenüber q zu r Erfindung die Aufhabe zugrunde den bekannten Unterfahrschutz
so zu verbessern, daß er den unter dem Fahrzeugaufbau befindlichen Freiraum vollständig
nach außen abdeckt, wobei trotzdem der Freiraum zugänglich bleiben soll und daß
der Unterfahrschutz verhältnismäßig starr ausgebildet ist, so daß auftreffende Fahrzeuge
nicht zurückgeschleudert werden.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Der erfindungsgemäße Unterfahrschutz hat den Vorteil, daß der Freiraum
gegen Einsicht von außen vollkommen abgeschlossen ist, daß aus dem Freiraum kein
Schmutz nach außen treten kann und daß Fahrzeuge vom Unterfahrschutz nicht mehr
seitlich weggeschleudert werden. Schließlich besteht noch ein Vorteil darin, daß
durch den nach außen abgeschlossenen Freiraum das Fahrzeug in sich geschlossene
Seitenflächen aufweist, durch die eine Verbesserung der Aerodynamik zusätzlich erzielt
wird.
-
Die Ansprüche 2 und 3 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Unterfahrschutzes. Gemäß den Merkmalen des Unteranspruches 4 ergibt sich der Vorteil,
daß bei einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug die von ihm auf den Unterfahrschutz
übertragene Aufprallenergie teilweise in den deformierbaren Verstrebungen oder dgl.
vernichtet wird, wodurch die Verletzungsgefahr der betroffenen Personen sowie die
Schäden am Fahrzeug gering gehalten werden.
-
Die Merkmale der Ansprüche 5 und 6 beziehen sich auf vorteilhafte
Ausgestaltungen der Aufnahmevorrichtungen,durch die es möglich ist, den Unterfahrschutz
aus seiner Betriebs- in eine Außerbetriebslage zu bringen, in der der Freiraum zugänglich
ist.
-
Bei einem Fahrzeug mit Kippaufbau ist es zur Vermeidung von Schäden
am Unterfahrschutz vorteilhaft, wenn vor Beginn des Kippvorganges die Rollos selbsttätig
in eine den Freiraum öffnende Stellung verschoben werden.
-
Gemäß Anspruch 8 wird eine vorteilhafte Handhabung zur Verstellung
der Rollos erreicht.
-
Die schließlich noch trch die Merkmale des Anspruches 9 erreichten
Vorteile bestehen darin, daß einmal der gesamte seitliche unter dem Aufbau liegende
Bereich des Fahrzeuges einschließlieh der Hinterräder abgedeckt ist, wodurch seitlich
aus dem Fahrzeug fast kein Schmutz mehr austreten kann und daß außerdem der zwischen
dem rUckwärtigen-Kotflügelende liegende Freiraum abgedeckt ist, so daß auch in diesem
Bereich keine Fahrzeuge- und Personen in den Freiraum eindringen können. Bei diesem
Ausführungsbeispiel befinden sich die hinteren Führungsschienen der Rollos im hinteren
Eckbereich des Aufbaues.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 in einer Seitenansicht ein Nutzfahrzeug mit demerfindungsgemäßen
Flankenschutz.
-
Fig. 2 in einer halben Rückansicht das Fahrzeug aus Fig.
-
1 mit einer am Aufbau befestigten Wickelwelle zur Aufnahme der seitlichen
Abdeckung.
-
Fig. 3 und 4 das Nutzfahrzeug aus den Fig. 1 und 2 mit am Fahrzeugrahmen
befestigten Führungsschienen zum Hochschieben der Abdeckung in eine den Freiraum
nach außen öffnende Stellung.
-
In den Fiz. it mit 1 ein Nutzfahrzeuo bezeichnet, das ein Fahrerhaus
2 und einen als Pritsche ausgebildeten Aufbau 3 besitzt.
-
Fahrerhaus 2 und Pritsche 3 sind auf einem Fahrgestellrahmen montiert,
von dem in den Fig. 2 und 4 lediglich ein Längsträger 4 zu erkennen ist. Der Fahrgestellrahmen
4 stützt sich auf Vorderräder 5 und Hinterräder 6 ab. Der zwischen den Vorder- 5
und Hinterrädern 6 im wesentlichen unterhalb des Aufbaues 3 liegende Freiraum 7
ist auf beiden Seiten des Fahrzeuges nach außen hin durch je imine unterhalb des
Aufbaues 3 in Verlängerung der seitlichen Aufbauwände 8 verlaufende Abdeckung 9
abgeschlossen, wobei zwischen der Abdeckung 9 und den Hinterrädern 6 ein geringer
Abstand vorhanden ist. Damit durch die Abdeckung 9 als Flankenschutz der gesamte
unterhalb des Aufbaues liegende Freiraum einschließlich des zwischen den Hinterrädern
6 und dem hinteren Fahrzeugende vorhandenen Freiraumabschnittes 7a erfaßt wird,
erstreckt sich diese vom rückwärtigen Teil 10 der vorderen Kotflügel 11 bis zum
hinteren Fahrzeugende. Die Abdeckung 9 besteht aus einzelnen in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden lattenähnlichen Elementen, die untereinander verbunden sind und insgesamt
ein Rollo bilden, dessen beide längsseitigen Enden in Schienen 11 und 12 als FUhrungen
gehalten sind. Da innerhalb des Freiraumes 7 z.B.-die Bremsaggregate und andere
Zubehörteile des Fahrzeuges untergebracht sind, muß dieser zumindest für Wartungszwecke
zugänglich sein. Aus diesem Grunde ist am Aufbau 3 im Eckbereich zwischen den seitlichen
Aufbauwänden 8 und dem Aufbauboden jeweils eine Wickelwelle 13 gelagert, auf die
das Rollo im Bedarfsfalle aufgewickelt werden kann. An den Führungen 11 und 12 und
an der Wickelwelle 13 sind Anschläge vorgesehen, die die Bewegungen des Rollos begrenzen.
Nicht dargestellt ist, daß je nach Länge des Aufbaues zwischen Vorder- 5 und Hint-errädern
6 zur Abstützung des Rollos an der äußeren Freiraumgrenze weitere Verstrebungen
vorgesehen sind. Weiterhin ist auch nicht dargestellt, daß die Schienen 11 und 12,
die nicht dargestellten Verstrebungen und auch die Wickelwelle 13 über bedingt deformierbare
und energieverzehrende Elemente am Fahrzeugrahmen 4 oder Aufbau 3 befestigt sind.
Dies hat den Vorteil, daß bei Umfällen mit Fahrzeugen die auf die verhältnismäßig
starren Rollo-Elemente einwirkenden Stoßkräfte auf die übrigen Fahrzeugteile bedingt
nachgiebig übertragen werden, wobei ein Teil der Stoßenergie in Deformationsarbeit
umgewandelt
wird, durch die größere Verletzungen bzw. Beschädigungen
an den Fahrzeugen vermieden werden.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 besteht die Abdeckung
8 ebenfalls aus einem Rollo, dessen seitliche Schienen 11 und 12 im Bereich der
äußeren Aufbaukanten rechtwinklig abgebogen sind und sich unterhalb des Aufbaubodens
parallel zu diesem verlaufend bis hin zu den Längsträgern des Fahrgestellrahmens
4 erstreeken und an diesen über geeignete Winkelbleche oder dgl.
-
befestigt sind.
-
Die unterhalb des Aufbaues verlaufenden waagerechten Schienenabschnitte
14 bilden dabei die Aufnahmevorrichtung zum Hochschieben der Rollos in eine Außerbetriebslage,
in der der Freiraum von außen zugänglich ist. Im Rahmen der Erfindung kann die Abdeckung
von Hand oder über eine besondere Antriebsvorrichtung vom Fahrerhaus aus in die
nach unten verschobene Betriebslage oder in eine nach oben verschobene Außerbetriebslage
verstellt werden. Für den Fall, daß das Fahrzeug mit einem kippbaren Aufbau versehen
ist, steht außerdem die Möglichkeit, daß vor Beginn des Kippvorganges die Rollos
selbsttätig über eine mit dem Kippmechanismus verbundene Schaltung in ihre Außerbetriebsstellung
gebracht werden.
-
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Abdeckung 8 ebenfalls
aus mehreren nebeneinanderliegenden Abschnitten zusammengesetzt sein, wobei jeder
Abschnitt in eigenen Führungen verschiebbar gehalten ist, die zusammen die gesamte
Abdeckung des Freiraumes ergeben.
-
Auch ist es noch denkbar, daß anstelle der Rollos eine Abdeckung in
Form einer Stoffplane oder auch einer Kunststoffolie mit entsprechenden Verstärkungen
als Flankenschutz verwendet werden kann.