DE3244747C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung funktionalisierter
Oligomerer von Vinylaromaten durch Oligomerisierung
der Vinylaromaten mit Alkalimetallinitiatoren oder
Alkalimetallgemischen und anschließender Umsetzung der "lebenden"
Oligomeren mit einem geeigneten Reagenz.
Es ist bekannt, alpha-Methylstyren und seine am Kern substituierten
Derivate mit Alkalimetallen oder Alkalimetallgemischen
in polaren Lösungsmitteln zu oligomeren oder polymeren
Stoffen umzusetzen.
Als Alkalimetalle werden vorwiegend Lithium, Natrium, Kalium
oder Alkalimetallgemische verwendet. Die Alkalimetalle werden
in Suspension, als Späne, Draht oder Schnitzel eingesetzt.
Die mit diesen Initiatoren erhaltenen polymeren oder oligomeren
Vinylaromaten besitzen "lebende" Kettenenden.
In den US-PS 29 85 594 und 33 46 666 werden u. a. Natriumdispersionen
zur Herstellung des tetrameren alpha-Methylstyren-Oligomeren
beschrieben, wobei Paraffinöl bzw. Dekalin als
Dispergiermittel verwendet werden. Dispergiermittel wirken
sich negativ auf die Qualität von funktionalisierten alpha-Methylstyren-Oligomeren
aus, weil sie bei der Aufarbeitung
in den Oligomeren verbleiben und neben der Wirkung
als Weichmacher die Funktionalität herabsetzen. Eine nachträgliche
Abtrennung ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden
und ökonomisch nicht vertretbar.
Alkaliorganische Verbindungen führen im Falle des Einsatzes
von Butyllithium (US-PS 38 62 098) oder Natriumnaphthalin
(US-PS 34 58 491) zu unfunktionellen oder monofunktionellen
alpha-Methylstyren-Oligomeren, die einen begrenzten
Anwendungsbereich haben und gegenüber mit Alkalimetall
hergestellten Oligomeren wesentlich teurer sind.
Die Verwendung von Alkalimetallen als Pulver, Schnitzel
oder Späne ist bisher nur im Labormaßstab sinnvoll gewesen,
weil bei der Reaktion zum tetrameren alpha-Methylstyren
Klumpenbildung auftritt und dadurch einer Überführung in
technische Dimensionen Grenzen gesetzt sind.
Die Einführung von funktionellen Gruppen durch geeignete
gasförmige und flüssige Reagenzien in "lebende" Oligomere
und Polymere ist bekannt, wobei verschiedene Verfahren
bisher zur Anwendung kamen. So werden nach der JP-OS
70 11 153 zur Carboxylierung in eine sich drehende Trommel
Kohlendioxid als geeignetes gasförmiges Reagenz und "lebende"
Oligomerlösung mit einer Konzentration bis zu 16%
Feststoffgehalt kontinuierlich eingefahren, wobei sich ein
Film bis zu einer Dicke von 5 mm auf der Trommelinnenwand
ausbildet.
Die Reaktionszeit der Carboxylierugnsreaktion beträgt dabei
mehr als 0,5 sec, vorzugsweise 1 bis 30 sec, ehe die
"lebende" Oligomerlösung sich mit dem Kohlendioxid umgesetzt
hat.
In der DE-AS 15 20 468 werden "lebende" Oligomerlösung und
Kohlendioxid in einer T-förmig gestalteten Mischbatterie im
Bereich der Einmündung beider Schenkel zur Reaktion gebracht,
wobei die Reaktionszeit bei einer vorzugsweisen Reaktionstemperatur
von 273 K bis zu 5 sec betagen kann. Die Konzentration
der "lebenden" Polymerlösung liegt unter 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise bei 8 bis 12 Gewichtsprozent.
Nach dieser Verfahrensweise werden 1,1 bis 1,57 Gewichtsprozent
Carboxylgruppen in die Polymeren eingebaut.
In einem weiteren Verfahren nach US-PS 32 27 701 wird zur
Einführung von Carboxylgruppen in "lebende" Polymere die
Polymerlösung mit Hilfe einer rotierenden Scheibe zentrifugal
in einen mit Kohlendioxidgas gefüllten Behälter bei
etwa 277,5 K zerteilt, wobei Tetrahydrofuran und Diethylether
als Lösungsmittel verwendet werden.
In mehreren Patentschriften (US-PS 30 70 579 und 31 34 745)
wird die Einführung von Carboxyl-, Hydroxyl- und Carbodithiogruppen
beschrieben, wonach in die "lebenden" Polymerlösungen
das gasförmige Reagenz bis zur Entfärbung der Lösung
eingeleitet oder im Falle von flüssigen Reagenzien
ein Überschuß auf einmal unter intensivem Rühren hinzugegeben
wird.
Die Einführung von funktionellen Gruppen in "lebende" Polymere
mit geeigneten Reagenzien, insbesondere Kohlendioxid,
Ethylenoxid, Propylenoxid und Schwefelkohlenstoff,
weist mehrere typische Kennzeichen auf bzw. ist mit nachteiligen
Folgeerscheinungen verbunden. Jede Umsetzung von
"lebenden" Polymeren ist mit einer sprunghaften Erhöhung
der Viskosität der Reaktionsmasse gekoppelt, welche aus
den starken Assoziationskräften zwischen den endständigen
funktionellen Gruppen der Polymermoleküle des Reaktionsproduktes
auf Grund ihres Salzcharakters resultieren. Der
Grad der Viskositätserhöhung ist dabei um so größer, je
höher der Gehalt an salzartigen funktionellen Gruppen ist.
So entstehen durch die Umsetzung mit Kohlendioxid primär
die Alkalisalze der Carbonsäuren. Die Gewinnung dieser
Zwischenprodukte kann durchaus wünschenswert sein. Die unvollständige
Umsetzung der "lebenden" Polymeren mit Kohlendioxid,
Ethylenoxid, Propylenoxid oder Schwefelkohlenstoff
führt zu Nebenreaktionen, die den Gehalt an funktionellen
Gruppen im Polymeren herabsetzen und mit einem unerwünschten
Anstieg der mittleren Molmasse verbunden sind.
So ist z. B. aus der Zeitschrift J. Polym. Sci. Part. A-Z,
(1964), 10, S. 4545-4550 bekannt, daß neben der Carboxylierungsreaktion
zwischen "lebenden" Polymermolekülen einerseits
und Polymermolekülen mit endständigen Carboxylgruppen
andererseits eine Kopplungsreaktion unter Bildung von Verbindungen
mit höherer Molmasse (z. B. Ketone, Carbinole usw.)
abläuft. Die Auswirkungen dieser Kopplungsreaktionen äußern
sich am Reaktionsprodukt in Form eines Anstiegs der Molmasse
und eines Absinkens des Carboxylgruppengehalts. In analoger
Weise treten Nebenreaktionen auf, wenn anstelle von
Kohlendioxid Schwefelkohlenstoff als Abbruchreagenz verwendet
wird.
Der Einsatz von Ethylenoxid und Propylenoxid als Abbruchreagenz
für "lebende" Polymerlösungen führt zu sehr festen
Gelen. Die Folge davon ist, daß "lebende" Polymerlösung vom
Gel leicht eingeschlossen wird und für eine Umsetzung mit
dem Alkylenoxid nicht mehr zugänglich ist. Eine niedrigere
Funktionalität ist die nachteilige Folge. Bedingt durch die
eingangs erläuterten typischen Kennzeichen und die daraus
resultierenden nachteiligen Folgeerscheinungen bei der Funktionalisierung
ist die Funktionalisierung aller "lebenden"
Kettenenden mit Hilfe der bekannten Verfahren nicht gewährleistet.
Die beispielsweise vollständige Unterdrückung der
unerwünschten Nebenreaktionen setzt als eine wesentliche Bedingung
für einen gleichmäßig schnellen Ablauf der Funktionalisierungsreaktion
eine intensive Vermischung beider Reaktionspartner
voraus. Dieser intensiven Vermischung, gleichbedeutend
mit einer ständigen konvektiven Erneuerung der Reaktionsflächen
zwischen beiden Reaktionspartnern, wirkt jedoch
die sprunghafte Viskositätserhöhung, die bis zum Gel
führt,entgegen.
Im Rahmen der bekannten Verfahren untersucht man, dem entgegenzuwirken,
indem einerseits der Anteil an "lebenden" Polymeren
in der Lösung auf 8 bis 12 Gewichtsprozent begrenzt und
andererseits die "lebende" Polymerlösung bis zu einem Gehalt
von ca. 15 Gewichtsprozent mit einem polaren Lösungsmittel
verdünnt wird.
Ziel der Erfindung ist es, die technologischen Probleme
der Oligomerisierung von alpha-Methylstyren sowie substituierter
alpha-Methylstyrenderivate zu beseitigen und hohe
Funktionalitäten der Oligomeren bei der Umsetzung mit endgruppenbildenden
Substanzen zu garantieren. Die Funktionalisierung
soll gegenüber dem bekannten Stand der Technik
eine verbesserte Ökonomie aufweisen, indem bei insgesamt
geringerem Lösungsmittelaufwand Produkte mit höheren Gebrauchswerteigenschaften
entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von funktionalisierten Oligomeren zu entwickeln,
das den obigen Anforderungen genügt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Oligomerisierung als Initiatoren Alkalimetalle und deren
Gemische eingesetzt werden, die an der Oberfläche amalgamiert
sind. Die Amalgamierung der 0,01-10 mm, vorzugsweise
0,1-5 mm großen Alkalimetallteilchen oder der Alkalimetallgemische
erfolgt mit 0,5-20 Teilen Quecksilber, vorzugsweise
2-5 Teilen, bezogen auf 100 Teile Alkalimetall oder Alkalimetallgemisch
in polaren Lösungsmitteln bei 283 bis 333 K,
vorzugsweise bei 293 bis 303 K, unter Rühren in Gegenwart
einer inerten Atmosphäre. Die Oligomerisierung von alpha-Methylstyren
mit einem Polymerisationsgrad von 2 bis 8,
vorzugsweise 4 bis 5, erfolgt durch Zugabe von alpha-Methylstyren
bei 263 bis 333 K, vorzugsweise bei 293 bis
303 K, unter anaeroben Bedingungen.
Erfindungsgemäß nimmt das zur Amalgamierung eingesetzte
Quecksilber an der Oligomerisierungsreaktion nicht teil
und verbleibt mit überschüssigem Alkalimetall im Reaktionsgefäß,
wo es mit dem zugegebenen Alkalimetall wiederum eine
Schutzschicht ausbildet, die ein Zusammenklumpen im Moment
der Initiierung verhindert. Ohne Anwesenheit der Amalgamschicht
kommt es zur Ausbildung eines Alkalimetallklumpens,
der sich nachteilig auf den Rührprozeß auswirkt und die
Reaktionsgeschwindigkeit herabsetzt.
Als Alkalimetalle kommen vorzugsweise Lithium, Natrium
und Kalium oder Alkalimetallgemische in Betracht.
Erfindungsgemäß können auch die am Kern substituierten
Derivate des alpha-Methylstyrens, wie o-, p- oder m-Methyl-alpha-Methylstyren
oligomerisiert werden. Der Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Oligomeren
des alpha-Methylstyrens und seinen am Kern substituierten
Derivaten beruht darauf, daß zur Oligomerisierung ein an
der Oberfläche amalgamierter Alkalimetallinitiator verwendet
wird, der auch bei hohen Alkalimetallkonzentrationen in
der Phase der Oligomerenbildung nicht zusammenklumpt, wobei
das Quecksilber an der Reaktion nicht teilnimmt. Es bleibt
mit dem im Überschuß eingesetzten Alkalimetall als Amalgam
zurück und kann mit neu zugegebenem Alkalimetall in den angegebenen
Konzentrationsbereichen erneut die beschriebene
Amalgamschutzschicht ausbilden.
Die Einführung der funktionellen Endgruppen erfolgt in bekannter
Weise durch Abbruch der aktiven Kettenenden mit endgruppenbildenden
Substanzen, wie Kohlendioxid, Alkylenoxid
oder Schwefelkohlenstoff.
Carboxylgruppenhaltige alpha-Methylstyren-Oligomere werden
hergestellt, indem mit Hilfe eines mit sehr großer Geschwindigkeit
aus einem konzentrischen Ringspalt austretenden
gasförmigen Kohlendioxidstromes ein gleichzeitig
mit einer geringeren Geschwindigkeit austretender flüssiger
Strom einer "lebenden" alpha-Methylstyren-Oligomerlösung
innerhalb des konzentrischen Ringspaltes in sehr kleine
Partikel von 1-100 µm zerstäubt wird, welche beim Zusammenprallen
mit dem gasförmigen Kohlendioxid augenblicklich
zu Gel oder Feststoffteilchen carboxyliert und mit hoher
Geschwindigkeit aus der Reaktionszone getragen werden.
Die Strömungsgeschwindigkeit des Kohlendioxids beträgt
0,5 bis 20 m/sec, vorzugsweise 1 bis 4 m/sec, bei einem
Vordruck von 0,8 MPa, während der Vordruck der Oligomerlösung
auf 0,6 MPa eingestellt wird.
Für Hydroxyl- und Carbodithiogruppen enthaltende alpha-Methylstyren-Oligomere
wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die unter 0,6 MPa stehende "lebende"
alpha-Methylstyren-Oligomerlösung sowie die flüssigen bzw.
verflüssigten Funktionalisierungsreagenzien, die unter
einem Druck von 0,8 MPa stehen, insbesondere Alkylenoxide
wie Ethylenoxid oder Propylenoxid und Schwefelkohlenstoff,
voneinander getrennt auf eine mit hoher Geschwindigkeit
rotierende horizontale Scheibe auftreffen, wobei sich ein
Film geringer Stärke ausbildet. Beim Zusammentreffen von
"lebender" Polymerlösung und Funktionalisierungsreagenz
auf der rotierenden Scheibe entstehen augenblicklich Gel-
oder Feststoffteilchen, die durch die Zentrifugalkraft als
farblose Masse an die Wand des Reaktionsgefäßes geschleudert
und von da abgeführt werden.
Das Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeiten der "lebenden"
alpha-Methylstyren-Oligomerlösung zu dem Funktionalisierungsreagenz
beträgt 1 : 0,01 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 0,1
bis 1 : 0,3.
Sowohl bei Kohlendioxid als auch bei den Alkylenoxiden sowie
Schwefelkohlenstoff wird die Funktionalisierung im Temperaturbereich
von 293 bis 253 K, vorzugsweise bei 273 K,
durch indirekte Kühlung der miteinander reagierenden Ströme
vorgenommen. Die Konzentration des "lebenden" alpha-Methylstyren-Oligomeren
in Tetrahydrofuran sowie in Ether-Kohlenwasserstoffgemischen
beträgt 10 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
20 bis 40 Gewichtsprozent.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
In einen unter Argon befindlichen 6-Liter-Vierhalskolben,
der mit Rührer, Innenthermometer und Tropftrichter ausgerüstet
ist, werden nacheinander 4,5 l Tetrahydrofuran,
146 g Natrium in ca. 5 mm großen Stücken und 2,2 g Quecksilber
eingefüllt. Unter Rühren bei 298 K überziehen sich
die Natriumteilchen mit einer silberglänzenden Amalgamschicht.
Zu dem im Beispiel 1 vorbereiteten Initiator in Tetrahydrofuran
als Lösungsmittel werden innerhalb von einer
Stunde bei Raumtemperatur (298 K) 1200 g alpha-Methylstyren
zugetropft. Nach 4 Minuten setzt unter Dunkelrotfärbung
die Oligomerbildung ein.
Nach 4 Stunden Reaktionszeit wird die "lebende" Oligomerlösung
unter anaeroben Bedingungen über ein Steigrohr mit
Filter von den im Kolben noch befindlichen überschüssigen
amalgamierten Natriumteilchen abgezogen und mit Ethylenoxid
auf der Scheibe funktionalisiert. Die "lebende" alpha-Methylstyren-Oligomerlösung
sowie das verflüssigte Ethylenoxid
werden dabei unter Drücken von 0,6 bis 0,8 MPa und
Geschwindigkeiten von 10 l bzw. 2,5 l/h über voneinander
getrennte Kapillarleitungen in unmittelbarer Nähe der rotierenden
Achse auf die Scheibe gedrückt, wo die Funktionalisierung
bei 273 K erfolgt. Die Funktionalisierungstemperatur
in der Reaktionszone wird durch entsprechende
Kühlung der beiden Flüssigkeitsströme eingestellt.
Das verfahrensgemäß hydroxylierte oligomere alpha-Methylstyren
fällt als festes Gel aus. Anschließend wird die Alkalimetallverbindung
durch Zugabe von Wasser im Molverhältnis
3 : 1, bezogen auf Natrium, in die Dihydroxyverbindung
überführt. Es bilden sich dabei 2 Schichten aus. Die untere
wäßrige Schicht mit der bei der Hydrolyse entstandenen Natronlauge
wird von der Oligomerlösung abgetrennt. Die Oligomerlösung
wird nahezu bis zur Neutralität gewaschen.
Die erhaltene organische Phase wird von noch vorhandenen
Natriumionen mittels Kationenaustauscher bis auf wenige ppm
befreit. Die so erhaltene Lösung wird im Rotationsverdampfer
aufkonzentriert und danach wird das Diol unter
Vakuum bei 353 K getrocknet.
Es werden 1280 g eines Diols mit folgenden Kenndaten erhalten:
M n: | |
680 | |
KOH-Zahl: | 160 |
Quecksilbergehalt: | 5 ppm |
Funktionalität: | 1,94 |
Bei der Oligomerisierung trat keine Klumpenbildung der Natriumteilchen
auf.
Bei einem analog durchgeführten Versuch ohne Zusatz von
Quecksilber kam es bereits in der Phase der Initiierung
zur Natriumklumpenbildung.
Es wurden 20 Versuche nach der im Beispiel 2 angewandten
Rezeptur in ein und demselben Reaktionsgefäß durchgeführt
ohne erneute Zugabe von Quecksilber. Es wurde lediglich
der beim vorangegangenen Versuch verbrauchte Natriumanteil
ersetzt. Bei der Oligomerisierung trat keine Klumpenbildung
der Natriumteilchen auf. Das Oligomere des 20. Versuchs
wurde wie in Beispiel 2 aufgearbeitet und analytisch untersucht.
Menge des Oligomeren:|1290 g | |
M n: | 680 |
KOH-Zahl: | 164 |
Quecksilbergehalt: | 3 ppm |
Funktionalität: | 1,95 |
Es wurde wieder, wie in Beispiel 2 beschrieben, gearbeitet
mit dem Unterschied, daß ein Tetrahydrofuran/Methyl-tert.butylether-Gemisch
zu je 50 Teilen eingesetzt wurde. Es
trat keine Klumpenbildung der Natriumteilchen auf. Das
Oligomere wurde, wie in Beispiel 2 beschrieben, aufgearbeitet,
jedoch mit dem Unterschied, daß das "lebende" Oligomere
mit Kohlendioxid funktionalisiert und die Hydrolyse
mit 15%iger Salzsäure durchgeführt wurde.
Aus dem Ansatz wurden 1210 g oligomerer Dicarbonsäure
mit folgenden Kenndaten gewonnen:
M n: | |
620 | |
Säurezahl: | 175 mg KOH/g |
Quecksilbergehalt: | 10 ppm |
Es wurde wieder, wie in Beispiel 2 beschrieben, gearbeitet
mit dem Unterschied, daß anstelle von Natrium ein Natrium/Kalium-Gemisch
eingesetzt wurde im Verhältnis 90/10 Gewichtsteilen.
Die Aufarbeitung erfolgte analog dem Beispiel 2.
Es wurden 1320 g eines Diols mit folgenden Kenndaten gewonnen:
M n: | |
680 | |
KOH-Zahl: | 161 |
Quecksilbergehalt: | 5 ppm |
Funktionalität: | 1,94 |
Es wurde, wie in Beispiel 2 beschrieben, gearbeitet mit dem
Unterschied, daß anstelle von alpha-Methylstyren das am
Kern substituierte Derivat p-Methyl-alpha-Methylstyren eingesetzt
wurde. Das "lebende" Oligomere wurde wie in Beispiel
2 von überschüssigen amalgamierten Natriumteilchen
abgetrennt und mit 485 ml Isopropanol in das nichtfunktionelle
Oligomere überführt. Nach Zugabe von 200 ml Wasser
unter leichtem Rühren und anschließender Abtrennung der
wäßrigen Phase wurde das Oligomere aus der Lösung mittels
Rotationsverdampfer isoliert. Es wurden 1150 g Oligomeres
mit einer Molmasse von 620 erhalten.
Zur Herstellung der "lebenden" alpha-Methylstyren-Oligomerlösung
wurde die nachfolgende Rezeptur angewandt:
alpha-Methylstyren | |
945 Gewichtsteile | |
Initiator von Beispiel 1 | 88 Gewichtsteile |
Tetrahydrofuran | 3100 Gewichtsteile |
Temperatur | 298 K |
Zeit | 5 Stunden |
Das ketylgereinigte Lösungsmittel Tetrahydrofuran wurde
in einem unter Argon befindlichen Sulfierkolben vorgelegt,
danach die Gesamtmenge Initiator hinzugegeben und unter
Rühren das gereinigte alpha-Methylstyren gleichmäßig innerhalb
von 2 Stunden zugetropft. Nach 5 Stunden wurde die
"lebende", ca. 25%ige alpha-Methylstyren-Oligomerlösung
vom nichtumgesetzten Initiator unter Argon abgetrennt.
Das "lebende" Oligomere wurde carboxyliert, indem die auf
263 K vorgekühlte Oligomerlösung unter einem Druck von
0,6 MPa mit einer Geschwindigkeit von 10 l/h durch eine
senkrecht angeordnete runde Öffnung in das Reaktionsgefäß
gedrückt und gleichzeitig das Kohlendioxid unter einem
Druck von 0,8 MPa mit einer Geschwindigkeit von 2500 l/h
zudosiert wurde. Das "lebende" Oligomere des alpha-Methylstyrens
fiel als viskose Lösung an und wurde mit wasserfreier
Salzsäure im stöchiometrischen Verhältnis zum Natrium
in die Dicarbonsäure überführt, wobei Natriumchlorid
ausfällt. Durch Zugabe von fester Soda wurde die Lösung
neutralisiert und im Anschluß daran erfolgte eine Abtrennung
des Natriumchlorids sowie der Soda durch Filtration.
Von dem carboxylierten Oligomeren wurde eine Molmasse durch
Dampfdruckosmose von 670 und ein Carboxylgehalt von 13,1%
ermittelt, was einer Funktionalität von 1,95 entspricht.
Es wurde ein nahezu bifunktionelles oligomeres alpha-Methylstyren
erhalten. Wie die Molmasse ausweist, traten
keine Kopplungsreaktionen im Verlauf der Umsetzung mit
Kohlendioxid auf.
Eine nach Beispiel 7 hergestellte 30%ige Tetrahydrofuranlösung
eines "lebenden" alpha-Methylstyren-Oligomeren mit
einer Molmasse von 600 wurde, wie in Beispiel 2 beschrieben,
jedoch mit Schwefelkohlenstoff als Abbruchreagenz
bei 273 K in der Reaktionszone umgesetzt.
Die "lebende" Oligomerlösung wurde mit einer Geschwindigkeit
von 20 l/h und der Schwefelkohlenstoff mit einer Geschwindigkeit
von 3 l/h der rotierenden Scheibe zugeführt.
Dabei entstand eine rötliche, leicht viskose Lösung. Durch
Eindüsen in die fünffache Menge Methanol, das mit wäßriger
Salzsäure angesäuert war, wurde das Alkalisalz in die Carbodithiosäure
überführt. Das alpha-Methylstyren-Oligomere mit
Carbodithiogruppen fiel als leicht oranger Niederschlag aus.
Es wurde vom Fällmittel abgetrennt, gewaschen und bei 305 K
unter Vakuum getrocknet. Das so erhaltene alpha-Methylstyren-Oligomere
wies folgende Eigenschaften auf:
M n: | |
760 | |
Carbodithiogruppengehalt: | 18,6 Gewichtsprozent |
Schwefelgehalt: | 16 Gewichtsprozent |
Funktionalität: | 1,84 |
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung funktionalisierter Oligomerer
von Vinylaromaten, insbesondere alpha-Methylstyren und
seinen am Kern substituierten Derivaten, durch Oligomerisierung
der Vinylaromaten mit Alkalimetallinitiatoren in
polaren Lösungsmitteln und anschließender Umsetzung mit
geeigneten Reagenzien, insbesondere Kohlendioxid, Ethylenoxid,
Propylenoxid oder Schwefelkohlenstoff, zu entsprechenden
Säuren, Alkoholen oder deren Alkaliverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Initiator das in polaren
Lösungsmitteln oder polaren Lösungsmittelgemischen bei
283 bis 333 K hergestellte Reaktionsprodukt aus Quecksilber
mit Alkalimetall oder Alkalimetallgemischen verwendet wird,
das Verhältnis von Quecksilber zu Alkalimetall oder Alkalimetallgemischen
0,5 bis 20 zu 100 beträgt und die Funktionalisierung
bei Temperaturen zwischen 253 und 293 K entweder
mit Hilfe des mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 20 m/sec
strömenden gasförmigen Reagenz durchgeführt wird, wobei die
zentralströmende 10 bis 50 Gewichtsprozent enthaltende
"lebende" Oligomerlösung in einem polaren Lösungsmittel
in Partikel mit einem Teilchendurchmesser von 1 bis 100 µm
zerstäubt wird, wobei der Vordruck für die Oligomerlösung
0,6 MPa und für das gasförmige Reagenz 0,8 MPa sowie das
Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeiten von flüssiger zu
gasförmiger Komponente 1 : 20 bis 1 : 600 beträgt, oder die
"lebende" Oligomerlösung mit dem flüssigen bzw. verflüssigten
Reagenz auf einer mit hoher Geschwindigkeit rotierenden
Scheibe umgesetzt wird, wobei das Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeiten
von Oligomerlösung zum Funktionalisierungsreagenz
1 : 0,01 bis 1 : 10 beträgt und die Vordrücke der
Reagenzien ebenfalls 0,6 MPa bzw. 0,8 MPa sind.
2. Verfahren zur Herstellung funktionalisierter Oligomerer
von Vinylaromaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Initiator das in polaren Lösungsmiteln oder Lösungsmittelgemischen
bei 293 bis 303 K hergestellte Reaktionsprodukt
aus Quecksilber mit Alkalimetall oder Alkalimetallgemischen
verwendet wird, wobei das Verhältnis von Quecksilber
zu Alkalimetall oder Alkalimetallgemischen 2 bis 5 zu 100
beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung funktionalisierter Oligomerer von
Vinylaromaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionalisierung bei Temperaturen von 263 bis 273 K
mit Hilfe des mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 4 m/sec
strömenden gasförmigen Reagenz durchgeführt wird, wobei die
zentral strömende 20 bis 40 Gewichtsprozent enthaltende
"lebende" Oligomerlösung zerstäubt wird und das Verhältnis
der Strömungsgeschwindigkeit von flüssiger zu gasförmiger
Komponente 1 : 50 bis 1 : 300 beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung funktionalisierter Oligomerer von
Vinylaromaten nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die "lebende" Oligomerlösung mit dem flüssigen bzw. verflüssigten
Reagenz auf einer mit hoher Geschwindigkeit rotierenden
Scheibe umgesetzt wird, wobei das Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeiten
von Oligomerlösung zum Funktionalisierungsreagenz
1 : 0,1 bis 1 : 0,3 beträgt.
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DE19823244747 DE3244747A1 (de) | 1982-12-03 | 1982-12-03 | Verfahren zur herstellung funktionalisierter oligomeren von vinylaromaten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19823244747 DE3244747A1 (de) | 1982-12-03 | 1982-12-03 | Verfahren zur herstellung funktionalisierter oligomeren von vinylaromaten |
Publications (2)
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DE3244747A1 DE3244747A1 (de) | 1984-06-07 |
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DE19823244747 Granted DE3244747A1 (de) | 1982-12-03 | 1982-12-03 | Verfahren zur herstellung funktionalisierter oligomeren von vinylaromaten |
Country Status (1)
Country | Link |
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Family Cites Families (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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