DE2226672A1 - Antimon enthaltende anorganische materialien und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Antimon enthaltende anorganische materialien und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
DIPL.-ING. HANS W. OROENING 0 9 9 R R 7
DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN ^
PATENTANWÄLTE
Κ/Ν 18-1 , sp
NL Industries, Inc. Ill, Broadway, New York, N.Y. 10006, USA
Antimon enthaltende anorganische Materialien und Verfahren zu ihrer Herstellung
Antimontrioxyd ist bekannt als flammhemmendes Additiv für
Anstrichmittel und Kunststoffe. Jedoch ist die Verwendung von Antimontrioxyd mit einigen Nachteilen behaftet. Veränderungen
der Teilchengröße und der Reinheit haben Veränderungen der flammhemmenden Eigenschaften und unerwünschte Schwankungen
der Opazität von Charge zu Charge zur Folge. Wenn auch der relativ hohe Brechungsindex von Antimontrioxyd nicht
nachteilig bei der Herstellung von flammhemmenden,Anstrichmitteln
sein muß, so hat sich dennoch Antimontrioxyd oft als ungeeignet zur Herstellung von im wesentlichen durchscheinenden
Kunststoffmaterialien erwiesen. Ferner ist die Neigung von Antimontrioxyd, Kunststoffmaterialien eine Opazität
sowie Färbekräfte verschiedenen Ausmaßes zu verleihen, dann besonders unerwünscht, wenn Farben verwendet werden sollen,
da Veränderungen des Aufhellvermögens in nachteiliger Weise
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w 2 —
die echte Farbe, die in dem Kunststoff erzeugt werden
soll, beeinflussen- Außerdem sind die Kosten von Antimontrioxyd
für eine Verwendung als wirksames f lanunhemmendes Mittel in Kunststoffen relativ hoch.
Versuche, die Nachteile der Verwendung von Antimontrioxyd
zu überwinden, zielen darauf ab, Phosphorverbindungen zu verwenden. Wenn auch unter Verwendung dieser Verbindungen
relativ durchscheinende Kunststoffe hergestellt werden können, so sind dennoch die eingesetzten Phosphate nicht nur
teuer, sondern können auch eine nachteilige Wirkung auf die Stabilität des Kunststoffes ausüben. In der US-PS
3 560 441 wird ein anderer Versuch beschrieben, Kunststoffe in verbessertem Ausmaße durchscheinend zu machen und
mit einer gleichmäßigen Farbe zu versehen. Dabei wird Antimontrioxyd mit einer Borverbindung vermischt und unter Bildung
eines Borglases geschmolzen, das bis zu einer bevorzugten Teilchengröße vermählen und dann als Additiv in
Kunststoffen verwendet wird, um diese mit flammhemmenden Eigenschaften und geringen Rauchentwicklungseigenschaf ten
zu versehen. Diesem Verfahren haftet jedcch der Nachteil an, daß eine relativ hohe Temperatur erforderlich ist, um
die Glasschmelze zu bilden, worauf ein Abschrecken zur Erzeugung einer Glasfritte durchgeführt werden muß, dem sich
ein Mahlen anschließt, uir die Fritte zu Teilchen mit einer vorherbestiirmten Größe zu vermählen.
Wie vorstehend erwähnt, wurde Antimon tr ioxyd als f laiümhenimendes
Mittel in Anstrichmitteln verwendet. In der US-PS 2882 wird ein Verfahren beschrieben, bei dessen Durchführung Antimontrioxyd
auf ein Substrat aus Kieselerde in Form von Ein-? zelteilchen aufgeschichtet wird. Wenn auch dieses Material
einen Vergleich mit Antimontrioxyd als flammhemmendes Additiv
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aushält, so ist dennoch die mit Antimon überschichtete
Kieselerde relativ abrasiv und verursacht eine sehr starke Abnützung der verwendeten Verarbeitungsvorrichtungen, wobei
außerdem metallische Verunreinigungen in dem Endpro- dukt
eingeschlossen sind, was eine- Graufärbung des Endproduktes
zur Folge hat.
Die Erfindung, beruht auf der überraschenden Erkenntnis,
daß durch Umsetzung einer Verbindung von dreiwertigem Antimon mit einem Substrat, wie beispielsweise wasserhaltiger
Kieselerde oder einem wasserhaltigen Alkali- oder Erdalkalisilikat, nachstehend manchmal als wasserhaltige Siliciumverbindungen
bezeichnet, in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 4 bis 1:1, bezogen auf Antimontrioxyd : Substrat-Basis, bei
einer kritischen Temperatur zwischen 400 und 550° C sowie in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre ein Reaktionsprodukt in Form eines aus Einzelteilchen bestehenden Feststoffes
erhalten wird, das nicht abrasiv ist und mit Kunststoffen verträglich ist und ein sehr wirksames flammhemmendes
Additiv für Kunststoffe ist. Dieses in Form von Einzelteilchen vorliegende Material besteht im wesentlichen aus
einem amorphen Material, in welchem möglicherweise kristalline Fraktionen eingeschlossen sind. Es besitzt ein spezifisches
Gewicht zwischen 2,4 und 3,6, einen Antimontrioxydgehaltr
von ungefähr 20 bis 50 % und einen Brechungsindex zwischen 1,5 und 1,7. Es hat sich herausgestellt, daß die
Teilchengröße des Reaktionsproduktes sowie der Einschluß kristalliner Fraktionen in dem Reaktionsprodukt weitgehend
von der Natur des Substrats abhängen, während sich das spezifische Gewicht in erster Linie nach der Natur des Substrats
und der Antimonkonzentration in dem Reaktionsprodukt richtet. Andererseits wird der Brechungsindex des Reaktionsproduktes
durch die Brechungsindizes sowohl des Antimontrioxyds als
auch des Substrats bestimmt.
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Von den Antimonverbindungen, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen
flammhemmenden Materials eingesetzt werden können, wird Antimontrioxyd bevorzugt, es kommen jedoch auch andere Antimonverbindungen, einschließlich des
Metalls, in Frage, beispielsweise organische Antimonsalze, wie beispielsweise Antimontartrat, Antimonkaliumtartrat
und Antimontriacetat sowie anorganische Antimonsalze, beispielsweise Antimonsulfid, Es ist jedoch bemerkenswert, daß
Antimontetraoxyd kein zufriedenstellendes Reaktionsprodukt
ist.
Was die Substrate anbelangt, so ist es wesentlich, daß sie aus wasserhaltigen Kieselerden oder Silikaten bestehen.
Von den wasserhaltigen Kieselerden, die leicht mit den vorstehend erwähnten Antimonverbindungen reagieren,
seien "hydratisierte Kieselerde" der Formel SiO-«nlUO,
Hydrosole, Kieselgele, kolloidale Kieselerde, ausgefällte Kieselerde oder Polykieselsäuren, wie beispielsweise Orthokieselsäure
oder Metakieselsäure, erwähnt.Jede der vorstehend erwähnten wasserhaltigen Kieselerden zeichnet sich
durch wenigstens eine Silanol- oder Silandiolgruppe aus
und ist daher in der Lage, leicht mit einer Antimonverbindung zu reagieren. Andererseits sind nichtwasserhaltige
Kieselerden, wie beispielsweise SiO-, Quarz oder dergleichen, die kein chemisch gebundenes Wasser enthalten, nicht
reaktiv und daher ungeeignet.
Zusätzlich zu den vorstehend erwähnten wasserhaltigen
Kieselerden können erfindungsgemäß auch wasserhaltige Silikate eingesetzt werden, beispielsweise die wasserhaltigen
Silikate von Alkali- und Erdalkalimetallen, beispielsweise Kaliumsilikat, und die wasserhaltigen Silikate von Kalzium,
Magnesium, Barium und Strontium. Ein besonders wirksames wasserhaltiges .letallsilijcat ist wasserhaltiges Magnesiumsilikat
oder Talk.
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Das erfindungsgemäße Antimon enthaltende anorganische
Material ist ein sehr wirksames flammhemmendes Additiv, falls es in Kunststoffen oder harzhaltigen Überzugsystemen
verwendet wird. Insbesondere ist es in solchen Kunststoffen wirksam, die Halogen in der Polymerenstruktur
enthalten oder Halogen in Form eines Additives aufweisen, beispielsweise in Form eines chlorierten Kohlenwasserstoffs.
Typische Harzsysteme sind Polyvinylchlorid (PVC), Epoxyverbindungen, Polyester, Kautschuk und dergleichen.
Wenn auch das Vermischen der Verbindungen auf beliebige Weise erfolgen kann, so wurden dennoch zwei Methoden in besonders
bevorzugter Weise verwendet. Die eine Methode besteht darin, trocken die Verbindungen in den entsprechenden Mengenverhältnissen
zu vermischen und anschließend die vermischten Verbindungen innerhalb des kritischen Temperaturbereiches,
wie er vorstehend angegeben worden ist, während einer vorherbestimmten Zeitspanne zu kalzinieren, worauf
sich ein Sieben anschließt. Die andere Methode ist eine sogenannte
Naßmethode, bei deren Durchführung die Verbindungen Wasser unter Bildung einer wässrigen Aufschlämmung zugesetzt
werden, worauf die Aufschlämmung filtriert wird und die abgetrennten Feststoffe getrocknet, kalziniert, zum Zerbrechen
von Agglomera ten verkleinert und anschließend gesiebt werden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen,
daß das Reaktionsprodukt ohne Schmelzen gebildet wird, so daß gegebenenfalls in dem kalzinierten Material vorhandene
Agglomerate leicht ohne intensives Mahlen zerkleinert werden können.
Unbeachtlich der eingehaltenen Methode ist das erfindungsgemäße Produkt ein nicht abrasiver und relativ feinteiliger
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Feststoff mit einem .spezifischen Gewicht zwischen 2,4 und
3,6 und einem Brechungsindex von 1,5 "bis 1,7. Die Folge davon ist, dass das Reaktionsprodukt in den meisten Kunststoffen
eine minimale Opazität und Aufhellvermögen entwickelt. Darüber hinaus ist das Reaktionsprodukt vollständig oder
teilweise amorph, so dass das ganze Reaktionsprodukt oder ein Teil desselben kein identifizierbares Röntgenstrahlenbeugungsmuster
aufweist. Ob das Reaktionsprodukt vollständig amorph ist oder aus einem amorphen Material plus einer
kristallinen Fraktion besteht, hängt von dem Typ der eingesetzten wasserhaltigen Kieselerde oder des Silikats ab. Wird
eine relativ reine amorphe wasserhaltige Kieselerde verwendet, beispielsweise Polykieselsäure, dann ist das Reaktionsprodukt im wesentlichen amorph, wenn es erfindungsgemäss
hergestellt wird. Wird andererseits ein wasserhaltiges Metallsilikat verwendet, beispielsweise im Handel erhältlicher
Talk, der kristalline Komponenten zusammen mit Verunreinigungen aufweist, dann sind in dem Endprodukt die Verunreinigungen,
die kristallinen Komponenten, kristalline Oxydreaktionsprodukte
und/oder Oxydationsprodukte etc. enthalten.
Wie vorstehend erwähnt, kann die Erfindung nach einer von verschiedenen Methoden unter Verwendung von Antimontrioxyd
oder Antimontrioxyd erzeugenden Verbindungen und wasserhaltigen
Kieselerden oder Silikaten durchgeführt werden. Die auf diese Weise gebildeten Reaktionsprodukte besitzen im
wesentlichen insofern die gleichen Eigenschaften, als sie wirksame, nicht abrasive und flammhemmende Additive sind.
Es wurde jedoch gefunden, dass die Teilchengrö'sse der wasserhaltigen
Kieselerde oder des Silikats in einem gewissen Ausmaße die Teilchengrösse des Reaktionsproduktes bestimmt. Diese
Tatsache muss bei der Auswahl bevorzugter erfindungsgemässer Ausführungsformen berücksichtigt werden. Insbesondere
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dann, wenn das erfindungsgemässe flammhemmende Additiv dazu
verwendet werden soll, Fasern oder dergleichen flammfest zu machen, ist es zweckmässig, ein Material herzustellen,
das aus Teilchen mit einer kleinen Teilfohengrösse besteht.
Soll andererseits das flammhemmende Additiv in Papier verwendet werden, wobei die Retention ein wichtiger Faktor ist,
dann ist ein gröberes Material zweckmässiger.
Beispielsweise kann ein Reaktionsprodukt aus einem im wesentlichen
weissen, aus nicht-abrasiven Einzelteilchen bestehenden
Feststoff mit ausgezeichneten flammhemmenden Eigenschaften
und einem aussergewöhnlich geringen Aufhellvermögen in Polyvinylchlorid-Kunststoffmaterialien, in der Weise hergestellt
werden, dass eine trockene oder feuchte Mischung aus
Antimontrioxyd und einem feinteiligen (0,02 u) wasserhaltigen Kalziumsilikat, wobei das Gewichtsverhältnis von Antimontrioxyd
(SbpO,) zu dem wasserhaltigen Kalziumsilikat (Ca.3 SiO .nHpO) ungefähr 1:3, bezogen auf wasserfreie Basis,
beträgt, kalziniert wird, wobei das Kalzinieren der Mischung in Gegenwart von Luft während einer Zeitspanne von ungefähr
2 Stunden bei einer Temperatur von ungefähr 475 °C durchgeführt wird.
Wenn auch ein Gewichtsverhältnis von Antimontrioxyd zu wasserhaltigem Kalziumsilikat von ungefähr 1:3, bezogen auf
wasserfreie Basis, in reproduzierbarer Weise zufriedenstellende
Reaktionsprodukte liefert, so kann die Konzentration des Antimontrioxyds auf bis zu ungefähr 20 fo reduziert
oder auf bis zu 50 % erhöht werden. Jedoch haben Antimontrioxydkonzentrationen
unterhalb 20 % übermässige Mengen an nichtiumgesetztem
Substrat in dem Endprodukt zur Folge, so dass bei einer Verwendung als flammhemmendes Additiv in Kunststoffen
die flammhemmende Wirkung weniger ausgeprägt ist, während
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bei Konzentration oberhalb 50 % eine merkliche Menge an
Antimontetraoxyd gebildet wird, das einerseits zur Bildung
eines abrasiven Materials beiträgt und andererseits bei einer Verwendung als Additiv in Kunststoffen eine hohe Opazität
und Aufhellvermögen entwickelt. Während ferner eine KaI-zinierungstemperatur
von ungefähr 4750C bevorzugt wird, können Temperaturen bis herab zu 4000G und bis hinauf zu 55O°C eingehalten
werden. Temperaturen unterhalb 4000C haben jedoch
kein vollständig ausreagiertes Produkt zur Folge, während Temperaturen oberhalb 55O°C dazu neigen, ein graues abrasives
Material zu erzeugen. Im allgemeinen sind die Verweilzeiten bei den Kalzinierungstemperatüren innerhalb des oben angegebenen
Bereichs nicht kritisch und können von einer halben Stunde bis zu 48 Stunden schwanken, wobei nur eine geringe Wirkung
auf das Reaktionsprodukt ausgeübt wird, vorausgesetzt jedoch, dass die GewichtsVerhältnisse der eingesetzten Verbindungen
innerhalb der angegebenen Bereiche Oj&pfem. Liegt ein relativ
grosser Überschuss an der einen oder anderen Verbindung in der Mischung vor, dann können zu lange Kalzinierungsperioden
Oxyde oder andere Produkte erzeugen, die sich auf die beabsichtigten Verwendungszwecke der Reaktionsprodukte nachteilig auswirken.
Ein anderer Paktor, der bezüglich der Erzeugung eines nicht abrasiven, aus Einzelteilchen bestehenden Feststoffes
gemäss vorliegender Erfindung kritisch ist, ist die Atmosphäre, in welcher die Komponenten während der Kalzinierung umgesetzt
werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine sauerstoffenthaltende
Atmosphäre, beispielsweise Luft, verwendet werden muss, und dass eine inerte oder reduzierende Atmosphäre vermieden
werden muss.·
Ein anderes wasserhaltiges Metallsilikat als wasserhaltiges Kalziumsilikat, das ausserdem aus Teilchen mit einer etwas
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grösseren Grosse bestellt, ist wasserhaltiges Masgnesiumsilikat
oder Talk. Von den verschiedenen im Handel erhältlichen Talken haben sich zwei Materialien als zur Bildung von Reaktionsprodukten
mit Antimontrioxyd geeignet erwiesen, wobei die Reaktionsprodukte: nicht abrasiv sind und in Polyvinylchloridkunststoffen
ausgezeichnete flammhemmende Eigenschaften und ein geringes Aufhellvermögen zeigen. Es handelt sich
dabei um plattenförmigen kalifornischen Talk bzw. faserförmigen
Montana-Talk.
Diese Reaktionsprodukte können durch Kalzinieren trockener oder feuchter Mischungen aus Antimontrioxyd und Talk Viergestellt
werden. Wenn auch nur geringfügige Unterschiede der Endprodukte festgestellt werden, die einmal nach einem
Verfahren unter Verwendung von trockenen Mischungen und zum anderen Mal nach einem Verfahren unter Verwendung von feuchten
Mischungen hergestellt werden, so gib,t es dennoch Fälle, in denen die Zugabe von Antimontrioxyd und eines Talks zu
Wasser unter Bildung einer wässrigen Aufschlämmung Vorteile bietet, und zwar im Hinblick auf die Beschleunigung der Bildung
einer homogenen Mischung.
Sind die Antimonverbindungen und das wasserhaltige Magnesiumsilikat
in Wasser aufgeschlämmt worden, dann wird die homogene Mischung zuerst zur Gewinnung eines Filterkuchens
filtriert, der getrocknet, leicht vermählen und anschliessend
bei erhöhten Temperaturen zur Gewinnung eines Raaktionsproduktes kalziniert wird.
Wenn auch das Gewichtsverhältnis von Antimontrioxyd zu Talk vorzugsweise ungefähr 1:3, bezogen auf wasserfreie Basis,
beträgt, so kann dennoch die Antimontrioxydkonzeiitration
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bis herab zu ungefähr 20 $> sowie bis herauf zu ungefähr
50 io betragen. Eine niedrige Antimontrioxydkonzentration,
insbesondere eine Konzentration von ungefähr 20 $, liefert
durchscheinende Polymere, während Reaktionsprodukte, die Antimontrioxyd in Mengen von mehr als ungefähr 50 ^ enthalten,
abrasiver sind und zu einer Opazität der Polymeren beitragen.
Wie im lalle der Verwendung von wasserhaltigem Kalziumsilikat liegt die bevorzugte Kalzinierungstemperatur zur Durchführung
der Reaktion zwischen Antimontrioxyd und dem wasserhaltigen Magnesiumsilikat in einer Luftatmosphäre bei
ungefähr 4750C. Liegen die Kalzinierungstemperatüren unterhalb
ungefähr 4000C, dann ist die Umwandlung der entspre- , chenden Verbindungen zu einem amorphen Reaktionsprodukt
unvollständig, während Kalzinierungstemperatüren von mehr
als ungefähr5^"00C ein abrasives Produkt erzeugen.
Was die Verwendung von wasserhaltigen Kieselerden betrifft, so » urde gefunden, dass das Reaktionsprodukt, das durch Kalzinieren
einer Mischung aus Antimontrioxyd und Polykieselsäure erzeugt wird, ein Antimon enthaltendes Material ist,
das sich in idealer Weise als flammhemmendes Additiv in Kunststoffen eignet. Einige verschiedene im Handel,erhältliche
Polykieselsauren sind für diesen Zweck verfügbar. Mischungen
aus Antimontrioxyd und einer Polykieselsäure in
einem Gewichtsverhältnis von ungefähr 1:3, die bei ungefähr 45O°C kalziniert werden, bilden Antimon enthaltende
Materialien, die im wesentlichen vollständig amorph und nicht-abrasiv sind und bei einer Zugabe zu einem Polyvinylkunststoff
ungewöhnlich klare Kunststoffe mit einem extrem niedrigen Aufhellvermögen und ausgezeichneten flammhemmenden
Eigenschaften ergeben.
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Vvie vorstehend erwähnt, können erfindungsgemäß auch andere
wasserhaltige Alkali- und Erdalkalisilikate verwendet werden, beispielsweise wasserhaltige Barium- oder
wasserhaltige Strontiumsilikate. Es können auch andere Antimon oder Antimontrioxyd erzeugende Materialien eingesetzt
werden, beispielsweise organische und anorganische Antimonsalze, zum Beispiel Antimontartrat, Antimontriacetat,
Antimonsulfid und Antimonchlorid. Die Herstellung der
nicht abrasiven, in Form von Einzelteilchen vorliegenden Antimon enthaltenden erfindüngsgemäßen Materialien unter
Verwendung von Kombinationen der vorstehend angegebenen Materialien wird durch die nachfolgenden Beispiele näher
erläutert.
Zur Bestimmung des Abriebs werden folgende Tests durchgeführt:
Erfindungsgemäß erzeugte, in Form von Einzelteilchen vorliegende Materialien werden auf ihr Abriebvermögen unter
Verwendung eines Standardabriebtests für Polyvinylchloridverbindungen getestet, wobei ein Polyvinylchloridharz (GEON
101, hergestellt von der B.F. Goodrich Company) und das Additiv (in Form von Einzelteilchen vorliegendes Reaktionsprodukt} in einem Oster-Mischer während einer Zeitspanne
von 10 Minuten bei 7200 Upm vermischt werden. Weichmacher und Stabilisierungsmittel (falls erforderlich) werden zugesetzt,
worauf die Verbindungen während einer Zeitspanne von vier Minuten bei 152° C vermählen werden. Eine 1 mm-Probe
wird dann bei 149° C während einer Zeitspanne ν cn fünf Minuten ausgeformt. Anschließend wird die Probe auf Grauverfärbung
untersucht. Wird keine Grauverfärbung beobachtet, dann ist das Additiv nicht abrasiv. Das Ausmaß des Abriebs wird
= 20 9 884/1 185
100 | Teile |
5 | ThH* |
1 | , 5 ThH |
50 | ThH |
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durch die Intensität des Grauwerdens gemessen. Es wird
folgende Formulierung verwendet:
folgende Formulierung verwendet:
GEON 101 (B.F. Goodrich Chemical Co.)
Additiv (in Form von Einzelteilchen vorliegendes Reaktionsprodukt)
Additiv (in Form von Einzelteilchen vorliegendes Reaktionsprodukt)
Clarite NS-2 (Dibutylzinnmaleat-Stabilisierungsmittel)
DOP (Dioctylphthalat)
DOP (Dioctylphthalat)
Teile Additiv pro 100 Teile Harz
Bestimmung der Klarheit:
Bestimmung der Klarheit:
Um die Vollständigkeit der Reaktion zwischen der Antimonverbindung
und der wasserhaltigen Siliciumverbindung zu testen, wird das Reaktionsprodukt einem Klarheitstest unterzogen, bei
dessen Durchführung eine Testfolie aus folgendem Ansatz hergestellt wird:
GEON 101 EP (B.F. Goodrich Chemical Co.) 100 Teile
DOP (Dioctylphthalat) 50 ThH
Clarite NS-2 (Dibutylzinnmaleat-Stabilisie-
Clarite NS-2 (Dibutylzinnmaleat-Stabilisie-
rungsmittel) 1,5 ThH Stearinsäure 0,25 ThH Additiv (in Form von Einzelteilchen vorliegendes
Reaktionsprodukt) 6,0 ThH
Die Bestandteile werden bei 152° C während einer Zeitspanne von vier Minuten vermählen und bei einer Temperatur von 163°C
während einer Zeitspanne von fünf Minuten unter einem Druck
2
von 421,8 kg/cm verformt. Ein abgekühlter Teststreifen mit einer Dicke von ungefähr 0,5 mm, der aus der Testfolie ausgeschnitten worden ist, wird an einer BWS-Deckkraftkarte be-
von 421,8 kg/cm verformt. Ein abgekühlter Teststreifen mit einer Dicke von ungefähr 0,5 mm, der aus der Testfolie ausgeschnitten worden ist, wird an einer BWS-Deckkraftkarte be-
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festigt und auf Klarheit μntersucht. Hat das Reaktionsprbdukt
vollständig oder im wesentlichen reagiert, dann ist der Teststreifen klar oder wenigstens durchscheinend. Hat
keine im wesentlichen vollständige Reaktion stattgefunden, dann ist die Testfolie trübe oder undurchsichtig.
Bestimmung der flammhemmenden Wirkung:
Die zur Bestimmung der Wirksamkeit der Antimon enthaltenden Materialien als flammheminende Mittel in Kunststoffen durchgeführten
Tests sind folgende: ASTM D-2863 (Sauerstoffindextest)
; ASTM D-635 (Horizontaltest) und ASTM D-5&8 (Vertikaltest) . Typische Kunststoffe, die zur Durchführung dieser
Untersuchungen verwendet werden, sind folgende:
Weichgemachtes Polyvinylchlorid (PVC), Acrylnitril/Butadien/ Styrol-Terpolymere (ABS) sowie mit Styrol umgesetzte Polyesterharzsysteme.
500 g Antinnontrioxyd und 1764 g wasserhaltiges Kalziumsilikat
(85,0 % Kalziumsilikat) in einem Gewichtsverhältnis von Sb3O3:CaO.3SiO2 vonungefähr 1 : 3 werden in ein Mischgefäß
gegeben und mit 6000 ml Wasser bei Umgebungstemperatur während einer Zeitspanne von ungefähr 1 Stunde gerührt. Man
erhält danach eine homogene Mischung, die ungefähr 25 % Feststoffe aufweist. Die Aufschlämmung wird filtriert, worauf
die Feststoffe in Form eines Filterkuchens anfallen, der durch Lrhitzen in einem unter Zug arbeitenden Ofen während einer
Zeitspanne von 20 Stunden bei 105° C getrocknet wird. Der getrocknete Kuchen wird mit einem Mörser und Pistill vermählen
und anschließend während einer Zeitspanne von 2 Stunden Bei 500° C in einem elektrischen Ofen in einer Luftatmos-
ί16$
phäre kalziniert. Das kalzinierte Produkt wird dann durch ein 0,5 mm-Sieb hammervermahlen.
Das aus Einzelteilchen bestehende Reaktionsprodukt ist im wesentlichen amorph und nicht abrasiv. Eine Analyse ergibt
ungefähr 25 % Antimontrioxyd und ungefähr 75 % Kalziumsili- ' kat.
Bei einer Zugabe zu Polyvinylchlorid in einer Menge von 6 ThH ergibt die Bestimmung der flammhemmenden Eigenschaften
unter Verwendung des Sauerstoffindextests die Bewertung von 26*5
im Vergleich zu 25,3 für eine Testprobe, die keinAdditiv enthält. Der Vertikaltest zeigt, daß das Polymere, welches das
Additiv enthält, nicht brennend ist. Der Viny!teststreifen
ist durchscheinend, woraus hervorgeht, daß die Verbindung im wesentlichen vollständig ausreagiert ist.
116,0 g wasserhaltiges Kalziumsilikat (85,0 % Kalziumsilikat) und 29,15 g Antimontrioxyd in einem Gewichtsverhältnis
von Sb3O3:CaO.3SiO2 von ungefähr 1 : 3,4 werden in ein
Mischgefäß gegeben und gründlich mit 450 ml Wasser so lange verrührt, bis sich eine homogene Mischung gebildet hat. Die
Feststoffe werden in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise abfiltriert, worauf der erhaltene Filterkuchen in einem unter
erhöhtem Zug arbeitenden Ofen bei 105 C während einer Zeitspanne von 20 Stunden getrocknet wird. Der getrocknete
Kuchen wird mit einem Mörser und Pistill vermählen. Zwei Portionen des pulverisierten Materials werden während einer
Zeitspanne von 2 Stunden bei 500° C bzw. 750° C in einem elektrischen Ofen in einer Luftatmosphäre kalziniert. Die
Produkte werden durch ein 0,5 mm-Sieb hamrcervermahlen. Beide
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Produkte besitzen ungefähr die gleiche Zusammensetzung, d.h. sie bestehen aus ungefähr 23,0 % Sb3O- und 77,0 %
Kalziumsilikat. Das bei 50O° C kalzinierte, aus Einzelteilchen
bestehende Produkt ist jedoch amorph und nicht abrasiv, während das aus Einzelteilchen bestehende Produkt,
das bei 750° C kalziniert worden ist, hauptsächlich aus kristallinem Sb3O5 besteht. Wird ein Test zur Bestimmung
der flammhemmenden Eigenschaften inPolyvinylchlorid bei 61
ThH durchgeführt, dann ergibt das bei 500° C kalzinierte Produkt eine Sauerstoffindexbewertung von 26,2, wobei bei der
Durchführung des Vertikaltestes eine Selbstauslöschung festgestellt
wird. Außerdem wird ein iir wesentlichen durchscheinender Viny!teststreifen erhalten, welcher zeigt, daß eine
im wesentlichen vollständige Reaktion der entsprechenden Verbindungen stattgefunden hat. Demgegenüber stellt man bei dem
bei 750° C kalzinierten Produkt das Vorliegen von kristallinem Sb3Oc fest. Dieses Material ist abrasiv und zeigt eine relativ
niedrige Sauerstoffindexbewertung von 25,4 und hat die Bildung
eines undurchsichtigen Vinylteststreifens zur Folge. ■
58,0 g Antimontrioxyd und 232,3 g wasserhaltiges Kalziumsilikat (85,0 % Kalziumsilikat) in einem Gewichtsverhältnis
von Sb2O3ICaO.3SiO2 von 1 : 3,4 werden in 900 ml Wasser aufgeschlämmt,
worauf die Aufschlämmung getrocknet und nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode vermählen wird. 1 Teil
des vermahlenen Pulvers wird dann während einer Zeitspanne von 2 Stunden bei 400° C und ein 2. Teil bei 450° C in einem
elektrischen Ofen kalziniert. Die gesiebten Produkte enthalten 23 % Sb2O3 und 77 % CaO.3SiO2 und sind nicht abrasiv. Das aus
Einzelteilchen bestehende Reaktipnsprodukt, das bei 400° C
gebildet worden ist, wird"mit Röntgenstrahlen untersucht, wo-
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bei man das Vorliegen von kristallinen Fraktionen feststellt, die aus Sb3O3 und Sb3O4 bestehen. Wird dieses Material
einem Polyvinylteststreifen zugesetzt, dann wird dieser trübe, woraus hervorgeht, daß die Bestandteile nicht
vollständig bei dieser relativ niedrigen Temperatur reagiert haben. Andererseits ist das bei 450 C gebildete Produkt irr
wesentlichen vollständig amorph. Bei einem Zusatz zu Polyvinylchlorid
in einer Menge von 6 ThH wird eine Sauerstoffindexbewertung von 26,5 festgestellt. Außerdem wird bei der Durchführung
des Vertikaltests eine Selbstauslöschung beobachtet. Der Teststreifen ist nur leicht trübe.
30 g Antimontrioxyd und 141,1 g wasserhaltiges Kalziumsilikat (85,0 % Kalziumsilikat) in einem Gewichtsverhältnis von Sb3O3:
CaO.3 SiO2 von 1 : 4 werden in 500 ml Wasser bei Umgebungstemperatur
aufgeschlämmt und während einer Zeitspanne von 1 Stunde zur Gewinnung einer homogenen Mischung gerührt. Die
Feststoffe werden abfiltriert und als Filterkuchen während einer Zeitspanne von 20 Stunden bei 105° C in einem unter Zug
arbeitenden Ofen getrocknet. Der getrocknete Kuchen wird mittels eines Mörsers und Pistills vermählen und während einer
Zeitspanne von 2 Stunden bei 500 C in einem elektrischen Ofen kalziniert. Das kalzinierte Produkt wird dann durch ein 0,5 mm-Sieb
hammervermählen. Eine Röntgenstrahlenuntersuchung ergibt,
daß das Produkt amorph ist. Wird es Polyvinylchlorid zugesetzt und in einer Menge von 6 ThII auf seine flammhemmenden Eiaen-
bei
schaften untersucht, dann wird/einem Teststreifen eine Sauerstoff
indexbewertung von 26,2 festgestellt, und zwar im Vergleich zu einer Bewertung von 25,3 für eine Testprobe, die kein Additiv
enthält. Bei der Durchführung des Vertikaltests wird eine Selbstauslöschung beobachtet. Der Viny!teststreifen ist durchscheinend.
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Um das erfindungsgemäße Reaktionsprodukt in einem grdss@r@n"
Maßstabe zu testen, wird ein typischer Großveraiaeh ätaTOlige™
führt, bei dessen Durchführung 1135,6 1 Wasser in einen 3407 1-Reaktionstank
gepumpt und auf ungefähr 49°G erhitzt werien«, Bann
werden 362,4 kg wasserhaltiges Ealzlumsi-likat (85»0 % "Kml^lwmX-likat)
zugesetzt„ Die Mischung wird während einer Zeitspanne
von 15 Minuten gerührt. Währenä dieser Zeitspanne w@rien weitere
151 »4 1 Wasser zugesetzt, um das Silikat gröBdlieb, im T&enet&eaSo
102 kg Antimontrioxjd werden dann zugesetzto
hältnis von Sb0Ox zu GaO.3 SiO^ beträgt wngefäto
wird solange fortgesetzt, bis sieb, eine
det hat. Die Aufschlämmung g die 24 °/>
Feststoff©, ©ntMlt
durch eine Diaphragma-Pumpe zu einem Eotationsfilter g®
Der ^ilterkuchen, der aus langefähr 38 $ Eaetetoffeis bestellt
wird mittels einer Pördersetatoke einem gasbe:
ofen zugeleitet,.in welofeem ä@s Kuehes in ei»
phäre. bei ungefähr 55O°G kalziniert wiräs Der
Kalzinierungsvorrichtung wird In einer
0,5 mm-Sieb vermählen.
Spezifisches Gewichts 3^052
Brechungsindex % 1f55'- 1,56
Brechungsindex % 1f55'- 1,56
Das Reaktionsprodukt ist im weseiatli©l.ea
vinylchlorid in-einer Menge von β ThH ziageeetit
Saueret offindexbewertmsg von 26g-5 £®atg@etellt0 B®i
führung des Vertikal tee ts uaterbleibt @ia ΒτΒηη<&η o Awm
wird ein im wesentlichen traaspar@sst©r ¥imjlkö2aet®töff
Um das. erfindungsgemässe Reaktionsprodukt unter Ami&nßxwg d@r
Trockenmischmethode herausteilen, werden 1184 g
209 8 84/118 5.
haltiges Kalziumsilikat (85,0 % Kalziumsilikat) und 334,0 g Antimontrioxyd gründlich in einem Patterson Kelley Twin Shell-Mischer,
der mit einer Intensivierungsstange versehen ist, vermischt. Das Gewichtsverhältnis von Antimontrioxyd zu wasserhaltigem
CaO.3 SiO„ beträgt ungefähr 1:3. 680 g des
vermischten Materials werden in einen Siliciumdioxyd/Quarz-Kolben mit einer zylindrischen 20 um X 20 cm—Realrtioxissone gegeben,
Der Kolben wird in einen Selas-Ofen gestellt und an eine Vakuusrquelle angeschlossen, so daß die Ofengase durch das sich
bewegende Pulver geleitet werden» Der Ofen wird mittels Propanbrensier
erhitzt, um die Temperatur der Feststoffe in dem
Kolben auf 500 C in 58 Minuten zu bringen. Nachdem diese Temperatur erreicht worden ist„ wird der Kolben aus dem Ofen
entfernt, und abkühlen gelassen= Das Reaktionsprodukt wird durch ein 0,76 mm-Sieb hagrerer verir-ah lan=, Das Reaktionsprodukt
ist amorph« Wird es einerr Viny!kunststoff in einer Menge von
6 ThH zugesetzt, dann ist der Kunststoff im wesentlichen transparent ο
Es wird ©ixs andere Reihe von Versuchen! durchgeführt, wobei
wasserhaltiges MagnasJUursilikat als Xieselerdequelle verwendet
wird ο 2ur Durchführung dieser Tests werden 44 g Antimontrioxyd
und 63„3 g eines iic L-abor hergestellten wasserhaltigen
Magnesiumsilikats (87-, 8 % MgO0SiO0,; „ getrocknet bei
105 C, zu 175 ail Wasser gegeben e worauf die Mischung während
einer Zeitspanne von Ϊ Stande gerührt wird= Das Gewichts
verhältnis von Sb3O3 zu MgO0SiO2 beträgt ungefähr 1 % 1,3.
Die Feststoffe werden durch Filtration abgetrennt und während einer Zeitspanne von 20 Stunden bei 105° G in einem unter Zug
arbeitenden Ofen getrocknet« Das getrocknete Material wird mittels eines Mörsers und Pistills veraahlen, in eine Ton-
209884/118S
schale gegeben und während einer Zeitspanne von 2 Stunden
bei ungefähr 550 C in einem elektrischen Ofen in einer Luftatmosphäre kalziniert. Das abgekühlte Reaktionsprodukt
wird durch ein 0,5 inm-Sieb hammervermahlen. Das Produkt
besteht aus einem amorphen .Material. Eine Analyse ergibt,
ungefähr 56 % MgO.SiO2 und 44 % Sb3O-, bezogen auf
das Gewicht. Bei einem Einmengen in Polyvinylchlorid in eine: Menge von 3,4 ThH und einem Testen der flammhemmenden
Eigenschaften unter Verwendung des Sauerstoffindextests ergibt sich eine Bewertung von 27,2. Der Teststreifen ist bei
der Durchführung des Vertikaltests nicht brennend. Der Polyvinylchloridteststreifen
ist farblos und leicht trübe, woraus hervorgeht, daß das Produkt nicht abrasiv und im wesentlichen
vollständig ausreagiert ist.
Ls wird ein anderer Versuch in ähnlicher Weise wie der Versuch
des Beispiels 7 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß in diesem Falle 100,0 g Antimontrioxyd und 409,4 g eines
im Handel erhältlichen faserförndgen Montana-Talks mit 1500 ml
Wasser aufgeschlämmt und während einer Zeitspanne von 1 Stunde gerührt werden, wobei die Temperatur von 24 C auf 40 C
erhöht wird. Die Feststoffe werden durch Filtration abgetrennt und während einer Zeitspanne von 20 Stunden bei 105 C
in einem unter Zug arbeitenden Ofen getrocknet. Das getrocknete Material wird dann während einer Zeitspanne von 2 Stunden
bei 450° C in einem elektrischen Ofen kalziniert. Das kalzinierte Produkt besteht aus ungefähr 80 % Talk und 20 %
Sb2O-, ist amorph und im wesentlichen nicht abrasiv. Beim
Einmengen in einen Polyviny!teststreifen in einer Menge von
6 Thh ist der Streifen leicht trübe. Die Sauerstoffindextestbewertung
beträgt 27,6. Die Probe ist bei der Durchführung des Vertil· "^ests selbstauslöschend.
209884/118 5
be is j£Lsl.. 9
53,9 g i;b2°3 und "3^ S wasserhaltiges Barixtnanatasilikat (92
Ba0kSi0f>) werden au 350 ml Wasser gegeben, v/orauf die Mischung
während einer Zeitspanne von i Stunde gerührt wird. Das Gewichts verhältnis von ^ntir'ontrioxyd zu BaO «SiO„ beträgt
1 : 2f7. Die Feststoffe werden durch Filtration abgetrennt
und während einer Zeitspanne von 20 Stunden bei 10b° C in einem unter Zug arbeitenden Ofen getrocknet. Das
getrocknete Material wird mittels eines Mörsers und Pestills vermählen, in eine Tonschale gegeben und während einer Zeitspanne
von 2 Stunden bei 500° C kalziniert. Nach dem Abkühlen wird das kalzinierte Material durch ein 0,5 mm-Sieb haminervermahlen»
Das Produkt setst sich nominell aus 27 % Sb3O3
und 73 % BaO·SiO-, bezogen auf das Gewicht, zusammen.
Line Röntgenstrahlenuntersuohung des Reaktionsp>roduktes zeigt
das Vorliegen von etwas kristallinem Sb„O3 und BaO«SiO„. Das
Produkt ist nichl. aforasiv. V/ird es in Polyvinylchlorid in
einer Menge von 5,6 ThH eingemengt, dann beträgt die Sauerstoff indextestbewertung 26,2» Der Teststreifen ist bei der
Durchführung des Vertikaltests selbstauslöschend. Der Teststreifen
ist leicht trübe, jedoch nicht undurchsichtig.
48,75 g ^b3O3 und 117,2 g eines 86,3 %igen Strontiummetasilikats
(SrCSiO2) werden zu 350 ml Wasser gegeben, worauf
die Mischung 1 Stunde lang gerührt wird. Das Gewichtsverhältnis von Antimontrioxyd zu SrO.SiO» beträgt 1 : 2,1. Die Feststoffe
werden durch Filtration abgetrennt und während einer Zeitspanne von 20 Stunden bei 105° C in einem unter Zug arbeitenden
Ofen getrocknet. Das getrocknete Material wird mittels eines Mörsers und Iistills vermählen, in eine Ton-
2 0 9 8 3 Λ/1185
schale gegeben und während einer Zeitspanne von 2 Stunden
bei 500 C kalziniert. Nach- dem Abkühlen wird das kalzinierte Material durch ein 0,5 rr-m-Sieb hammervermahlen. Das Produkt
setzt sich nominell aus 32,5 % Sb3O und 67,5 % SrO.SiO ,
bezogen- auf das Gewicht, zusairmen.
Das aus Einzelteilchen bestehende Reaktionsprodukt ist amorph und nicht abrasiv. Wird es Polyvinylchlorid in einer Menge
von 4,6 ThU zugesetzt, dann wird eine Sauerstoffindextestablesung
von 2 6,0 ermittelt. Bei der Durchführung des Vertikaltests wird eine Selbstauslöschung beobachtet. Der Teststreifen
ist leicht trübe.
25,0 g Sb3O3 und 75,8 g eines 99 %igen Kaliumsilikats (K3O.3,9 ·
5102) v/erden in ein 473 ml-Gefäß gegeben und durch Rollen auf
Kautschukwalzen während einer Zeitspanne von 2'Stunden vermischt.
Das Gewichtsverhältnis von Antimontrioxyd zu K3O.3,9SiO3
beträgt 1:3. Die Mischung wird in eine Tonschale gegeben und während einer Zeitspanne von 2 Stunden bei 500° C kalziniert.
Nach dem Abkühlen wird das kalzinierte Material durch ein 0,5 rrm-Sieb hammer vermählen. Das Produkt besitzt eine, nominelle
Zusammensetzung von 25 % Sb7O3 und■75 % K„O.3,9 SiO-.
Das Produkt ist hauptsächlich amorph. Wird es in einen PoIyviny!teststreifen
in einer Menge von 6 ThII eingemengt, dann ist der Streifen durchscheinend.
Bei der Durchführung eines anderen Tests werden 25 g Sb3O3
unter Rühren zu 1834 g einer Polykieselsäurelösung (4,1 %
5103) in einen. Gev/ichtsverhältnis von ungefähr 1 : 3 Sb3O3:
SiO3 zugesetzt. Die Kieselerde wird durch Zugabe von 1 ml
209 884/1185
einer 29 %igen wässrigen Ammoniaklösung ausgefällt, worauf
die gelierte Aufschlärcirung während einer Zeitspanne von 1
Stunde gerührt wird. Die Feststoffe werden durch Filtration entfernt und während einer Zeitspanne von 20 Stunden in
einem unter Zug arbeitenden Ofen bei 105° C getrocknet. Das getrocknete Material wiru dann in eine Tonschale gegeben und
wahrend einer Zeitspanne von 2 Stunden bei 450 C in einem
elektrischen Ofen kalzinbrt. Die abgekühlte Probe wird durch ein 0,5 laiu-Sieb hammervermahlen.
Eine Röntgenstrahlenuntersuchung zeigt, daß das Reaktionsprodukt
vollständig amorph ist. wird es in einer Menge von 6 ThIl in Polyvinylchlorid eingemengt, so ist dieses farblos und sehr
leicht trübe.
De J1S piel 13
(a) 50 g Antimontrioxyd und 170 g einer im Handel erhältlichen
wasserhaltigen Kieselerde (83,2 % SiO2) werden in einer·
G ewi ch ts verhältnis von Sb-O, ;Si.O2 von i : 3 in 1.1 Wasser bei
Umgebungstemperatur aufgeschlänmt und während einer Zeitspanne
von 30 Minuten zur Gewinnung einer homogenen Mischung gerührt. Die Feststoffe werden durchFiltration abgetrennt, worauf der
Filterkuchen während einer Zeitspanne /on 20 Stunden bei 105 C in eineir unter Zug arbeitenden Ofen getrocknet wird. Der getrocknete
Kuchen wird in einem Mörser vermählen und anschliessend während einer Zeitspanne von 2 Stunden in einem elektrischen
Ofen bei 450 C kalziniert. Das kalzinierte Produkt wird durch ein 0,5 mm-Sieb harmervermahlen.
20988 U /118 5
86
Spezifisches Gewicht:-2,47
Brechungsindex: 1,51 bis 1,52 (diffuse Brechung)
Bei einer Zugabe zu Polyvinylchlorid :°. ^ eisner Menge von 6 ThH
sowie einem Testen der flammhemmendem Eigenschaften wird an
dem Teststreifen ein Sauerstoffindextestwert. von27y3 abgelesen,
und zwar im Vergleich zu einem Testwert von 25,2 izr
Falle einer Testprobe, die kein Additiv enthält. Der ¥inylteststreifen
ist durchscheinend»
(b) 100 g Antimon tr ioxyd und 113 „.4 g einer irr Handel erhältlichen
wasserhaltigen Kieselerde (88„2 % SiOg) werden in einem
Gewichtsverhältnis von SbnO-, iSi0o von 1 : 1 in 1 1 Wasser bei
Umgebungstemperatur aufgeschlämmt und während einer Zeitspanne
von 30 Minuten zur Gewinnung einer homogenen Mischung gerührte Die Feststoffe werden durch Filtration abgetrennt, worauf der
Filterkuchen während einsr Zeitspanne von 20 Stunden bei 1O5° C
in einem unter Zug erbauenden Ofen getrocknet wird* Der getrocknete
Kuchen wird 'in -einem Mörser vermählen und anschliessend
während einer Zeitspanne von 2 Stunden in einein elektrischen Ofen bei 450° C kalziniert. Das ]
durch ein 0,5 mir—Sieb hairmervermahlen.
sehen Ofen bei 450° C kalziniert. Das kalzinierte Produkt wird
Spezifisches Gewicht: 3,23
Brechungsindex: 1,5 bis 1,7 (diffuse Brechung)
Bei einer Zugabe zu Polyvinylchlorid in einer Menge von 6 ThH
und einen* Testen der flairanhemmenäen. Eigenschaften wird unter
Verwendung eines Teststreifens ein Sauerstoffindextestwert von 28,2 ermittelt, und zwar im Vergleich zu eineir. Wert von
25,2 für eine Testprobe, die kein Additiv enthält« Der Vinylstreifen
ist durchscheinend.
209884/118S
Beispiel 14
Wie vorstehend erwähnt, sieht die Erfindung auch die Verwendung von anderen ^ntiironverbindungen, beispielsweise organischen
und anorganischen Salzen, vor. Zur Durchführung des Beispiels 14 werden 110,3 g wässriges Kalziuinsilikat (85 % CaO.
SiO2) und 85,3 g Antirrontartrat-Hexahydrat in ein 946 ml-Gefäß
gegeben und durch Drehen des Gefäßes während einer Zeitspanne von 2 Stunden vernascht. Die Mischung wird in eine Tonschal.e
gegeben und während einer Zeitspanne von 2 Stunden bei 500° C in einem elektrischen Ofen kalziniert. Das Produkt weist ein
nominelles Gewichtsverhältnis von 1:3 (erzeugtes Sb O3:CaO.3
SiO„) auf. Die abgekühlte Probe wird durch ein 0,5 mm-Sieb hamitiervermahlen.
Das Reaktionsprodukt ist amorph und nicht abrasiv. Nach Einmengen in Polyvinylchlorid ist dieses farblos und durchscheinend.
Die Durchführung des Sauerstoffindextests unter Verwendung eines Teststreifens ergibt eine Ablesung von 25,7.
Es werden zwei weitere Tests durchgeführt, wobei in einem
Falle Kaliumantimontartrat und im anderen Falle Antimontrisulfid verwendet v/erden, Zur Durchführung des Beispiels 15
werden 110,35 g eines wasserhaltigen Kalziumsilikats (85 % \ CaO.3 SiO2) und 71,6 g Kaliumantimontartrat in ein 9 46 ml-Gefäß
gegeben und durch Drehen des Gefäßes während einer Zeitspanne von 2 Stunden vermischt. Die Mischung wird in eine Tonschale überführt und während einer Zeitspanne von 2 Stunden
bei 500° C in einem elektrischen Ofen kalziniert. Das Produkt weist ein nominelles Gewichtsverhältnis von 1 : 3 (erzeugtes
Sb3O3: CaO.3 SiO2) auf. Die abgekühlte Probe wird durch ein
0,5 mm-Sieb hammerverirahlen. Das Reaktionsprodukt ist amorph
und nicht abrasiv. Wird es in Polyvinylchlorid in einer Menge von 6 ThH eingemengt, dann ist das Polyvinylchlorid farblos
und durchscheinend. Der Sauerstoffindextest unter Verwendung der Testprobe ergibt eine Ablesung von 25,7.
209884/118 5
Das Beispiel 16 wird in der V/eise durchgeführt, daß 66,12 g
eines wasserhaltigen Kalziumsilikats (85 % CaO.3 SiO2) und
21,85 g Antiirontrisulfid in ein 473 ml-Gefäß gegeben werden,
worauf die Verbindungen durch Drehen des Gefäßes während einer Zeitspanne von 4 Stunden vermischt werden. Die gemischte
Probe wird dann in ein Porzellanschiffchen gegeben und während
einer Zeitspanne von 3 Stunden bei 500 C in einem Rohrofen kalziniert, wobei Luft über das Material in einer Menge ,
von 453 1 pro Stunde fließt. Das kalzinierte Material wird durch Zerstoßen mit einem Pistill in einem Mörser zerkleinert.
Das Produkt weist ein nominelles Gewichtsverhältnis von 1 : 3 (erzeugtes Sb3O3CCaO.3 SiO3) auf. .
Das Reaktionsprodukt ist amorph und nicht abrasiv. Der Vinylteststreifen
ist durchscheinend.
Vergleichsversuche:
Nach den in einigen der vorstehenden Beispiele beschriebenen Methoden werden Vergleichsversuche durchgeführt, wobei Sb3O3
und das Sb3O_-beschichtete Kieselerde-Kernpigment gemäß der
US-PS 2 882 178 verwendet werden.
Wird Antimontrioxyd in Polyvinylchlorid eingemengt, dann betragen
dessen feuerhemmende Eigenschaften ungefähr 27,4, ermittelt anhand des Sauerstoffindextests. Bei der Durchführung
des Vertikaltests wird eine Selbstauslöschung beobachtet. Jedoch ist die Polyvinylchloridtestfolie trübe.
Antimontrioxyd-beschichteten Kieselerde-Kernpigmente werden
nach der in der erwähnten Patentschrift beschriebenen Methode hergestellt. Das Reaktionsprodukt ist sehr abrasiv. Beim
Einirengen in Polyvinylchlorid wird bei der Durchführung, des
2 0 9 8 8 4/11 8 5
Sauerstoffindextests eine Ablesung von ungefähr 27,1 ermittelt.
Der Teststreifen ist bei der Durchführung des Vertikaltests selbstauslöschend. Allerdings besitzt der Polyvinylchloridteststreifen
eine Cremefarbe. Der Streifen ist trübe.
Das erfindungsgemäße Material wirkt auch in anderen Polymeren
als Polyvinylchlorid als flammhemmendes Mittel. Es konnte insbesondere
ermittelt werden, daß es in Acrylnitril/Butadien/ Styrol-Terpolymerem (ABS) wirksam ist. Wird das gemäß Beispiel
8 hergestellte Reaktionsprodukt zu einem ABS-Terpolymeren gegeben, worauf dessen flammhemmende Eigenschaften unter
Anwendung des Sauerstoffindextests ermittelt werden, dann beträgt die Bewertung 25,6 im Vergleich zu 21,6 für den Fall,
daß das Additiv weggelassen wird. Wird die Probe zusätzlich nach der ASTM-Testmethode D-635-63 getestet, dann kann sie
als "nicht brennend" eingestuft werden, und zwar im Vergleich zu einer ähnlichen Probe, die kein Additiv enthält. Diese
Probe wird als "brennend" bewertet. Bei der Durchführung dieser Tests besteht die eingesetzte Halogenquelle aus Dechloran
604 (Produkt der Hooker Chemical Company).
Auch noch in einem anderen Polyirerensystem kann die flammhemmende
Wirkung des erfindungsgemäßen Materials gezeigt werden. Insbesondere konnte gezeigt werden, daß das Material
in einem mit Styrol umgesetzten Polyesterharzsystem wirksam ist. Wird das Reaktionsprodukt gemäß Beispiel 8 dem Polyestersystem
zugesetzt und auf seine flairaihemmende Wirkung
unter Anwendung des Sauerstoffindextests Untersucht, dann
2098 84/1185
beträgt die Ablesung 25,4, und zwar im Vergleich zu 20,5,
wenn das Additiv weggelassen wird. Die Probe wird zusätzlich nach der ASTM-Methode D-635-63 getestet und kann
als "nicht brennend" eingestuft werden, und zwar im Vergleich zu einer ähnlichen Probe, die kein Additiv enthält
und als "brennend" einzustufen ist. Bei der Durchführung der vorstehend erwähnten Tests besteht die Ilalogenquelle aus Chlorowax 70 (Diamond Shamrock Company).
Wie vorstehend erwähnt, besitzt das erfindungsgemäße Material auch noch andere Eigenschaften als flammhemmende Eigenschaften
in Kunststoffen. Insbesondere ist es als Katalysator für die Polymerisation von Monomeren wirksam. Wird als Monomeres
ein Bis-(2-hydroxyäthyl)-terephthalat verwendet, dann
kann man beispielsweise 25Og des Monomeren in ein Gefäß aus
rostfreiem Stahl, das mit Harz ausgekleidet ist, einführen, üen Monomeren werden dann 0,482 g des gemäß Beispiel 7 erzeugten
Reaktionsproduktes sowie O,147 g Trisnonylphenylphosphat
zugesetzt. Das System wird verschlossen und während einer Zeitspanne von 4,5 Stunden unter Vakuum (weniger als
0,1 mm) bei 285 bis 295° C bewegt. Das System wird unter Verwendung eines Luftmotors bewegt. Das Polymere wird entfernt,
in einer Wiley-Mühle vermählen und auf COOH-Endgruppen
analysiert. Man stellt 35,0 Äquivalente/10 g des Polymeren, das eine graue Farbe besitzt, fest.
Aus der vorstehenden Beschreibung sowie aus den vorangegangenen Beispielen ist zu "ersehen, daß durch Kalzinieren
homogener Mischungen aus wasserhaltiger Kieselerde oder wässrigen Alkali- und Erdalkalisilikaten und Antimontrioxyd
oder Antiir.ontrioxyd erzeugenden Verbindungen in einem kritischen
Gewichtsverhältnis innerhalb eines kritischen Ten.pera-
209884/1185
turbereiches sowie in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre ein Reaktionsprodukt erzeugt werden kann, das im wesentlichen
ein praktisch weißes, aus Einzelteilchen bestehendes Material ist, das volständig oder teilweise amorph
und nicht abrasiv ist und beiir Einmengen in ein Kunststoffmaterial
diesem gute flammhemmende Eigenschaften verleiht, wobei das Material durchscheinend gehalten wird. Darüber hinaus
eignet sich das erfindungsgemäße Reaktionsprodukt
als Katalysator zur Durchführung der Polymerisation von Monomeren .
als Katalysator zur Durchführung der Polymerisation von Monomeren .
209884/ 1185
Claims (17)
1. Antimonenthaltendes anorganisches Material, dadurch gekennzeichnet,
dass es aus dem Reaktionsprodukt einer Antimon(III)-verbindung und einem Substrat, bestehend aus einer wasserhaltigen
Siliciumverbindung, in einem Gewichtsverhältnis von 1:4 bis 1:1, bezogen auf Antimontrioxyd:Substrat-Basis, besteht,
wobei das Reaktionsprodukt ein Feststoff in ¥orm von Einzelteilchen
mit einem spezifischen Gewicht zwischen 2,4 und 3,6 und einem Brechungsindex zwischen 1,5 und 1,7 ist.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, dass die
Antimonverbindung aus Antimontrioxyd und das Substrat aus
Polykieselsäure oder wasserhaltiger Kieselerde oder aus einem wasserhaltigen Alkali- oder Erdalkalisilikat besteht.
3. Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserhaltige Alkalisilikat aus wasserhaltigem Kaliumsilikat
besteht.
4. Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
wasserhaltige Erdalkalisilikat aus wasserhaltigem Magnesiumsilikat,
Strontiumsilikat, Kalziumsilikat oder Bariumsilikat besteht.
5. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antimonverbindung aus einer Antimontrioxyd freisetzenden Verbindung
und das Substrat aus wasserhaltigem Kalziumsilikat besteht.
6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antimontrioxyd freisetzende Verbindung aus Antimontartrat,
Antimonsulfid oder Antimontriacetat besteht.
209 8 8 47 1185
7. Material nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es
amorph ist.
8. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es aus amorphen und kristallinen !Fraktionen besteht*
9. Verfahren zur Herstellung eines Antimon enthaltenden
anorganischen Materials gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Antimon oder eine Antimon(III)-verbindung
mit einem Substrat, bestehend aus einer wasserhaltigen Siliciuffiverbindung, in einem Gewichts verhältnis von 1:4 "bis
1:1, bezogen auf Antimontrioxyd:Substrat-Basis, vermischt
wird und die Verbindungen durch Kalzinieren der Mischung bei einer !Temperatur zwischen 400 und 55O°C in einer Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre umgesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antimonverbindung und das Substrat in der Weise vermischt
werden, dass die entsprechenden Mengen einem flüssigen Medium unter Bildung einer Aufschlämmung zugesetzt werden, die Aufschlämmung
unter Bildung einer homogenen Mischung bewegt wird, die Aufschlämmung zur Abtrennung eines Filterkuchens filtriert
wird und anschliessend der Filterkuchen getrocknet und kalziniert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterkuchen vor der Kalzinierung vermählen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Vermischen der entsprechenden Verbindungen in der Weise
erfolgt, dass jede Verbindung in trockener Form eingesetzt wird, und die trockenen Verbindungen miteinander vermischt
werden.
0 9 8 8 4/118 5
2726672
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die verwendete Antimonverbindung aus Antimontrioxyd und die
verwendete wasserhaltige Silieiumverbindung aus wasserhaltiger Kieselerde besteht.
14. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete Siliciumverbindung aus einer Polykieselsäure
besteht.
15. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete Antimonverbindung aus Antimontrioxyd und
die verwendete wasserhaltige Siliciumverbindung aus wasserhaltigem Magnesiumsilikat besteht.
die verwendete wasserhaltige Siliciumverbindung aus wasserhaltigem Magnesiumsilikat besteht.
16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die eingesetzte Antimonverbindung aus Antimontrioxyd und
die verwendete wasserhaltige Siliciumverbindung aus wasserhaltigem Ealziumsilikat besteht.
die verwendete wasserhaltige Siliciumverbindung aus wasserhaltigem Ealziumsilikat besteht.
17. Verwendung des Materials gemäss einem der Ansprüche 1 bis
8 als flammfestmachendes Additiv für einen vorzugsweise
Halogen enthaltenden Kunststoff sowie als Katalysator zur
Durchführung von Polymerisationsreaktionen.
Halogen enthaltenden Kunststoff sowie als Katalysator zur
Durchführung von Polymerisationsreaktionen.
20988 4/1185
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