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Prüfgerät für Meßuhren
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Die Erfindung betrifft ein Prüfgerät für Meßuhren nach dem Oberbegriff
von Anspruch l, wie es beispielsweise durch das auf dem Markt befindliche Prüfgerät
mit der Typenbezeichnung 865 E der Firma Mahr als bekannt hervorgeht.
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Bei diesem Prüfgerät wird der verdrehbare Teil der Verschraubung manuell
mittels eines Handrades verdreht. Die Ermittlung der Zeigerstellung erfolgt visuell
durch den die Maschine bedienenden bzw. die Prüfung der Meßuhr vornehmenden Prüfer.
Mit dem axialbeweglichen Teil der Verschraubung ist ein mit engen Strichniarken
versehenes Glaslineal verbunden, dessen Stellung mittels einer optischen Abtastung
erfaßt werden kann. Die tatsächliche Stellung des axialbeweglichen Teiles der Verschraubung
bzw.
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des Prdfnormals, welches durch diese Verschraubung repräsentiert wird,
kann an der Auswerteeinheit digital angezeigt werden. Die am Meßuhrenzeiger abgelesene
Winkelstellung der Meßuhr muß jeweils manuell in die Auswerteeinheit über ein Tastenfeld
eingegeben werden. Der Reich
ner ermittelt dann aus der am veränderlichen
Prüfnormal vorgegebenen Taststiftposition einerseits und der eingegebenen Zeigerstellung
andererseits den Anzeigefehler. Bei einer entaprechenden Vielpunkt.Uberprüfung einer
Meßuhr kann durch die Auswerteeinheit außerdem eine Fehlerverlaufskurve erstellt
werden, Selbstverständlich können die ermittelten Fehler auch in tabellarischer
Form ausgedruckt werden. Außerdem können die in dem Normblatt DIN 878 angegebenen
Abweichungswerte fu, fe und fges angegeben werden; auch diese Wert. müssen aus den
zuvor errechneten Einzelabweichungen errechnet werden. Aufgrund der manuellen Verstellung
der Verschraubung, der visuellen Zeigerablesung und der manuellen Eingabe der Zeiger
stellung in die Auswerteeinheit gestaltet sich bei einer üblicherweise vorgenommenen
Vielpunkt-Überprüfung einer Meßuhr deren Überprüfung relativ zeitaufwendig. Außerdem
ist während der gesamten Zeit eine qualifizierte Person ständig gebunden, im übrigen
können Je nach Konzentration und Ermüdungszustand der Person unbemerkt mehr oder
weniger häufig Übertragungsfehlor vorkommen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das zugrundegte Prüfgerät dahingehend
aussugestalten, daß eine raschere und vor allen Dingen selbsttätig ablaufende Überprüfung
einer Meßuhr möglich tat Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße durch die kennzeichnenden
Merkmal. von Anspruch Z gelöst, Dank des An* triebes des verdrehbaren Teiles der
Verschraubung mittels eines Schrittmoter kann des voränderliche Prüfnormal nicht
nur selbsttätig d in kontrollierbarer
Weise verändert werden, sondern
die Veränderung erfolgt auch wesentlich rasches und kann ohne zusätzlichen Weggeber
und dennoch mit hoher Auflösung vorgenommen werden. Jede beliebige Anzahl von Schritten
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schraubenste llungen kann vorprogrammiert werden.
Auch die Ablesung der Zeigerverstellung erfolgt automatisch durch eine entsprechend
den Skalenumfang der Meßuhr bestreichen~ de Sonde. Diese kann auf dem Prinzip des
glasfaseroptischen Lichtleitkabels beruhen und als Reflexauge oder als Durchlichtauge
ausgebildet sein. Auch eine berührungslose induktive Zeigerstellungsermittlung mittels
der Sonde ist möglich, Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen
entommen werden.
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Die Erfindung ist nachfolgen anhand eines in der Zeichnung dargesthllten
Ausführungsbeispieles noch kurz erläutert; dabei zeigt die einzige Figur einen Querschnitt
durch ein Prtifgerät mit angeschlossener Auswerteeinheit.
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Die zu überprüfende Meßuhr 1 kann in eine Halterung 2 eingesetzt werden,
di. ihrerseits rasch auswechselbar im Prüfgerät aufgenommen ist. Die Einklemmung
der Meßuhr in der Halterung und die Befestigung der Halterung im Prüfgerät ist so
gestaltet, daß in Jedem Fall eine sichere und definierte Halterung der Meßuhr im
Prüfgerät gewährleistet ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Meßuhrentaststift
25 horizontal und
die Zeigerachse 26 verrtikal ausgerichtet, wobei
die Skala 24 der Meßuhr nach oben Weit. Die eingespannte Meßuhr ist nicht mehr frei
sichtbar vielmehr ist die Skala von der Vorrichtung zur automatischen Ablesung der
Zeigerstellung überdeckt.
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Das veränderliche Prüfnormel zur feinfüligen und kontrollierten Veränderung
der Taststiftstellung besteht aus einer Verschraubung 3/4, von der die Schraube
3 axialbeweglich aber verdrehfest angeordnet ist und von der die Mutter 4 axial
feststehend aber drchbar gelagert ist. Zu diesem Zweck ist die Mutter über axialspielfrei
eingestellte Lager 6 in einem entsprechenden Gehäuse gelagert. Die Verschraubungsache
ist beim dargestellten Ausführungsboispiel gleichachsig zur Taststiftachse angeordnet
Die Schraube @ ist über einen Anschlagfinger 8 am Verdrehen gehindert, der über
eine Rolle 9 an einem Korrekturlineal 10 anliegt, durch welches Steigungsfehler
innerhalb des Gewindes kompensiert werden können. Selbstverständlich kann eine entsprechende
Korrektur anstelle dieser mechanischen Möglichkeit auch auf elektronische Weise
innerhalb der Auswerteeinheit 22 vorgenommen werden. Der Meßunrestaststift 25 liegt
an der genau plan- und achssenkrecht geschliffenen Stirnfläche eines axial ausgerichtetan
Stiftes an der Schraube 3 an, der seinerseits- in einer Buchse horizontal geführt
ist. Die Mutter 4 ist übe-r ein Wellengelenk 5 mit zwei kreuzweise angeordneten
Federgelenken von einem Schrittmotor 7 aus antreibbar, Es können beispielsweise
tausend Schritte 3e Umdrehung vorgeschen werden. Bei einer
Steigung
des Gewindes der Verschraubung von 0,5 mm und einer Teilungsgenauigkeit von +3'
des Motors können also an der Schraube 3 Vorschubschritte von 5 x 10-4mm +7 x 10-5
5 mm eingesXalt werden. Das Wellengelenk 5 ist spielfrei an die Abtriebswelle des
Schrittmotors 7 angeklemmt; die Federgelenke beseitigen ebenfalls jegliches Spiel.
Durch das Federgelenk 5 soll trotz eines nie vollständig vermeidbaren Winknlfehlers
zwischen der Mutternachse und der Motorachse die Mutter 4 zwangsfrei antreibbar
sein.
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Aufgrund des Schrittmotors kann nicht nur auf sehr rasche Weise die
Schraube 3 und somit der Taststift 25 verstellt werden, sondern die Verstellung
ist - ausgehend von einer als Null anzunehmenden Ausgangslage -auch ohne Meßlineal
aufgrund der am Schrittmotor vorgegebenen bzw. während des Antriebes abgezählten
Schritte sehr genau bekannt. Durch den Schrittmotorantrieb des drehbeweglichen Teiles
der Verschraubung gestaltet sich also das Prüfgerät insoweit nicht nur einfacher
als bekannte Prüfgeräte - Wegfall des Glaslineales oder eines entsprechenden Weggeber
-, sondern das Gerät ist wegen der rascheren Verstellmöglichkeit auch rationeller,
An sich wäre es auch denkbar, eine Schrauben elektromotorisch über einen kurzfristig
und kurzzeitig antreibbaren Motor, z. R. ein Gleichstrommotor anzutreii ben und
damit eine drehgesicherte Mutter zu verschieben. Der Schraubenbolzen kdant- starr
mit der Motorabtriebswelle gekoppelt sein; es brauchte kein Taumel~ oder Achsfehler.Ausgleich
in Form eines spielfreien
Wellengelenkes vorgesehen zu sein. Auch
brauchte keine Steigungskorrektur für Gewindefehler vorgesehen zu sein; selbst der
Verschleißzustand des Gewindes wäre weitgehend irrelevant für die Meßgenauigkeit.
An der Mutter ist ein planparalleler Bund oder Arm angebracht, an dem parallel zur
Gewindeachse einerseits die zu überprüfende Meßuhr mit ihrem Meßtaststift und andererseits
gleichachsig dazu der Meßtaststift eines fei auflösenden inkrementalen Meßtasters
für digitale Langwo essung anliegt. Die zuletzt erwähnten Meßtaster arbeiten mit
einem optisch abgetasteten Glasmaßstab und haben ein sdir hohes Auflösevermögen
und eine hohe Eichstabilität. Gegenüber dieser denkbaren Lösungsmöglichkeit wird
jedoch der Anmeldungsgegenstand mit relativ prefeweffom Schrittmotor aus Kostengründen
bevorzugt, bei dem der Schrittantrieb zugleich gewissermaßen den kostenaufwendigen
Weggeber beinhaltet.
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Die oberhalb der Meßuhrenskala 24 in dichtem Abstand zur Meßuhr angebrachte
Vorrichtung ur automatischen Zeigerablesung enthät eine in Lagorn 12 spielfrei drehbar
gelagerte Trommel 11, deren Rotationsachse 23 gleichachsig zur Zeigerachse 26 liegt,
In der Trommel 11 ist ein Lichtleitkabel 13 angeordnet, welches mit der Trommel
umlaufen kann. An dem der Skala 24 zugekehrten Ende des
Lichtleitkabels
ist ein Reflexauge 14 exzentrisch zur Rotationsachse 23 angebracht, wobei der Zentrumsabstand
so gewählt ist, daß das Reflexauge gerade im Bereich der Zeigerspitze liegt. In
dem Lichtleitkabei 13 und dem iteflexauge 1 sind die außenliegenden Glasfasern mit
einer Eeleuchtungsquelle verbunden, die Licht auf die Skala bzw. den Zeiger werfen.
In der Mitte des Lichtloitkabels sind demgegeniiber gesonderte Glasfasern angeordnet,
die das von der Skala bzw. dem Zeiger reflektierte Licht auffangen und es an einen
opto-elektrischen Wandler 21 weiterleiten, in dem auch.
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die erwähnte Lichtquelle angeordnet ist und in den auch das in ein
elektrisches Signal gewandelte Lichtsignal verstärkt wird. Das zuletzt erwähnte
lichtauffangende Glasfaserbündel ist im Durchmesser höchstens so groß wie die Breite
des Zeigers an seiner Spitze; durch den Durchmessor dieses Glasfasorbündels ist
das Auflösung vermögen bzw, die Empfindlichkeit des Reflexauges gegeben. Bei einer
Breite des Zeigers an seiner Spitze von etwa 0,5 mm wird das Glasfaserbündel etwa
einen Durchmesser von 0,4 mm aufweisen. Die Trommel ist über einen als Rundschnurriemen
ausgebildeten Antriebsriemen 20 von einem Antriebsmotor 19 aus drehantreibbar, wobei
zweckmäßigerweise eine Drehzahl von etwa 100 Umdrehungen Je Minute für die Trommel
11 gewählt wird. Diese Drehzahl ist Illit Rücksicht auf die Dauer der am Reflexauge
anstehenden llell-Dunkel-Signale beim Durchgang durch die Zeigerstellung gewählt.
Mit der Trommel 11 läuft auch noch der bewegliche Teil eines Winkelgebers mit, der
beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer am Umfang Init einer eng geteilten
Strichmarkierung versehenen durchsichtigen Strichscheibe 16 und aus einer
Lichtschranke
17 besteht, die die Durchgänge der Markierungsstriche erfaßt und als eine Folge
ton Holl-Dunkel-Signalen an die Auswerteeinheit 22 weitergibt.
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Es können beispielsweise tausend Markierungsstriche am Umfang der
Strichscheibe angeordnet werden, was eine sehr hohe Winkelauflösung des Winkelgebers
ergibt Anstelle eines Winkelkodierers wEro auch ein verzugs weise Schwingquarz-gesteuerter
Oszillator mit. z.B.
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10 MHz Schwingfrequenz denkbar, der die Impulse innerhalb der Zeitspanne
zählt, die die Sonde für den Durchlauf zweier aufeinander folgender Zeigerpoaitionen
benötigt. Die Winkelmessung würde hier gewissermaßen über den Umweg einer Zeitmessung
erfolgen. Der Oszillator brachte nicht im Bereich der umlaufonden Trommel angeordnet
zu sein, sondern könnte mit in der Auswerteeinheit integriert eine Allerdings würde
diese Art der Winkelmessung einen Antrieb der Sonde mit sehr hoher Drehzahlkonstanz
zumindest imierhalb Jeweils einer Umdrehung und mit sehr genau bekannter Drehzahl
voraussetzen. Es müßte praktisch für den Trommelumlauf aus der dabei auftretenden
Impulsahl die mittlere Winkelgeschwindigkeit errechnet werden. nier wird die Vereinfachung,
die im Wegfall des Winkelkodierers liegt, verlagert auf vermehrten Aufwand in der
Auswerteeinheit und in einem aufwendigoren, drehzahlstabilisierten Sondenantrieb.
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An sich könnte der opto-elektrische Wandler 21 ebenfalls mit der Trommel
11 mit umlaufen, was Jedoch eine bertragung der elektrischen Signale über Schleifringe
zu einem stillstehenden Abgang erforderlich macht.
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Beim dargestellten Ausführungabeispiel ist ein anderer Weg gewählt
worden; und zwar ist an einer Schnittlinie 15 das umlaufende konzentrisch zur Hotationsachse
23 liegende Lichtleitkabel 13 in ein feststehendes Lichtleitkabel 18 überführt,
wobei die beiden achssenkrechten Schnittflächen der beiden gegenübergestellten Lichtleitkabel
genau konzentrisch zueinander liegen. Wegen des rotationssymmetrischen Aufbaus der
beiden Lichtleitkabel kann trotz einer Helativverdrehung der beiden Kabel zueinander
zum einen das zu ueleuchtungszwecken dienende Licht und zum anderen auch das Beobachtungssignal
in der Kabel seele störungsfrei an der Schnittstelle übertragen werden. Voraussetzung
ist eine genaue konzentrische Ausrichtung der beiden Kabelseelen bei geringem gegenseitigem
Axialabstand der Schnittflächen.
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Durch das Reflexauge 14 wird nicht nur die Stellung des - schwarzen
- Zeigers vor dem weißen Hintergrund
der Skala als kurzzeitiger
Dunkelimpuls übermittelt, sondern es werden auch die Skalenstriche als - wenn auch
schwächere und weniger eindeutige. - Folge von Dunkelimpulsen übermittelt. Jedoch
bleibt die Dunkelimpulsfolge der Skalenstriche örtlich bzw. umfangsmäßig unverändert,
wogegen das deutlichere Dunkelsignal der Zeigerstellung sich zeitlich verändert.
Die weniger deutlichen und lagekonstanen Hell-Dunkel-Signale der Skalenstriche wrrden
aufgrund einer entsprechenden Programmierung der Auswerteeinheit ausgoblendet bzw.
ausgeschieden. Lediglich das deutlichere und zwischen zwei verschiedenen Messungen
lageveränderte Signal der Zeigers ellung wird verwertet. Dabei können nach der einstellung
einer neuen Taststiftposition - während der Verstellung des Taststiftes ist die
Messung der Zeigerstellung ohnehin einschließlich einer kleinen Beruhigungszeit
gesperrt - mehrere Durchgänge des Relfexauges durch die neue Zeigerstellung verwertet
und au den jeweils gemessenen Winkelpositionen ein MIttelwent gegildet werden.
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Die Überprüfung einer Meßuhr mit dem nouen Prüfgerät gestaltet sich
nun auf folgende Weise; Die Halterung 2 wird aus dem Prüfgerät entnommen und darin
dei Meßuhr 1 eingeklemmt. Anschließend werden beide Teile gemeinsam in das Prüfgerät
eingesetzt und an der Auswerteeinheit das Startsignasl gegeben. Der Antriebsmotor
19 beginnt zu laufen; die dabei ermittelte Zeigerposition wird als Nullstellung
des Zeigers festgehalten. Entsprechend einer voreingestellten Schritt-Intervallfolge
am Schrittmotor 7, beispielsweise von sechzig Schritten wird die Schraube 3 vorgeschoben,
bis sie den Taststift 25 berührt. Der Zeiger
dcr Meßuhr wrd sich
dement.sprechend ebenfalls in einer Schrittfolge weiterbewegen, wobei vor einem
Weiterverstellen der Mutter 4 durch den Schrittmotor 7 @weeils eine gewisse Wartezeit
zur Ermittlung der Zeigerstellung abgewartet wird. Auf diese Weise wird nach und
nach der gesamte Meßbereich der Meßuhr durchlaufen. Dabei erstellt die Auswerteeinheit
22 ein grafisches und/oder numerischesches Protokell über die Meßgenauigkeit der
zu überprüfenden Meßuhr, wobe i auch die eingangs bereits erwähnte genormten Fehlerkennziffern
am Schluß errechnet und mitangegeben werden. Dieser ganze Vorgang nimmt etwa zwei
bis fiinf Minuten je Meßuhr in Anspruch. Demgegenüber sind bei einer Mandverstellung
der Verschraubung, einer visuellen Zeigerablesung und einer manuellen Übertragung
der Zeigerstellung in die Auswerteeinheit etwa dreißig bis fünfzig Minuten je Meßuhr
erforderlich. Die Prüfzeit kann also durch die Erfindung auf etwa ein Zehntel des
bisherigen Zeitbedarfes reduziert werden. I)ies ist bei Betrieben, di häufig Meßuhren
zu Hunderten, wenn nicht zu Tausonden in Benutzung haben, ein beachtenswerter Vorteil.
Denn die Qualitätssicherung der fertigung erfordert eine Überprüfung der Meßuhren
mindestens in einjährlichem Abstad, Darüberhinaus Rind bei außerordentlichen Vorkommnissen
(Stoß, Reparatur oder dergleichen) auch Überprüfungen zwischendurch erforderlich.
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Der Vollständigkeit halber sei noch darauf hingewiesen, daß anstelle
des kontinuierlichen Antriebes der umlaufenden Sonde wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel
auch ein diskontinuierlicher Antrieb parallel
und proportional
zum Antrieb des Schrittmotors. 7 erfolgen kann, wobei auch für diesen zweiten Antrieb
ebenfalls ein Schrittmotor vorgesehen wird. Dabei ist die Schrittfolge zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Positionen des Meßuhrentaststiftes entsprechend der Gewindeübersetzung
der Verschraubung sowie der Übersetzung der Meßuhr zwischen Taststift'und. Zeiger
gewählt. Dadurch wird der Sonderantrieb gewissermaßen zu einem Nachfürantrieb für
die Zeigerstellung.
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Da die Winkels teilung der Sonde in diesem Fall bekannt ist, ist der
Winkelkodierer hier entbehrlich, Bei dieser Art des Antriebes muß Jedoch die Sonde
selber messend ausgebildet sein, wobei die Breit-e der Neße.mpfind lichkeit der
größten zu erwartenden Fehlerstreubreite des Zeigers entsprechen muß. Beispielswei-se.
sind Fehlerabweichungen der Zeigerstellung gegenüber einer Sollposition t3 mm an
der Zeigerspitze zu erwarten.
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Dementsprechend müßte die entsprechende Sonde eine Meßempfindlichkeit
über einen Bereich von 6 mm hinweg aufweisen. Das Auflösungsvermögen der Sonde innerhalb
dieses Bereiches müßte ebenfalls mindestens der Zeigerbreite entsprechen. Eine solche
messende Sonde könn te durch eine Folge dünner Glasfaserbündel von etwa 0,4 bis
0,5 mm Durchmesser realisiert werden, wobei diese Glasfaserbündel unmittelbar aneinander
angrenzen und eine bogenförmige Linie konzentrisch zur Zeigerachse bilden. Mindestens
eines der erwähnten Glasfaserbündel stimmt dann lagemäßig mit der Zeigerstellung
überein; auf dieses Faserbündel trifft dann kein Reflexlicht. Jedes der Faserbündel
müßte mit einem optoelektrischen Wandler gekoppelt sein; denkbar wäre
auch,
daß sämtliche Glasfaserbündel nacheinander von einem opto-elektrischen Wandler abgefragt
werden. Hier bieten sich die sogenannten Fotodioden-Chlps an, nämlich flächenhafte
Fotodioden, die bei punktförmiger Bestrahlung je nach Position des auftreffenden
Strahles ei zugeordnete Stromdifferenz abgeben. Es gibt linienförmige - gerade oder
kreisförmig - und mehrzeilig flichenhaCte Fotodioden, die eine Ortsauflösung bis
auf wenige Mikrometer zulassen. Diese Elemente der hlikro-Elektronik sind bekannt;
auf ihre Anwendbarkeit in der Längenmeßtechnik ist beispielsweise von Pavel im VDI-Bericht
Nr. 448, 1982, Seiten 21 bis 31 hingewiesen worden. Derartige ortsauflösende Fotodiodenchips
wären auch vorliegend mit großem Vorteil anwendbar. Auf dem Markt erhältliche Fotodiodenchips
erreichen Genauigkeiten in der geometrischen Position von + 0,002 mm und sind in
einem Abstand von 0,015 mm angeordnet. Die Taktfrequenz pro Diode kann bis zu 20
MHz betragen, d.h.
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daß ein kontinuierliches Abtasten der latposition während der Zustellung
durch den Schrittmotor möglich ist.
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Die Priifzeit reduziert sich hierdurch auf ca. 5 Sekunden pro Meßuhr.
Anselle von 230 Meßpunkten könnten ca.
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14 600 Meßpunkte pro Meßuhr erfaßt werden. ie sonst üblichen Meßschritte
voii 0,1 mm zwischen zwei aufeinander folgenden Prüfpunkten reduzieren sich dadurch
auf 0,0014 mm. Die Stellung des abgedunkelten Glasfaserbündels innerhalb der Reihe
bzw. auf dem Fotodiodenchips repräsentiert dann die Lage der Zeiger stellung innerhalb
der - dank des Schrittmotors als Nachführantrieb für die Sonde bekannten - Stellung
der messenden Sonde.
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Die Abweichung dieser Zeigerstellung gegenüber der zu er-
wartenden
Sollstellung ist dann unmittelbar der Anzeigefehler der Meßuhr. Zwar ist hier die
Sonde komplizierter aufgebaut als beim zeichnerisch dargestellten Ausführungs beispiel,
jedoch kann der Fehler Ieicliter ermittelt werden.
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Es sei in diesem Zusammenhang noch darauf hingswiesexl, daß der Drehantrieb
der Trommel bei dem zuletzt gesehilderten Ausführungsbeispiel nicht über einen Riemen,
sondern ebenfalls von einem spiel- und schlupffrei angekoppelten Schrittmotor erfolgen
muß.
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Als weitere Variante einer automatischen Zeigerstellungsablesung wäre
es auch denkbar, eine ebenfalls nach dem Glasfaserprinzip ausgebildete Sonde stillstehend
in Gegenüberstellung zur Skala 24 anzuordnen, wobei die Sonde als sich über den
ganzen Skalenumfang erstreckende messende Ringsonde ausgebildet ist, deren Meßempfindlichkeit
ebenfalls mindestens etwa der Zeigerbreite entspricht.
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Was oben für einen bogenförmigen IJereich von etwa @ 3 mm beschrieben
wurde, müßte hier am gesamten Skalenumfang innerhalb der Ringsonde vorgesehen sein.
Das heißt, es müßte eine lückenlose Folge dünner Glasfaserbündel sich über den gesamten
Skalenumfang erstrecken, wobei Jedes einzelne Glasfaserbündel entweder mit einem
gesunder ten opto-elektrischen Wandler gekoppelt ist oder wobei sämtliche Glasfaserbündel
nacheinander von einem optoelektrischen Wandler oder eine Fotodiodenchips auf Lichthelligkeit
abgefragt werden. Zwar ist hier die Sonde noch komplizierter aufgebaut als die obenerwähnten
messende
Sonde, Jedoch ist die Ablesevorrichtung durch Wegfall des Antriebes in mechanischer
Hinsicht wesentlich einfacher. Innerhalb und außerhalb der durch die lückenlose
Folge messender Glasfaserbündel beschriebenen Kreislinie sind an der beschriebenen
Ringsonde lichtzuführende Glasfaserbündel angeordnet, über die die Skala beleuchtet
werden kann. Stattdessen wäre Jedoch auch die Beleuchtung über eine unmittelbar
im Innern der Ringsonde angeordnete Lampe und die Fokusierung des Lichtes auf einem
Ringspalt denkbar, Anstelle der glasfaseroptischen Ringronde wäre es auch denkbar,
die Skala der zu überprüfenden Meßuhr ringförmig am Umfang auszuleuchten und mittels
eines geeigneten Objektives das Bild der Skala und vor allem des Zeiger scharf auf
einen in der Abbildungsebene des ObJektives angeordneten Fotodiodenchip abzubilden.
Durch die Lage des dunklen Zeigerabbildes auf dem Fotodiodenchip kann dessen Stellung
genau meßtechnisch erfaßt und an die Auswerteeinhelt weitergeleitet werden. Der
Fotodiodenchip könnte eine ringförmige Anordnung seine Lichtempfindlichkeit mit
beispielsweise etwa 730 Fotodioden am Umfang oder eine Matrix-Anordnung aufweisen
mit 400 x 400 Fotodioden.