DE3239922C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Glasvlies - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Glasvlies

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DE3239922C2 DE19823239922 DE3239922A DE3239922C2 DE 3239922 C2 DE3239922 C2 DE 3239922C2 DE 19823239922 DE19823239922 DE 19823239922 DE 3239922 A DE3239922 A DE 3239922A DE 3239922 C2 DE3239922 C2 DE 3239922C2
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Abstract

Beim Wickeln von Warenbahnen, insbesondere Glasvlies-Warenbahnen, mittels einer Wickelmaschine mit Andruck-Kontaktwalze und zentralem Wickelantrieb wurden bisher zur Erzeugung eines harten, gut transportierbaren Wickels sehr hohe Antriebsleistungen, die zu hohen Belastungen der Warenbahnen führten, als unerläßlich angesehen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann mit verringerten Zugkräften gearbeitet werden. Die Zugkraft nimmt in Abhängigkeit vom zunehmenden Wickeldurchmesser ab. Die Andruckkraft der Andruck-Kontaktwalze wird über den gesamten Wickelvorgang zumindest im wesentlichen konstant gehalten. Diese Andruckkraft entspricht somit im wesentlichen der zu Beginn des Wickelvorgangs an der Wickelhülse gemessenen Zugkraft. Außerdem wird während des Wickelvorgangs die Andruck-Kontaktwalze mit mindestens 120° umschlungen. Gleichzeitig wird die Andruck-Kontaktwalze abgebremst. Ein solches Wickelverfahren erbringt besonders gute Wickelergebnisse.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des V«..*fahrens.
Bei Wickelmaschinen zum Aufwickeln von Glasvlies, die auch als Mehrfach-Wickelwendemaschinen ausgebildet sind, wurde es bisher als unerläßlich angesehen, mit sehr hohen Zugkräften zu wickeln, um einen kompakten, harten Wickelballen zu erreichen. Hierzu mußten hohe Antriebsleistungen, die zu entsprechenden Kosten führen, installiert werden. Die für erforderlich angesehenen hohen Zugkräfte hatten den zusätzlichen wesentlichen Nachteil zur Folge, daß es bei empfindli· ehern Material bereits bei geringsten Zugspannungsschwankungen zu Bahnrissen kam.
Auch mit einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DD-PS 1 10 239) lassen sich keine einwandfreien Wickelergebnisse erzielen, insbesondere nicht bei Glasvlies.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das die Herstellung einer kompakten Wickelrolle, welche gut transportfähig ist und deren Lagen sich nicht verschieben, auch ohne hohe Antriebsleistungen und hohe Bahnzugkräfte ermöglicht, und welches insbesondere für ein einwandfreies Wickeln von Glasvlies geeignet ist Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Andruckkraft im wesentlichen der zu Beginn des Wickelvorgangs an der Wickelhülse gemessenen Zugkraft entspricht und die während des Wickelvorgangs
to die Andruck-Kontaktwalze mit mindestens 120° umschlingende Warenbahn über die Andruck-Kontaktwalze abgebremst wird.
Die Kombination der vorerwähnten Merkmale führt zu dem überraschenden Ergebnis, daß bei einem solchen Verfahren mit geringeren Antriebsleistungen gewickelt werden kann, daß demzufolge Bahnrisse vermeidbar sind und daß dennoch der gewickelte Ballen so fest gewickelt ist, daß die bisher häufig vorkommenden Lageverschiebungen während des Transports ausgeschlossen werden.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß die abnehmende Zugkraft im Bereich von 6:1 bis 1,5 :1 verändert wird.
Es ist ferner zweckmäßig, daß die Andruckkontaktwalze von der Warenbahn in einem Winkelbereich von ca. 180° umschlungen ist
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in den weiteren Unteransprüchen beschrieben.
Nachstehend werden zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform mit einem Rollenwechselsystem für mit Klebstoff vorbehandelte Wickelhülsen,
F i g. 2 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform mit Rolienweehselsystern für nicht vorbehandelte Wickelhülsen.
In den Zeichnungsfiguren sind gleiche oder gleichartige Teile jeweils mit den gleichen ütezugszeichen bezeichnet Sie unterscheiden sich bei den unterschiedlichen Ausführungsformen durch Hochstriche voneinander.
Die Wickelvorrichtungen sind als Zweifach-Wickelwendemaschinen 1 ausgebildet Eine Warenbahn 2 kommt von einer nicht näher dargestellten Produktionsmaschine 3. Sie wird beim Wickelrollenwechsel über eine in einem Schwenkarm 4 gelagerte Umlenkwalze 5 und eine Andruck-Kontaktwalze 6 über Stützwalzen 7 einer Aufwickelstelle 8 zugeführt
Gemäß Fi g. 1 wird die Warenbahn 2 für den Wechselvorgang dicht über einem mit Klebstoff und Klebeband vorbehandelte Wickelhülse 9a der Aufwickelstelle 9 geführt Die Umlenkwalze 5 ist im Schwenkarm 4 zum Einziehen der Warenbahn 2 durch pneumatische KoI-ben-Zylinder-Einheiten 10 verstellbar. Die Umlenkwalze 5 sorgt gleichzeitig für eine gute Umschlingung der Warenbahn 2 um die Kontaktwalze 6. Zur Verbesserung der Haftfähigkeit der Warenbahn 2 an der Umlenkwalze 5 und an der Andruck-Kontaktwalze 6 können ggf. beide Walzen mit einem Reibbelag belegt sein. Bei Glasvlies hat sich Schmirgelleinen als geeignet erwiesen. ■
Die Andruck-Kon taktwalze 6 wird über eine einstellbare Bremse 11 abgebremst. Die Bremskraft richtet sich
es nach den Eigenschaften des gewickelten Materials. Es hat sich eine vergleichsweise geringe Bremskraft bei Glasvlies als ausreichend erwiesen.
Gleichachsig mit der Kontaktwalze 6 ist eine mit spit-
zen Zähnen ausgerüstete Quertrennvorrichtung 12 schwenkbar gelagert, die durch pneumatische Kolben-Zylinder-Einheiten angetrieben wird. Der Schwenkarm wird durch einen regelbaren Tandemzylinder 14 mit zwei unterschiedlichen Hubwegen in die jeweils erforderliche Stellung bewegt
Beim Rollenwechselvorgang schlägt die Quertrennvorrichtung 12 zum Trennen auf die Warenbahn 2. Gleichzeitig wird der kurzhubige Zylinderraum des Tandemzylinders 14 mit dem Druckmedium beaufschlagt und schwenkt die Andruck-Kontaktwalze 6 an die vorbehandelte Wickelhülse 9a der Aufwickelstelle 9. Dabei wird der neue Bahnanfang der Warenbahn 2 angelegt und aufgewickelt Die Andruck-Kontaktwalze 6 bleibt während des gesamten Aufwickelvorgangs konstant bis zum nächsten Rollenwechsel mit dem durch den Tandemzylinder vorgegebenen Anpreßdruck angestellt
Bei der Ausführungsform gemäß Fig.2 wird zum Rollenwechsel die Warenbahn 2 mittels einer Umlenkwalze 15 um die Wickelhülse 9a' der Aufwickelstelle 9' geführt Die Umlenkwalze 15 ist in einem beidseitig vorgesehenen Schwenkarm 16 gelagert Der Schwenkarm 16 ist schwenkbar am Schwenkarm 4', welcher die Andruck-Kontaktwalze 6' trägt gelagert Der Schwenkarm 16 wird von einer nicht dargestellten Antriebseinheit bewegt Eine Umlenkwalze 5' ist so am Schwenkarm 4' angeordnet daß die Kontaktwalze 6' um ca. 180° |;! umschlungen wird.
Jf Die Andruck-Kontaktwalze 6' wird an die leere Wik-
kelhülse 9a' der Aufwickelstelle 9' angestellt und durch einen einfachen Stellzylinder 14' angedrückt Im zweiten Schwenkarm 16 ist die Quertrennvorrichtung 12' γ\ mit der als Antrieb dienenden Kolben-Zylinder-Einheit 1$ 13' so angeordnet daß sie beim Aufschlagen auf die Iu Warenbahn 2 zwischen Umlenkwalze 15 und Wickelhülse 9a' den Anfang der neuen Warenbahn 2 zwischen Wickelhülse 9a' und Andruck-Kontaktwalze 6' führt U Danach schwenkt der Schwenkarm 16 mit der Querig trennvorrichtung 12', Kolben-Zylinder-Einheit 13' und !>< Umlenkwalze 15 in seine Ausgangsstellung zurück und ·" die Andruck-Kontaktwalze 6' bleibt mit dem über den I; Zylinder 14' eingestellten Anpreßdruck während des ge-[*> samten Wickelvorgangs bis zum nächsten Rollenwech- |v sei an der Aufwickelstelle 9' angestellt.
['3 Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
ν
55
60
65

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Glasvlies, mittels einer Wickelmaschine mit am Wickeluinfang anliegender Andruck-Kontaktwalze und zentralem Wickelantrieb, bei dem die Warenbahn mit in Abhängigkeit vom zunehmenden Wickeldurchmesser abnehmender Zugkraft gewikkelt und die Andruckkraft der Andruckkontaktwalze über den gesamten Wickelvorgang im wesentlichen konstant gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckkraft im wesentlichen der zu Beginn des Wickelvorgangs an der Wickelhülse gemessenen Zugkraft entspricht und die während des Wickelvorgangs die Andruck-Kontaktwalze mit mindestens 120° umschlingende Warenbahn über die Andruck-Kontaktwalze abgebremst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dsädie abnehmende Zugkraft im Bereich 6 :1 bis 1,5 :1 verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruck-Kontaktwalze (6; 6') von der Warenbahn (2) in einem Winkelbereich von ca. 180° umschlungen ist
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine zum Verändern des Umschlingungswinkels (λ) ausgebildete, achsparallel zur Andruck-Kontaktwalze (6; 6') angeordnete lageveränderliche Umlenkwalze (5; 5') vorgesehen ist
5. Vorrichtung nach Acspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwalze ('} mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit (10) verstellbar ist
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwalze (5; 5') und/ oder die Andruck-Kontaktwalze (6; 6') einen Reibbelag aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruck-Kontaktwalze (6; 6') auf einem ersten Schwenkarm (4; 4') angeordnet ist, der mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit (14; 14') verstellbar ist
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