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Elektro-hydraulisch vorgesteuertes Drosselventil
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Die Erfindung bezieht sich auf ein einstellbares Drosselventil, das
als Sitzventil ausgebildet ist.
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Sein hydraulisch betätigter Hauptkolben (Drosselkolben), der ein von
eins abweichendes Flächenverhältnis besitzt, ist auf seiner hydraulisch beaufschlagten
Steuerfläche durch einen eine Drosselstelle aufweisenden Zulaufkanal mit dem dlzulauf
und durch einen Ablaufkanal mit dem blablaufkanal verbunden. Ein Folgekolben ist
mit dem Ablaufkanal des Drosselkolbens fluchtend geführt.
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Er bildet mit der oeffnung des Ablaufkanals eine Kanten-Steuerung.
Der Folgekolben wird durch einen Stellkolben hydraulisch betätigt, und zwar bei
einem bekannten Drosselventil (GB 20 47 435) in Abhängigkeit von einem vorgesteuerten
Steuerdruck, wobei der Stellkolben bei Druckbeaufschlagung sich in Offnungsrichtung
bewegt und - nach Überwindung eines Totweges - den Folgekolben gegen die Kraft einer
Feder mitnimmt, so daß er von der Steuerkante abhebt. Bei Wegnahme des Steuerdrucks
wird der Folgekolben durch eine Schließfeder wieder auf die Steuerkante des Ablaufkanals
gedrückt.
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Der Erfindung liegt dagegen die technische Aufgabe zugrunde, die Bewegung
und Stellung des Folgekolbens zu regeln.
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Dazu wird erfindungsgemäß der Stellkolben beidseits über ein Vorsteuerventil
und zwei Steuerkanäle mit einem VorsteuerDifferential-Druck beaufschlagt und mit
einem Stellungsmeßwertgeber (Wegaufnehmer) verbunden, dessen Ausgangssgnal der Vorsteuereinrichtung
zur Korrektur der
Führungsgröße aufgebbar ist In einer besonderen
Ausführungsform ist die Vorsteuereinrichtung ein 4-Wege-Torue-Motor, bei dem die
durch ihn erzeugten ifferentialdrücke durch Eingabe einer elektrischen Führungsgröße
steuerbar sind; seine Differentialdruckleitungen (Steuerkanäle) sind beidseits des
Steuerkolbens mit dem Steuerzylinder von bundes Weitere besondere Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den AnsprUchen, wobei insbesondere durch die erfindungsgemäße
Ausbildung des Dmpfungszapfens mit den Vorsteuernut(en) erreicht wird, daß vor Öffnung
der Kantensteuerung auch kleinste lmengen beispielsweise für Kriechgang- Sicherheitssteuerungen
und dergleichen feinfühlig steuerbar sind.
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Ein wesentliches Merkmal dieser Erfindung ist, daß die zur Verwendung
gelangenden Vorsteuerventile als hydraulische Brückenschaltungen ausgefÜhrt sind.
Die Vorsteuerventile erzeugen an zwei synchron, jedoch umgekehrt gesteuerten Steuerkanten
Diffentialdrücke, mit denen der Stellkolben beidseits mit Steuerdruck beaufschlagt
wird.
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Hierdurch lassen sich eine hohe Stellgeschwindigkeit und Stellgenauigkeit
für den Folgekolben erreichen.
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Anhand der nachfolgenden Zeichnung werden einige bevorzugte Ausführungsformen
näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Drosselventil mit mechanischer Rückführung;
Fig. 2 eine besondere Form der Vorsteuerung; Fig. 3 ein Drosselventil mit elektrischer
Rückführung; Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des D§mpfung5-zapfens; Fig. 5 Sicht
auf den DAmpfungszapfen - nach Fig. 4 -von unten.
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In Fig. 1 weist das Drosselventil 1 einen in einem Zylinder axialbeweglichen
Drosselkolben 2 mit einem zentrischen, axialen Ablaufkanal 10 und einem mit einer
Drosselstelle 9 versehenen Zulaufkanal 8 auf. Der Zulaufkanal beginnt im Bereich
von Einlaß 4 des zu drosselnden Ölstroms und mündet in den Steuerraum 7. Der Ablauf
des ölstroms ist mit 5 bezeichnet. Der Drosselkolben 2 sitzt in Schließstellung
auf Sitz 3, wobei der Eingangsdruck des Förderöls über Zulauf 4, Zulaufkanal 8 im
Steuerraum 7 und an der Steuerfläche 6 des Drosselkolbens 2 lastet. In der Verlängerung
der Ablaufkanalachse ist der Folgekolben 11 angeordnet, der eine durchgehende axiale
Bohrung 16 zum Druckausgleich zwischen seinen Stirnflächen aufweist und mit seinem
drosselkolbenseitigen Ende zusammen mit der Steuerkante 12 der oeffnung des Ablaufkanals
10 eine Kantensteuerung bildet. In den Ablaufkanal 10 ragt eine zylindzische Verldngerung
des Folgekolbens 11, der Dämpfungszapfen 44. Der Dämpfungszapfen ist mit einer zum
Ende hin sich erweiternden Vorsteuernut 45 oder mehreren versehen. Die Bohrung 16
durchdringt auch den Dämpfungszapfen 44.
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Auf dem Folgekolben 11 sitzt - etwa in der Mitte - der Stellkolben
13 mit Kolbenbund 49 und Kolbenbund 50.
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Er läuft im Stellzylinder 41, der über zwei Steuerkanäle 22 und 23
mit den Ringkanälen 57 und 58 des Vorsteuerventils (Vorsteuer-Differentialdruckgeber
14) in Verbindung steht. Der Vorsteuerzylinder einerseits wird zwischen den BUnden
51, 52 über den Steuerölzulauf 35 und Verbindungskanal 55 mit dem Vorsteuereingangsdruck
beaufschlagt.
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Endseitig ist der Vorsteuerzylinder 46 beidseits mit dem Tank verbunden
(nicht dargestellt).
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Als mechanische Rückführung ist ein Federstab 43 an dem Stellkolben
13 angekragt und an dem Vorsteuerkolben 42 angelenkt. Auch die umgekehrte Art der
Befestigung ist möglich. In der dargestellten Ausführungsform greift der am Stellkolben
13 befestigte Federstab 43 mit einem kugelförmigen Ende in eine an dem Vorsteuerkolben
42 sitzende Führung ein und setzt so das bei Verschiebung des Stellkolbens 13 relativ
zum Vorsteuerkolben 42 im Federstab 43 auftretende Biegemoment in eine mit der Bewegungsrichtung
des Vorsteuerkolbens fluchtende Rückstellkraft des Vorsteuerkolbens 42 um. Dadurch
wird erreicht, daß der Ausschlag des Stellkolbens proportional zur elektrischen
Eingangsgröße des Stellmagneten 14 und der Vorsteuerung ist. Der Federstab erstreckt
sich längs des Verbindungskanals 55.
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Der Stellmagnet ist als sogenanntes Proportionalmagnet ausgeführt.
Als Proportionalmagnet werden solche Elektromagnete bezeichnet, bei denen der Eingangs
strom eine definierte wtellung des magnetisch betätigten Stößels zur Folge hat,
und bei dem ein stetiger Zusammenhang zwischen Eingangsstrom und Stellung des Stößels
besteht.
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Der Eingangs strom des Stellmagneten wird in dieser Anmeldung als
die Führungsgröße bezeichnet.
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Der Federstab hat in dieser Verwendung die Aufgabe, den zurückgelegten
Weg und die Stellung des Stellkolbens 13 zu messen. Er wird daher als Wegaufnehmer
bezeichnet.
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Der gemessene Weg bzw. die gemessene Stellung wird umgeformt in ein
Biegemoment und - wie bereits erklärt - eine auf den Vorsteuerkolben 42 wirkende
Rückstellkraft.
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Zur Funktion: wird der Stellmagnet 14 mit einem zunächst kleinen Eingangssignal
derart erregt, daß sich der Vorsteuerkolben 42 (in Fig. 1) nach unten bewegt, so
wird Steuerkanal 23 über Ringraum 57 und Verbindungskanal 55 mit dem Steuerölzulauf
35 und Steuerkanal 22 über Ringkanal 58 mit dem nicht dargestellten Tank verbunden.
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Dadurch stellt sich im Stellzylinder 41 an den Steuerbünden 49 und
50 des Stellkolbens 13 ein Differentialdruck ein, so daß auch der Stellkolben 13
mit dem Folgekolben 11 (in Fig. 1) nach oben bewegt. Hierdurch gelangen zunächst
die Nuten 45 des Dämpfungszapfens 44 in den Bereich der Steuerkante 12 im Ablaufkanal
10. In dieser Stellung des Folgekolbens 11 ist ein sehr kleiner Förderölstrom vom
ölzulauf 4 durch Drossel 9,. Zulaufkanal 8, Steuerraum 7 und Ablaufkanal 10 in den
ölablauf feinfühlig steuerbar. Die Drosselstelle 9 und die Nuten 45 sind dabei so
ausgebildet, daß der Druck im Steuerraum 7 nicht soweit abfällt, daß der Drosselkolben
2 von seinem Sitz 3 abhebt.
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Die Aufwärtsbewegung des Stellkolbens 13 und die Abwärtsbewegung des
Vorsteuerkolbens 42 führt zu einem Biegemoment in dem Federstab 43 und damit zu
einer -auf den Vorsteuerkolben wirkenden Rückstellkraft. Dadurch wird erreicht,
daß der Stellkolben und -damit auch der Folgekolben stets eine zum Eingangssignal
der Vor steuerung proportionale Stellung einnimmt.
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Wird nun der Folgekolben soweit angehoben, daß der Dämpfungszapfen
44 aus- der Steuerkante 12 auftaucht, strömt eine größere Menge öl aus dem Steuerraum
7 durch Ablaufkanal 10 in den Ölablauf. Damit nimmt der öldruck im Steuerraum 7
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abhängig von der Stärke der Drosselung des ölzuflusses an der Drosselstelle 9 -
ab. Da an der Ringfläche 59 des Drosselkolbens 2 jedoch der Eingangsdruck anliegt,
wird der Drosselkolben 2 von seinem Sitz 3 abgehoben und der Drosselkolben 2 folgt
dem Folgekolben 11, bis die Steuerkante 12 wieder soweit geschlossen ist, daß durch
Anwachsen des Druckes im Steuerraum 7 wieder Kräfteausgleich am Drosselkolben 2
eintritt.
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Zum Schließen des Drosselkolbens 2 wird der Vorsteuerkolben 42 durch
entsprechende Erregung des Stellmagneten 14 aufwärtsbewegt. Dadurch wird der Kanal
22 über Verbindungskanal 55 mit dem Vorsteuereingangsdruck 35 beaufschlagt und Kanal
23 mit dem Tank 33 verbunden.
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Damit nähert sichter Folgekolben 11 im Schließsine der Steuerkante
12 am Drosselkolben. Der auf die Steuerfläche 6 des Drosselkolbens wirkende Druck
im Steuerraum 7 steigt an und der Drosselkolben 2 bewegt sich (in Fig. 1) nach unten
im Schließsinne, bis Kräfteausgleich eintritt.
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Ein besonderer Vorteil dieses Drosselventils besteht darin, daß der
Vorsteuerölkreis für den Stellkolben und der Steuerölkreis für den Drosselkolben
nicht zusammenhängen müssen und daher durch geeignete Dichtungen 17, 20, 21, welche
den Steuerraum 7 bzw. Druckentlastungsraum 56 einerseits und den Stellzylinder 41
andererseits gegeneinander abdichten, vollständig voneinander getrennt werden können.
Dadurch wird es möglich, das Drosselventil auch zur Förderung bzw. Drosselung von
solchen Flüssigkeiten zu verwenden, die sich für die hydraulische Vorsteuerung nicht
eignen.
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Eine von der vorhergehend beschriebenen abweichende, jedoch auch für
das Drosselventil nach Fig. 1 anwendbare Möglichkeit der Vorsteuerung ergibt sich
aus Fig. 2. Es handelt sich um einen sogenannten Torque-Motor. Dieser besteht aus
den Eisenjochen 30, 30', dem Waagebalken 28 mit den Ankerenden 29 und dem im Drehpunkt
des Waagebalkens 28 senkrecht zu diesem angesetzten Auslegearm 27, der an seinem
freien Ende mit einer Prallplatte 26 versehen ist. Die Magnetspulen 31, 31' und
32, 32' sind einzeln ansteuerbar und geben so die Möglichkeit, durch Aktivieren
einer geeigneten Spule 31 oder 31' oder 32 bzw. 32' oder diagonal gegenüberliegender
Spulenpaare 31-32' oder 31' -32 durch deren Wirkung auf die Ankerenden 29 jede beliebige
Stellung des Waagebalkens 28 und damit der Prallplatte fetzulegen.
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Beiden Prallplattenflächen gegenüber sind in geringem Abstand Pralldüsen
24 angeordnet. Sie bilden das jeweilige Ende einer der beiden zur Prallplatte führenden
Druckleitungen 47 und 48. In Strömungsrichtung kurz vor den Pralldsen mündet senkrecht
zu den Druckleitungen je einer der Steuerkanäle 22 und 23. Diese Steuerkanäle führen
zum Stellzylinder 13.
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Die Höhe des Druckes in den Steuerleitungen 22 und 23 ist von der
Stellung der Prallplatte 26 zu den beiden Pralldüsen 24 abhängig; er ist um so höher,
je geringer der Abstand zwischen Prallplatte 26 und jeweiliger Pralldüse 24 ist.
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Es handelt sich auch hierbei um eine hydraulische Brückenschaltung
mit zwei parallelen Asten und darin eingeschalteten hydraulischen Widerständen.
Dadurch, daß die hydraulischen Widerstände zwar abhängig voneinander,
jedoch
umgekehrt zueinander verstellt werden, stellen sich in diesen Ästen unterschiedliche
Drücke ein, mit denen der Stellkolben 13 beaufschlagt wird. Dies wird anhand von
Fig. 3 beschrieben.
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Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Drosselventils
besteht wiederum aus dem hydraulisch gesteuerten Drosselkolben 2, der auf seiner
Steuerfläche 6 mit dem Schließdruck im Steuerrraum 7 beaufschlagt wird. Die Stellung
des Drosselkolbens 2 ist abhängig von der Stellung des Folgekolbens 11, welcher
mit der öffnung 12 des Ablaufkanals 10 eine Kantensteuerung bildet.
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Die Stellung des Folgekolbens 11 wird durch Stellkolben 13 mittels
Torque-Motor, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, über Steuerkanäle 22 und 23 und
dem darin eingestellten Differenzdruck hydraulisch vorgesteuert. Der Folgekolben
11 und Stellkolben 13 ist durch Stößel 40 mit einem Wegaufnehmer 15 verbunden, durch
den der Weg Y des Folgekolbens und Stellkolbens bzw. Stößel in ein elektrisches
Ausgangssignal Uy umgewandelt wird. Die Druckausgleichsbohrung 16 durch die Kolbenstange
18 bewirkt den Kräfteausgleich an den Stirnflächen der Kolbenstange. Die Feder 38
schließt den Folgekolben 11 bei Ausfall der Vorsteuerung.
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Die Kolbenflächen am Stellkolben 13 können unterschiedlich groß gestaltet
werden, so daß bei Druckgleichheit in den Kanälen 22, 23 der Folgekolben in die
Schließstellung geht.
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Das Ausgangssignal Uy des elektrischen Wegaufnehmerswird parallel
zur Führungsgröße W einem Verstärker 39 aufgegeben und aus beiden ein Differenzsignal
vorzugsweise ein Strom Delta i als Stellgröße für den Torque-Motor
erzeugt.
Durch diese Rückführung der Stellung des Folgekolbens wird ein Proportionalverhalten
des Folgekolbens und damit auch des Drosselkolbens 2 zu dem Eingangssignal W erreicht.
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Auch dieses Ventil bietet die Möglichkeit, Medien zu drosseln, die
sich für die hydraulische Vorsteuerung nicht eignen. Aus diesem Grunde ist der Ventilbereich
der hydraulischen Vorsteuerung durch die Dichtungen 17, 19, 20, 21 gegenüber dem
Steuerraum 7 und dem Druckausgleichsraum 56, in denen sich das Fördermedium befindet,
abgedichtet.
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Ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß
die Baueinheit aus Folgekolben 11, Stellkolben 13 und Kolbenstange 18 druckentlastet
ist. Hierzu weist die Kolbenstange eine axiale Druckentlastungsbohrung 16 auf, die
sich von dem Ende, welches den Folgekolben bildet, bis zu dem anderen freien Ende
erstreckt. Das andere freie Ende ragt in einen Druckausgleichzylinderraum 56, welcher
gegenüber dem Stellzylinder 41 durch Dichtungen 17 abgedichtet ist. Dadurch wird
erreicht, daß in dem Ausgleichzylinderraum 56 derselbe Druck herrscht wie in dem
Steuerraum'7 bzw. dem Ablaufkanal 10 und daß somit an beiden Enden der Kolbenstange
18 die gleiche Kraft wirkt. Aus diesem Grunde ist die Stellung der Kolbenstange
18 und damit des Folgekolbens 11 unabhängig von den Druckverhältnissen am Drosselkolben
2.
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Es ist ferner möglich, den Stellkolben 13 auch in der Schließstellung
des Drosselkolbens 2 und des Folgekolbens 11 auf der Schließseite - d.h. über die
Steuerkanäle 22 -
mit einem geringen Schließdruck zu beaufschlagen,
indem der Torque-Motor nach Fig. 3 entsprechend abgestimmt wird.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 kann eine derartige Schließkraft
auch durch die Feder 38 im Ausgleichszylinderraum 56 ausgeübt werden.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 kann die Schließkraft in der Schließstellung
des Drosselkolbens 2 vorzugsweise dadurch herbeigeführt werden, daß Magnet 14 und
Vorsteuerventil derart aufeinander abgestimmt sind-, daß auch in der Schließstellung
des Folgekolbens 11 und Drosselkolbens 2 ein geringer Durchgang aus dem Verbindungskanal
55 zu dem Kanal 22 über die Steuerkante des Steuerbundes 51 besteht. Dadurch wird
allerdings die Feder 43 geringfügig nach oben ausgelenkt, was eine entsprechende,
nach oben gerichtete Verstellkraft auf den Stellkolben 13 zur Folge hätte. Diese
nach oben gerichtete Verstellkraft kann dadurch kompensiert werden, daß in dem Ausgleichzylinderraum
56 eine - hier nicht dargestellte Druckfeder - entsprechend der Druckfeder 38 in
Fig. 3 angeordnet wird.
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Die in den Figuren 1 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele bieten ferner
auch die Möglichkeit, sehr geringe ölmengen feinfühlig zu steuern. Dies ist z.B.
von besonderem Vorteil, wenn eine hydraulische Anlage nicht nur bei normalem Betrieb,
also mit hohen Geschwindigkeiten, sondern auch im Schleichgang oder Kriechgang betrieben
werden muß, bei dem die Geschwindiqkeiten im Verqleich zu den Normalgeschwindigkelten
sehr gering sind.
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Hierzu weisen die Folgekolben 11 jeweils einen Dämpfungszapfen 44
auf, der in den Ablaufkanal 10 des Drosselkolbens ragt. Der Dämpfungszapfen 44 weist
Feinsteuernuten 45 auf, die sich in axialer Richtung erstrecken und zum Ende des
Dämpfungszapfens hin größer werden.
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Wenn nun in einer Hydraulikanlage die Aufgabe besteht, mit einem Drosselventil
bei stabilen Betriebszuständen genau dosierte kleinste ölmengen zu fördern, so wird
dies dadurch erreicht, daß der Folgekolben mit dem beschriebenen Dämpfungszapfen
versehen wird. Es ist hierzu ferner vorgesehen, daß die Drosselstelle 9 im <5lzulaufkanal
8 des Drosselkolbens 2 und die Feinsteuernuten 45 derart aufeinander abgestimmt
sind, daß die Drosselwirkung der Feinsteuernuten im Schleichgangbereich größer bleibt
als diejenige der Drosselstelle 9. Wird nun der-Stellkolben 13 durch Vorgabe eines
geringen Eingangsstroms im Stellmagneten 14 nur in einem geringen Maße angehoben,
so entsteht zwischen dem ölzulauf 4 und dem ölablauf 5 über die Drosselstelle 9,
den Zulaufkanal 8, den Steuerraum 7, die Feinsteuernuten 45 und den Ablaufkanal
10 eine Verbindung, mit der kleinste ölmengen infolge der Auslegung der Feinsteuernuten
45 feinfühlig steuerbar sind. Die Besonderheit besteht darin, daß der Drosselkolben
2 auf seinem Sitz bleibt, da der Schließdruck im Steuerraum 7 infolge der Abstimmung
der Drosselwirkungen der Drosselstelle 9 einerseits und der Feinsteuernuten 45 andererseits
nicht unter das für den leckagefreien Sitz des Drosselkolbens notwendige Maß abfällt.
Erst wenn der Dämpfungszapfen 44 so weit aus dem Ablaufkanal 10 austaucht, daß der
Druck im Steuerraum 7 zusammenbricht, hebt der Drosselkolben 2 von seinem Sitz ab
und es beginnt
der Normalbetrieb, wobei nunmehr der ölstrom nicht
mehr durch den Steuerraum 7, sondern über die Kantensteuerung am Sitz 3 des Drosselkolbens
zum Zulauf 4 in den Ablauf 5 gelangt.
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Die Breite des steuerbaren Schleichgangbereichs hängt zum einen davon
ab, wie die Drosselstelle 9 und die Vorsteuernuten 45 aufeinander abgestimmt sind.
Zum anderen läßt sich die Breite des Schleichgangbereichs auch durch die Dimensionierung
des Dämpfungszapfens bestimmen.
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Die Länge des Dämpfungszapfens kann vorteilhaft zwischen dem 1,5fachen
und 5fachen seines Durchmessers gewählt werden, wobei gute Ergebnisse bei Längen
zwischen dem 2,5- und 4fachen des Durchmessers erzielt wurden. Die Anzahl der Vorsteuernuten
kann zwischen einer und sechs mit Vorteil gewählt werden, wobei abhängig von der
Grobe und der gewünschten Charakteristik die Wahl von zwei bis vier Vorsteuernuten
zu einem weiten Vorsteuerbereich führen kann. Die Feinsteuernuten können z.B. dadurch
gebildet werden, daß der Dämpfungszapfen an mehreren Stellen seines Umfangs - in
Axialrichtung gesehen -keilförmig abgeflacht wird. Es kann jedoch auch eine oder
mehrere Nuten in dem Dämpfungszapfen angebracht werden, welche bei konstanter Breite
eine in Achsrichtung zunehmende Tiefe haben oder welche bei konstanter Tiefe eine
in Achsrichtung zunehmende Breite haben. Diese Möglichkeit der Schleichgangsteuerung
besteht bei sämtlichen Drosselventilen, die nach dem Folgekolbenprinzip gesteuert
werden (vgl. z.B. DE-OS 30 47 234 - Bag. 1196A).
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Diese Art der Schleichgangsteuerung kann z.B. in Werkzeugmaschinen
oder für Sicherheitssteuerungen, z.B. bei Pressen oder Stanzmaschinen angewandt
werden. Der wesentliche
Fortschritt gegenüber der bisherigen Technik
der Schleichgangsteuerung besteht darin, daß bisher zwei parallele Steuersysteme
für den Normalbetrieb einerseits und für den Schleichgangbetrieb andererseits erforderlich
waren, die parallel zueinander angelegt waren und über die wechselweise die Steuerung
der Hydraulikanlage erfolgte.
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Die Besonderheit der Erfindung besteht demgegenüber darin, daß zur
Steuerung kleinster ölmengen für den Schleichgangbetrieb nicht ein besonderes Schleichgangventil
dient, sondern die Einrichtungen des Hauptsteuerventils, die zur hydraulischen Vorsteuerung
dienen, so daß im Schleichgangbetrieb der Vorsteuerölstrom als Arbeitsölstrom dient.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen als Ausschnitt den Folgekolben 11 mit Ansatz
60, an dem der Dämpfungszapfen 44 sitzt. Es sind auf dem Umfang des Dämpfungszapfens
44 Feinsteuernuten vorgesehen, wie sich aus der Fig. 5 (Ansicht A Fig. 4) ergibt.
Jede Feinsteuernut ist eine Nut von konstanter Tiefe und - in Achsrichtung des Dämpfungszapfens
- zum Ende hin zunehmender Breite.
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Hierdurch wird erreicht, daß bei Auftauchen des Dämpfungszapfens aus
dem Ablaufkanal 10 ein zunehmender Strömungsquerschnitt für den ölstrom des Schleichganges
freigesetzt wird.
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BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 2-Wege-Sitzventil; Drosselventil 2 Kolben,
Drosselkolben 3 Sitz 4 Zulauf, ölzulauf, Einlaß 5 Ablauf, ölablauf 6 Steuerfläche
7 Steuerraum 8 Zulaufkanal 9 Drosselstelle, Drossel 10 Ablaufkanal 11 Folgekolben
12 Kantensteuerung, Steuerkante, öffnung 13 Stellkolben 14 Vorsteuerung, Torque-Motor,
Vorsteuer-Differantialgeber 15 Stellungsmeßgeber. Wegaufnehmer 16 Durckausgleichbohrung
17 Dichtung 18 Kolbenstange 19 Dichtung 20 Dichtung 21 Dichtung 22 Steuerkanal 23
Steuerkanal 24 Düse, Pralldüse 25 Düse, Pralldüse 26 Prallplatte 27 Auslegearm 28
Waagebalkenarm 29 Ankerenden 30 30') Eisenjoch 31 ) 31 1) Elektromagnetspulen
32
) Elektromagnetspulen 32') 33 Abfluß zum Tank 34 Gehäuse 35 öl zulauf, Vorsteuereingangsdruck,
Steuerölzulauf 36 Drossel 37 Drossel 38 Feder 39 Verstärker 40 Stößel 41 Stellzylinder
42 Vorsteuerkolben, Vorsteuerschieber 43 Federstab 44 Dämpfungszapfen 45 Feinsteuernut,
Vorsteuernut 46 Vorsteuerzyl'inder 47 Druckleitung 48 Druckleitung 459) Steuerbünde
an Stellkolben 13, Kolbenbund 51) Steuerbünde an Vorsteuerkolben, Rolbenbünde 52)
53 Schaft 54 Schaft 55 Verbindungskanal 56 Ausgleichszylinderraum 57 Ringkanal 58
Ringkanal-59 Ringfläche 60 Ansatz, Dämpfungszapfen-Folgekolben 61 Grundlinie
Leerseite