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Medizinisch therapeutische Bandage zur lokalen
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Behandlung von Körperzonen Die Erfindung betrifft eine medizinisch
therapeutische Bandage zur lokalen Behandlung von Körperzonen.
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Die Anwendung von Bandagen zur Gewebestützung, zur Anregung der Durchblutung
aufgrund der elastischen Ausbildung von Bandagen, zur Erzielung günstiger Wärmewerte
oder dgl.
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ist seit langem bekannt. In der physikalischen Medizin ist es in jüngerer
Zeit auch zunehmend bekanntgeworden, die heilende Wirkung von Magnetfeldern nutzbar
zu machen. Im Rahmen der sogenannten "Magnetfeld-Therapie" sind als Magnetotron
bezeichnete Spulen oder Applikatoren bekanntgeworden, mit deren Hilfe pulsierende
Magnetfelder erzeugt werden, denen bestimmte Körperteile ausgesetzt werden. Die
Magnetfeld-Therapie geht grundsätzlich von der ueberlegung aus, daß bei Anwendung
bestimmter Feldstärken und Frequenzen sowie bestimmter Anwendungsdauer die Ionendynamik
der
Zellen erhöht wird. Die Folge davon ist eine Veränderung des
Sauerstoffpartialdruckes im Gewebe, was sich wiederum günstig auf die Sauerstoffutilisation
der Zellen auswirkt, d.h. die einzelne Zelle nutzt den ihr zur Verfügung stehenden
Sauerstoff besser. In weiterer Folge werden hierdurch Abfallstoffe beschleunigter
abtransportiert und Nährstoffe verstärkter antransportiert. Das Ganze führt letztlich
zu einem Abbau von Krankheitsprozessen und zu beschleunigter Heilung.
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Auf Einzelheiten anzuwendender Feldstärken, Frequenzen und Behandlungsdauer
muß an dieser Stelle nicht eingegangen werden, da die einschlägige Fachliteratur
entsprechende Lehren ausweist.
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Auch die Anwendung von Permanentmagneten, vorzugsweise Hartferritmagneten
ist in diesem Zusammenhang bekanntgeworden. Diese Magnete werden mittels eines Heftpflasters
oder dgl. - vorzugsweise über Akupunkturpunkten - auf die Haut aufgeklebt, so daß
das Magnetfeld den Organismus im Bereich des Akupunkturpunktes bzw. im Bereich der
die Akupunkturpunkte verbindenden Kraftlinien, den sogenannten Meridianen, anregen
kann.
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Die Anwendung der Magnetfeldtheorie unter Nutzung von Permanentmagneten
in der Medizin ist vielfach. So ist es durch die deutsche Offenlegungsschrift 24
59 972 bekanntgeworden, Permanentmagnete zum Entlasten oder Strecken der Halswirbelsäule
anzuwenden; nach der deutschen Offenlegungsschrift 24 47 681 finden Permanentmagnete
zum Verschließen von Wunden Anwendung, wobei an den Wundrändern Magnetreihen mit
einander zugewandten, entgegengesetzt gerichteten Polen angeordnet sind. Hier soll
eine doppelte Wirkung erzielt werden; zum einen soll die Anziehungskraft der Magnete
ein besseres Schließen der Wunden bewirken; zum anderen sollen die von den Magneten
ausgehenden Kraftfelder die Durchblutung im Wundbereich anregen und damit den Heilungsprozess
positiv
beeinflussen.
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Ausgehend von den heute vorliegenden Erkenntnissen der Magnetfeld-Therapie,
die in der Fachliteratur vielfach abgehandelt worden sind, so daß die Wirkungen
von durch Permanentmagnete hervorgerufenen Magnetfeldern auf den menschlichen Körper
an dieser Stelle als bekannt vorausgesetzt werden dürfen, stellt sich die Erfindung
die Aufgabe, die bekannten Wirkungen üblicher Bandagen mit den ebenfalls bekannten
Wirkungen der Magnetfelder von Permanentmagneten in besonderer Weise zu kombinieren.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bei einer medizinisch therapeutischen
Bandage der eingangs genannten Gattung dadurch, daß in die den zu behandelnden Körperteilen
angepaßt anliegende Bandage Permanentmagnete eingearbeitet sind, deren Anordnung
nach Maßgabe der Akupunkturpunkte und/oder Meridiane erfolgt.
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Hier tritt also eine kombinierte Wirkung insoweit ein, als die stützende,
massierende und wärmende Wirkung einer Bandage ergänzt wird durch ganz gezielt auf
bestimmte Körperstellen (Akupunkturpunkte) einwirkende Magnetfelder, wobei die Anordnung
der Permanentmagnete mit Bezug auf die Bandage noch zusätzlich so getroffen werden
kann, daß eine über die Magnetfeldwirkung hinausgehende Akupressurwirkung erzielt
wird. Der besondere Vorteil der Erfindung ist dabei darin zu sehen, daß die Anordnung
der einzelnen Magnete mit Bezug auf die Bandage und somit mit Bezug auf die Akupunkturpunkte
bzw. Meridiane exakt auf ein Krankheitsbild abgestimmt werden kann; dies wird im
folgenden noch erläutert werden.
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Im einzelnen kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß die Bandage
mehrschichtig ausgebildet ist und die Permanentmagnete zwischen einer vorzugsweise
elastischen Außenschicht und einer hautfreundlichen Innenschicht angeordnet sind.
Mit
dieser Maßnahme kann eine gute Luftdurchlässigkeit erzielt werden;
d.h. ein unerwünschter Feuchtigkeitsstau wird vermieden.
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In weiterer Ausgestaltung weist die Bandage an der dem zu behandelnden
Körperteil zugewandten Seite nach Maßgabe der Akupunkturpunkte und/oder Meridiane
verlaufende, abgesteppte Aufnahmetaschen für die Aufnahme und lokale Festlegung
der Permanentmagnete auf. Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß die
topographische Anordnung von Akupunkturpunkten und Meridianen grundsätzlich bekannt
ist, so daß der behandelnde Arzt die Anordnung der Magnete so vornehmen kann, daß
die optimale Heilwirkung erzielt wird. Eine in dieser Weise zunächst einmal vorbereitete
Bandage kann dann vom Patienten ohne weitere ärztliche Hilfe angelegt werden.
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Das Abstellen einer solchen Bandage auf eine bestimmte Therapie kann
beispielsweise dadurch erleichtert werden, daß die Permanentmagnete lösbar (z.B.
durch Kleben) in Form von Gewebestreifen oder dgl. auf der dem zu behandelnden Körperteil
zugewandten Seite der Bandage befestigt sind oder es können in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung Aufnahmetaschen, Streifen oder dgl. rasterartig über die dem zu behandelnden
Körperteil zugewandte Seite der Bandage verlaufend angeordnet sein, so daß in jedem
Fall eine individuelle Anpassung der Permanentmagnete mit Bezug auf die Bandage
einerseits und die Akupunkturpunkte andererseits möglich ist.
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Es ist aber auch nach einem weiteren eigenständigen Merkmal der Erfindung
vorteilhaft, beispielsweise eine Bandage auf ein bestimmtes zu therapierendes Krankheitsbild
abzustimmen, d.h. die Möglichkeit zur Anordnung von Magneten auf ein Minimum zu
reduzieren, so daß eine bestimmte Bandage nur für eine bestimmte Therapie benutzt
werden kann;
dies ermöglicht dem Laien, ohne weitere ärztliche Hilfe
auszukommen, wenn ihm lediglich Bandage und Magnete zur Verfügung gestellt werden.
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Im einzelnen können bei der Ausführung der Erfindung Permanentmagnete
unterschiedlicher Feldstärke - auch mit Bezug auf eine einzige Bandage - zur Anwendung
kommen; hierdurch ist es möglich, die unterschiedliche ~Ansprechcharakteristik"
bestimmter Akupunkturpunkte zu berücksichtigen.
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Wie bereits vorerwähnt, kann es ggf. sinnvoll sein, die Wirkung des
Magnetfeldes mit der bekannten Wirkung der Akupressur zu verbinden. Hierfür schlägt
die Erfindung vor, die Permanentmagnete beispielsweise bedingt federnd elastisch
in die Bandage einzubetten oder zur Erzielung einer zusätzlichen Akupressurwirkung
die Magnete geringfügig erhaben über die dem zu behandelnden Körperteil zugewandte
Seite der Bandage vorstehen zu lassen. In beiden Fällen kann unter Nutzung der elastischen
Wirkung der Bandage selbst im Zusammenhang mit der Körperbewegung eine milde, aber
ständige Akupressurwirkung erzielt werden. In Sonderfällen ist es möglich, die Einbettung
der Magnete in die Bandage so vorzunehmen, daß ihre elastische Bewegung in gezielter
Richtung erfolgt, d.h. in der Richtung, in der bei der Akupressur der Finger oder
beispielsweise ein Akupressurstab bewegt wird.
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Die Erfindung kann bei einer Vielzahl unterschiedlicher Bandagen Anwendung
finden; bevorzugt werden beispielsweise Kniebandagen, Leib- bzw. Lendenbandagen,
Ellenbogenbandagen, Fußgelenk- und Fußbandagen bzw. Nacken-und Schulterbandagen
in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbespieles näher
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 die Vorderansicht einer Kniebandage in perspektivischer
Darstellung Fig. 2 die Rückansicht der Kniebandage nach Fig. 1 Fig. 3-10 schematisch
die Vorder- bzw. Rückansicht verschiedener Bandagen mit Bezug auf den menschlichen
Körper Die Erfindung wird ausführlich anhand der Fig. 1 und 2 erläutert. Die Fig.
1 und 2 zeigen eine als Kniebandage 4 ausgebildete Bandage 1, die gemäß der Vorderansicht
nach Fig. 1 vorne geschlossen und im Bereich der Kniekehle nach Maßgabe zweier sich
kreuzender Bänder ausgebildet ist.
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Die Kniebandage 4 besteht in bekannter Weise aus einem elastischen
Gewebe. Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, daß an der der Kniescheibe zugewandten Seite
zwei streifenförmige Aufnahmetaschen 3 kreuzweise angeordnet sind. Diese kreuzweise
Anordnung ist bei der Kniebandage 4 deswegen gewählt worden, weil sie auf die Behandlung
von Knieschmerzen abgestellt ist. Dementsprechend ist in einer der Aufnahmetaschen
der mit der Bezeichnung M 36 versehene Permanentmagnet angeordnet, der bei Benutzung
der Bandage über dem Akupunkturpunkt "tsu-san-li" liegt, welcher sich unter der
Ringfingerspitze befindet, wenn man die Handinnenfläche gerade auf die Kniescheibe
legt. Begleitend werden weitere mit 2 bezeichnete Permanentmagnete über den sogenannten
lokalen Punkten angeordnet. Wichtig ist bei der an dieser Stelle beschriebenen Therapie,
daß der mit M 36 bezeichnete Punkt mit einem weiteren mit B 54 bezeichneten Punkt
in der Mitte
der Kniekehle kombiniert wird. Dieser Punkt wird in
der Akupunktur mit "wei-chung" bezeichnet. Die den Punkten M 36, B 54 sowie den
lokalen Punkten zugeordneten Magnete sind in vollen Linien in die Fig. 1 und 2 eingezeichnet
worden, um deutlich zu machen, daß gemäß der Therapie der Behandlung von Knieschmerzen
diese Punkte bzw. Magnete in einem Wirkzusammenhang stehen.
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Es wird darauf hingewiesen, daß bei anderer Therapie, Magnetfeldwirkungen
auf den Punkt M 36 (tsu-san-li) mit an anderen Körperstellen angeordneten Bandagen
und zugeordneten Magneten in völlig geänderter Weise kombiniert werden können; der
Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß der Akupunkturpunkt tsu-san-li
der wesentliche psychische Entspannungspunkt ist, d.h.
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er dient unter anderem der Behandlung von der psychischen Entspannung
bei Herzklopfen, Nasenbluten, Asthma, Phantomschmerz, Prostataentzündung, Stottern,
Suchtkrankheiten, Verstopfung sowie der Funktionsanregung im Bereich der Sexualsphäre
sowie der Behandlung von Schlafstörungen, Nervosität und Reizbarkeit, Magenschmerzen,
Krampfaderschmerzen, Bettnässen, Depressionen sowie ebenfalls der Förderung der
allgemeinen körperlichen Fitness.
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Es ist ersichtlich, daß die Anordnung der Magnete mit Bezug auf eine
bestimmte Bandage aus den vorgenannten Gründen von einem fachkundigen Arzt vorgenommen
werden sollte.
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Aus der Fig. 1 ist weiter gestrichelt ein Permanentmagnet angedeutet,
der über dem mit G 34 bezeichneten Akupunkturpunkt liegt. Bei diesem Akupunkturpunkt
handelt es sich um
den Punkt "dang-nang-dian", der sich drei Querfinger
unterhalb des tastbaren Wadenbeinköpfchens befindet, allgemein als "Gallenpunkt"
bezeichnet wird und unter anderem der Therapie von Verspannungen im Leber/Gallesystem,
wie Gallenkoliken, aber auch der Leberfunktionsanregung sowie der Behandlung von
Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Völlegefühl dient. Die gestrichelte Anordnung
des Permanentmagneten über dem Punkt G 34 soll darauf hinweisen, daß in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel (Therapie von Knieschmerzen) der Permanentmagnet natürlich nicht
eingesetzt würde, wenngleich er im Bereich der kreuzweise angeordneten Aufnahmetaschen
bei einer Gallentherapie Anwendung finden müßte.
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Ähnliches gilt für den mit Ni 10 bezeichneten Akupunkturpunkt gemäß
Fig. 2. Der Akupunkturpunkt Ni 10 ist der Punkt "yin-ku", der sich (bei gebeugtem
Knie) am inneren Ende der Kniegelenkfalte befindet. Er ist beispielsweise bei Nierenstörungen
zu beachten.
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Mit dem vorgenannten Anwendungsbeispiel (Therapie von Knieschmerzen)
wird deutlich, daß die Anordnung der Permanentmagnete auf ein bestimmtes Krankheitsbild
abgestimmt sein muß; es wird aber auch verdeutlicht, daß eine Bandage möglicherweise
für mehrere Therapien geeignet ist, wenn entsprechende Aufnahmemöglichkeiten für
eine ausreichend verschiebungssichere Anordung von Permanentmagneten vorgesehen
sind.
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In den Fig. 3 - 10 sind weitere Ausführungsformen von Bandagen dargestellt.
Die bei den einzelnen Bandagen dargestellten Aufnahmenmöglichkeiten sind - ohne
daß hier auf die einzelnen Akupunkturpunkte, deren Bezeichnung und deren Wirkung
detailliert eingegangen werden soll - geeignet im Rahmen der nachfolgend aufgeführten
Indikationen:
Fig. 3 (Kniebandage 4; Vorderansicht) Indikationen:
Knieschmerzen Kniearthrose Miniskusbeschwerden Kniescheibenschmerzen zur Beruhigung
und Ausgeglichenheit bei Magenbeschwerden Fig. 4 (Leib- bzw. Lendenbandage 5; Vorderansicht)
Indikationen: Kopfschmerz und Migräne (bei Wetterfühligkeit) Magen schmerzen Schwindel
Anregung der Sexualsphäre Blasenstörungen Fig. 5 (Ellenbogenbandage 6; Seiten-,
Vorderansicht) Indikationen: Ellenbogenschmerz Tennisellenbogen Verstopfung und
Blähungen Durchblutungsstörungen der Hände und Arme Handallergie Ellenbogen-Arthrose
Fig. 6 (Fußgelenk- und Fußbandage 7; Vorder-, Innenansicht) Indikationen: Appetitlosigkeit
Aufstoßen Bettnässen Blasenstörungen Durchblutungsstörungen der Beine Hautjucken
Kopfschmerz, Migräne (hormonell)
Fig. 7 (Fußgelenk- und Fußbandage
7; Außenansicht) Indikationen: Ischias Krampfaderschmerzen Fig. 8 (Leib- bzw. Lendenbandage
5; Rückansicht) Indikationen: Ischias Rücken schmerzen Kreuzschmerzen Bandscheibe
Verschleiß der Lendenwirbelsäule Fig. 9 (Nacken- und Schulterbandage 8; Rückansicht)
Indikationen: Nackenschmerz Halswirbel- und Bandscheiben schmerzen Kopfschmerz mit
Nackenschmerz Migräne Schwindel Schulterarmschmerz Schultergelenk-Arthrose Fig.
10 (Kniebandage 4; Rückansicht) Indikationen: Nierenfunktionsanregung Blasenstörung
Die Erfindung bleibt nicht auf die vorstehend beispielsweise beschriebenen Bandagen
beschränkt; hier sind nicht nur weitere Bandagen an sich, sondern insbesondere weitere
Ausgestaltungsformen der Aufnahmemöglichkeiten für die Permanentmagnete mit Bezug
auf die einzelnen Bandagen in Abstimmung auf die jeweils anzuwendende Therapie denkbar.
Dies gilt auch insbesondere für die Kombination mehrerer Bandagen untereinander.
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Bezugszeichenliste 1 = Bandage 2 = Permanentmagnete 3 = Aufnahmentaschen
4 = Kniebandage 5 = Leib- bzw. Lendenbandage 6 = Ellenbogenbandage 7 = Fußgelenk-
und Fußbandage 8 = Nacken- und/oder Schulterbandage M 36 = tsu-san-li G 34 = dang-nang-dian
B 54 = wei-chung Ni 10 = yin-ku
Leerseite