DE3233528C1 - Elektrostatischer Freifallscheider - Google Patents
Elektrostatischer FreifallscheiderInfo
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Description
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Zur elektrostatischen Trennung von Gemischen feinteiliger Feststoffe, die, wie beispielsweise Kalirohsalze,
eine nur äußerst geringe elektrische Leitfähigkeit haben, werden diese Gemische, gegebenenfalls nach
vorheriger chemischer Konditionierung, unter Einhaltung bestimmter Temperatur und Luftfeuchtigkeit
durch lebhafte Bewegung der einzelnen Teilchen triboelektrisch gegeneinander aufgeladen. Infolge der
lebhaften Bewegung stoßen die Teilchen der einzelnen Komponenten des Gemenges aneinander, wobei Elektronen
von dem einen Teilchen auf das andere übergehen und eine gegensinnige Aufladung dieser
Teilchen bewirken.
Die eigentliche elektrostatische Trennung wird in sogenannten Freifallscheidern durchgeführt, die aus
einer Einlaufeinrichtung für das zu trennende Gemenge, zwei parallel und im Abstand zueinander angeordneten
Plattenelektroden und Trennzungen zur Verhinderung der Vermengung des getrennten Gutes aufgebaut sind.
Das zu trennende Gemenge gelangt durch die Einlaufeinrichtung in das zwischen den Elektroden
erzeugte elektrostatische Feld, unter dessen Wirkung der freie Fall der aufgeladenen Teilchen des zu
trennenden Gemenges zur gegensinnig geladenen Elektrode hin abgelenkt wird. Der derart fächerförmig
aufgetrennte Strahl des Trenngutes wird mit Hilfe von Trennzungen in in ihrem Wertstoffgehalt angereicherte
Fraktionen und in Mittelgut aufgeteilt.
Da sich aber an den einander zugekehrten Flächen der Plattenelektroden bereits nach kurzer Zeit feinste
Teilchen des Gemisches unter Ladungsausgleich ablagern und aufgrund ihrer geringen elektrischen Leitfähigkeit
die Stärke des elektrischen Feldes und damit auch die Trennwirkung des Scheiders schwächen, ist in
der DE-PS 11 54 052 bereits empfohlen worden, anstelle
der Platten eine Mehrzahl von senkrecht angeordneten Röhrenelektroden vorzusehen, die die Form langgestreckter
Walzen haben und in ständiger Umdrehung um ihre Längsachse gehalten werden. Auf diese Weise
ist es möglich, die auf den Elektrodenoberflächen sich ablagernden feinsten Teilchen des Trenngutes außerhalb
des elektrischen Feldes ständig mechanisch zu entfernen. Bei entsprechend geringer Entfernung dieser
Röhrenelektroden gleichen Ladungszustandes nebeneinander haben sie in bezug auf das elektrische Feld
stark angenähert die gleiche Wirkung wie Plattenelektroden. Während im homogenen Feld sich in Luft
theoretisch eine Feldstärke bis zu 30 kV/cm ohne Überschlag ausbilden kann, ist das elektrische Feld
zwischen Röhrenelektroden, insbesondere an den Rändern, stark inhomogen mit der Folge, daß zur
Vermeidung von Überschlagen zwischen diesen Elektroden nur wesentlich geringere Feldstärken von
beispielsweise 4,5 kV/cm erreichbar sind.
Die vertikale Lage der Plattenelektroden bzw. der Mehrzahl von Röhrenelektroden hat den Vorteil, daß
die Einwirkungsdauer des elektrischen Feldes auf die Teilchen des im freien Fall durch dieses elektrische Feld
hindurchströmenden Trenngutes groß ist und den Trenneffekt verbessert. Jedoch bedingt die große
Fallhöhe in Scheidern dieser Bauart einen hohen technischen Aufwand derartiger Vorrichtungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrostatischen Freifallscheider mit
einem waagerecht gerichteten elektrischen Feld hoher Feldstärke zu schaffen, in dem bei geringer Fallhöhe des
zu trennenden Stoffgemenges innerhalb des elektrostatischen Feldes ein hoher Trenneffekt erreicht wird.
Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Freifallscheider
zum Trennen von Gemengen aus Stoffen geringer elektrischer Leitfähigkeit, insbesondere Mineralstoffgemengen,
in dem das waagerecht gerichtete elektrische Hochspannungsfeld zwischen parallel im
Abstand zueinander angeordneten und rotierbaren Röhrenelektroden erzeugbar ist, die außerhalb des
elektrischen Feldes mit Abstreifeinrichtungen ausgerüstet sind, und der am Kopf Einlaufeinrichtungen für das
Trenngut sowie am Fuß mit in ihrer Neigung verstellbaren Trennzungen ausgerüstet ist. Erfindungsgemäß
sind die zwei Röhrenelektroden, die als zylindrische, beidseitig mit Halbkugelkalotten verschlossene
Walzen ausgebildet sind, mit horizontal ausgerichteter Längsachse in gleicher Höhe parallel
zueinander angeordnet. Der Feldabstand der Röhrenelektroden soll vorteilhaft möglichst klein, jedoch
maximal dem Elektrodendurchmesser gleich sein, da die bis zum Überschlag erzielbaren Feldstärken um so
größer sind, je größer das Verhältnis vom Elektrodenradius zu Elektrodenabstand ist. Das in dem Freifallscheider
der Erfindung erzeugte elektrische Feld hat den Vorteil, daß sich die Feldstärke zwischen den Elektroden
im Medium Luft bis auf 14 kV/cm steigern läßt, ohne daß es zu Überschlägen und damit zum zeitweisen
Zusammenbruch des elektrostatischen Feldes kommt. .
Um in dem Freifallscheider der Erfindung elektrostatische Felder hoher Feldstärke dauernd aufrechterhalten
zu können, ist es wesentlich, daß Überschläge zwischen den Elektroden vermieden werden. Hierzu
tragen besonders die an den Elektrodenenden aufge-
setzten Halbkugelkalotten bei, da diese einen kantenlosen Abschluß der Elektroden bilden. Anstelle dieser
Halbkugelkalotten können auch andere Abschlußformen gewählt werden, die einen kantenlosen Abschluß
gewährleisten.
Aus dem gleichen Grunde werden metallische Befestigungs-, Lager- und Antriebsteile, die mit den
Elektroden in Verbindung stehen, vorteilhaft mit Sprühschutzeinrichtungen ausgerüstet, wodurch Spritzentladungen
verhindert werden.
Die Elektroden können aus einem beliebigen Metall oder aus einem Material, das mit einer elektrisch
leitenden Schicht beschichtet ist, bestehen. Sie sind vorzugsweise um ihre Längsachse drehbar gelagert und
können durch einen Antrieb, beispielsweise eine rotierende Welle aus Isolierstoff, in gleichmäßige
Rotation versetzt werden. Auf diese Weise ist es möglich, den an den Elektrodenoberflächen anhaftenden
Staub durch auf der feldabgewandten Seite angeordnete Bürsten bzw. Schaber ständig mechanisch
zu entfernen. Die hierzu erforderlichen Abstreifeinrichtungen sind vorteilhaft so auszubilden, daß sie auch an
den kugelförmigen Teilen der Elektroden anliegen und diese von anhaftendem Staub des Trenngutes säubern.
Derartiger an den Elektrodenoberflächen haftender Staub führt zu einer Schwächung des elektrostatischen
Feldes und der Trennwirkung des elektrostatischen Freifallscheiders der Erfindung oder zu einer Verringerung
der Durchschlagsfeldstärke. Es ist daher vorteilhaft, diesen Trenngutstaub auch im Bereich der
kugelförmigen Teile der Elektroden abzustreifen.
Mit dem elektrostatischen Freifallscheider der Erfindung lassen sich beispielsweise Kalirohsalze in ihre
Komponenten auftrennen, wobei Feldstärken bis zu 14 kV/cm aufgebaut werden können, ohne das es zu
Überschlägen kommt. Da die Stärke des elektrostatischen Feldes in dem Freifallscheider der Erfindung etwa
auf das Dreifache eines herkömmlichen Freifallscheiders gesteigert ist, kann demgegenüber die Fallhöhe des
Trenngutes in dem Freifallscheider der Erfindung ohne Verminderung der Trennwirkung erheblich verkürzt
werden.
Die F i g. 1 und 2 veranschaulichen eine Ausführungsform der Erfindung als Beispiel in schematischer
Darstellung im Schnitt bzw. in Draufsicht.
Die zwei Röhrenelektroden 1 und 2 sind in dem Gehäuse 3 angeordnet und in den durch Pfeile
angegebenen Richtungen rotierbar gelagert. Diese Rotationsbewegung wird durch einen nicht dargestellten
Antrieb bewirkt.
Die Lager für die die Elektroden 1 und 2 tragenden Wellen sind auf Abstützungen 4 aus Isolierstoff befestigt
und mit Sprühschutzeinrichtungen 5 versehen.
Auf der dem elektrischen Feld, das sich zwischen den einander zugekehrten Mantelflächen der Röhrenelektroden
ausbildet, abgewandten Seite liegen an den Mantelflächen der Elektroden 1 und 2 die Abstreiforgane
der Abstreifeinrichtungen 6 an und streifen den an den Elektrodenoberflächen anhaftenden Staub ab.
Das zu trennende Gemenge wird einer Einlaufeinrichtung für das Trenngut 7 zugeführt, aus der das
Gemenge in das zwischen den Elektroden 1 und 2 erzeugte elektrostatische Feld gelangt.
Der fächerförmig aufgetrennte Strahl des Trenngutes wird mit Hilfe von Trennzungen 8 in Fraktionen, in
denen bestimmte Komponenten des. Trenngutes angereichert sind, und in Mittelgut aufgeteilt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
- Leerseite -
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Claims (4)
1. Elektrostatischer Freifallscheider zum Trennen von Gemengen aus Stoffen geringer elektrischer
Leitfähigkeit, insbesondere Mineralstoffgemengen, in dem das überwiegend waagerecht gerichtete
elektrische Hochspannungsfeld zwischen parallel im Abstand zueinander angeordneten und rotierbaren
Röhrenelektroden erzeugbar ist, die außerhalb des elektrischen Feldes mit Abstreifeinrichtungen ausgerüstet
sind, und der am Kopf Einlaufeinrichtungen für das Trenngut sowie am Fuß mit in ihrer Neigung
verstellbaren Trennzungen ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Röhrenelektroden
(1, 2), die als zylindrische, beidseitig mit Halbkugelkalotten verschossene Hohlkörper
ausgebildet und mit horizontal ausgerichteter Längsachse in gleicher Höhe parallel zueinander
angeordnet sind.
2. Elektrostatischer Freifallscheider nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feldabstand
der Elektroden (1, 2) möglichst klein, jedoch maximal dem Elektrodendurchmesser gleich ist.
3. Elektrostatischer Freifallscheider nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß metallisehe
Befestigungs-, Lager- und Antriebsteile, die mit den Elektroden in Verbindung stehen oder sich im
Bereich des elektrischen Feldes befinden, mit Sprühschutzeinrichtungen (5) ausgerüstet sind.
4. Elektrostatischer Freifallscheider nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstreifeinrichtungen (6) auch den kugelförmigen Teilen der Elektroden anliegen.
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