DE3231834C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Reifenwulstes mit mehreren, kautschukbeschichteten Wulst­ ringen im Querschnitt des Wulstringes für einen Radialluft­ reifen mit einer Stahlkarkasse, bei dem der Wulstring mit einer Kautschukschicht in noch nicht vulkanisiertem Zustand umhüllend umgeben wird.

Aus DE-OS 27 09 578 ist eine Reifenwulst von Luftreifen bekannt, die einen aus mehreren Wulstdrähten bestehenden Wulstring hat und die Wulstdrähte in eine Kautschukmischung eingebettet sind. Hierbei wird der Reifenwulst mit einer sol­ chen äußeren Querschnittsform ausgebildet, daß eine Relativ­ bewegung zugelassen ist, die während der Reifenherstellung zwischen dem Wulst und den anderen Bestandteilen des Reifens auftritt. Werden solche Wulstringe bei der Herstellung eines Radialluftreifens mit einer Stahlkarkasse verwendet, so kann sich bei den während der Formung des Reifens auftretenden Druckkräften die den Wulstring umgebende Kautschukschicht ver­ lagern. Ferner besteht auch die Gefahr, daß ein Metall-Metall- Kontakt beim fertiggestellten Luftreifen zwischen dem Wulst­ ring und der Stahlkarkasse auftritt, die zu einer sogenannten Reibkorrosionserscheinung führt, die eine schleichende Zer­ störung des Reifens im Gebrauchszustand nach sich ziehen kann.

In DE-OS 24 58 923 ist ein schlauchloser Reifen mit einem Wulstkern aus einem Drahtbündel angegeben, an dem radial außen ein stranggepreßtes, ungehärtetes Elastomer aufgetra­ gen ist. Das Elastomer bildet hierbei lediglich eine Aus­ bzw. Versteifung.

Aus DE-OS 24 10 750 ist ein Luftreifen bekannt, der einen Wulstkern hat, der paketförmig aus Einzeldrähten besteht. Diese Einzeldrähte sind blank und haben einen rechteckigen oder parallogrammförmigen Querschnitt. Die Einzeldrahtpakete können mit einer Gummihülle ummantelt sein. Hauptsächlich wird in dieser DE-OS 24 10 750 auf die spezielle Gestaltung der Viereckquerschnitte der Wulstkerndrähte eingegangen.

Aus GB-PS 12 43 187 ist ein Reifenaufbau mit einem Wulstring bekannt, der an vorbestimmten Ausnehmungen einer zuvor her­ gestellten Karkassenlage eingebettet und eingelegt wird. An­ schließend werden dann die einzelnen Schichten der Karkassen­ lage um die Wulstringe gelegt. Eine Berührung von Wulstringen und Stahlkarkasse läßt sich hierbei sowohl während der Her­ stellung als auch während des Gebrauchszustandes nicht ver­ meiden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines Reifenwulstes der gattungsgemäßen Art be­ reitzustellen, bei dem sowohl eine Verlagerung der Kautschuk­ schicht während der Herstellung des Reifens als auch Reib­ korrosionen im Gebrauchszustand des Reifens wirksam vermie­ den werden.

Nach der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Verfahren zum Herstellen eines Reifenwulstes mit den Merkmalen des Ober­ begriffs des Anspruches 1 in Verbindung mit den Merkmalen seines Kennzeichens gelöst.

Um beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren die Gefahr einer Verlagerung oder Verschiebung der im noch nicht vul­ kanisierten Zustand aufgebrachten Kautschukschicht, die den Wulstring umgibt, während der Herstellung des Reifens zu vermeiden, wird um diese noch nicht vulkanisierte Kaut­ schukschicht eine Gewebeumhüllung aufgebracht. Diese Ge­ webeumhüllung hält den Wulstring mit der sie umgebenden noch nicht vulkanisierten Kautschukschicht zusammen. Da die Teile des Radialluftreifens, insbesondere die Stahlkarkasse und die Reifenwülste zuverlässig und vollständig über den ge­ samten Umfang hinweg voneinander isoliert sind, wird zu­ gleich erreicht, daß bei einem derartig hergestellten Reifen im Gebrauchszustand keine Reibkorrosion auftritt. Die Kaut­ schukschicht wird nämlich mit Hilfe der Gewebeumhüllung zu­ verlässig an Ort und Stelle gehalten und auf jeden Fall ist zwischen der benachbarten Stahlkarkasse und den Wulstdrähten des Wulstringes eine Kautschukschicht mit einer darüberlie­ genden Gewebeumhüllung angeordnet, die zuverlässig einen Kon­ takt von Metall zu Metall zwischen der Stahlkarkasse und den Wulstdrähten des Wulstringes verhindert.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 und 3 wiedergegeben.

Die Gewebeumhüllung bedeckt mindestens 80%, vorzugsweise 100% der Außenseite der Kautschukschicht. In diesem Zusammen­ hang ist es wichtig, daß die als Isolierschicht wirkende Kaut­ schukschicht alle Teile des Wulstringes bedeckt, um Berührun­ gen mit den Teilen der Stahlkarkasse zu verhindern.

Wenn die Gewebeumhüllung von einem Cordgewebe gebildet wird und diese schraubenlinienförmig auf den Wulstring gewickelt wird, besteht das Cordgewebe vorzugsweise aus kautschukimprägniertem Nylon. Das Cordgewebe hat bei einer solchen schraubenlinieförmig gewickelten Gewebeumhüllung zweckmäßi­ gerweise eine Breite, die um mindestens 30% größer als der Querschnittsumfang des aus mehreren Wulstdrähten bestehenden Wulstringes ist. Hierbei erhält man eine Überlappung, die ins­ besondere verhindert, daß sich die Anordnung öffnet und die Kautschukschicht austreten kann, wenn während des Reifenauf­ baus Druck ausgeübt wird. Anstelle einer getrennten Anbringung der Kautschukschicht und der Gewebeumhüllung kann der aus meh­ reren Wulstdrähten bestehende Wulstring mit einem Kautschuk- Gewebe-Schichtstoff umwickelt werden.

Die Erfindung wird nachstehend an einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher Fig. 1 eine perspektivische Querschnittsansicht eines sechskantförmig ausgebildeten Reifen­ wulstringes mit einer diesen umgebenden Kautschukschicht und einer Gewebeumhüllung aus Cordgewebe,

Fig. 2 eine Querschnittsansicht mit einer geschlos­ senen Gewebeumhüllung, und

Fig. 3 eine Querschnittsansicht eines Reifenwulstes, dessen aus mehreren Wulstdrähten bestehender Wulstring mit zwei Kautschukschichten und einer äußeren Gewebeumhüllung aus Cordgewebe versehen ist, wobei sich ein Schmiermittel zwischen den beiden Kautschukschichten be­ findet.

Beim Verfahren zum Herstellen eines Reifenwulstes wird zunächst ein sechskantförmiger Wulstring hergestellt. Hierzu werden einzelne kautschukbeschichtete Litzendrähte 1 als Wulstdrähte in Kreisform gelegt, um einen Wulstring mit 72 kautschukbe­ schichteten Drähten herzustellen. Der Wulstring hat einen Querschnittsdurchmesser von 18,3 mm. Der unbeschichtete Wulst­ draht hat einen Durchmesser von 1,3 mm und ist 0,13 mm stark mit Kautschuk beschichtet. Der Wulstring wird dann umschlies­ send umwickelt mit einem Kautschukstreifen, dessen Breite 58,4 mm und dessen Stärke 2,3 mm beträgt. Längs der Oberseite des Wulstringes beträgt die Überlappung ungefähr 5,1 mm. Dann wird der mit der Kautschukschicht umgebene Wulstring mit einem Cordgewebe 3 als Gewebeumhüllung schraubenlinienförmig umwickelt. Das Gewebe ist rechtwinklig gewobenes Nylon in einer Breite von 15,9 mm und einer Stärke von 0,28 mm. Das Gewebe ist klebrig­ gemachtes Nylon 6,6 Webmaterial mit den/210. Der so auf­ gebaute Reifenwulst wird dann zum Aufbauen eines Reifens auf einer Hochkronentrommel in üblicher Weise benutzt. Ein hieraus hergestellter Radialluftreifen erleidet keinen Reifenschaden infolge von Reibkorrosion der Stahlkarkasse mit den Wulstschich­ ten des Wulstringes. Bei Reifen ohne die Cordgewebeumhüllung über der Kautschukschicht können derartige Schäden auftreten.

Der zum Umhüllen des Wulstringes benutzte Rohkautschuk hat zweckmäßigerweise eine Mooney-Viskosität zwischen 60 und 70 und hat nach dem Vulkanisieren eine Härte zwischen 84 Shore A bis 92 Shore A.

Es läßt sich ein kautschukbeschichtetes Cordgewebe verwenden. Der Cordgewebeschichtstoff wird unter den Wulstring gelegt, wobei der Kautschuk den Wulstring berührt und das Cordgewebe die Außenseite bildet. Der Cordgewebeschichtstoff kann sich an den Wickelkanten überlappen. Es läßt sich auch eine um­ schließende Umhüllung aus Kautschuk und/oder kautschukbeschich­ tetem Cordgewebe herstellen.

Claims (3)

1. Verfahren zum Herstellen eines Reifenwulstes mit mehreren kautschukbeschichteten Wulstdrähten im Querschnitt des Wulstringes für einen Radialluftreifen mit einer Stahl­ karkasse, bei dem der Wulstring mit einer Kautschukschicht in noch nicht vulkanisiertem Zustand umhüllend umgeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschuk­ schicht in dem Bereich, in dem die Wulstdrähte in die Nähe einer Stahlkarkasse kommen, in einer Dicke zwischen 1 mm und 7 mm aufgebracht wird und daß zur Festlegung der Kaut­ schukschicht während der Herstellung des Luftreifens um die Kautschukschicht eine Gewebeumhüllung aufgebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebeumhüllung schraubenlinienförmig um die Kaut­ schukschicht des Wulstrings gewickelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß für die Gewebeumhüllung Cordgewebe verwendet wird.