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Baggerlöffel und damit versehener Bagger
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Die erfindung betrifft einen Baggerlöffel gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und damit versehenen Bagger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
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Bei derartigen Baggern mit einem üblichen Baggerlöffel ist es belçannt,
mit hilfe einer Drehvorrichtung den Ausleger und damit den Baggerlöffel so zu drehen,
daß dieser in einer Drehposition als Hochlöffel und in der anderen Drehposition
als Tieflöffel zu verwenden ist. Diese Drehvorrichtung hat den Nachteil, daß sowohl
der Aufbau als auch die Steuerung des Auslegers wesentlich verkcmpliziert und damit
teurer und im rauhen Arbeitsbetrieb störanfälliger wird. Zudem wird durch die Notwendigkeit,
den Löffel nach einem Grabvorgang umschalten zu miissen, die Arbeitsgeschwindigkeit
erheblich vermindert.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Bagger und einen Baggerlöffel
hierfür gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs 5 bzw. des Anspruchs 1 umrissenen
Gattung derart zu schaffen, daß einek 3mbinierte
fcch- / Tieflöffelfunktion
mit großem Schwenkbereich möglich ist, ohne daß eine Drehvorrichtung des Baggerlöffels
notwendig ist.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
bzw. des Anspruchs 5 gelöst.
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Bin besonderer Vorteil der Frfindung bei der Verwendung eines beidseitig
offenen Löffels besteht darin, daß der Löffel bei einer Grabbewegung sowohl in Schub-
als auch in Zugrichtung gefüllt werden kann, ohne das ein Drehen des Baggerlöffels
um 1800 notwendig ist.
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Daher werden die für einen derartigen Umschaltvorgang notwendigen
Verlustzeiten vermieden. Durch den Vorteil der schnelleren Arbeitszeit ist der Bagger
mit dem erfindungsgemäßen Baggerlöffel besonders für Spezialeinsatzzwec)ce geeignet,
wie beispielsweise bei tsotfalleinsrtzen, bei welchen die schnelle Bergung von Verschütteten
erforderlich ist, da nur wenig Zeit zur Lebensrettung zur Verfügung steht. Dies
bedeutet, daß eine hohe Grabgeschwindigkeit notwendig ist, die mit drehbaren Elnfach-Baggerlöffeln
nicht erre-hbar ist.
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Bei dem Baggerlöffel mit einer beidseitig offenen Ausbildung erqibt
sich darüberhinaus weiterhin der Vorteil, daß er aufgrund seiner konzeptionsbedingt
einfachen Konstruktion aüßerst kostengünstig herzustellen ist.
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Besonders vorteilhaft für den beidseitig offenen Baggerlöffel ist
gemaß Anspruch 2 eine beidseitige Anordnung von Schneiden oder Zähnen, wodurch eine
verbesserte Grabfähigkeit und Fiillbarkeit sowohl in Schub- als auch in Zugrichtung
erreicht werden kann.
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Wird der Baggerlöffel gemAP, Anspruch 3 mit einem schwenkbeweglichgelagerten
Löffelboden versehen, dann lassen sich auch alle jene Vorteile der iiblichen, einseitig
geschlossenen Löffel mit den sich aus dem erfindungsgemäßen Lösungsprinzip ergebenden
Vorteilen verbinden. Das in den Löffel geförderte Füllgut drückt den schwenkheweglich
gelagerten löffelboden bis zu einem in Hillrichtuna gesehen rückwärtigen Anschlag,
an dem sich der Löffelboden abstützt und
damit den Löffel riickseitig
begrenzt. Damit entsteht ohne irgendwelche zusätzlichen Einrichtungen oder Maßnahmen
ein Baggerlöffel, der das FEillvolumen iiblicher, einseitig geschlossener Löffel
aufweist und der ohne Drehung des Auslegers sowohl als Hoch- als auch als Tieflöffel
eingesetzt werden kann, weil sich der beweglich gelagerte Löffelboden in Abhängiglceit
von der Füllrichtung an die jeweils rückwärtigen Anschläge anlegt und damit den
Löffel dort schließt.
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Fin beweglicher Löffelboden ist auch bei einem einseitig offenen Baggerlöffel
bekannt, bei welchen ein schwenkbeweglich gelagerter Auswurfboden mit einer Hebelanordnung
versehen ist, die durch eine Aussparung in der geschlossenen Löffelseite mit dem
Ausleger in Anlage gelangen kann. Durch die Bewegung des Löffels relativ zum Ausleger
wird der Löffelboden über den vertikal abstehenden und am Ausleger anlieqenden Hebel
bewegt. Diese Konstrulction eines Auswurfdodens ist nur bei Baggerlöffeln mit seinen
Abmessungen, wie z. B. bei Kabelgräben mit Breiten bis ca. 40 cm Löffelbreite bekannt,
wo die Funktion eines Schabers den Löffel von mit Tonnendruck verschlossen und verpreßtem
Grabgut für den nächsten Grabvorgang entleeren und befreien Ein besonderer Vorteil
des erfindungsgemaßen Baggers ist auch in der kreuzweise beschalteten Doppelhydraulilc
am Ausleger gegeben, da die an sich ungleich wirkenden Einzelzylinder kompensiert
werden, so daß die gleiche Kraft sowohl in der Hoch- als auch in der Tieffunktion
in den Löffel einleitbar ist. Außerdem kann durch das Vorsehen von zwei Hydraulikzylindern
für den Ausleger ein größerer SchweSçwinkel des Löffels vorgesehen werden, so daß
die Hoch- bzw.
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Tieffunktion noch besser ausgeführt werden kann.
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5weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Beschreibung einer Ausfiihrungsform anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht in schematisch vereinfachter Darstellung
eines
erfindungsgemäßen Baggers, und Fig. 2 eine Seitenansicht des Baggers gemäß Fig.
1 zur Darstellung der 13xtremstellungen des Löffels.
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Gemäß Fig. 1 weist ein Bagger 1 ein Fahrwerk 2, eine Fahrerkanzel
3 und einen Antrieb 4 auf, die in bekannter Weise ausgebildet sein können.
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Der Ausleger 5 des Baggers 1 weist einen L-förmigen Auslegerarm 6
auf, von dem ein .Schenkel 7 am Fahrwerk 2 angelenkt ist, und an dessen anderem
Schenkel 8 ein zweiter Auslegerarm 9 angelenkt ist.
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Am Schenkel 7 des Auslegerarms 6 ist die Druckkolbenstange eines Auslegerzylinders
10 angelenkt, der sich am Fahrwerk 2 des Baggers 1 abstützt und mittels dessen Betätigung
der Ausleger 5 angehoben und abgesenkt werden kann.
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Der am Schenlcel 8 des Auslegerarms 6 schwenkbar gelagerte Ausleger
arm 9 trägt an einem dem Anlen!cpurLtct 11 gegenüberliegenden Ende 12 einen Löffel
13, der über einen Verbindungshebel 14 und einen Stützhebel 15 mit einem Löffelzylinder
16 verbunden ist. Der Löffelzylinder 16 ist an seinem oberen Ende 17 am Auslegerarm
9 angelenkt und hebt und senkt den Löffel 13.
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Am Auslegerarm 9 sind zwei weitere Auslegerzylinder 18 und 19 angelenkt,
die jeweils am Schenkel 8 des Auslegerarms 6 an je einem Sfützflansch 20 bzw. 21
abgestützt sind. Im Beispielsfalle bildet der Auslegerzylinder 18 den Zugzylinder
und der Auslegerzylinder 19 den Schubzylinder. Die Auslegerzylinder 18 und 19 sind
zur Erzielung jeweils gleicher Schuh- und Zugkräfte mittels einer kreuzweise geschalteten
Druckschlauchverbindung 22 kreuzweise mit dem Druck- bzw.
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Auslaßanschluß der Hydraulikanlage verbunden, wobei jeweils einer
der Auslegerzylinder 18 oberhalb und der andere Auslegerzylinder 19 unterhalb des
Schenkels 8 des Auslegerarms 6 angeordnet ist.
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Die Auslegerzylinder 18 und 19 ergeben jeweils in Druckrichtung, also
in der Richtung, in der die DrucJoibenstange ausgefahren wird, ihre volle Kraft
ab, wohingegen sie in Zugrichtung aufgrund der verminder-
ten Kolbenfläche
eine geringere Kraft abgeben. Daher wird beispielsweise zum Schwenken des Auslegerarms
9 um seinen Anlenkpunlet 11 herum nach oben die Baggerhydraulik derart gesteuert,
daß der Auslegerzylinder 19 im Druckbetrieb und der mit ihm kreuzweise gekoppelte
Auslegerzylinder 18 im Schubbetrieb arbeitet. Dieses Nachobenschwenken des Auslegerarms
9 entspricht dem Schub- bzw. Hochbetrieb des Baggers 1. In der Zugrichtung, die
den Tiefbetrieb bildet, werden die Auslegerzylinder 18 und 19 derart angesteuert,
daß der Auslegerzylinder 18 im Druckbetrieb arbeitet, wohingegen der Auslegerzylinder
19 im Zugbetrieb arbeitet, also die Druckkolbenstange des Ausle gerzylinders 18
ausgefahren und diejenige des Auslegerzylinders 19 eingefahren wird, wodurch der
Auslegerarm 9 um seinen Anlenkpunkt 11 herum nach unten geschwenkt wird. Daher stehen
aufgrund der kreuzweise geschalteten Auslegerzylinder 18 und 19 sowohl in Zug- als
auch in Schubrichtung gleiche Kräfte zur Verfügung, was eine gleichmäßige Befüllung
des Löffels 13 sowohl im Hoch- als auch im Tiefbetrieb sicherstellt. Darüberhinaus
ermöglicht das kreuzgeschaltete Auslegerzylinderpaar einen besonders großen Schwenkbereich
für den Auslegerarm 9 und damit für den Löffel 13.
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Der am Auslegerarm 9 schwenkbeweglich gelagerte Löffel 13 des Baggers
1 weist an seinen beiden Stirnseiten je eine Einfüllöffnung 23 und 24 auf, die jeweils
mit Schneiden oder Zähnen 25 und 26 versehen sind.
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Dabei bilden die Schneiden oder Zähne 25 und 26 eine Verlängerung
der Löffelmulde 27 und dienen zur Unterstützung der Befüllung des Löffels 13.
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Mit dem derart ausgebildeten Löffel 13 ist ein kombiniertes Hoch-/
Tiefgraben möglich, da der Löffel 13 sowohl im Schub- als auch im Zugbetrieb befüllbar
ist, was neben der konzeptionsbedingt einfachen Konstruktion des Löffels 13 und
damit des erfindungsgemäßen Baggers 1 eine hohe Grabgeschwindiakeit ermöglicht,
die keinerlei Umschalten des Auslegers 5 nötig macht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist darüberhinaus noch ein im
Löffel 13 schwenkbeweglich gelagerter Löffelboden 28 vorgesehen, dessen Bewegungsraum
von zwei Anschlägen 29 und 30 im Bereich der
stirnseitigen Einfiillöffnungen
23 und 24 des Löffels 13 begrenzt wird. thn insbesondere das Entleeren der Löffelmulde
27 nicht zu behindern, sind die Anschläge 29 und 30 vorzugsweise jeweils an der
Seitenwand 31 und der in der Zeichnung nicht dargestellten gegenüberliegenden Seitenwand
des Löffels 13 in einigem Abstand zur Löffelmulde 27 angeordnet. Da der Löffelbden
28 zu beiden stirnseitigen Einfüllöffnungen 23 und 24 I,ln um seinen Aufhängepunkt
32 beweglich gelagert ist, wird er beim Befüllen des Löffels 13 vom aufgenommenen
Fiillgut in die der jeweiligen Grabrichtung entgegengesetzte Richtung gedrückt,
bis er an den Anschlägen 29 bzw. 30 anliegt. Ab dem Atxnent der Anlaae des Löffelbodens
28 an den Anschlagen 29 bzw. 30 ist der Löffel 13 einseitig verschlossen und ]cann
wie ein üblicher einseitig geschlossener Löffel verwendet werden. Dies gilt jeweils
in gleichem Maße £ur Schub- bzw. Zugfüllungdes Löffelsxohne daß irgendwelche zusätzlichen
Einrichtungen oder Maßnahen während des Betriebes nötig sind.
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In Fig. 2 sind die beiden Extremstellungen des Löffels 13 des erfindungsgemäßen
Baggers 1 dargestellt, die verdeutlichen, wie weit der Löffel 13 in beiden Richtungen
angehoben werden kann. Zum Anheben des Löffels 13 wird mittels der Baggerhydraulik
der Löffelzylinder 16 betätigt, wobei beim Einfahren der DrucMcolbenstange des Löffel
zylinders 16 die über den Verbindungshebel 14 auf den Löffel 13 übertragene Zugkraft
den Löffel 13 um seinen DrehpuSct 12 herum gegen den Uhrzeigersinn schwenkt, während
der Löffel 13 in der Druckrichtung des Löffel zylinders 16 im Uhrzeigersinn geschwenkt
werden kann.
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Der Hochlöffelbetrieb bzw. Vorwärtsbetrieb ist mit einEmmit dem erfindungsgemäßen
Baggerlöffel versehenen Bagger ebenso wie der Tieflöffel- bzw. der Tiefschachtbetrieb
ohne Umstellung und Zeitverzögerung nacheinander bzw. nebeneinander ausführbar,
was die zuvor genannten Vorteile ergibt.
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