DE3230879C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Einrichtung zur galvanischen Metallabscheidung, wobei ein
Metallüberzug, z. B. aus Kupfer, Nickel, Chrom oder Gold,
auf eine elektrisch leitende Oberfläche, z. B. ein Substrat
oder einen dünnen Metallisierungsfilm, der auf einem elek
trisch nichtleitenden Gegenstand oder einer solchen Form
vorgeformt wurde, galvanisch abgeschieden wird. Ein solches
Substrat bzw. ein solcher Gegenstand bzw. eine solche Form
werden nachstehend als "Werkstück" bezeichnet.
Die galvanische Metallabscheidung wird in großem Umfang dazu
eingesetzt, einen Gegenstand mit einem dauerhaften Metall
überzug zu versehen, sowie auch zum Elektroformen eines
Werkzeugs oder einer Werkzeugelektrode zur elektrischen
Bearbeitung (z. B. für die Funkenerosion). Beim Elektrofor
men wird auf eine Form, die typischerweise aus einem metal
lisierten elektrisch nichtleitenden Werkstoff besteht, ein
erwünschtes Metall galvanisch abgeschieden, und der galvani
sche Metallüberzug muß mit einer beträchtlichen Dicke
abgeschieden werden, so daß er anschließend entformt und als
der gewünschte Gegenstand verwendet werden kann. Der Gegen
stand oder die Form, also das Werkstück, das den Überzug
erhalten soll, ist häufig groß und kompliziert geformt oder
makroskopisch uneben, so daß sich eine oder mehrere vertief
te oder ausgesparte Bereiche ergeben. Erwünschterweise soll
ein Überzug oder eine Elektroform gleichmäßige Dicke oder
eine erwünschte Dickenverteilung über die Gesamtfläche einer
solchen komplizierten oder unebenen Kontur aufweisen. Ferner
ist es häufig erwünscht, daß der Metallüberzug in vorsprin
genden Bereichen dünner und in Vertiefungen dicker ist;
diese Anforderungen stehen jedoch normalerweise im Gegensatz
zu der Eigenart der galvanischen Metallabscheidung. So
besteht bei einem galvanischen Metallüberzug die Tendenz,
daß er in vorspringenden Bereichen, z. B. auf Kanten oder
konvexen Winkelabschnitten, dicker ist, während er in
Vertiefungen dünner ist. In einer Vertiefung besteht die
Tendenz, daß sich die Abscheidung am Öffnungsrand derselben
konzentriert und nur sehr wenig oder sogar praktisch gar
nichts auf dem Boden und in den Ecken abgeschieden wird,
wenn eine konventionelle Einrichtung zur galvanischen
Metallabscheidung eingesetzt wird, bei der das Werkstück in
eine ruhende Masse des galvanischen Bads eintaucht und eine
einfache planare Elektrode in großem Abstand davon angeord
net ist. Ein Strom zur galvanischen Metallabscheidung kann
dann nur mit sehr geringer Stromdichte zugeführt werden.
Andererseits ist es bekannt, daß die Stromdichte bei der
galvanischen Metallabscheidung erhöht werden kann, wenn das
das Metall enthaltende galvanische Bad dem Bereich von
Elektrode und Werkstück im Zwangsfluß zugeführt wird oder
diesen Bereich durchspült. Es hat sich zwar gezeigt, daß der
Einsatz einer Elektrode, die komplementär zu den Werkstück
konturen geformt ist und die so angeordnet wird, daß sie der
Werkstückoberfläche in nahem Abstand gegenüberliegt, eine
Erhöhung der Dichte des zuführbaren Abscheidungsstroms
erlaubt und damit die Abscheidungsrate steigert; diese
Maßnahme hat sich jedoch hinsichtlich einer erheblichen
Verbesserung der Gleichmäßigkeit des Überzugs auf der
profilierten Oberfläche als im allgemeinen unbefriedigend
erwiesen, und zwar offenbar deshalb, weil die erwünschte
gleichmäßige Verteilung des Spülbads über die Gesamtfläche
nicht unbedingt erzielbar ist. Ferner ist diese Maßnahme
dann nicht anwendbar, wenn eine selektive oder örtlich
begrenzte galvanische Metallabscheidung vorzunehmen ist.
So sind aus der DE-OS 21 06 164 ein Verfahren und eine Ein
richtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 7 be
kannt, die von einer Unterteilung des galvanischen Bades durch
flüssigkeitsdurchlässige Trennwände in zwei oder mehrere Zel
len Gebrauch machen, wobei die Anoden und die zu galvanisie
renden Teile in getrennten Zellen untergebracht sind und in
der die Teile aufnehmenden Zelle eine mäßige Badumwälzung vor
genommen wird und ein Über- oder Unterdruck auf den Badspiegel
einwirken kann.
Auch aus der DE-OS 26 19 987 sind ein Verfahren und eine Ein
richtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 7 be
kannt, wobei der Beschichtungsprozeß in einem unter Unterdruck
stehenden Raum stattfindet und die Elektrolytflüssigkeit in
einem Kreislaufsystem umläuft.
Andererseits ist aus der DE-OS 30 20 824 ein Verfahren zum
galvanischen Metallabscheiden auf eine Unterlage bekannt, bei
dem eine stabförmige Anode relativ zur Unterlage bewegt wird
und Metall jeweils bevorzugt auf den einem Anodenende gegen
überliegenden Bereich der Unterlage abgeschieden wird, bis die
gesamte Unterlage beschichtet ist. Auf das Problem schädlicher
Folgen von dabei gebildeten Abgasen auf die Umwelt und die
verwendete Einrichtung wird dabei nicht eingegangen.
Es wurde also gefunden, daß ein erwünschter galvanischer
Metallüberzug von erheblicher und gleichmäßiger Dicke in
sehr wirksamer Weise dadurch erhalten werden kann, daß eine
einfache Elektrode mit einer aktiven Elektrodenfläche
verwendet wird, die wesentlich schmaler als die zu überzie
hende Werkstückoberfläche ist, wobei die Elektrode relativ
zu dem Werkstück bewegbar ist, so daß die aktive Elektroden
fläche die Werkstückoberfläche überstreicht, und wobei der
geringe Zwischenraum bzw. Spalt zwischen Elektrode und
Werkstück ständig mit dem galvanischen Bad geflutet oder
davon durchspült wird, so daß der Abscheidungsstrom hoher
Dichte in dem Spalt unterhalten werden kann. Auf diese Weise
kann eine unebene und große oder komplizierte Oberfläche,
die eine oder mehrere Vertiefungen aufweist, einen guten
galvanischen Metallüberzug erhalten, wobei dies jedoch im
Vergleich zu dem konventionellen Verfahren innerhalb äußerst
kurzer Zeit erfolgt. Eine selektive oder örtlich begrenzte
galvanische Metallabscheidung sowie die Bildung eines
galvanischen Überzugs mit kontrollierter Dickenverteilung
kann erreicht werden durch Regelung der Größe des Abschei
dungsstroms und/oder des Durchsatzes des galvanischen
Bads.
Es wurde somit zwar gefunden, daß praktisch auf jede geeignete
Oberfläche sehr schnell ein galvanischer Überzug aufgebracht
werden kann, indem ein dynamischer Strom des galvanischen
Bads unterhalten wird; es wurde nunmehr jedoch erkannt, daß
dabei infolge der Verbesserung von Wirkungsgrad und Leistung
ein Problem auftritt. In dem Zwischenraum, in dem die
galvanische Metallabscheidung stattfindet, werden mit sehr
hoher Geschwindigkeit für die Umwelt sowie für wesentliche
Einheiten oder Teile der Einrichtung schädliche Stoffe
erzeugt. In dem Metallabscheidungs-Zwischenraum werden
elektrolytisch Gase erzeugt, die zusammen mit feinen Tröpf
chen des Bads zu Abgasen werden, die aus dem galvanischen
Bad aufsteigen und nicht nur für den Bediener, sondern auch
für die Umwelt und die empfindlichen Teile der Einrichtung
schädlich sind. Diese Abgase sind nicht nur für Personen
schädlich oder gefährlich, sondern bei Auftreten über einen
längeren Zeitraum können sie die Korrosion oder den Ausfall
von Bauteilen und somit der Einrichtung zur Folge haben.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen und
verbesserten Verfahrens und einer Einrichtung zur galvani
schen Metallabscheidung auf eine elektrisch leitende Ober
fläche, wobei der erwünschte Metallüberzug mit sehr hoher
Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit oder mit erwünschter
Dicken- oder Musterverteilung aufbringbar sein soll, ohne
daß die Umwelt durch Schadstoffe verunreinigt und die
Einrichtung beschädigt wird. Dabei soll die Einrichtung
relativ kompakt gebaut sein und die Hochpräzsisions- und
Hochleistungs-Bildung eines galvanischen Metallüberzugs auf
einer elektrisch leitenden Oberfläche gewährleistet und
gleichzeitig in wirksamer Weise eine Umweltverschmutzung und
einen korrosionsbedingten Ausfall von Einrichtungsteilen
aufgrund von Schadstoffen verhindern.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst wird,
sind das Verfahren und die Einrichtung gemäß den Patentan
sprüchen 1 und 7.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 6 und 8 bis 10 gekennzeichnet.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher
erläutert.
Fig. 1 teilweise im Schnitt und teilweise in Form eines
Blockschaltbilds eine Ansicht der galvanischen
Metallabscheidungs-Einrichtung nach der Erfin
dung;
Fig. 2 eine Draufsicht von oben längs der Linie II-II
von Fig. 1; und
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, die ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Einrichtung
zeigt.
Nach Fig. 1 ist eine galvanoplastische Form 1, z. B. aus
Kunststoff, in einem elektrisch nichtleitfähigen Arbeitsbe
hälter 2 in einem darin enthaltenen galvanischen Bad gesi
chert. Die Form 1 weist einen dünnen Metallüberzug 4 auf,
der vorher auf einen ausgewählten Oberflächenbereich z. B.
durch chemische Abscheidung aufgebracht wurde und als
elektrisch leitendes Substrat bzw. Werkstück dient. Das
galvanische Bad 3 wird entweder kontinuierlich oder inter
mittierend von einem Vorrat 5 durch eine Leitung 6 in den
Arbeitsbehälter 2 zugeführt, überflutet den Metallüberzug 4
und strömt durch einen Auslaß 7 in eine Pumpe 8. Die galva
noplastische Form 1 ist in dem Arbeitsbehälter 2 durch
Stützen 9 festgelegt.
Der leitenden Oberfläche 4 der Form 1 in engem Abstand
gegenüberliegend ist eine als Anode geschaltete lange
Elektrode 10 positioniert, die vertikal oder in Z-Achsen
richtung bewegbar ist. Die Anode 10 wird von einem Antrieb
12, der eine Treibrolle 13 und eine Andruckrolle 14 umfaßt,
in einer Buchse 11 bewegt. Ein Motor 15 für die Treibrolle
13 wird mit einem Signal von einer Steuereinheit 16 getrie
ben, die die Position der Anodenarbeitsfläche 10 a bestimmt,
die durch die untere Endfläche der Anode 10 gebildet ist.
Zwei Rollen 17 und 18 dienen der weiteren Führung der
vertikal bewegten langen Anode 10. Der Antrieb 12 und die
Rollen 17 und 18 sind an einem Gestell 19 befestigt, das
mittels Rädern auf zwei parallelen Schienen 20 mit Hilfe
eines Motors 21 in Richtung der X-Achse verfahrbar ist. Jede
Schiene 20 erstreckt sich in Richtung der X-Achse und ist an
der Buchse 11 gesichert, die ebenfalls Räder aufweist und
damit auf zwei parallelen Schienen 22 durch einen Motor 23
in Richtung der Y-Achse verfahrbar ist. Die Motoren 15, 21
und 23 werden durch Ansteuersignale von der Steuereinheit 16
aktiviert und verschieben die Anode 10 so, daß ihre Arbeits
fläche 10 a die profilierte Oberfläche 4 entlang einer
vorprogrammierten Bahn in dem X-, Y- und Z-Koordinatensystem
überstreicht. Der enge Spalt zwischen der Arbeitsfläche 10 a
und der Werkstückoberfläche wird im wesentlichen gleichblei
bend gehalten.
Ein Anschluß einer Stromversorung 24 ist elektrisch an die
elektrisch leitende Oberfläche 4 angeschlossen, und der
andere Anschluß ist über die Schienen 22, die Buchse 11, die
Schienen 20, das Gestell 19 und einen Leiter 25 an die Anode
10 angeschlossen. Die Buchse 11, die Schienen 20 und 22 und
das Gestell 19 bestehen aus Metall und sind elektrisch
leitend.
Die Antriebsvorrichtung mit den Elementen 11-23 ist in einem
Deckel 26, der Lüftungsöffnungen 26 a aufweist und auf dem
Arbeitsbehälter 2 befestigt ist, aufgenommen. Ferner ist die
Antriebsvorrichtung gegenüber dem Arbeitsbehälter 2 durch
ein faltenbalgartiges Trennelement 27 isoliert, das am
oberen Ende der Wandung des Arbeitsbehälters 2 gesichert ist
und eine lange viereckige Öffnung 38 (vgl. Fig. 2) zur
Aufnahme der Buchse 11, die die lange Anode 10 führt,
aufweist. Das Trennelement 27 ist in Richtung der Y-Achse
gefaltet und ermöglicht eine Bewegung der Anode 10 in dieser
Richtung. In die Öffnung 38 ist ein geteiltes Anschlußstück
39 eingesetzt, durch das die Anode 10 so verschiebbar
einsetzbar ist, daß sie in Richtung der X-Achse bewegbar
ist. Das Anschlußstück 39 kann ein geteiltes schwammartiges
Organ sein, das den durch die Oberfläche des galvanischen
Bads 3, die Wandung des Arbeitsbehälters 2 und das Trennele
ment 27 gebildeten Raum im wesentlichen hermetisch dicht
abschließt.
Mit der vorstehend erläuterten Einrichtung wird eine Hochge
schwindigkeits- und Hochleistungs-Metallabscheidung auf die
elektrisch leitende Oberfläche 4 durchgeführt, wobei diese
Oberfläche 4 kompliziert geformt oder makroskopisch uneben
sein kann. Wenn an die Anode 10 und die elektrisch leitende
Oberfläche bzw. Kathode 4 ein Strom angelegt ist, baut sich
der galvanische Metallüberzug auf der örtlich begrenzten
Fläche der Oberfläche 4 schnell auf, und zwar aufgrund des
Zwangsflusses des galvanischen Bades in den Bereich zwischen
Anode 10 und Kathode 4, die in engem Abstand voneinander
liegen. Mit fortschreitender galvanischer Metallabscheidung
wird die Anode 10 relativ zu der Form 1 bewegt, so daß die
aktive Anodenfläche 10 a abtastend über die leitende Fläche 4
bewegt wird, wodurch die Oberfläche 4 fortschreitend mit
einem galvanischen Überzug aus dem Metall des Bades 3
überzogen wird.
Mit dem Beginn bzw. dem Fortgang der galvanischen Metallab
scheidung werden in dem Spalt elektrolytisch Gase erzeugt,
die feine Tröpfchen aus dem galvanischen Bad 3 mitreißen und
somit in einem Abgas resultieren, das stark korrosiv und
schädlich ist; das Abgas sammelt sich in dem durch die
Wandung des Arbeitsbehälters 2, die Oberfläche des galvani
schen Bads 3 und das Trennelement 27 gebildeten Raum.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der vorliegenden Erfindung
ist ein geschlossener Raum 28, der durch den vorgenannten
Raum gebildet sein kann, vorgesehen, der über eine Leitung
29 mit einer Saugpumpe 30 in Verbindung steht, die das Abgas
absaugt. Dadurch, daß der Raum 28 durch das Trennelement 27
wirksam abgeschlossen ist, kann das Abgas nicht in Kontakt
mit Teilen der Antriebsvorrichtung 11-23 gelangen. Das
geteilte Anschlußstück 29 in dem Trennelement 27 kann durch
ein poröses oder luftdurchlässiges verformbares Organ
gebildet sein. Frischluft wird von der das Abgas absaugenden
Pumpe 30 durch die Lüftungsöffnungen 26 a in den Raum 28
angesaugt. Der Druck innerhalb des Raums 28 wird dann auf
einem Unterdruckpegel gehalten. Das von der Pumpe 30 abge
saugte Abgas kann in einem Gasaufbereitungssystem 31 behan
delt werden, das das Gas von der Badflüssigkeit 3 trennt und
erforderlichenfalls die Gase in unschädliche Komponenten
zerlegt. Die von den Gasen abgetrennte Flüssigkeit kann in
einer konventionellen Flüssigkeits-Aufbereitungsanlage
(nicht gezeigt) behandelt und abgeführt werden. In den
Leitungen 29 sind Absperrorgane 32 angeordnet, die die
Abgasmenge regeln, die aus dem Raum 28 von der Pumpe 30
abgesaugt wird.
Das geteilte Anschlußstück 29 kann auch ein undurchlässiges
verformbares Teil sein. In diesem Fall steht der Raum 28
über Leitungen 33 und Ventilanordnungen 34 mit einer
Luftversorgung 35 oder einem ähnlich unschädlichen oder
ungiftigen externen Gas, z. B. Argon oder Stickstoff, in
Verbindung. Die Gasversorgung 35 führt das Gas in den von
der Saugpumpe 30 evakuierten Raum 28 zu. Der Gasdruck im
Raum 28 wird durch das Ventil 34 geregelt und kann auf einem
Überdruckpegel gehalten werden, der bevorzugt oberhalb
1,96 bar liegt und bis zu 4,9 bar betragen kann. Alternativ
kann der Druck im Raum 28 auf einem Unterdruckpegel gehalten
werden, indem die Ventilanordnung 32 in Verbindung mit der
Ventilanordnung 34 geregelt wird.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht im wesentli
chen demjenigen nach den Fig. 1 und 2, wobei jedoch das
galvanische Bad 3 in einer Zwangsströmung durch eine rohr
förmige Anode 40 zugeführt wird. Dabei wird der Elektrolyt
aus einem Behälter 42 durch eine Pumpe 41 in die rohrförmige
Anode 40 über ein Druckregelsystem 43, ein Drosselventil 44
und ein Durchsatzregelventil 45 gefördert und strömt in den
Spalt zwischen der Anode 40 und dem Werkstück 4 durch eine
Endöffnung 40 a der Anode 40. Da auch bei diesem Ausführungs
beispiel das Trennelement 27 sowie das Abgas-Abzugssystem
29-32 und die Lüftungsöffnungen 26 a oder die externe Gasför
dervorrichtung 33-35 vorgesehen sind, kann die Zuführrate
des galvanischen Bads in den Spalt zwischen der aktiven
Anodenfläche 40 a und dem Werkstück 4 auf einen Höchstwert
gesteigert werden, so daß die höchstmögliche Abscheidungs-
Stromdichte und damit die höchstmögliche Abscheidungsrate
ohne Umweltverschmutzung, Korrosion der Elemente der An
triebsvorrichtung oder gesundheitliche Gefährdung
des Bedieners gewährleistet sind. Der Druck der in den
Abscheidungsspalt geförderten Elektrolytlösung 3 wird von
dem Ventil 43 geregelt und sollte bevorzugt nicht weniger
als 4,9 bar betragen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 kann die Ventilan
ordnung 45 in vorprogrammierter Weise durch Ausgangssignale
der Steuereinheit 16 verstellt werden. Somit wird der
zugeführte Volumenstrom des galvanischen Bads in und durch
den Spalt bevorzugt als eine Funktion der jeweiligen Form
einer Fläche auf dem elektrisch leitenden Werkstück 4 und
damit der Form 1, die der aktiven Anodenfläche 40 a gegen
überliegt, geregelt. So kann für eine vertiefte oder ausge
sparte Fläche der Durchsatz erhöht werden. Umgekehrt sollte
bzw. kann für eine konvexe oder ebene Fläche der Durchsatz
verringert bzw. minimiert werden. Auf diese Weise kann die
elektrisch leitende Fläche 4 gründlich und gleichmäßig oder
mit einer erwünschten Dickenverteilung über ihre Gesamflä
che und mit gesteigerter Geschwindigkeit mit einem galvani
schen Überzug versehen werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur galvanischen Metallabscheidung auf eine
elektrisch leitende Oberfläche mit folgenden Verfahrens
schritten:
- a) Anordnen eines Werkstücks, das eine mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehene Fläche aufweist, in einem Be hälter;
- b) Positionieren einer Anode mit Abstand gegenüber dem Werk stück in dem Behälter;
- c) Spülen eines galvanischen Bads mindestens in den Bereich eines Zwischenraums zwischen der Anode und dem Werkstück innerhalb des Behälters; und
- d) Leiten eines Abscheidungsstroms zwischen die Anode und das Werkstück zur Abscheidung des Metalls aus dem galvanischen Bad auf der Werkstückoberfläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schritt d) das Metall aus dem galvanischen Bad minde
stens hauptsächlich auf einen begrenzten Bereich der Werk
stückoberfläche gegenüber der Anode galvanisch abgeschieden
wird und elektrolytisch erzeugte Gase aus dem Zwischenraum,
gegebenenfalls zusammen mit feinen Tröpfchen des galvanischen
Bads, als Abgas in einem Raum innerhalb des Behälters gesam
melt werden;
- e) das Werkstück und die Anode relativ zueinander verschoben werden, so daß der begrenzte Bereich der Werkstückoberflä che fortschreitend überstrichen wird;
- f) die in dem Raum angesammelten Abgase aus dem Behälter abgesaugt werden; und
- g) während des Absaugens des Abgases aus dem Behälter nach außen entweder durch mindestens eine Lüftungsöffnung Frischluft in den Raum gesaugt wird oder unter Druck ein unschädliches Gas in den Raum gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Raum auf einem Unterdruck gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Raum auf einem Überdruck gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überdruck im Bereich zwischen 1,96 und 4,9 bar liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das galvanische Bad durch eine rohrförmige an ihrem Vorder
ende offene Anode mit einem Druck von mindestens 4,9 bar in
den Zwischenraum zwischen Anode und Werkstück gespült wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als unschädliches Gas unter Druck Luft, Stick
stoff oder Argon in den Raum gefördert wird.
7. Einrichtung zur galvanischen Metallabscheidung mit
- a) einem Behälter zur Aufnahme eines Werkstücks (1) mit einer mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehenden elek trisch leitenden Oberfläche (4);
- b) Elementen (9) zur Halterung des Werkstücks (1) im Behälter;
- c) Einheiten (11, 19) zur Halterung einer Anode (10; 40) mit Abstand gegenüber dem Werkstück (1) im Behälter;
- d) Mitteln zum Spülen eines galvanischen Bads (3) mindestens in den Bereich eines Zwischenraums zwischen der Anode (10; 40) und dem Werkstück (1) im Behälter; und
- e) einer Stromversorgung (24) die einen Abscheidungsstrom zwischen die Anode (10; 40) und das Werkstück (1) zur Ab scheidung des Metalls aus dem galvanischen Bad auf der Werkstückoberfläche schickt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abmessungen des Werkstücks (1) und der Anode (10;
40) so gewählt sind, daß das Metall aus dem galvanischen
Bad (3) mindestens hauptsächlich auf einen begrenzten Be
reich der Werkstückoberfläche (4) gegenüber der Anode (10;
40) abgeschieden wird, während in dem Zwischenraum elektro
lytisch erzeugte Gase und gegebenenfalls Tröpfchen des gal
vanischen Bads als Abgas sich in einem Raum (28) innerhalb
des Behälters ansammeln;
- f) eine Antriebsvorrichtung (11-23) zur Verschiebung des Werk stücks (1) und der Anode (10; 40) relativ zueinander vorge sehen ist, so daß der begrenzte Bereich der Werkstückober fläche (4) ständig von der Anode (10; 40) überstrichen wird
- g) eine Saugvorrichtung (30) vorgesehen ist, die das in dem Raum (28) angesammelte Abgas aus dem Behälter absaugt; und
- h) entweder der Behälter Lüftungsmittel (26 a, 29) aufweist, die den Raum (28) mit der Atmosphäre verbinden, so daß wäh rend des Absaugens der Abgase aus dem Behälter in eine Aus laßleitung (29) Frischluft in den Raum (28) ansaugbar ist, oder eine Pumpe (30) vorgesehen ist, die unter Druck ein unschädliches Gas in den Raum (28) fördert.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Förder- und Saugvorrichtung den Druck in dem Raum (28) auf
einem Unterdruckpegel hält.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Förder- und Saugvorrichtung den Raum (28) auf einem Über
druck hält.
10. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Anode ein Rohr (40) mit einem darin ausgebil deten Fluidkanal und einer Öffnung (40 a) am Vorderende ist, und
- - daß die unter (d) genannten Mittel einen Vorratsbehälter (42) für das galvanische Bad (3) und eine Pumpe (41) umfassen, die das galvanische Bad aus dem Vorratsbehälter (42) ansaugt, durch den rohrförmigen Fluidkanal (40) fördert und unter einem Druck von mindestens 4,9 bar aus der Öffnung (40 a) in den Zwischenraum spült.
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