DE3230103A1 - Diaetetikum - Google Patents
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Description
- Diätetikum Die Erfindung betrifft ein Diätetikum mit Phospholipiden, insb. Lecithin.
- Das in Pflanzenölen vorkommende Lecithin kann eine biologisch günstige Zusammensetzung, d.h. einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren haben. Jedoch wird dieses Lecithin durch die heuX üblichen Raffinationsverfahren vollständig entfernt.
- Falls sich noch Fetthärtung und Umesterung anschliessen, verliert auch das Fett selbst seinen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Als Folge für den Konsumenten dises Fettes können sich vielfältige Störungen des Lipidhaushaltes und Stoffwechsels, Cholesterinablagerungen in den Blutgefässen, mangelhafte periphere Durchblutung, Arteriosklerose und Bluthochdruck einstellen. Diese Erscheinungen sind tatsächlich auf den Ernährungsmangel zurückzuführen.
- Ausgehend von dieser Erkenntnis liegt der Erfindung im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, ein Diätetikum der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit dem bequem und angenehm in oraler Verabreichung in essentieller Form und in ausreichender Menge Phospholipide den inneren Systemen des menschlichen Organismus zugeführt werden können, um die Vorbeugung, die Linderung und die Beseitugung der erwähnten Störungen des menschlichen Lipidhaushaltes herbeiführen zu können.
- Zur Lösung dieser Aufgabe enthält das Diätetikum erfindungsgemäss als homogene Mischung neben den Phospholipiden fette Öle, die einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ( Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure und t1.), oder aber auch entsprechende mehrfach ungesättigte Fettsäuren ebenfalls in freier Form, und zwar wiederum einzeln oder im Gemisch, wobei der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren - bezogen auf den Gesmtfettsäuregehalt - in Summe mindestens 50 % betragen soll.
- Demnach kommen Baumwollsaatöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl, Walnussöl, Leinöl in Betracht, jedoch können auch Mischungen dieser Öle verwendet werden. An Phopholipiden wird vorzugsweise Lecithin benutzt, jedoch können aber auch andere, basische Gruppen enthaltende Phospholipide wie Kephaline, PhosphatidgSerin und Sphingomyeline zur Anwendung gelangen. Dabei soll jedoch die Konzentration an Phospholipiden in der Mischung derart sein, dass das Molverhältnis Phospholipid zu fettem Cl bzw. zu Fettsäuren mindestens 1 : 20 und höchstens 1 : 1 beträgt. Dies bedeutet für eine aus Lecithin und Sonnenblumenöl bestehende Mischung eine Lecithinkonzentration von ca. 4 - 47 %. Die Konzentration soll aber mit Vorteil zwischen etwa 1o und 40 ffi liegen.
- Die Herstellung des Diätetikums erfolgt durch Mischen der 3estandteile bei normaler oder leicht erhöhter Temperatur (bis maximal 500 C) und nötigenfalls anschliessende Klärung durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Die erhaltene homogene und klare Mischung stellt entweder als solche oder nach Vermengung mit weiteren, die Verabreichung begünstigenden Stoffen das Diätetikum dar. Die Weiterverarbeitung kann z.B. die Abfüllung in die Dosierung und die Einnahme erleichternde Einzeldosen (z.B. Gelatinekapseln) beinhalten oder aber auch in einer Weiterverarbeitung der Mischung zu Verdünnungen und Emulsionen (z.B. vom Typus Margarine) bestehen. Hierbe zugesetztes Fett muss wiederum einen Gehalt an mehrfach ungesättigte Fettsäuren von mindestens 50 %, bezogen auf den Gesamtfettsäuregehalts aufweisen.
- Das Diätetikum kann in reiner oder verdünnter Form eingenommen werden. Bei direkter Verabreichung wird es zweckmässigerweise unmittelbar vor der Einnahme mit geeigneten Nahrungsmitteln vermischt. Seine besondere Zusammensetzung führt zu einem hohen Blutspiegel an essentiellen Phospholipiden", d.h. solchen, mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Molekül. Dies wird erreicht durch die gemeinsame Verabreichung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren bzw. mit fettem Ö1, das reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Das Gemisch bildet mit wasserhaltigen Systemen, also z.B. normalen Speisen bzw. dem Mageninhalt, Emulsionen, die eine feine Verteilung und gute Verdauung und Resorption von Phospholipid und Oel bewirken. Wie bei allen Lipiden vom Glycerinester-typus findet hierbei zunächst eine Hydrolyse, dann die Resorption der Spaltstücke und schliesslich die Resynthese in der Leber statt. Bei der Resynthese vermag die Leber bekanntlich Fettsäuren nicht zu selektionieren sondern sie bedient sich des gerade vorhandenen Angebots. Da die menschliche Nahrung überwiegend Fette mit gesättigten Fettsäuren enthält, besteht normalerweise das in der Leber zu einem beliebigen Zeitpunkt vorhandene Angebot ebenfalls überwiegend aus derartigen gesättigten Fettsäuren. Nach einer Verabreichung von z.B. unvermischtem Lecithin werden daher die Lecithin-hydrolyseprodukte in der Leber nicht etwa zu dem ursprünglichen, linolsärehaltigen Lecithin resynthetisiert, sondern es entsteht ein Lecithin mit Fettsäureresten im Verhältnis des vorhandenen Angebots, d.h. also eines mit hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren. Dieses ist aus folgendem Grund biologisch wertlos: Lecithin vermag nur dann mit Wasser sich zu hydratisieren und in wassrigen Systemen sich micellar bzw. in Liposomenform zu lösen, wenn seine Alkylketten sich in nicht-kristallinem, d.h. quasiflüssigen Zustand befinden. Dieser Zustand ist oberhalb einer für jedes. Lecithin spezifischen Uebergangstemperatur erreicht. Unterhalb dieser Temperatur liegen die Alkylketten in starrem, kristallinen Zustand vor, womit Quellung, Hydratisierung und Auflösung unterbunden werden. Lecithin mit Linolsäure als Fettsäurekomponente besitzt eine Uebergangstemperatur von ca. 0° C, Lecithin mit gesättigten Fettsäuren demgegenüber eine solche von deutlich oberhalb der Körpertemperatur (ca. 70° C). Natürliches Lecithin mit gemischten ~ettsaureresten (mindestens eine mehrfach ungesättigte Fettsäure pro Molel) hat ebenfalls eine Uebergangstemneratur, die noch unterhalb der Körpertemperatur liegt. Ausschliesslich diejenigen in der Leber resynthetisierten und an des Blutplasma abgegebenen Lecithine können als biologisch wertvoll oder essentiell bezeichnet werden, in denen, wie beim natürlichen Lecithin, mindestens einer der Fettsäureketten mehrfach ungesättigt ist. Dies wird bei der in unserer Gesellschaft üblichen Ernährungsweise durch die Verabreichung von Lecithin allein nicht bzw. in nur völlig unzureichendem Masse erreicht. Aus den erwähnten Gründen ist hierfür die gleichzeiti-pZufuhr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren bzw. von Fetten mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nötig.
- In die Blutbahn gelangende essentielle (mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthaltende) Phosphatide vermögen einen gestörten Lipidhaushalt zu normalisieren. Speziell sind sie in der Lage, Cholesteri ablagerungen in den Blutgefässen zu verhindern bzw. wieder aufzulöse Arteriosklerotisch bedingter Bluthochdruck und Folgeerscheinungen mangelnder peripherer Durchblutung bilden sich zurück. Das an sich wasserunlösliche Cholesterin z.B. ist in einer Lecithin-Gallensäure-Wasser-mischung bis zu einem Molverhältnis von 1 : 1 (Cholesterin zu Lecithin) löslich, was gewichtsmässig ungefähr 0,5 : 1 entspricht In der Blutbahn enthaltenes essentielles Lecithin schafft somit Bedingungen, die die Löslichkeit und Transportierbarkeit von Cholesterin aufrechterhalten bzw. die Wiederauflösung entsprechender Ablagerungen ermöglichen. Schliesslich ist der quantitative Aspekt wesentlich. Der menschliche Organismus benötigt täglich ca. 2 - 3g Cholesterin und muss bei einem gestörten Lipidhaushalt das Lösungsvermögen seines Blutplasmas für Cholesterin kräftig und über längere Zeit hinweg ersehen. Die tägliche Zufuhr an essentiellem, in die Blutbahn gelangendem Lecithin sollte in einem solchen Fall daher lg nicht unterschreiten, besser aber ca. 5g betragen. Diese Dosierung ist mit dem Diätetikum bequem erreichbar.
- Zu empfehlen ist die Anwendung des Diätetikums als Speisezusatz.
- Es ist in diesem Fall geschmacksneutral bis angenehm schmeckend.
- Andere Fette sollten den entsprechenden Speisen nicht hinzugefügt werden bzw. nur solche, deren Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ebenfalls hoch ist. Dasselbe gilt sinngemäss für kurz vor und nach der Einnahme des Diätetikums zugeführte Nahrungsmittel.
- Es sei noch erwähnt, dass bei einer Verwendung des erfindungsgemässen Diätikums bei der Herstellung von Margarine ( Diätmangarine ), deren Konzentration an Phöspholipiden - bezogen auf den Gesamtfettgehalt -etwa 10 - 40 % betragen soll.
- Es liegt weiterhin im Rahmen,der Erfindung, das bzw. die erfindungsgemäss vorgeschlagenen Mittel als Arzneimittel zu verwenden.
Claims (6)
- Ansprüche 1. Diätetikum mit Phospholipiden, insb. Lecithin, dadurch gekennzeichnet, dass es als homogene Mischung neben den Phospholipiden freie Fettsäuren und/oder fette Öle, die einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ( Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure ) aufweisen, enthält, wobei der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsauren bezogen auf den Gesamtfettsäuregehalt in Summe mindestens 50 * ausmacht.
- 2. Diätetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die fetten Öle bzw. die ungesättigten Fettsäuren einzeln oder im Gemisch vorgesehen sind.
- 3. Diätetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Baumwollsaatöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl, Walnussöl und Leinöl bzw. Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure einzeln oder im Gemisch enthält.
- 4. Diätetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration an Phospholipiden in der Mischung so ist, dass das Molverhältnis Phospholipid zu fettem Öl bzw. zu Fettsäuren mindestens 1 : 20 und höchstens 1 : 1 beträgt.
- 5. Diätetikum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration etwa 10 - 4o % beträgt.
- 6. Diätetikum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Diätmargarine dient, deren Konzentration an Phospholipiden - bezogen auf den Gesamtfettgehalt - etwa ?o - 4o % beträgt.
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