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Bezeichnung: Druckmaschine und Verfahren
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zu ihrer Einrichtung Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine zum
Bedrucken von Papier- oder Kartonbögen mit mindestens einer Umlenkwalze, an der
die frisch bedruckte Bogenseite während des Durchlaufs vorübergehend anliegt, und
mit Abstandshaltern an der Umlenkwalze zur Vermeidung eines Kontaktes der Bogenseite
mit der restlichen Walze, die so einstellbar sind, daß der Bogen immer nur mit seinen
unbedruckten Bereichen an ihnen anliegt.
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Die älteste Form der Abstandshalter sind sogenannte Stachelrädchen,
die auf Rundstangen leicht verschieblich angeordnet sind, wobei die Rundstangen
im wesentlichen den Körper der Umlenkwalze ausmachen. Die Einjustierung erfolgt
durch ein Verschieben der Stachelrädchen entlang
der Rundstangen;
kann entlang dieser Linie keine geeignete Einstellung gefunden werden, wird die
Rundstange samt Stachelrädchen aus der Umlenkwalze ausgehakt. Nachteilig bei dieser
Anordnung ist der relativ große Abstand zwischen zwei benachbarten Rundstäben, der
dazu führen kann, daß in einem ungünstigen Fall der Stützpunkt durch ein Stachelrädchen
gerade zwischen zwei Rundstangen liegen müßte, diese Stützposition jedoch nicht
erreicht werden kann.
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Es ist deshalb schon versucht worden, Kunststoffreiter auf Stangen
aufzureihen, die in Umfangsrichtung der Umlenkwalze verlaufen und die nach Bedarf
durch Schwenken in eine Position gebracht werden können, in der eine erhabene Rippe
oberhalb der unverschwenkten benachbarten Kunststoffreiter liegt. Die Stützstangen
in Umfangsrichtung sind gegebenenfalls parallel zur Mittelachse der Umienkwalze
verschiebbar. Wegen der geringen Abmessung und wegen des fehlenden Zwischenraumes
zwischen zwei benachbarten Kunststoffreitern in Umfangsrichtung ist mit dieser Art
von Abstandshaltern bereits eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, einen möglichen
Abstützungspunkt des bedruckten Bogens auch tatsächlich benutzen zu können.
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Beiden Arten von Abstandshaltern ist der Nachteil gemeinsam, daß während
des Einrichtens die Zugänglichkeit zu den Stachelrädchen bzw. den Kunststoffreitern
durch den darüberliegenden Bogen versperrt, zumindest jedoch erschwert ist. Jedenfalls
ist keine Justierung in direkter Anlage an dem Bogen erzielbar, so daß eine ungenaue
Einstellung oftmals die Folge ist. Bei Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken wird
dann in der Auslage festgestellt, daß mindestens ein Abstandshalter nicht exakt
innerhalb des unbedruckten Bereiches liegt, sondern geschmiert hat, wobei dann außerordentlich
schwierig festzustellen ist, welcher Abstandshalter innerhalb der Maschine noch
nicht korrekt justiert ist. Beiden Typen
von Abstandshaltern ist
im übrigen der Nachteil gemeinsam, daß sie normalerweise an unzugänglicher Stelle
angeordnet sind und deshalb ihre manuelle Verstellung einen relativ hohen körperlichen
Einsatz gepaart mit Gelenkigkeit verlangt, Es ist schon versucht worden, die Notwendigkeit
von Abstandshaltern dadurch zu umgehen, daß der entsprechende Bogen durch den Austritt
von Preßluft aus der Mantelfläche der Umlenkwalze gebläht und damit in einem minimalen
Abstand gehalten wird. Diese Art der Abstandshaltung ist jedoch nur für bestimmte
Papiere und bestimmte Bogengrößen einsetzbar, spätestens in Verbindung von kleinen
Bögen oder sperrigen Kartons versagt diese Art der Abstandshaltung.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, die Justierung der Abstandshalter
an einer Druckmaschine der eingangs genannten Art zu vereinfachen und Fehleinstellungen
möglichst auszuschließen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß jeder Abstandshalter
radial verschieblich in der Umlenkwalze angeordnet ist und in einer walzennahen
Ruhelage oder in einer hervorragenden Betriebslage arretierbar ist.
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Im Regelfall ist jede Umlenkwalze in dem Bereich, in dem der bedruckte
Bogen vorübergehend anliegt, dicht an dicht mit Abstandshaltern besetzt, die vorzugsweise
regelmäßig in Reihen angeordnet sind, die parallel zur Mittelachse der Umlenkwalze
verlaufen. Infolge der dann benachbarten Reihen ergibt sich auch eine Reihung in
Umfangsrichtung, wobei gegebenenfalls eine Versetzung in Zick-Zack-Form vorhanden
sein kann.
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Die Handhabung der Abstandshalter gemäß der Erfindung ist dann besonders
leicht wenn jeder Abstandshalter in Richtung auf die Betriebslage elastisch
vorgespannt
ist und die Arretierung in der Ruhelage durch einen Rastmechanismus erfolgt, dessen
Arretierung durch eine radiale Einwärtsbewegung über die Ruhelage hinaus lösbar
ist.
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Während bisher beispielsweise zur Verstellung der Kunststoffreiter
handgeführte Werkzeuge, wie z.B. eine Flachzange oder dergl., benutzt werden müssen,
was einen entsprechenden Platzbedarf nach sich zieht, genügt bei der Erfindung eine
einfache Tippbewegung an dem Abstandshalter, um die Ruhelage oder die Betriebslage
hervorzurufen. Hier beschreitet die Erfindung einen Weg, der beispielsweise durch
Einschalttasten oder gar durch die Betätigung handelsüblicher Kugelschreiber vorgezeichnet
ist.
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Abweichend davon können selbstverständlich andere Rastmechanismen
benutzt werden, beispielsweise ein Renkverschluß, ein Magnetverschluß oder auch
ein Kugel-Pfannenverschluß, also eine Arretierung, die halb formschlüssig, halb
kraftschlüssig arbeitet.
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Zur Vereinfachung der Montage einer derartigen Umlenkwalze kann deren
Mantel als Lochwalze ausgebildet sein, wobei dann zweckmäßigerweise alle Abstandshalter
einschließlich aller Federn, Anschlag- und Rastmittel in einer Hülse angeordnet
sind, die in die Löcher der Lochwalze eingesteckt, aufgeklebt oder in anderer Weise
befestigt werden können. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, daß jedes Loch
der in dieser Weise gebildeten Lochwalze mit einem Abstandshalter besetzt ist, wenn
sich infolge der Erfahrung Gebiete auf der Umlenkwalze ergeben, die selten oder
annähernd niemals für die Abstütztung eines Bogens herangezogen werden.
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Abweichend davon können die einzelnen Abstandshalter bzw.
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die Hülsen einer Reihe auf einer Schiene gelagert sein, die durch
eine Öffnung innerhalb jedes Abstandshalters bzw.
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jeder Hülse hindurchgeht und parallel zur Mittelachse der Umlenkwalze
verläuft. Der Zusammsialt kann weiter verbessert werden,
wenn benachbarte
Abstandshalter einer Reihe gegeneinander verschieblich ineinandergerastet sind,
beispielsweise mit Hilfe einer Schwalbenschwanzführung. Dabei kann eine Nase an
geeigneter Stelle das Einrasten zweier benachbarter Abstandshalter ineinander relativ
leicht gestalten, den Ausrastvorgang jedoch stark behindern oder gar verhindern.
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Auch die Hülsen können aneinander befestigt sein.
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Unabhängig von der Art der Befestigung bzw. Führung der Abstandshalter
innerhalb der Umlenlr-alze kann eine Justierwalze an der Druckuiaschine angeordnet
sein, mit deren Hilfe die Grundjustierung aller Abstandshalter einer Umlenkwalze
erleichert werden kann. Vor einem Umrüstvorgang wird diese Justierwalze so nahe
an die Umlenkwalze herangeführt, daß alle unter ihr hindurchlaufenden Abstandshalter
bis zur Ruhelage eingedrückt werden. Aufgrund der vorhandenen Rastmittel verharren
alle Abstandshalter dann in der Ruhelage. Soll statt der Ruhelage die Betriebslage
als Ausgangspunkt einer NeuJustierung gewählt werden, wird die Justierwalze danach
noch weiter in Richtung auf die Umlenkwalze verschoben, so daß infolge des Eindrückens
über die Ruhelage hinaus die Rastung der Ruhelage aufgehoben wird.
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Nach dem Verlassen der Justierwalze befinden sich dann alle Abstandshalter
in der Betriebslage.
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In Nebenordnung löst die Erfindung die eingangs gestellte Aufgabe
mit einem weiteren Vorschlag, nach dem jede Umlenkwalze auf ihrer Mantelfläche mit
Löchern versehen ist, in die herausnehmbare Abstandshalter in Form von Stiften,
gegebenenfalls mit einem Renkverschluß oder durch Magnete gehalten, einsetzbar sind.
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Auch diese Art der Abstandshalter gestattet eine Bedienung direkt
von vorne, ohne seitlich Raum für die Führung von Werkzeugen bereithalten zu müssen.
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Eine nach diesen Vorschlägen ausgestaltete Druckmaschine kann besonders
vorteilhaft bezüglich der Abstandshalter justiert werden, wenn ein Verfahren benutzt
wird, was ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist. Es besteht aus den Schritten:
Bedrucken eines Probebogens, Anfertigen einer Schablone in der Größe des Bogens
bzw.
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Benutzung dieses Bogens als Schablone, Ausschneiden aller druckfreien
Bereiche bis auf die Greifkante am vorderen Ende des Bogens, erneutes Einlegen des
Bogens in die Druckmaschine, Einjustieren aller Abstandshalter in die Ruhelage jetzt
oder zu einem früheren Zeitpunkt bzw. Herausnehmen aller einsetzbaren Abstandshalter,
Hervorholen durch Ziehen oder Antippen aller derjenigen Abstandshalter in die Betriebs
lage bzw. Einsetzen von einsetzbaren Abstandshaltern in diejenigen Löcher, die voll
im Bereich der Schablonenausschnitte liegen im Langsamlauf der Maschine Umlenkwalze
für Umlenkwalze.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß durch
den als Schablone vorbereiteten Bogen hindurch bzw. durch die Schablone hindurch
eine Verstellung der darunterliegenden Abstandshalter möglich ist. Es kann also,
entsprechende Platzverhältnisse vorausgesetzt, jeder Abstandshalter, der in seine
Betriebslage gebracht werden soll, in der korrekten Anaagesituation des Bogens betätigt
werden, wobei darauf zu achten ist, daß Abstandshalter, die halb im Bereich der
Schablonenausschnitte und halb im Bereich der bedruckten Flächen liegen, nicht in
die Betriebslage überführt werden; es dürfen dl.SO nur solche Abstandshalter benutzt
werden, die voll
innerhalb eines Ausschnittes in der Schablone
liegen.
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Normalerweise genügt die Einjustierung einer einzigen Umlenkwalze
an einer Druckmaschine mit mehreren Umlenkwalzen, wobei dann die nachfolgenden Umlenkwalzen
in Anlehnung an die justierte eingerichtet werden. Zur Übertragung des Justierprofiles
von der eingerichteten Umlenkwalze auf die nachfolgenden ist es zweckmäßig, die
vorhandenen Abstandshalter in Felder einzuteilen und diese Felder unterschiedlich
einzufarben. Das gleiche gilt für den erfindungsgemäßen Lösungsvorschlag mit einem
Lochsieb als Umlenkwalze, wobei dann vorgegebene Lochfelder farblich hervorgehoben
sind und gegebenenfalls weitere Orientierungshilfen in Form von Zahlen oder dergl.
vorhanden sind.
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Vorangehend wurde davon ausgegangen, daß jede Umlenkwalze innerhalb
der Druckmaschine dasselbe Justierprofil aufweist. Das ist selbstverständlich nicht
unbedingt erforderlich. Da bei einem Mehrfarbendruck in der Regel, z.B. nach dem
Aufdruck der ersten Farbe noch größere unbedruckte Bereiche vorhanden sind als nach
dem vollständigen Bedrucken des Bogens,kann eine Umlenkwalze zwischen dem ersten
und dem zweiten Druckwerk reichlicher mit Abstandshaltern in der Betriebs lage versehen
sein als beispielsweise die letzte Umlenkwalze vor dem Ausleger. Es steht im Belieben
der Bedienungsperson, eine entsprechende Schablone nach der jeweiligen Druckplatte
anzufertigen und dann die Einstellung abschnittweise nach den Druckplattenschablonen
vorzunehmen. Im Einzelfall kann diese Art der Justierung durchaus Vorteile haben.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Vorschlages
mit radial verschieblich gelagerten Abstandshaltern, die in einer Ruhelage und in
einer Betriebslage arretierbar sind, besteht darin, daß jeder Umlenkwalze ein oder
mehrere motorisch bewegbare, insbe-
sondere außerhalb des bogendurchlaufs
angeordnete Stempel zllgeordnet sind, deren gecjebenenfalls eigener Verfahrweg II
Verbindung Illjl Vs IJ r lIIli<f lt 1 einer Drehung der um veJrgeyobene Winkelbeträge
eine motorisch angetriebene und damit fernsteuerbare Einstellung jedes Abstandshalters
in die Ruhelage oder in die Betriebslage ermöglicht.
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Im Gegensatz zur Justierwalze, die eine Nivellierung aller Abstandshalter
einer Umlenkwalze in die eine oder andere Stellung herbeiführt, kann mit Hilfe der
Stempel eine individuelle Einstellung jedes Abstandshalters herbeigeführt werden.
Für den Fall, daß z.B. für jeden Abstandshalter einer Reihe ein gesonderter Stempel
vorhanden ist, kann beispielsweise über Elektromagnete von einem Tastenfeld in einer
bequemen Bedienungsposition aus jede gewünschte Stellung eines Abstandshalters einer
Reihe herbeigeführt werden. Nachdem eine Reihe in dieser Weise justiert ist, wird
die Druckmaschine und damit die Umlenkwalze um einen vorgegebenen Winkelbetrag verstellt,
so daß die nächste, noch unjustierte Reihe unterhalb der Stempelreihe liegt.
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In dieser Weise kann dann fortlaufend die Justierung vorgenommen werden.
Dabei kann die Reihe der Taster zur Betätigung der Stempel so mit der Druckmaschine
verbunden sein, daß an jeder Umlenkwalze gleichzeitig die gleiche Justierung vorgenommen
wird. Auf diese Weise ist eine erhebliche Reduzierung der Rüstzeit möglich, außerdem
ist die Unfallgefahr stark herabgesetzt, da nicht mehr an schwieriger Stelle unter
beengtesten Raumverhältnissen gearbeitet werden muß.
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Statt einer kompletten Stempelreihe kann auch ein einziger Stempel
vorhanden sein, der beispielsweise verschieblich an einer Schiene gelagert ist und
mit Hilfe eines Schrittmotors über eine Kette spielfrei in die jeweilige Justierposition
verfahrbar ist. An der Bedienungsseite kann eine gleiche Tastleiste wie in dem vorangehend
beschriebenen Fall verwendet werden, wobei dann vor der
Auslösung
der Stempelwirkung noch der mittelbar vorgegebene Verfahrweg bewirkt werden muß.
In Weiterbildung dieser Anordnung kann auch eine Tandem- oder Tripelkonfiguration
gewählt werden, bei der zwei, drei oder noch mehr Stempel gleichzeitig um gleiche
Beträge verfahren werden und jeweils nur einen Teil der Gesamtreihenlänge überdecken.
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Bei gegeneinander versetzten Reihen muß dafür Sorge getragen werden,
daß die Stempel ebenfalls dem Versatz folgen können. Das kann durch eine Verschiebung
der Befestigungsschiene bewirkt werden, es ist jedoch ebenso möglich, eine zweite
Stempelreihe vorzusehen, die bereits unter Berücksichtigung eines Reihenversatzes
angeordnet ist. Vorzugsweise wird unabhängig von der gewählten Anzahl der Stempel
eine elektromagnetische Betätigung gewählt, es kommt aber ebenso eine pneumatische
oder hydraulische Betätigung in Frage, beispielsweise durch Minizylinder, die im
Handel erhältlich sind.
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Die fornsteuerbare Justierung der Abstandshalter eröffnet die Möglichkeit,
diese Arbeiten in einen programmierbaren Rüstvorgang einzubeziehen, der bereits
an anderen Einheiten bekannter Druckmaschinen vorgenommen wird. Die Erfindung schlägt
daher ein weiteres Verfahren vor, das in Verbindung mit Druckmaschinen verwirklicht
werden kann, bei denen die Einjustierung der Abstandshalter fernsteuerbar ist; dieses
Verfahren umfaßt die Schritte: Bedrucken eines Probebogens, Markieren der unbedruckten
Bereiche, Abrastern des Probebogens in Schritten in der Anzahl der Abstandshalterreihen
in Umfangsrichtung und quer zur Umfangsrichtung in Schritten in der Anzahl der Abstandshalter
einer Reihe außerhalb der Druckmaschine zur digitalen Erfassung der markierten Bereiche,
Abspeichern
aller durch eine Markierung auffälligen Rasterpunkte, die voll in einem markierten
Gebiet liegen, Einjustieren der ersten Umlenkwalze in eine Winkelstellung, in der
die erste Reihe der Abstandshalter unterhalb des oder der Stempel liegen, Einjustieren
aller Abstandshalter in die Ruhelage jetzt oder schon eher, mechanisch oder mit
Hilfe der Stempel, Ansteuern und gegebenenfalls Verfahren des oder der Stempel nach
den auffälligen Rasterpunkten aus dem Speicher in der Weise, daß jeder Abstandshalter
in die Betriebslage gelangt, der einem auffälligen Rasterpunkt entspricht, Weiterdrehen
der Umlenkwalze um einen Reihenabstand und gegebenenfalls Versetzen des oder der
Stempel um den Reihenversatz, erneutes Ansteuern des oder der Stempel Reihe für
Reihe und Umlenkwalze für Umlenkwalze oder an jeder Umlenkwalze gleichzeitig.
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Der für die Abrasterung einzusetzende Scanner überstreicht dabei ein
Feld, das dem abgewickelten Feld aller Abstandshalter einer Umlenkwalze entspricht.
Die Abrastschritte entsprechen dem Anfahren jeder Position innerhalb dieses Feldes,
der ein Abstandshalter zugeordnet werden kann. Das Tastorgan des Scanners kann ein
Wäherungsschalter oder eine Lichtquelle sein, deren reflektierte.-Strahlen in eine
Fotodiode fallen.
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Als Markierung des Probebogens bzw. einer Schablone kommen metallhaltige
Farben im Falle eines Näherungsschalters oder eine besonders reflektionsfreudige
Farbe im Falle einer Fotodiode in Frage. Die Empfindlichkeit des Scanners sollte
so eingestellt werden, daß nur dann ein
auffälliger Rasterpunkt
registriert wird, wenn mindestens 60 - 70 % des abgetasteten Punktes von dem Markierungsmittel
abgedeckt sind. In dieser Weise wird so gut wie sichergestellt, daß nach der Übertragung
auf die Abstandshalter eine z.B. in der Mitte jedes Abstandshalters befindliche
Spitze oder stark gerundete Kuppe voll innerhalb des unbedruckten Bereiches liegt.
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Die nach der Abrasterung vorliegenden Koordinatenwerte der auffälligen
Rasterpunkte werden z.B. auf einer Cassette als Datenträger gespeichert. Die Cassette
kann zur sofortigen Rüstung der bereitstehenden Druckmaschine verwendet werden für
eine Erst-Rüstung und steht später für Umrüstungen beliebig oft zur Verfügung.
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Das Ansteuern der einzelnen Stempel erfolgt in der Weise, daß nach
den abgespeicherten Koordinatenwerten die einzelnen Stempel einer Reihe den Befehl
zur Betätigung erhalten bzw. über die Umwandlung in ein Analogsignal ein bestimmter
Verfahrweg eines Stempels eintritt. Nach Erreichen der beabsichtigten Lage des Stempels
folgt der Befehl zur Betätigung des Stempels, was in einfacher Weise durch einen
Mikroprozessor oder gar einen IC-Baustein erreicht werden kann.
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Wenn bei der Einjustierung der Abstandshalter nicht von einem einheitlichen
Ausgangsprofil aller Abstandshalter ausgegangen werden soll, sondern eine Ist-Lage
Berücksichtigung finden soll, ist vor der jeweiligen Justierung die Abfragung der
Ist-Lage eines jeden Abstandshalters beispielsweise mit Hilfe von Näherungsschaltern
erforderlich, deren Auswertung dann über die Ausgabe eines Befehles -an den Stempel
entscheidet, der immer nur dann ausgegeben wird, wenn sich der Ist-Zustand und der
Soll-Zustand nicht deckt.
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Neben der geschilderten Abrasterung mit Hilfe eines Scanners kann
auch ein sogenannter Digitizer verwendet
werden, bei dem die Lage
eines zweidimensional verfahrbaren Schlittens gegenüber einem Bezugspunkt im Bezug
auf einen Meß- oder Ist-Punkt erfaßt wird. Im Rahmen des durch die Anordnung der
Abstandshalter vorgegebenen Rasters wird dann beispielsweise von Hand der Schlitten
nach und nach in die Positionen der auffälligen Rasterpunkte verfahren und die aufgefundene
Lage beispielsweise durch einen Impuls von Hand in den Speicher gegeben. Diese Art
der Abrasterung hat den Vorteil, daß die Bedienungsperson von sich aus entscheiden
kann, ob innerhalb eines relativ großen, zusammenhängenden unbedruckten Bereiches
alle möglichen Abstandshalter in die Betriebslage geschaltet werden sollen oder
nur einige davon Bei der automatischen Abrasterung tritt normalerweise die maximale
Abstützung durch möglichst viele Abstandshalter in der Betriebslage ein, es sei
denn, es wird zusätzlich das Rasterprogramm mit der Maßgabe beeinflußt, daß beispielsweise
bei drei benachbarten auffälligen Rasterpunkten nur jeweils der mittlere berücksichtigt
wird.
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Es wurde eingangs schon erwähnt, daß die Umlenkwalzen einer Druckmaschine
entweder mit einem identischen Justier profil aller Abstandshalter ausgestattet
sein können oder daß jede Umlenkwalze ihr eigenes Justierprofil nach den lokalen
Erfordernissen erhalten kann. Diese Verhältnisse lassen sich auch auf die Justierung
unter Zuhilfenahme eines Scanners übertragen. Entweder kann vom Zustand des fertig
bedruckten Bogens ausgegangen werden, was zu identischen Justierprofilen der Umlenkwalzen
führt, oder beispielsweise nach Maßgabe der jeweils vorangegangenen Druckplatte
wird ein Justierprofil entworfen, das allerdings mit fortschreitendem Druckwerkdurchlauf
die jeweils vorangegangene Druckplatte oder die vorangegangenen Druckplatten berücksichtigen
muß.
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Neben einer fernsteuerbaren Einstellung der Abstandshalter von außerhalb
der Umlenkwalze ist auch eine Justierung vom Inneren der Umlenkwalze her möglich,
wenn
entsprechende Einstellorgane für jeden Abstandshalter vorgesehen
sind bzw. die Abstandshalter selbst Mittel enthalten, die durch elektrische oder
pneumatische Ansteuerung einen Stellungswechsel in die Ruhelage oder in die Betriebslage
herbeiführen können. Ein derartiges Einstellorgan kann z.B. aus einem Elektromagneten
bestehen, ebenso können aber pneumatische Einstellorgane vorgesehen sein, denen
dann eine entsprechend pneumatische Steuereinrichtung vorgeschaltet ist.
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Zur Vermeidung einer Vielzahl von Zuleitungen zu den einzelnen Einstellorganen
können unterschiedliche Wege beschritten werden. Zum einen kann innerhalb der Umlenkwalze
ein Mikroprozessor untergebracht sein, der eine Dekodierung der kodiert einlaufenden
Signale vornimmt und auf diese Weise die sachgerechte Ansteuerung der einzelnen
Einstellorgane vornimmt. Es ist dann im wesentlichen nur eine Signalzuleitung und
eine Leistungszuleitung zu der Umlenkwalze nötig, wobei aus letzterer der -Mikroprozessor
und gegebenenfalls die Relais und Elektromagnete betrieben werden. Die Zuleitung
kann über Schleifringe oder über Stecker erfolgen, wobei im letzteren Fall der Stecker
nach abgeschlossener Einjustierung abgezogen wird. Permanentmagnete oder andere
Sperrorgane können dabei die Lagesicherung der einzelnen Abstandshalter übernehmen.
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Statt einer zentralen Dekodierung durch einen Mikroprozessor kann
jedes Einstellorgan mit einem IC-Baustein versehen sein, das dann aus der Gesamtheit
aller einlaufenden kodierten Signale die Eigenerkennung selektiert und zu einem
entsprechenden Schaltimpuls umsetzt.
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Ein geringfügig größerer Aufwand ist mit einer Ansteuerunq verbunden,
bei der alle Abstandshalter bzw. deren Einstellorgane einer einzigen Reihe über
eine erste Leitung miteinander elektrisch oder pneumatisch verbunden sind, während
die Abstandshalter eines Umfangs, also einer
Reihe in Umfanysrichtung
über eine weitere Leitung in derselben Weise miteinander verbunden sind. Durch Energiezufuhr
einer bestimmten Reihe und eines bestimmten Umfangs ergibt sich ein Kreuzungspunkt
der Energieströme, und diese Eigenschaft wird zur Erzeugung des Schaltimpulses innerhalb
des Einstellorganes ausgenutzt. Im Falle einer elektrischen Verbindung kann z. B.
über die eine Leitung die Stromzufuhr und über die andere Leitung die Erdung erfolgen,
so daß in einer bestimmten Schaltkonstellation der Elektromagnet eines vorgegebenen
Abstandshalters, der im Kreuzungspunkt der beiden Ströme liegt, betätigt wird. In
ähnlicher Weise kann eine pneumatische Betätigung erfolgen. Dabei wird z.B. über
jede Reihe ein Leistungsluftstrom zugeführt, während über jeden Umfang ein Steuerluftstrom
zugeführt wird, wobei dann die pneumatische Steuerung so getroffen ist, daß nur
bei dem Anliegen beider Ströme ein Pneumatikzylinder zur Verstellung des betreffenden
Abstandshalters betätigt wird. Jedes Pneumatikventil arbeitet dann also mit einem
Servoeffekt in der Weise, daß zwar der Leistungsluftstrom die Ortsveränderung des
Pneumatikzylinders und gegebenenfalls unterstützend auch des Ventilkörpers bewirkt,
während der Steuerluftstrom die Auslösung eines solchen Vorganges bewirkt.
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Daneben ist auch eine kombinierte Leistungs- bzw. Steuerungsversorgung
möglich, also z.B. mit Hilfe eines pneumatischen Leistungsstromes verbunden mit
einem elektrischen Steuerstrom oder umgekehrt. Im ersteren Fall wird z.B. elektromagnetisch
ein Ventil geöffnet, das dem Leistungsluftstrom den Weg zu einem Luftzylinder freigibt.
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Umgekehrt kann ein Elektromagnet zur Betätigung des betreffenden Abstandshalters
vorgesehen sein, dem nur dann Strom zufließt, wenn über einen pneumatischen Schalter
ein entsprechender Stromweg freigegeben wird.
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Neben den genannten Trennungen von Leistungsstrom und Steuerstrom
können Mischfälle gewählt werden, nämlich in
der Weise, daß erst
beide Ströme gemeinsam dem entsprechenden Einstellorgan genügend Leistung zuführen,
um die verlangte Umstellung des Abstandshalters zu bewirken.
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Daneben können Interferrenzwirkungen ausgenutzt werden bzw. Differenzdrücke
oder Maximaldrücke, sofern es sich um eine rein pneumatische Betätigung handelt.
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Zur leichteren Herstellung der Verbindung der benachbarten Abstandshalter
untereinander kann eine Modulbauweise angewendet werden, bei der innerhalb eines
jeden Abstandshalters bzw. seines Einstellorganes die Durch- und Zuleitung zu dem
zugehörigen Steuerelement enthalten ist.
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Durch an den Seitenflächen vorhandene offene Kontakte kommt es durch
Aneinanderliegen der entsprechenden Leiter zu der Weiterleitung, während im Inneren
eine Verbindung zu dem elektrischen Steuerorgan vorhanden ist. Bei einer pneumatischen
Anordnung genügt die Bereitstellung eines Durchgangskanales mit einer Verbindung
zu dem jeweiligen pneumatischen Steuerorgan.
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Es werde eingangs schon erwähnt1 daß jeder Abstandshalter einschließlich
der Feder- und Rastmittel innerhalb einer Hülse untergebracht sein kann. In diesem
Fall können die genannten Steuer- und Leistungsverbindungen an der Hülse angeordnet
sein, was insbesondere den Vorteil hat, daß dann die späteren Leitungsverbindungen
nicht mehr gegeneinander bewegt werden müssen, da die Hülsen unverrückbar mit der
entsprechenden Umlenkwalze verbunden sind.
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Diese Verbindung kann durch Kleben, durch Einschäumen in einen entsprechenden
Mantel oder in sonstiger Weise hergestellt werden.
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Bei der Ausrüstung einer Druckmaschine mit Umlenkwalzen, die in der
vorangehend beschriebenen Weise bestückt sind, muß das Verfahren zur Einjustierung
der Abstandshalter insofern abgeändert werden, als nun nicht mehr das Weiterdrehen
der Umlenkwalze beispielsweise zur Ausfluchtung einer weiteren Reihe von Abstandshaltern
unter
die Stempelreihe erforderlich ist. Stattdessen ist eine unveränderbare
Zuordnung eines bestimmten Einstellorganes bzw. Abstandhalters zu einem vorgegebenen
Koordinatenpunkt vorhanden, der bei allen Umlenkwalzen gleich sein sollte. Aufgrund
dessen ist während der Einjustierung eine Winkeldrehung der Umlenkwalzen nicht mehr
erforder-
lich, was vorteilhaft für eine besonders kurze Rüstzeit
ist. Allerdings ist eine Kodierung der Befehlssignale so gut wie unerläßlich, da
andernfalls der Aufwand an Zuleitungen zu unübersichtlich und zu groß würde.
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Selbstverständlich kann auch bei diesem abgewandelten, ebenfalls zur
Erfindung gehörigen Verfahren eine Erfassung der auffälligen Rasterpunkte mit Hilfe
eines DigitiZers vorgenommen werden, was vorangehend bereits beschrieben wurde.
Auch die Erzeugung eines individuellen Justierprofiles für jede Umlenkwalze ist
möglich jeweils unter Berücksichtigung der Druckkontur der vorangegangenen Druckplatte
bzw. der vorangegangenen Druckplatten.
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Es wurde eingangs bereits erwähnt, daß bestimmte Rüstarbeiten an modernen
Druckmaschinen vollautomatisch nach bestimmten Vorgaben ausgeführt werden. Dazu
gehört in erster Linie die Regulierung des Farbzulaufes an jedem Druckwerk, unterteilt
in vorgegebene Bereiche parallel zur Mittelachse beispielsweise des Druckzylinders.
Im einzelnen wird jede Druckplatte einem Scanner zugeführt, der in der Breite der
individuellen Regelabschnitte den Farbverbrauch über die Länge der Druckplatte in
Laufrichtung aufintegriert und in ein analoges Signal umwandelt. Dieses Signal wird
einem Stellmotor an der Druckmaschine zugeführt, das in dem entsprechenden Walzenbereich
den Farbzulauf durch Verändern eines Exzenterschiebers regelt.
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Es ist besonders vorteilhaft, bei der Auslegung einer Druckmaschine
von vornherein darauf zu achten, daß der Mittenabstand zweier benachbarter Regelvorrichtungen
für den Farbzulauf ein ganzes Vielfaches oder identisch mit dem Mittenabstand zweier
benachbarter Abstandshalter einer Reihe gewählt wird, so daß sich das "Farbraster"
und das "Abstandsraster" decken oder zumindest in Hauptlinien übereinstimmen. Der
Scanner ist dann so zu betreiben, daß er eine Schrittfolge gemäß dem feineren
R;ir-;tcr
vornimmt, was normalerweise das "Abstandsraster" sein dürfte. Für die Speicherwerte
des Farbzulaufes werden dann beispielsweise drei benachbarte Rasterwerte zusammenaddiert
und in üblicher Weise die Aufintegrierung zur Bestimmung des Gesamtfarbzulaufs vorgenommen.
Die Einzelschritte der Abrasterung bekonirnendann nur für die Justierung der Abstandshalter
Bedeutung, wobei die entsprechenden Koordinatenwerte von auffälligen Rasterpunkten
wie vorangehend beschrieben registriert werden.
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In üblicher Weise werden die auf einem Datenträger gespeicherten Daten
vor dem Rüstvorgang der Maschine zugänglich gemacht und in entsprechende Stellwerte
umgesetzt. Hierbei laufen dann diejenigen Vorgänge ab, die bezüglich des Farbzulaufes
bereits bekannt sind und bezüglich der Justierung der Abstandshalter bereits beschrieben
wurden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Umlenkwalze, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert; darin bedeuten:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Druckmaschine in ihrer Gesamtheit mit
mehreren erfindungsgemäß ausgebildeten Umlenkwalzen, Fig. 2 eine isometrische Ansicht
einer vereinfacht dargestellten Umlenkwalze mit erfindungsgemäß ausgestalteten Abstandshaltern
und Fig. 3 eine stark vereinfachte Stirnseitenansicht einer Umlenkwalze in vergrößertem
Maßstab mit erfindungsgemäßen Abstandshaltern und einer Stempelreihe.
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In der Fig. 1 ist eine Druckmaschine 1 dargestellt, die
z.B.
für einen Vierfarbendruck geeignet ist. Entsprechend den vier Farben sind vier Druckwerke
2 vorhanden, die nacheinander durchlaufen werden. Jedes Druckwerk enthält unter
anderem eine Andruckwalze 3, die mit der eigentlichen Druckwalze (11) diejenige
Stelle bildet, an der der Aufdruck entsteht.
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Ein in das erste Druckwerk 2 eingeführter Bogen 5 wird der Andruckwalze
3 zugeführt und während des Umlaufes bedruckt. An die Andruckwalze 3 schl'oBt sich
eine Umlenkwalze 4 an, die so in die Weiterbeförderung des Bogens integriert ist,
daß die frisch bedruckte Seite des Bogens 5 zu dem Mantel der Umlenkwalze 4 gekehrt
ist. An dieser Stelle besteht die Gefahr, daB durch die Berührung des frischen Druckes
mit der Umlenkwalze 4 ein Verschmieren der noch nicht getrockneten Druckfarbe eintritt.
Es sind deshalb an diesen Umlenkwalzen 4, die innerhalb der gesamten Druckmaschine
1 mehrfach vorkommen, sogenannte Abstandshalter üblich, die den durchlaufenden Bogen
nur an denjenigen Stellen abstützen, die unbedruckt bleiben, so daR es auch bei
einer geringen Relativbewegung zwischen dem Bogen und einer Umlenkwalze 4 nicht
zum Verschmieren der frischen Druckfarbe kommen kann.
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In der Fig. 2 ist in grober Vereinfachung und mehr schematisch eine
Umlenkwalze 4 in ausgebautem Zustand dargestellt, die mit Abstandshaltern 6 gemäß
der Erfindung bestückt ist. Die einzelnen Abstandshalter 6 sind in Reihen angeordnet,
die parallel zur Mittelachse der Umlenkwalze 4 verlaufen. Die in Umfangsrichtung
hintereinanderliegenden Reihen bilden dann statt einer Reihe einen Umfang von Abstandshaltern
6, der in sich geradlinig sein kann oder, wie dargestellt, mit einem Zick-Zack-Versatz
angeordnet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Stützfläche jedes
Abstandshalters 6 die Querschnittsfläche eines regelmäßigen Sechsecks, wodurch eine
noch engere Anordnung benachbarter Reihen aneinander möglich ist als in der Fig.
dargestellt.
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In der Regel ist jede Umlenkwalze 4 mit einer Greifvorrichtung versehen,
die jeden zulaufenden Bogen entlang einer Mantellinie erfaßt und nach dem partiellen
Umlauf wieder freigibt, wo der Bogen von einer weiteren Greifvorrichtung, beispielsweise
an einer weiteren Walze, erfaßt wird. Im Bereich einer derartigen Greifvorrichtung
und unmittelbar im Anschluß daran sind Abstandshalter nicht erforderlich, da durch
die Greifvorrichtung selbst eine genügende Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes
Berühren der frisch bedruckten Seite des Bogens mit der Umlenkwalze 4 vorhanden
ist. Im Rahmen der Anmeldung ist daher unter einer vollständigen Bestückung einer
Umlenkwalze 4 mit Abstandshaltern 6 immer nur eine Bestückung zu verstehen, die
den Bereich der Greifvorrichtung nicht mit einschließt.
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In Fig. 3 ist eine Stirnansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung dargestellt. In dem Bereich, in dem die Umlenkwalze 4 mit Abstandshaltern
6 bestückt ist, besteht ihre Mantelfläche aus einem zu einem Teilzylinder gebogenen
Lochblech 8, in deren Löcher jeweils Hülsen 7 eingesteckt sind, deren jeweilige
Mittelachse auf die Mittelachse der Umlenkwalze 4 gerichtet ist.
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Jede Hülse enthält eine Führung für den Abstandshalter 6, eine Feder
zum Vorspannen jedes Abstandshalters in die mit 6' gekennzeichnete hervorragende
Betriebslage und einen Rastmechanismus, beispielsweise nach Art eines durch Knopfdruck
versenkbaren Kugelschreibers. Eine derartige Anordnung ist hinreichend bekannt und
bedarf daher an dieser Stelle keiner eingehenden Darstellung.
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Die walzennahe Ruhe lage jedes Abstandshalters 6 ist nicht <1 die
@@@@@@ Lage, cid£'ri durch w'itr' E'indrt1cken j ede Abstandshalters 6 in Richtung
auf die Walze läßt sich die Rastsperre zur Einhaltung der Ruhelage gegen die Federvorspannung
entriegeln, so daß ein Abstandshalter 6 in die hervorragende Betriebslage gelangt,
in der er durch
einen Anschlag an seiner Längsführung fixiert ist.
Für jeden Stellungswechsel von der einen in die andere Lage ist also jeweils nur
eine Druckbewegung in Achsrichtung jedes Abstandshalters 6 erforderlich.
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Die Hülsen 7 können aus Kunststoff hergestellt sein und an ihrem vorderen
Ende mit einem Bund versehen sein (nicht dargestellt), so daß sie gleichbleibend
tief in die Löcher der Umlenkwalze 4 eingesteckt werden können.
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Vorsprünge unmittelbar unterhalb des Bundes garantieren einen festen
Sitz, wenn er nicht aufgrund eines Klebers oder infolge eines Klemmsitzes herbeigeführt
wird.
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Zur Abdeckung möglichst vieler unterschiedlicher Konstellationen zur
Abstützung entsprechend bedruckter Bögen, also zur Erzielung eines möglichst breiten
Justierspektrums ist eine möglichst dichte Bestückung mit Abstandshaltern 6 der
Umlenkwalze 4 zweckmäßig. In der Praxis kann sich jedoch ergeben, daß bestimmte
Bereiche einer Umlenkwalze selten oder nie zur Abstützung an einer unbedruckten
Stelle eines umlaufenden Bogens herangezogen werden. Sobald derartige Bereiche bekannt
sind, kann selbstverständlich die Bestückung mit Abstandshaltern 6 entfallen, natürlich
kann auch jederzeit eine Nachrüstung erfolgen.
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Es ist aus den Fig. 2 und 3 deutlich zu erkennen, daß der Kopf eines
jeden Abstandshalters 6 beinahe beliebig geformt werden kann, beispielsweise im
Querschnitt wabenförmig (Fig. 2), rechteckförmig oder als Dachfläche (Fig.
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3), wobei die äußere Kontur dem Durchmesser der Umlenkwalze 4 angepaßt
ist. Dabei kann der jeweils untere Teil des Abstandshalters 6 gleichgestaltet sein,
so daß eine Umstellung der Abstützfläche eines Abstandshalters 6 keine Änderung
seiner restlichen Konstruktion bedingt.
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Es kommt jeweils nur darauf an, daß eine genügend große Fläche für
die Einjustierung durch eine Tippbewegung zur Verfürung steht, die gegebenenfalls
auch bei ungünstiger Lage der Umlenkwalze 4 eine Betätigung mit Hilfe eines
Stabes
oder dergl. ermöglicht Die vorangehend beschriebene Anordnung von Abstandshaltern
6 kann besonders leicht mit Hilfe einer Fernsteuerung justiert werden, wenn entsprechende
Betätigungsorgane an entsprechender Stelle im Vergleich zur Lage der Umlenkwalze
4 vorhanden sind. In der Fig. 3 ist ein Elektromagnet 10 vorhanden, der einen Stempel
9 bewegt. Dieser Elektromagnet 10 mit seinem Stempel 9 ist entweder entlang einer
Abstandshalterreihe verfahrbar oder es sind Elektromagnete 10 und Stempel 9 in der
Anzahl der Abstandshalter 6 einer Reihe vorhanden. Eventuell vorhandene Unterbringungsprobleme
können durch eine gestaffelte Anordnung ausgeglichen werden, also durch eine stufige
Hintereinanderanordnung der Elektromagnete 10 mit entsprechend verlängerten Stempeln
9.
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Zur Einstellung einer Abstandshalterreihe, die beispielsweise aus
zweihundert Abstandshaltern besteht und von der beispielsweise neuen Abstandshalter
aus der Ruhelage in die Betriebslage 6' verstellt werden sollen, muß die Umlenkwalze
so angehalten bzw. verfahren werden, daß die entsprechende Reihe unterhalb des Stempels
9 bzw. der Stempel 9 liegt. Mit Hilfe einer Tastatur als elektrischer Fernbedienung,
die an einem leicht zugänglichen Ort an der Druckmaschine angebracht sein kann,
werden dann die entsprechenden Elektromagnete 10 betätigt, mit der Folge, daß die
entsprechenden Abstandshalter in die Betriebslage 6' übergehen.
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Dazu ist allerdings Voraussetzung, daß vorher alle Abstandshalter
dieser Reihe die Ruhelage einnehmen. Dieser Zustand kann sehr leicht dadurch bewirkt
werden, daß an die Umlenkwalze 4 eine Justierwalze (nicht dargestellt) über die
ganze Breite herangeführt wird, die alle Abstandshalter auf das Niveau der Ruhelage
niederdrückt, so daß deren Rastmechanismus einrastet.
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Eine ähnliche Funktion kann erzielt werden, wenn der
Elektromagnet
10 durch eine Sonderbetätigung in seinem Hub so begrenzt wird, daß bei einer Betätigung
jeder Abstandshalter 6 jeweils nur bis in seine Ruhelage gedrückt, in der Ruhelage
befindliche Abstandshalter jedoch nicht entriegelt werden. In dieser Weise wird
dann zunächst diese Betriebsart gewählt, die zu einer Einnivellierung aller Abstandshalter
6 einer Reihe in die Ruhelage führt. Darauf wird die normale Betriebsart der Elektromagnete
10 gewählt, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Hub großer ist, so daß bei einer
Betätigung die Ruhelage überschritten und so deren Rastung gelöst wird.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß der Stempel 9 jeweils die
Wirkfläche des Abstandshalters 6 in ihrer Mitte trifft, solange nur eine ordnungsgemäße
Funktion beibehalten wird. In dieser Weise kann durch eine geschickte Anordnung
der Stempel 9 mit den zugehörigen Elektromagneten 10 erreicht werden, daß auch zick-zackartig
gegeneinander versetzte Reihen mit ein und derselben Stempelreihe erfaßt werden
können, solange sich die Wirkbereiche der Abstandshalter unterschiedlicher Reihen
überdecken. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist, muß zur Betätigung der versetzten
Reihe entweder die Stempelreihe verrückt oder eine zweite versetzt angeordnete Stempelreihe
vorhanden sein.
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Neben einer Fernsteuerung eröffnet die Verstellung der Abstandshalter
6 mit Hilfe von Magneten 10 und Stempeln 9 auch die Möglichkeit, eine programmierte
Justierung einer Umlenkwalze 4 gesteuert durch einen Mikroprozessor vorzunehmen.
An die Stelle der manuellen Ansteuerung der Elektromagnete 10 und damit der Stempel
9 tritt dann die Ansteuerung aus einem Speicher, in dem quasi unter Nachbildung
der Abstandshalteranordnung auf der Umlenkwalze 4 diejenigen Stellen beispielsweise
in Form von Koordinaten registriert sind, die für eine Abstandshaltung vorgesehen
sind. Die Entscheidung über eine Abstandshaltung an einer
Stelle
fällt nach Maßgabe eines bedruckten Bogens, einer Schablone oder der entsprechenden
Druckplatte des zugehörigen Druckwerkes. Diese Abläufe sind vorangehend bereits
beschrieben worden, so daß im Zusammenhang mit der Erläuterung der Figuren darauf
verzichtet werden kann.
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Bei entsprechend kleinerer Ausbildung kann ein Einstellorgan wie der
Elektromagnet 10 auch innerhalb der Walze jedem Abstandshalter 6 zugeordnet werden.
Bei der Darstellung der Fig. 3 ist zu berücksichtigen, daß an ausgeführten Druckmaschinen
der Durchmesser der Umlenkwalzen wesentlich größer ist und infolge dessen auch mehr
Platz zur Verfügung steht. In diesem Fall ist es dann zweckmäßig, die einzelnen
Einstellorgane pauschal kodiert anzusteuern, wobei mit Hilfe von IC-Bausteinen jedes
Einstellorgan "seinen" Code selektiert, oder die kodierten Signale einem innerhalb
der Umlenkwalze untergebrachten Mikroprozessor zuzuführen, der dann die Dekodierung
vornimmt und die entsprechenden Signale an die bestimmungsgemäßen Einstellorgane
weitergibt. Diese Art der Justierung der Abstandshalter 6 weist den Vorteil auf,
daß in die Zuordnung von einer Stempelreihe zu einer Abstandshalterreihe die Winkeldrehung
der Umlenkwalze 4 nicht mehr berücksichtigt werden muß. Dadurch kann die Einjustierung
aller Abstandshalter einer Umlenkwalze noch schneller vorgenommen werden und vor
allen Dingen auch ohne Rücksicht auf die jeweilige Walzenstellung, auch z.B. während
des Schleichgangs, sofern die Leistungs- und Signalleitungen durch Schleifkontakte
auf die Umlenkwalze 4 übertragen werden.
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